Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
wildcoyote
03.01.2010, 11:19
Frage: Warum kommt ein Hintergrunds-OA Sonntag früh 10 Uhr extra in die Klinik, um sich eine Patientin anzuschauen ?
Antwort: Um einem Pfleger danach sein neues Auto zu zeigen (Männer :-peng) :-))
na was denn sonst :-party
BTT: ich werde wohl nie in den Zwang kommen komisches Schichtdienstsystem fahren zu müssen - es reicht dass mein Frauchen dies machen muss und es ist der totale Mist(im(nv)ho). Da unsere Abteilung wenige Assis hat sind zum Glück nur 24h Dienste möglich - soweit ich mich erinnere werden diese zu 90% vergütet und man sammelt somit keine Minusstunden (ergo 80%Lohn für 8h) Die anderen Dienstmodelle wo man quasi Geld zum arbeiten mitbringen muss sind einfach unverschämt :-kotz
Naja, vielleicht habe ich einfach noch das pseudoromantische bzw. traditionelle Bild der Lebensretter im Kopf :-nix (wobei hier erwähnt werden müsste das wir eigentlich ziemliche Weicheier sind, ich sag nur 72h -Wochenenddienst...ist aber auch gut so :-top)
Seeräuberjenny
03.01.2010, 12:14
Hey,
hab zwar nie in dem 24h-System gearbeitet, aber irgendwie stelle ich mir das physiologischer vor, einmal die Woche einfach eine Nacht durchzuarbeiten, als sich für 3 - 4 Nächte komplett umstellen zu müssen und danach ohne Übergang sofort wieder in den normalen Tagdienst zu wechseln. Ich jedenfalls fühle mich in den Nachtdienstwochen immer wie unter einer Glocke und die Tagdienste nach dem Nachtdienst sind eine einzige Qual.
Hat hier schon mal jemand in beiden Systemen gearbeitet und kann einen qualifizierten Vergleich aufstellen :) ?
LG
Seeräuberjenny
In der Psychiatrie hatten wir 24h Dienste. Kamen morgens erst um 10:00 und sind am nächsten Tag nach der "Früh"besprechung zwischen 9 und 10 nach Hause. In der Neurologie haben wir 5 Nächte montags bis freitags (21-9). Die 24h in der PSY sind definitv angenehmer, aber die Arbeitsbelastung in der Nacht ist meistens nicht mit der in der Neuro zu vergleichen. Wobei ich mir zur Zeit durchaus vorstellen könnte tagsüber in der Neuro Station zu machen, danach Stroke mit den entsprechenden Visiten zu betreuen und die Nacht (ab 21:00 alleine) noch dran zu hängen. Was mir definitiv zu viel wäre, die kompletten 24h für die Aufnahme zuständig zu sein.
Feuerblick
03.01.2010, 14:03
Ich würde um nichts in der Welt wieder Schichtsystem haben wollen! 24Stunden-Dienste sind perfekt!:-top
WackenDoc
03.01.2010, 14:37
Also ich hatte damals auf der Inneren zunächst 24-Stunden Dienste- also wenn man danach wirklich heim gehen kann ist das ok. Auch für die Station- da fällt man halt nur bis zu 2 Tage aus (Je nach dem wie viel an dem Tag wo man Dient hat in der Notaufnahme los war).
DAnach haben wir auf 3-Schicht umgestellt und zwar jeweils 7 Tage als Block. Tagschicht war völlig ok. War ja die normale Arbeitszeit, bzw. man hatte noch Zeit um nach dem Dienst auf der eigenen Station zu arbeiten und man hatte am WE eine 12-Stunden-SChicht. Spätschicht war auch ok- fing immerhin erst um 14Uhr an und ging bis um 21 Uhr- wenn man bedenkt, dass die Kollegen der Station im Schnitt auch erst um 19 Uhr raus kamen an sich ganz entspannt. Allerdings doof für Station, da man eben ne ganze Woche ausfiel.
NAchtschicht war total assig. Unter der Woche ging das von 21-7 Uhr und Wochenende beide Tage mit jeweils 12 Stunden. Aus der eigenen Stationsroutine kam man total raus.
Die Schichtwoche fing immer Donnerstags an. Also bei der Nachtschicht war das dann so, dass man Donnerstag früh rauskam. Dann Donnerstag und Freitag Ausgleich für das WE, Samstag und Sonntag frei und dann Montag wieder normaler Stationsbetrieb. Von den 2 freien Tagen hatte ich gar nix, die hab ich gebraucht um den Tag-Nacht-Rhythmus wieder richtig zu polen.
Einziger Vorteil des Nachtdienstes: Ich konnte in aller Ruhe die aufgelaufenen Briefe schreiben und DRGs verschlüsseln. Hab dann halt tagsüber gepennt.
Was ich auch blöd fand: Wir waren immer dabei Patienten an die nächste Schicht zu übergeben. Ich fand, dadurch konnte man sich seine Tätigkeiten auch schlechter organisieren- also Blutkonserven etc. eben weil weniger Zeit zur Verfügung stand bis der nächste kam und dem wollte ich halt auch nicht alles aufdrücken.
Mein Fazit: Wenn man nach 24h gehen kann, ziehe ich 24-Stunden auf jeden Fall vor.
In der Notaufnahme hatten wir ein ganz normales 3-Schicht-System (Wochendende 2-Schicht) mit wechselnden Schichten für den einzelnen nach keinem festen Schema (dazwischen kamen nämlich auch normale Tage im OP für´s Intubationspraktikum und 12-Stunden-Schichten auf dem NEF). War auch ok, da man eben nicht wieder auf Station wechseln musste und 24 echt heftig gewesen wären. Blöd war nur wenn der OA den Wechsel von Nacht auf Tag nicht beachtet hat- also 7 Tage nacht auf dem NEF und dann nach 24 Stunden Ruhe Frühschicht in der Notaufnahme.
Vorteil: Man kann tatsächlich auch mal tagsüber was erlegdigen (Behördengänge, Bank...)
wildcoyote
03.01.2010, 15:00
ein Vergleich ist an dieser Stelle recht schwierig da die Dienstbelastung von der Fachrichtung abhängt...wenn ich sehe womit unsere Internisten die ganze Nacht beschäftigt sind dann sind die Schichten sicherlich angenehmer...wenn man sich aber im operativen Fach befindet so ist es nix mit operieren...
Von der Physiologie her sind die 24h angenehmer weil die Umstellung einfacher ist - auch wenn in der Nacht halligalli herrscht so kann man danach bis um 12 schlafen und dann noch was erledigen, abends halt gg 9 ins Bett :-sleppy
dreamchaser
03.01.2010, 15:24
Am Tag nach einem 24h-Dienst erledigt man nicht wirklich etwas. Bis man raus ist ist zwischen 9 und 10 Uhr, dann nach Hause und unter die Dusche. Bis man im Bett ist (sofern man nahe an der Klinik wohnt) ist zwischen 10:30 Uhr und 11 Uhr - und dann muss man erstmal schlafen können, denn meistens ist man dann erstmal aufgekratzt. Also ist es nix mit um 12 Uhr aufstehen, weil man dann erst kurz eingeschlafen ist. Das ist meine Sicht.
Einziges Problem bei den 24 h-Diensten: bei uns ist rund um die Uhr high-life, eben eine klassische Innere mit Schwerpunktversorgung, und zwischen 24 Uhr und 8 Uhr sind die beiden Diensthabenden noch für die Notaufnahme zusätzlich zu den 11 internistischen Stationen verantwortlich (jeweils geteilt in 2 Schichten: 0-4 Uhr und 4-8 Uhr, damit einer mal kurz schlafen kann). Da kommt man wenig zur Ruhe und ist auch die ganze Zeit auf den Beinen. Und damit leidet auch die Konzentrationsfähigkeit und die Fehlerquote steigt.
Wenn ich die Leute aus den kleinen Fächer sehe (Derma, HNO), dann haben die jede Menge Ruhe in ihrem Dienst und der hat den Namen Bereitschaftsdienst auch verdient. Unserer eher weniger.
Ich kann mit den Tagen bei einer Nachtdienstwoche (Neuro)von 21-9 (70 Betten + Aufnahme) allerdings auch nicht viel anfangen. Ich stehe nachmittags zwischen 15 und 16uhr wieder auf (kenne auch Kollegen, die erst gegen 18 uhr wieder munter werden) danach stehe ich immer etwas neben mir und kruschtle zu hause nur noch ein wenig rum. Abendessen, bisschen lesen oder fernsehen und dann geht´s ja auch schon wieder los.
In der Psych habe ich nach den 24h Diensten zu Hause nicht geschlafen, evt nachmittags ein Nickerchen und abends nicht zu spät ins Bett, das ging schon. Aber spätestens in der zweiten Nachthälfte konnte man meistens ohne Störung schlafen.
Wir haben nach Nächten drei bis vier Tage frei. Bereitschaft ist nicht, sondern sämtliche Nachtstunden werden voll vergütet. Muss allerdings ja auch reguläre Sachen nachts machen und nicht nur drauf warten, ob jemand in die Ambulanz kommt.
LG
Ally
Wieviele Nächte habt Ihr Ally? Laufen die im Rahmen eines Schichtsystems? Bei uns werden immer die Tage, die man wegen ND nicht da ist von der Nacht abgezogen, da bleibt dann eh nicht viel übrig.
Aber seid ihr dann zu hause oder müsst ihr im Spital sein, wenn das als Bereitschaftsdienst zählt?
Ich als Chirurg lass ja viel mit mir machen, aber hey...auch ich habe meine Grenzen!
Wir sind natürlich in der Klinik. Das Wort "Bereitschaftsdienst" trifft es ja leider überhaupt nicht. In der Nacht hat man die Stationen, den Kreißsaal und die Ambulanz an der Backe - ruhige Nächte, die dann die Bezeichnung Bereitschaftsdients zu Recht tragen, sind leider die Ausnahme.
psycho1899
03.01.2010, 17:51
Ich habe beide Systeme erfahren (24 h und Schicht im peripheren Haus, 24 h im universitären Haus)
Neurologie (peripheres Haus) ca. 80 Betten, davon 4 Stroke Unit-Betten.
A) Am Anfang im 1 WBJ noch 24h-Dienste. Werktags um 13:00 Uhr offiziell 'frei' gehabt, um schließlich um 16:00 Uhr zur Übergabe zu erscheinen und ab 16:30 Uhr die Notaufnahme und Normalstation und ab 20:00 Uhr auch die Stroke Unit neurologisch zu versorgen. Am nächsten Tag endete offiziell um 08:30 Uhr der Bereitschaftsdienst und man blieb offiziell bis 10:00 Uhr (häufig 1 h länger), um seine Patienten zu visiteren bzw. zu entlassen.
Am WE 24h-Dienst mit Zuständigkeit für die ganze Klinik.
Bereitschaftsstufe C (AVR-C)
Nach kurzer Zeit wurde ein Schichtsystem etabliert:
B) Von 19:30 Uhr bis 08:30 Uhr zuständig für das gesamte Haus für 7 Tage. Anschließend eine Woche frei, deren Minusstunden man über Wochenenddienste (12 h von 08:00 bis 20:00) und Zwischendienste tagsüber (3,5 h Notaufnahme oder Stroke Unit von 16:30 bis 20:00) rausholte.
Von 19:30 bis 00:00 und von 7:30 bis 8.30 Uhr Regelarbeitszeit (x7=38,5h), Rest Bereitschaftsdienst Stufe C (AVR-C)
Universitäres Haus (ca. 3-4 Dienste/Monat)
C) Werktags von 16:30 Uhr bis zum nächsten Tag bis ca. 09:30 - 10:00 Uhr. Am WE von 09:00 bis 09:00 plus Übergabe. Bis ca. 22.00 Uhr - 23:00 Uhr jeweils tagsüber durch einen Kollegen auf der Stroke Unit, der auch die Normalstation im Notfall mitversorgt, unterstütz. Danach alleine für ca. 60 Betten mit 13 Stroke Betten, sämtliche Konsile im Haus und die Notaufnahme.
Durchgehend als Bereitschaftsdienst der höchsten Stufe kategorisiert.
zu a) Belastung okay in der Nacht, durch niedrige Bezahlung jedoch wenig lukrativ (werktags kamen gerade etwas mehr als ein paar € netto raus, um sich eine Pizza und ein Getränk zu leisten)
zu b) Ab Nacht #4 wurde es im Schnitt anstrengend, 5 war die Qual, 6 zombiesque, in der 7. war man jedoch so euphorisiert, dass der ganze Mist bald rüber war, dass es wieder erträglich wurde. Insgesamt kam es jedoch auch zu Nächten, in denen man durchschlafen konnte, insb. wenn man in Ermangelung von Betten bei der Leitstelle abgemeldet war (Feigheit vor dem Feind, ich weiß, retrospektiv schäme ich mich dafür, aber ich war jung und brauchte den Schlaf ;-) )
zu c) Dienste häufig die Hölle, tagsüber in der Regel äußerst anstregend, Dehydration und hypertensive Entgleisungen beim Lesen von Einweisungen des ÄBD oder schwachsinnigen Übergaben von Notärzten tuen ihr Übriges. Die Nacht bzw. die Anzahl an in Folge geschlafenen Stunden entscheidet über die Möglichkeit, den Folgetag noch produktiv zu verbringen. Bei < 3 h bin ich in der Regel an dem Tag für wenig zu gebrauchen und hänge meistens, nachdem ich ein paar h Schlaf nachgeholt habe, nur zu Haus ab. Leichtgradige Spannungskopfschmerzen stellen sich dann auch meistens ein (ja, man wird alt ;-) )
Insgesamt finde ich, obgleich es teilweise wirklich sehr hart ist, aus pekunären Gründen und auf Grund der Tatsache, dass man weniger Tage/Monat Dienste machen muss als im Schichtsystem, die Bereitschaftsdienstregelung besser, obgleich es natürlich ein Hohn ist, dass man Abzüge bekommt, obwohl man meistens >80-90% der Zeit aktiv ist, statt Zuschläge für das WE oder für Nachtarbeit zu bekommen. Zumal man sagen muss, dass beispielsweise unsere Abteilung für ein Schichtsystem personell viel zu knapp besetzt wäre und es aktuell so schon schwierig genug ist, fähige und gute Kollegen zu rekrutieren.
Moorhühnchen
03.01.2010, 19:29
obgleich es natürlich ein Hohn ist, dass man Abzüge bekommt, obwohl man meistens >80-90% der Zeit aktiv ist, statt Zuschläge für das WE oder für Nachtarbeit zu bekommen.Das mit den Abschlägen statt Zuschlägen für WE und Nächte find ich auch total schwachsinnig, von anderen Berufsgruppen wird man dafür ja noch mitleidig belächelt (zB. von meiner Schwester bei Lufthansa oder Freunde, die bei Telekom arbeiten...). Irgendjemand schrieb hier heute was von Forderungen des Marburger Bundes in dieser Hinsicht. Was genau ist damit gemeint?
An meiner Klinik geht es wohl mit der Dienstbelastung unter der Woche relativ gut und die BD-Dienste werden zu 95% bezahlt soweit ich weiß. Aber die Samstage sollen wohl recht ungnädig sein, so daß in den letzten Monaten überlegt wurde für die Samstage eine Art Schichsystem einzuführen...
psycho1899
03.01.2010, 19:33
Das mit den Abschlägen statt Zuschlägen für WE und Nächte find ich auch total schwachsinnig, von anderen Berufsgruppen wird man dafür ja noch mitleidig belächelt (zB. von meiner Schwester bei Lufthansa oder Freunde, die bei Telekom arbeiten...). Irgendjemand schrieb hier heute was von Forderungen des Marburger Bundes in dieser Hinsicht. Was genau ist damit gemeint?
An meiner Klinik geht es wohl mit der Dienstbelastung unter der Woche relativ gut und die BD-Dienste werden zu 95% bezahlt soweit ich weiß. Aber die Samstage sollen wohl recht ungnädig sein, so daß in den letzten Monaten überlegt wurde für die Samstage eine Art Schichsystem einzuführen...
http://www.marburgerbund.de/marburgerbund/bundesverband/presse/pressemitteilungen/pm2009/pm81_09.php
Relaxometrie
03.01.2010, 19:41
Das mit den Abschlägen statt Zuschlägen für WE und Nächte find ich auch total schwachsinnig, von anderen Berufsgruppen wird man dafür ja noch mitleidig belächelt (zB. von meiner Schwester bei Lufthansa oder Freunde, die bei Telekom arbeiten...).
Hast Du Details zu der Nacht-/Wochenendarbeitsbezahlung dieser Berufsgruppen?
Leider kenne ich, außer vielen Ärzten im Freundes- und Bekanntenkreis, niemanden aus einer anderen, ebenfalls nachts arbeitenden Berufsgruppe persönlich, so daß ich leider keine Beispiele beisteuern kann.
Aber mir fallen drei Personen ein, die ständig zu arbeiten scheinen/schienen. Der eine war kaufmännischer Direktor an einer Uniklinik, die anderen beiden sind Unternehmensberater. Alle drei Personen haben mir zwar nie ihr Gehalt verraten, aber über ein Assistenzarztgehalt haben sie nur müde gelächelt.
Moorhühnchen
03.01.2010, 19:41
Betrifft mich tarifvertraglich jetzt zwar nicht, aber ich bin mal gespannt, was davon diesmal umgesetzt wird...
wildcoyote
03.01.2010, 19:58
Hast Du Details zu der Nacht-/Wochenendarbeitsbezahlung dieser Berufsgruppen?
Leider kenne ich, außer vielen Ärzten im Freundes- und Bekanntenkreis, niemanden aus einer anderen, ebenfalls nachts arbeitenden Berufsgruppe persönlich, so daß ich leider keine Beispiele beisteuern kann.
Aber mir fallen drei Personen ein, die ständig zu arbeiten scheinen/schienen. Der eine war kaufmännischer Direktor an einer Uniklinik, die anderen beiden sind Unternehmensberater. Alle drei Personen haben mir zwar nie ihr Gehalt verraten, aber über ein Assistenzarztgehalt haben sie nur müde gelächelt.
Ein Trainingskollege von mir arbeitet beim ADAC als gelber Engel...3 WE im Monat zu arbeiten ist bei ihm an der Tagesordnung, verdient "okay" Meine Mutter ist selbständig und muss an mindestens einem der WE-Tage arbeiten. Und wenn jemand ausfällt natürlich durch...
Wenn man sich n die Akademiker orientiert so sind die Ärzte natürlich die mit der A....karte. Mit den Wirtschaftsfuzzies darf man sich nicht messen - die verdienen einfach saugut, dazu kommen Dienstkarren etc. etc. Ansonsten finde ich Arztgehalt relativ okay, sprich das reicht zum leben und später die Familie zu ernähren.
WackenDoc
03.01.2010, 20:12
Kann jemand hier im Norden bitte die Autobahnen über Nacht freiräumen und die Nebenstraßen, die ich brauch auch. Den Schnee dürft ihr auch behalten.
Boah- ich hab so gar keine Lust morgen zu arbeiten. Und übermorgen bin ich für nen Tag "ausgeliehen"- 120km und 2 Stunden zu fahren.
Finde es auch zum :-kotz, dass man für BD am Ende des Monats noch Minusstunden hat, obwohl man an vielen Tagen Überstunden gemacht hat, das versteht immer keiner, dem ich das erzähle, da heißt es dann immer wenn man was vorhat: "Geh doch mal eher, bau doch mal ein paar Überstunden ab!" Ha Ha ! Nur weil ich in der Woche über erst nach 20 Uhr zu erreichen bin, heißt das nicht, dass ich Überstunden auf meinem Konto habe :-?
Moorhühnchen
03.01.2010, 21:06
Hast Du Details zu der Nacht-/Wochenendarbeitsbezahlung dieser Berufsgruppen?
Leider kenne ich, außer vielen Ärzten im Freundes- und Bekanntenkreis, niemanden aus einer anderen, ebenfalls nachts arbeitenden Berufsgruppe persönlich, so daß ich leider keine Beispiele beisteuern kann.
Aber mir fallen drei Personen ein, die ständig zu arbeiten scheinen/schienen. Der eine war kaufmännischer Direktor an einer Uniklinik, die anderen beiden sind Unternehmensberater. Alle drei Personen haben mir zwar nie ihr Gehalt verraten, aber über ein Assistenzarztgehalt haben sie nur müde gelächelt.Naja, ich weiß zumindest von meiner Schwester, daß sie brutto deutlich weniger verdient als ich - von der Seite will ich mich über mein Gehalt gar nicht beschweren. Aber für Nachtarbeit gibt es je nach Vertragsvereinbarung 25% bis 50% Zuschlag, für Feiertage zT. 100% drauf + freie Tage. Von den Telekom-Freunden hab ich teilweise höhere Zuschläge gehört, allerdings geht's denen jetzt aufgrund der wirtschaftlichen Lage an den Kragen und Arbeitslosigkeit droht.
Wenn ich in meinen Tarifvertrag schaue (ich kann ja noch nicht aus der Praxis berichten), dann steht da was von 95% Vergütung im BD Stufe II. Wieviel das letztlich auf der Abrechnung ausmacht, weiß ich net. :-nix Wobei wir uns über die 95% ja wohl noch glücklich schätzen können. Aber mich stört folgender Satz im Tarifvertrag:
Im Übrigen werden Zeitzuschläge (§ 8) für die Zeit des Bereitschaftsdienstes einschließlich der geleisteten Arbeit nicht gezahlt. In §8 steht:
1Ärzte erhalten neben dem Entgelt für die tatsächliche Arbeitsleistung Zeitzuschläge.
2Die Zeitzuschläge betragen - auch bei Teilzeitbeschäftigten - je Stunde
a) für Überstunden 15 v. H.,
b) für Nachtarbeit 1,28 €,
c) für Sonntagsarbeit 25 v. H.,
d) bei Feiertagsarbeit
ohne Freizeitausgleich 135 v. H.,
mit Freizeitausgleich 35 v. H.,
e) für Arbeit am 24. Dezember und
am 31. Dezember jeweils ab 6 Uhr 35 v. H.,
f) für Arbeit an Samstagen von 13 bis 21 Uhr 0,64 €
Bis jetzt hört sich das Ganze für mich so an, als würde ich für einen Bereitschaftsdienst nur 95% meines Gehaltes bekommen und sonst nix, egal ob ich samstags, sonntags oder feiertags arbeite, da Zuschläge aus §8 ja bei Bereitschaftsdiensten nicht ausgezahlt werden... :-( Kann mich jemand aufklären?
EDIT: im TVÄ/VKA steht im § 12 (2) was von Stundenentgelten zwischen 22,30 Euro für EG I. Sowas find ich auf den ersten Blick in meinem Tarifvertrag nicht. Muß echt mal suchen gehen... vielleicht gibt's Nebenabreden? *nix raff*
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