Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
ich hab im letzten dienst nen sheldon für die internistin angenäht. (und gedacht, die wollte spass machen, aber sie konnte es echt nicht).. seltsamerweise kamen sämtliche anderen fachrichtungen auch grad so um die ecke, so dass wir dann eine interdisziplinäre konferenz abgehalten haben über die sinnhaftigkeit der interdisziplinarität im allgemeinen und speziellen. und zu dem schluss gekommen sind, dass es doch ein netter anlass gewesen sei, mal drüber zu reden.
Leelaacoo
11.07.2009, 09:53
ich hab im letzten dienst nen sheldon für die internistin angenäht.
Das ist auch bitter...ich liebe ZVKs und Sheldons annähen! Und Thoraxdrainagen legen, aber davon haben wir nur selten welche...haben aber auch keine Chirurgen im Haus...und vom Schwester-KH kommen die um 3 Uhr nachts zum Sheldon-Annähen auch nicht (verständlicherweise:-notify)
LG Lee
Mensch, und ich hab ich gedacht, ICH hätte Probleme. Wenn ich das hier so lesen, geht's bei euch ja echt übel zu z.T.
Naja, ich will mich aber trotzdem mal auskotzen über meinen Tag gestern. Der war nämlich absolut unschön. Egal was ich gemacht habe, es war irgendwie ALLES falsch. Frage ich den Altassi, isses falsch, entscheide ich etwas allein, isses falsch. Ich werde dumm angemacht, wenn ich etwas nicht kann, ich werde dumm angemacht, wenn ich etwas nicht gut genug mache. Immer auf die Nuss. Ich war echt kurz vorm Heulen. Sowas verunsichert einen ja auch total. Plötzlich stelle ich irgendwie alles in Frage. Auch Sachen, die ich vorher allein gemacht habe.
Das hat mich jetzt zum Nachdenken gebracht: was sollte man können nach 5 Monaten? Ich weiß, dass ich noch viele theoretische und praktische Defizite habe... aber wo steht eigentlich, was ich mittlerweile können sollte und was nicht? :-nix
Angel Oak
11.07.2009, 13:15
Das hat mich jetzt zum Nachdenken gebracht: was sollte man können nach 5 Monaten? Ich weiß, dass ich noch viele theoretische und praktische Defizite habe... aber wo steht eigentlich, was ich mittlerweile können sollte und was nicht? :-nix
Bei uns steht im Intranet für die ersten 12 Wochen Einarbeitungszeit (Ambulanz, Intensiv, Station) was man da jeweils lernen und am Ende können soll. Einiges wird nicht funktionieren und nicht alles, was da steht wird auch umgesetzt, aber als Richtgröße ganz brauchbar.
Egal was ich gemacht habe, es war irgendwie ALLES falsch. Frage ich den Altassi, isses falsch, entscheide ich etwas allein, isses falsch. Ich werde dumm angemacht, wenn ich etwas nicht kann, ich werde dumm angemacht, wenn ich etwas nicht gut genug mache. Immer auf die Nuss. Ich war echt kurz vorm Heulen. Sowas verunsichert einen ja auch total. Plötzlich stelle ich irgendwie alles in Frage. Auch Sachen, die ich vorher allein gemacht habe.
Hi Lava,
DAS kenne ich nur zu gut !!! Das ist doch nur der "ganz normale Wahnsinn"!!:-kotz
Selbst wenn Du einige Dinge (weil Berufserfahrung) kannst+ meinst zu wissen... wenn Du das Haus wechselst, werden am neuen Arbeitsort (gleiches Fach wohlgemerkt) x Sachen anders gemacht.
Einarbeitung = 0
Und dann wird aber rumgemäkelt .. und wenn´s nur an den Computerprogrammkenntnissen oder Deinem Arbeitsstil, Deiner Nase .. oder .. oder ist ..
Dann wird auf irgendwelche hausinternen Standards verwiesen (*ach .. sowas gibts*)
Und im Zweifel raunzt einer "der Oberen " Dich an, wenn ER Sch** gebaut hat ...
außerdem wirst Du feststellen (müssen), dass diejenigen, die Dir was beibringen sollten, gerade eben soviel wissen wie Du selbst, kaum mehr `was nachlesen und Du im Zweifel ganz auf Dich allein gestellt bist.... Und Dir dann 3x überlegst nachzufragen, weil dem Leben/der Gesundheit des Patienten durch den Vorschlag genau dieses OA´s sicher weniger gedient ist, als wenn Du das Problem selbst löst .. aber wenigstens hast Du bei guter Dokumentation dann kein juristisches Problem an der Backe ...
Warum glaubst Du sind so viele von uns (gerade die, die ihren Beruf sehr ernst nehmen) nach kurzer Zeit frustriert, ausgebrannt, zynisch uvm. sind?
Äußerst frustrierte Grüsse
pieks
ich hab im letzten dienst nen sheldon für die internistin angenäht.
Dat Ding heißt Shaldon-Katheter...
Aber dennoch: danke für's Annähen...
By the way: wer hat den denn eigentlich gelegt? Die Internistin?
Puh, da bin ich ja momentan mal ganz glücklich mit meiner Stelle :-) liegt aber sicherlich auch am Fach. Allerdings ist das auch kein Haus für alle Zeiten. Als Anfänger ist es ok, man muß zwar ganz gut nörgeln und kämpfen manchmal, aber so gehts einigermaßen.
Die wichtigen Sachen machen eher die Oberen, im Dienst muß man es aber trotzdem können :-nix andere Sachen, die klar wie Kloßbrühe sind, werden auch beim hundersten Mal noch überprüft...KK :-oopss
Puh, da bin ich ja momentan mal ganz glücklich mit meiner Stelle :-) liegt aber sicherlich auch am Fach.
Ist ja nur ein Kollege, mit dem ich gerade ein paar Probleme habe. Alle anderen waren bisher immer hilfreich und da, wenn ich sie gebraucht habe.
Aber mehr nachlesen müsste ich schon mal. Zwei Kolleginnen und ich hatten jetzt die Idee, ne Art Lerngruppe zu gründen und uns alle 2 Wochen zu treffen.
Das bezog sich auch nicht nur auf Deinen Beitrag, sondern auf alle davor... turfen ist bei uns nicht so üblich, aber schnell arbeiten wird auch bei uns eher nicht belohnt, aber ich denke, schon bemerkt.
Das mit dem Nachlesen kenn ich, ich müßte auch mal ne kleine Lerngruppe gründen. Ab und zu les ich ein paar Artikel, aber das ist alles eher unstrukturiert. Dann kommen einem manchmal spezielle Krankheitsbilder unter -und man denkt nur, ups, da kannte ich mich auch schon mal besser aus. Ich kann wirklich immer jemanden fragen, selbst im Dienst (da ruf ich dann halt den Nachtschichter unserer Intensiv an), aber manchmal wäre 'noch mehr selber wissen' schöner *seufz*
Das bezog sich auch nicht nur auf Deinen Beitrag, sondern auf alle davor... turfen ist bei uns nicht so üblich, aber schnell arbeiten wird auch bei uns eher nicht belohnt, aber ich denke, schon bemerkt.
Achso. Tja, was heißt belohnt... Geschenke gibt's keine, lobende Worte jetzt auch nicht wirklich. Aber man merkt an der Stimmung, ob's grad gut läuft oder nicht. Und man merkt's auch daran, ob einen die Vorgesetzten mögen oder nicht. Und wenn sie einen mögen, macht die Arbeit einfach mehr Spaß, man bekommt vielleicht ein paar erklärende Worte mehr, darf im Dienst mal was operieren, Kleinigkeiten eben.
Ja, das stimmt, kenn ich auch so. Die Stimmung wechselt aber ständig, weil so viele Faktoren beteiligt sind :-nix
Jeannychen
12.07.2009, 13:47
Ich habe das Thema wirklich ins Rollen gebracht...:-blush
Weniger BEs und Infusionen anordnen wenn es geht :-?
Das wäre natürlich sinnvoll, aber sie schafft es irgendwie nicht. Ich bin nicht gegen Schwangere o.Ä. Ich hoffe, dass ihr mich nicht falsch verstanden habt. Was mich äußerst nervt, dass ich als Anfängerin gerade in der Einarbeitungszeit bin und muss ich neben meiner Station auch eine andere Station bedienen - und ich nicht weiß, wann der nächste Anruf kommt...
Das ist auch nicht der Sinn der Sache, dass ich die BE´s mache und ich muss zusätzlich nachdenken, ob das was ich abnehme ausreichend ist oder nicht. Beispielweise musste bei einem Patienten JEDEN Tag BE machen und an einem Morgen erzählt er, dass er an dem Tag Gastro bekommt. Natürlich Gerinnung wurde nicht angeordnet :-(. Oder ist das nötig jeden Tag 10 BE´s haben bei insgesamt 18 Patienten (fast immer dieselben):-???
Es ist jetzt auch wieder egal. Ab nächste Woche hat sie Urlaub und ich bin ab Donnerstag alleine auf meiner Station und damit ist meine Einarbeitungszeit ist vorbei:-((. Dies Frage ist nur, wie diese Situation gelöst wird...
Diese Woche war gar nicht so super: seit Montag bin ich krank. In den letzten Tagen als ich heim kam, ging gleich ins Bett. Ich war seit 2 Jahren nicht krank und jetzt musste ich sein :-( Ich hoffe, jetzt wird es besser...
Tja, und in 2 Wochen habe ich meine 1. Dienst...:-((
IOder ist das nötig jeden Tag 10 BE´s haben bei insgesamt 18 Patienten (fast immer dieselben):-???
Ist es mit ziemlicher Sicherheit nicht. Aber das ist mal wieder typisch für Leute, die das Blut nicht selber abnehmen, vor allem in der Inneren... die haben noch nicht kapiert, daß Aderlässe nur bei Hämochromatose und Polycythämia vera indiziert sind.
Kopf hoch! Die Anfangszeit ist immer hart. Solang Du Dich nicht im Stich gelassen fühlst, wird das schon! :-)
Jeannychen
12.07.2009, 14:11
Kopf hoch! Die Anfangszeit ist immer hart. Solang Du Dich nicht im Stich gelassen fühlst, wird das schon! :-)
Danke Evil!
Nein, das tue ich wirklich nicht. Ich komme sehr gut mit den OÄ und den Alt-Assis (mit 2-3 Ausnahmen) aus. Sie helfen mir und unterstützen mich auch. Es wird alles gut *hoff*
Dat Ding heißt Shaldon-Katheter...
Aber dennoch: danke für's Annähen...
By the way: wer hat den denn eigentlich gelegt? Die Internistin?
der oberarzt. und den kollegen auf peripher war das pflaster zu locker.
so, ich muss jetzt auch staenkern:-kotz
Bin seit ein paar ueber-urlaubsreif und schlecht drauf
Vor ca 2 Wochen hatte ich eine Meinungsverschiedenheit mit meiner Mentorin. Ich dachte, ich lasse ein paar Tage vergehen und schreib ihr dann, was mich so beschaeftigt. Sie bekam den Brief und einige Zeit spaeter ergabe es sich, dass wir zusammen auf Station waren - sie als Consultant und ich eben als die kleine Assi. Die Zusammenarbeit lief soweit gut, bis ich an einem der Tage so richtig schlecht drauf war. Es war unertraeglich heiss, der andere consultant ging mir tierisch auf den Nerv (nicht nur mir...) da sah ich , wie meine Mentorin aus einem Patientenzimmer kam und was in die Akte schrieb. Da ich nun mal ueber alles auf der Station bescheid wissen wollte/musste, bot ich ihr an, sie solle mir berichten, was mit dem Patienten geschehen solle und ich wuerde es fuer sie aufschreiben. Sie lehnte ab, nein, das werde sie schon selber machen; ich bestand weiterhin darauf und ploetzlich - ich weiss nicht was, in mich fuhr, schubste ich die Akte wortlos und wuetend zu ihr hin. noch im selben Augenblick sah ich, dass ich sie so richtig gekraenkt hatte. Ich ging wortlos weg, Stimmung noch mehr im Ar...
Ich schrieb ihr zwar kurz spaeter eine Art Entschuldigungs-mail, aber der Schaden war da schon angerichtet.
Spaeter habe ich mich bei ihr in aller Form entschuldigt, und -verbal- akzeptierte sie das auch, aber ihr Verhalten spricht eine andere Sprache.
Ich muss an das denken, was mir mal einer meiner Kollegen erzaehlt hatte:
wir arbeiten in so einem stressigen Beruf, dass wir ganz leicht, ohne es zu merken, in so ganz komische Dauer-Stress-Stimmungen abrutschen koennen. Meistens wachen wir erst dann auf, wenn wir was getan haben, was uns leid tut.:-nix
Ich bin urlaubsreif und wuerde morgen am liebsten im Bett liegenleiben...:-heul
Chaoskätzchen
13.07.2009, 05:14
Hallo Fino
fast nachvollziehbar im Moment für mich. Ich bin auch gerade an nem Punkt, wo das Urlaubsfass schon überläuft.. jeden Tag 14 h .. keine Ausnahme.. und immer noch quillt der Schreibtisch über.. am liebsten will man nicht mehr her.. sondern nur noch im Bett bleiben.. schlafen.. schlafen.. schlafen.. und noch weiter schlafen..
Geh doch nochmal auf Deine Mentorin zu.. sag Ihr, dass Du spürst, dass es für sie noch nicht in Ordnung ist.. erklär Ihr nochmals, dass es Dir leid tut .. und versuch ihr die Hintergründe zu erklären - auch wenn dies nichts entschuldigt..
Also.. Kopf hoch..
Meistens wachen wir erst dann auf, wenn wir was getan haben, was uns leid tut.:-nix
Kenne ich. Eigentlich bin ich ein recht ausgeglichener Mensch, aber ich hatte auch schon Momente, in denen ich mich nicht mehr beherrschen konnte. :-?
Wir hatten heute 10 Stationen unter 7 Assis zu verteilen, irgendwie ging die Rechnung nicht so richtig auf :-peng
Boah bin ich froh zu Hause zu sein. Dieses Montagschaos ist ja kaum zum Aushalten. Und nur soziale (und DRGmäßige) Katastrophen auf Station:-oopss Und bei keinem läuft mal was normal, selbst in der Sprechstunde haben die derzeit alle komische Befunde:-nix
Zum Glück ist bald Urlaub:-winky
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