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Jajaja, gebt's mir ruhig, ich behandle meine Patienten schlecht, ich bin ja nur ein dummer Chirurg. Hallo Klischee. :-(
teletubs
09.07.2009, 21:33
Öhm, das wurde ja SOOOOOOOOOOOOOOOOOOO gar nicht gesagt! :-keks Mennöööö...jeder muss selber wissen wie er es macht...Punkt, Aus, Basta, Tschüss
Feuerblick
09.07.2009, 21:34
Sagt ja niemand. Aber du solltest einfach sehen, dass sich manch eine Lässigkeit schnell mal zur Nachlässigkeit mausern kann. Also lieber die fünf Minuten Überstunden machen und die Laborzettel anschauen. Du siehst, sogar die fortgeschrittenen Assistenten (und Schamanen) schauen sich diese Sachen an...
Ich sag auch nix über Neurologen, die ne Patientin mit Unterschenkelschaftfraktur lysiert haben, die daraufhin fast ein Kompartment bekommen hat :-oopss
Feuerblick
09.07.2009, 21:39
Ich sag auch nix über Neurologen, die ne Patientin mit Unterschenkelschaftfraktur lysiert haben, die daraufhin fast ein Kompartment bekommen hat :-oopss
Es reicht nicht, nur die Fehler der anderen zu sehen. Man sollte bei sich selbst anfangen und Fehler von Anfang an vermeiden bzw. sich nichts angewöhnen, was schnell mal zum Fehler werden kann...
Ich sag auch nix über Neurologen, die ne Patientin mit Unterschenkelschaftfraktur lysiert haben, die daraufhin fast ein Kompartment bekommen hat :-oopss
lieber kompartment/-spaltung als tot.
man sollte immer nach den gründen fragen.
icespeedskatingfan
09.07.2009, 22:00
wie seid ihr denn heute abend drauf ? Reicht doch wenn man sich tagsüber mit den Kollegen streitet! - zumvirtuellenGlasBiereinlad-:-party
Thomas24
09.07.2009, 22:10
Es reicht nicht, nur die Fehler der anderen zu sehen. Man sollte bei sich selbst anfangen und Fehler von Anfang an vermeiden bzw. sich nichts angewöhnen, was schnell mal zum Fehler werden kann...
Amen.
Pat. Ende 50, Sturz vom Fahrrad vor Wochen, keine Amnesie, kein Bewusstlosigkeit, war bei Orthopäden und U- Chirurgie, keine Indikation zur Bildgebung gesehen worden. Seit einer knappen Woche leichte Kopfschmerzen rechts. Seit drei Tagen fraglich selbst bemerktes Gesichtsfelddefizit, in der Perimetrie bei uns im Notdienst tatsächlich nachvollziehbar, aber eindeutig prächiasmal gelegen.
Papille im Seitenvergleich -leicht- prominent, sonographisch keine Drusen, aber alles andere als das Vollbild einer Stauungspapille, wäre bei Hyperopie durchaus noch als Normvariante durchgegangen. Vorsichtshalber bei der Unfallanamnese doch mal in die Neuro geschickt (und eigentlich einen wütenden Rückruf erwartet, was das soll...). Haben dann kein Feedback bekommen, und mal nachgehakt- im CT kam ein chronisches Subduralhämatom mit Mittellinienverlagerung zum Vorschein, das die Kopfbohrer entlastet haben...wie gesagt, dem gings klinisch eigentlich ganz gut ...
Ist zwar nochmal gut gegangen, aber eigentlich hab ich den Pat. mit fast schlechtem Gewissen zu den Neuros geschickt, und hätte mich fast auch gegen eine konsiliarische Vorstellung entschieden. Im Nachhinein wars aber wohl richtig auf sein Bauchgefühl zu hören, und den Kollegen lieber ein "dringliches Konsil" zu oft aus dem Kreuz zu leiern.
Was lernen wir daraus? Jeder kann Fehler machen und was übersehen. Wenn ich jedes Mal jede Unwahrscheinlichkeit trotzdem ausschließe (mit allem drum und dran), dann ist meine Klinik bald pleite :-nix manchmal muß man trotzdem auf sein Bauchgefühl hören...manchmal irrt man sich, manchmal hat man recht. Als Anfänger hat man wahrscheinlich weniger oft recht, aber dafür versuch ich ein bißchen genauer zu sein...
Hatte diese Woche nen Patienten der bei ner Routineuntersuchung deutlich erhöhte Transaminasen hatte. Im Gespräch sagte er mir dann, dass er das schon mal hatte, dass man aber nicht gewußt hätte woher das kommt. Wurde damals (So vor ca. 2 Jahren) dann noch mal kontrolliert und weils die deutlich rückläufig waren, hat man nicht weiter nachgeforscht. (Naja, bei nem sonst jungen Gesunungen ohne Dauermedikation ne GOT von über 100 und GPT von 250 muss man auch erstmal hinbekommen. Jetzt war die GOT mit 55 knapp über der Norm und GPT mit 100 so ca das Doppelte)
Hab mir gedacht, dass es zwar ne Fettleber sein könnte (bei nem BMI von knapp 30), aber, dass mir wohler is wenn ich´s mal abklär.
Und im Sono fand sich tatsächlich ne Cholezystitis und 20-30 Steinchen- in zwei Wochen kommt die Galle raus. Mal schauen ob das die Ursache war. Der Rest vom Labor (hepatotrope Erreger und Auto-AK) dauert noch.
Zur erstmal unerklärlichen GOT-Erhöhung beim sonst total gesunden jungen Patienten kann ich nur sagen: ist mir auch schon mal passiert. Fiel bei der PräPJ-Betriebsuntersuchung auf, mußte ich dann erstmal abklären lassen...ich war erstmal total verwirrt und hab mir die schlimmsten Lebererkrankungen ausgemalt...Kontrolle war dann aber wieder normal. Und mein HA und ich kamen dann auch irgendwann auf die wahrscheinliche Erklärung: hatte ein paar Tage vorher (seit tausend Jahren mal wieder) auf nem Pferd gesessen und tierischen Muskelkater gehabt.
Aber Kontrolle sollte man wohl schon machen.
Leelaacoo
10.07.2009, 08:27
Hej Lava, war ja nicht bös gemeint. Nur wenn man misst, dann muss man auch KOnsequenzen ziehen. Wir haben vor 1 Woche erfolglos einen 60jährigen 1,5 h lang auf der Neuro reanimiert, der seit 3 Tagen eine CK > 3000 U/l hatte...das wurde zwar brav über 3 (!) Tage kontrolliert (und stieg auch), aber ans EKG und Trop hatte man nicht gedacht....nachgemeldet lag das Trop am Aufnahmetag bei >20 ng/ml! Normalerweise machen die IMMER Trop, auch wenns total unnötig ist, diesmal aber nicht...Und unter Reanimation mit zeitweise vorhandenem Kreislauf hat man auch die Hebungen gesehen (hatte vorher wahrscheinlich mehrere Ischämien gehabt, aber es gab halt kein EKG). Lyse war frustran...so, und nun fragen die knapp 20jährigen Kinder zu recht, warum man aus der (nachkontrollierten!) CK keinerlei diagnostische Konsequenzen gezogen hat...eine PTCA... und er wär noch am Leben. DAS ist bitter. Hätt mans nicht gemessen (der Pat. hatte tatsächlich keine AP, da Diabetiker)...wärs schicksalhaft..deshalb entweder klinisch entscheiden und nur dann messen, wenn man auch Konsequenzen (und möglichst auch zeitnah) zieht. Ein Krea von 5 kannst du nicht bis zum nächsten Morgen liegen lassen, wenns postrenal und gut zu beheben ist (post-OP ist Harnverhalt ja nicht sooooo selten).
LG Lee
lieber kompartment/-spaltung als tot.
man sollte immer nach den gründen fragen.
Eben! Wenn die Alternative ein kompletter Mediainfarkt mit warscheinlich letalem Ausgang ist, kann man ein mögliches Kompartment-Syndrom in Kauf nehmen (dazu hat man dann doch die Chirurgen, die es wieder richten :-))!). Jede Lyse in der Neuro hat Gefahren und will gut überlegt sein und v.a. der Patient bzw. die Angehörigen über die Risken gut aufgeklärt sein!
Und zum Thema Fehler von Kollegen denk ich nur an den Unfallchirurgen, der mir eine gestürzte Omi mit "Hemiparese" als Schlaganfall verkaufen wollte....die gute hatte so dermaßen Schmerzen auf der "paretischen" Seite - kein Wunder bei Humerus-und Femurfraktur :-))
Oder der paretische Arm ("bestimmt Schlaganfall"), der leider aber sehr blass und pulslos dabei war :-top
Leelaacoo
10.07.2009, 09:34
Ich finde ja, jeder sollte im Rahmen der FA-Ausbildung ein Rotationsjahr in Innere und Chir machen (vielleicht je 1/2 Jahr), Neuro wär auch gut...das sind die großen Fächer, die im realen Leben die größte Rolle spielen (okay, alle Augenärzte bitte ich mich zu entschuldigen;-) ist natürlich auch wichtig...aber dann kommen die Urologen, die HNOs und andere...alles geht ja (leider) nicht). Ich fände es gut, wenn z.B. die Neurologen statt 1 Jahr Psych lieber 1/2 Jahr Innere und 1/2 Jahr Psych hätten, genauso wie ich für Internisten eine marginale chrirugische und nuerologische Fachkenntnis für wichtig halte...
Sonst laboriert man lebenslang in seinem Fach herum und andere Krankheitsbilder sind längst vergessen.:-dafür
LG Lee (die am liebsten 4 FA-Ausbildungen machen würde:-D)
Hallo Lee!
Finde ich auch eine gute Idee - für fast alle Fachärzte. Ein bißchen über den Tellerrand schauen ist immer gut. Nach eigener Erfahrung kann ich sagen, das 6 Monate Innere als Neurologe nicht unbedingt sein müssen, da man (sofern man das will und engagiert ist) auf gemeinsamen Aufnahme-Stationen, ITS und Stroke oft genug internistische Basics mitnehmen kann. Da hätte ich lieber ein bißchen Radiologie oder Chirurgie gemacht :-)
Am Schlimmsten finde ich die psychiatrische WBO, die "nur" ein Jahr Neuro als einzige somatische Weiterbildung vorsieht - m.E. viel zu wenig, da man als Psychiater oft der erste/einzige Ansprechpartner schwerkranker Patienten ist und da ein bißchen breitere allgemeinmedizinische Kenntnisse sehr sinnvoll sind :-top
LG,
lala (die jetzt in der 2.FA-Ausbildung ist, aber auch gerne noch viiiele andere Fächer machen würde :-oopss)
Ähnlich ist es in Irland, wo jeder Absolvent erst mal je ein halbes Jahr Internship Innere und Chirurgie machen muss. Aber so richtig bringt das da zumindest nichts meiner Meinung nach. Chirurgie finde ich völlig überflüssig, habe auch nie verstanden, warum das mit Innere von der Wichtigkeit immer gleichgesetzt wurde im Studium etc. Das ist genauso ein Nischenfach wie Augenheilkunde oder was auch immer, nur dass jedes KH eine Abteilung aufweist. Das, was sich lohnen würde, zu lernen auf einer chirurgischen Station, ist internistisch, und ganz ehrlich traue ich da den Internisten eher ;-) Ob ich jetzt ein halbes Jahr RQWs nähe oder nicht, ist doch völlig schnuppe. Und ich muss auch weder nen Whipple noch irgendwelche in Knochen gehauenen Nägel mir anschauen für andere FA-Ausbidungen. Innere könnte durchaus sinnvoll sein. Nur denke ich, dass die Leute, die interdsiziplinär denken, das auch machen, wenn sie nur in ihrem eigenen Fachgebiet arbeiten und dann nicht für jeden Pups ein Konsil anmelden, und wenn da jemand so gar keinen Bock drauf hat, den Sinn nicht sieht oder so, wird er auch von dieser Zeit nicht sonderlich viel mitnehmen.
WackenDoc
10.07.2009, 12:53
Bei meiner "Firma" muss jeder nach ca. 2 Jahren Krankenhaus erstmal als Truppenarzt( quasi hausärztlich) arbeiten. Viele fluchen zwar, weil es nun mal viel Husten-Schnupfen-Durchfall ist. Aber einige finden es ganz interessant auch mal was anderes als das eigene Fachgebiet zu sehen.
Ist übrigens auch gar nicht so verkehrt, weil die Fachärzte auch mal Stellungnahmen zu Tauglichkeiten abgeben müssen und da ist es auch nicht verkehrt mal gesehen zu haben wie´s außerhalb der Klinik so zugeht.
Achso, was ich mit meinem letzten Post eigentlich auch sagen wollte. Nur kontrollieren hilft manchmal auch nicht. Grad wenn die Werte nicht wieder normal werden und ne Ursache nicht ersichtlich ist (grad wie in dem Fall bei nem jungen, sonst gesunden Patienten),sollte man wenigstens einmal die häufigsten Ursachen mal abklären:-meinung
Und: Manchmal bedeutet: Wurde schon immer so gemacht, dass bisher noch nix schlimmeres bei passiert ist. Das blöde dabei ist aber, dass es wenn es 1000 mal gut gegangen ist, genau dann schief geht wenn man selber die Verantwortung hat und dann steht man halt in der Bütt.
Wie hat heute mein Chef zu mir gesagt (Als ich die Medis geprüft hab und das Solu-Decortin nicht pulvrig, sondern fest war): Wenn Sie ein schlechtes Gefühl haben, dann tauschen Sie es aus. Sie haben schließlich die Verantwortung.
Nur kontrollieren hilft manchmal auch nicht. Grad wenn die Werte nicht wieder normal werden und ne Ursache nicht ersichtlich ist (grad wie in dem Fall bei nem jungen, sonst gesunden Patienten),sollte man wenigstens einmal die häufigsten Ursachen mal abklären:-meinung
Und: Manchmal bedeutet: Wurde schon immer so gemacht, dass bisher noch nix schlimmeres bei passiert ist. Das blöde dabei ist aber, dass es wenn es 1000 mal gut gegangen ist, genau dann schief geht wenn man selber die Verantwortung hat und dann steht man halt in der Bütt.
Genau so ist es:
In der Pädiatrie undenkbar, Laborwerte abzunehmen und nicht "zeitnah" anzuschauen....
ein anderes Bsp. :
15jähriger, Pankreatitis nach anamnestisch 1 (wahrscheinlich diversen) Sauftouren. Gerinnung: Quick, auch bei Kontrollen mehrfach um 40%.
Leberwerte, CHE im Verlauf Normbereich.
Auf die Frage wieso der erniedrigte Quick vom Saufen kommen solle *schulterzucken* .. und was soll der Junge sonst haben: z.B. F VII-Mangel? oder VWF-Mangel? Gerinnungsbestimmung ev. mal früher im Rahmen einer OP?
Bei genauer Anamnese: Vater hat einen Faktor VII-Mangel --
=> Beim Pat. kontrolliert: hat auch einen FVII-Mangel-
Wenn man dem nicht nachgegangen wäre, hätte es bei einer ev., späteren OP für den Jungen dumm ausgehen können ..
Hut ab für Deinen Chef, WackenDoc ..
Bei uns sind für viel banalere "Einwände" keine Zeit + kein Ohr
Gruß pieks
Ich wollte mal fragen:
ist es bei Euch - auch nicht Berufsanfängern - auch zunehmend so, dass ihr Euch ständig gehetzt fühlt, ständig an mindestens 3 Stellen gleichzeitig sein sollt, nie eine Aufgabe zu Ende führen könnt .. dauernd unterbrochen werdet..
Dann noch Vorwürfe bekommt, dass alles nicht schnell genug geht ...
und ich bin NICHT langsam....
Ich habe echt Angst, mal was Wesentliches zu übersehen oder zu "vergessen"
Wäre dankbar um Rückmeldungen
Gruß pieks
WackenDoc
10.07.2009, 16:32
@pieks: Ja das kenn ich. Ich hab nach dem Studium auf der Inneren angefangen. War eigentlich ne Infektionsstation- aber wir waren ziemlich gemischt. Manchmal hab ich das Gefühl gehabt, die Welt bricht über mir zusammen. Zum GLück hatten wir jeden Morgen Oberarztvisite und abends Kurvenvisite mit dem OA. Altassis gab´s eine-die war aber oft weg und kam erst später dazu und wir haben zu zweit als Frischlinge angefangen. Die PAtienten waren teilweise richtig schlecht dran. So typisch nieren- und herzinsuffizient: Gibt mann nen halben Liter Flüssigkeit zu viel kriegen se nen Lungenödem, einen halben Liter zu wenig und die Niere geht hops. Und dann die Detektivarbeit bei "Fieber unklarer Genese".
Zusätzlich war das Verhältnis zwischen Ärzten und Pflege grottenschlecht.
Und vom Abteilungsleiter kam dann nur: Ist doch Ihr Problem wenn SIe so lange arbeiten- Sie sind halt schlecht organisiert. Na toll- zumal wir an vielen Dingen einfach ncihts ändern konnten.
Was mir geholfen hat: Verwaltungskram kann warten- Patienten gehen vor. Von einem (Jung)Assi wird nicht erwartet, dass er alles überblickt, aber dass er nen FA fragt, wenn er nicht weiter weiss (im Zweifel einfordern und dokumentieren). Und ein Patient verträgt eine ganze Menge Arzt- geh gewissenhaft vor, hab jeweils die gefährlichsten Sachen (auf der Inneren: Myokardinfarkt, Nierenversagen, Stoffwechselentgleisungen...)im Auge, dann hast du dir auch nix vorzuwerfen.
LAss dich bei wichtigen Sachen (oder wo du mal Ruhe brauchst) nicht hetzen, ein "Jetzt nicht" kann Wunder bewirken.
Lass die anderen labern- jeder hat mal klein angefangen. Es ist völlig normal, dass man als Jungassi für manche Dinge länger braucht als als Facharzt mit 20 Jahren Berufserfahrung. (Oder konntest du von Anfang an Marathon laufen als du als Kleinkind gehen gelernt hast?)
Inzwischen arbeite ich selbständig, muss den Chef also nicht fragen. Mach es aber trotzdem (wenn er mal da is) wenn ich was kompliziertes hab-manche Sachen muss er gegenzeichnen, aber da muss ich ihm nicht hinterherlaufen- da gibt´s nen Chef-Korb.
Das normale Tagesgeschäft mach ich aber komplett selbständig, also alle Diagnostik- und Therapieentscheidungen- kann mir meine Zeit damit auch mehr oder weniger selbst einteilen (naja Patienten gehen immer vor und wir haben ne 10-15-Minuten- Taktung wenn alle Termine vergeben sind) Hab aber noch mehere Kollegen, die zu unterschiedlichen Zeiten und Tagen dabei sind. Da gleicht es sich auch mal aus wenn man für einen Pat. mal was länger braucht. Zur Zeit sind wir morgens meist zu zweit und nachmittags ist eh nicht so viel los.
Bin am Anfang aus allen Wolken gefallen als der Chef sich tatsächlich mal ne Stunde mit mir unterhalten hat- kannte ich bisher nicht.
Fairerweise muss man aber dazusagen, dass die Arbeitsbelastung zur Zeit geht- Ferienzeit, da sind viele unserer Patienten nicht da. Also ist es zur Zeit noch was lockerer als normal.
Und einmal die Woche ist Sport- mit Chef, der ist zusätzlich nämlich Sportlehrer. Kann zwar richtig anstrengend sein, macht aber auch viel Spass.
Thomas24
10.07.2009, 16:34
Ich wollte mal fragen:
ist es bei Euch - auch nicht Berufsanfängern - auch zunehmend so, dass ihr Euch ständig gehetzt fühlt, ständig an mindestens 3 Stellen gleichzeitig sein sollt, nie eine Aufgabe zu Ende führen könnt .. dauernd unterbrochen werdet..
Dann noch Vorwürfe bekommt, dass alles nicht schnell genug geht ...
und ich bin NICHT langsam....
Ich habe echt Angst, mal was Wesentliches zu übersehen oder zu "vergessen"
Wäre dankbar um Rückmeldungen
Gruß pieks
Kann ich bestätigen- nur das mein derzeitiges Patientenklientel dabei auch noch entweder quengelt, weint, schreit oder sich in die Windel gemacht hat:-blush
Leelaacoo
10.07.2009, 16:55
@pieks: mach dir keine Sorgen, es liegt nicht an dir! Ich war 2 Jahre auf einer Allg.Inneren, da wars am Anfang auch stressig, aber irgendwann gings dann...dann 1 Jahr ITS, auch stressig, aber auch irgendwann machbar...und dann war ich 4 Monate auf der Onko...und kam vorne und hinten nicht rum und dachte, ich spinne, nach 3 Jahren Innere weder ein noch aus zu wissen...aber allen anderen gings auch so...und wems nicht so ging, den interessierten die Patienten oftmals nicht (wirklich...). Die Planung war chaotisch...die OA-Zuständigkeiten wechselten ständig und die Patienten waren nunmal schwer krank (wobei das nur eine untergeordnete Rolle im Chaos spielte). Was mich am meisten aufgeregt hat: Man hat am Vortag vom OA 5 Entlassungen aufgedrückt bekommen, die man vorher anders geplant hatte, da Diagnostik noch nicht voll abgeschlossen-> ergo: Kollegen aus der Funktion anflehen, die Diagnostik vorzuziehen, diese Dinge diagnostisch und therapeutisch umsetzen, 5 Briefe diktieren (sind keine chirurgischen Briefe, wohlgemerkt), evtl. noch Angehörige sprechen, dass Patient am nächsten Tag nach Hause kommt, Palliativteam organisieren...dann wars 20 Uhr und man völlig fertig...am nächsten Tag Dienst, ab 13 Uhr bis 20 Uhr durchgehend in Ambulanz und oben auf Station wieder Zettel von OA, dass man den und den Patient auch noch entlassen soll. Toll. Und zwischendurch hat man ja 5 freie Betten bekommen und bekommt vom CaseManegement 5 Zugänge (präfinal, komplex, prä-Chemo) aufgebrummt, die alle noch "schnell" mal ein CT oder ein Gespräch oder ähnliches brauchen...also die alle aufnehmen...dann ists 24 Uhr...und am nächsten Tag Samstag und wieder Dienst...das hab ich dann geschmissen und bin wieder an die alte Stelle zurück...es liegt MEIST an der Organisation...klar kann man um 17 Uhr alles fallen lassen (so eine Kollegin haben wir auch), aber dann läuft halt nichts mehr. Ich hab dann auch den OAs gesagt, er dürfe den E-Brief gerne selbst schreiben, ich schaff das nicht mehr, pech. (Hats tatsächlich auch gemacht...). Ach ja, nach 2 solchen Mörderwochen braucht man Nachtdienst, um ca. 35-40 Entlassberichte fertig zu machen, bevor man zum Chef zitiert wird, warum die Briefe so lange dauern. Also....es liegt echt nicht an dir...
LG Lee:-oopss
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