Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ich weiß nicht, ob ich das gemacht hätte. Die Mutter hat ja wohl echt einen Knall. Wie hat die denn überhaupt das Kind bekommen (in Narkose mit Maskeneinleitung?) und die Schwangerschaft überstanden (ohne jegliche Untersuchung und Blutentnahme?)
Natürlich mache ich sowas - das Kind soll ja nicht, weil seine Mutter psychische Probleme hat, an Hepatitis erkranken.
Geboren ist das Kind sehr spontan im Bett auf Station - kurz vorher war sie noch bei 1cm und schon bekam der Gynnie nen Notruf, dass eine Frau auf Station entbunden habe. War das 6. Kind. Bei dem davor hatte sie die Phobie wohl auch schon.
Relaxometrie
04.03.2010, 08:16
Natürlich mache ich sowas - das Kind soll ja nicht, weil seine Mutter psychische Probleme hat, an Hepatitis erkranken.
Letztenendes ist es selbstverständlich richtig, das Kind zu impfen. Man sollte aber diese Reaktion der Mutter nicht einfach unkommentiert lassen, finde ich. Die soll schon mitgeteilt bekommen, daß sie an dem Problem wirklich arbeiten muß. Ich neige ja fast dazu, zu sagen, daß das mit der Nadelphobie völlig albern ist, wenn es nur um eine Blutentnahme geht. Aber andererseits hat man ja auch mal gelernt, daß man eine Phobie nicht einfach wegdiskutieren kann. Auf jeden Fall hätte ich (nach Rücksprache mit dem Oberarzt und nur mit dessen Erlaubnis) der Mutter ganz klar gesagt, daß sie ein behandlungsbedürftiges Problem hat.
LOL- unsere Klinik hat jetzt ein Bockwürstchenautomaten- fehlt nur noch der Bierzapfhahn:-party
Habe meine Neo-Intensivnacht ueberlebt - es war die Hoelle auf Erden:-keks
dreamchaser
04.03.2010, 11:37
Habe gestern wieder mal einen Laborwertrekord erlebt. Dass der Patient hyperglykämisch entgleist war wusste ich vom Rettungsdienst, aber er hat tatsächlich einen BZ von 2556 mg/dl gebracht!! Da hat sogar unser Oberarzt dumm geschaut.
Habe meine Neo-Intensivnacht ueberlebt - es war die Hoelle auf Erden:-keks
was war denn los, Fino?
Hauptsache die Patienten haben überlebt:-top
Hast Du noch weitere Nächte?
Gruß pieks
Ich habe den Eindruck, dass sich fast nur dumme Menschen verletzen. Die Tage, an denen ich mal jemanden mit Gehirnschmalz in der Ambulanz habe, sind so selten, dass man sie wie Feiertage rot in den Kalender eintragen kann :-keks
Relaxometrie
04.03.2010, 12:01
@Lava: Dein Eindruck ist nicht ganz falsch.
Erinnert mich an eine Überschrift zu einem Artikel über Schwerstbranntverletzte, der "Normale Menschen brennen nicht" lautete.
Ich will mich aber trotzdem nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Könnte ja sein, daß ich mich auch mal übler verletze und in einer chirurgischen Ambulanz auftauche :-D
Was hattest Du denn für Dummenfälle?
Ach, gestern nicht viele, war ein ruhiger Dienst. Ist nur so mein genereller Eindruck. Vielleicht hab ich ne verzerrte Wahrnehmung durch jahrelangen Kontakt mit intelligenten Menschen durch Gymnasium und Uni und die tatsächliche Intelligenzverteilung der Gesellschaft IST einfach so... oder es sind hauptsächlich die Dummen, die auf die Fr**** fliegen und sich die Gräten brechen :-nix
Ehemaliger User 05022011
04.03.2010, 12:44
über bekloppte Patienten und Angehörige kann man fast schon Bücher schreiben....
so wie sicher auch über arrogante Ärzte - sorry aber ihr vermittelt leider immer wieder diesen Eindruck
Die Tage, an denen ich mal jemanden mit Gehirnschmalz in der Ambulanz habe, sind so selten, dass man sie wie Feiertage rot in den Kalender eintragen kann :-keks
MissGarfield83
04.03.2010, 14:45
Ach, gestern nicht viele, war ein ruhiger Dienst. Ist nur so mein genereller Eindruck. Vielleicht hab ich ne verzerrte Wahrnehmung durch jahrelangen Kontakt mit intelligenten Menschen durch Gymnasium und Uni und die tatsächliche Intelligenzverteilung der Gesellschaft IST einfach so... oder es sind hauptsächlich die Dummen, die auf die Fr**** fliegen und sich die Gräten brechen :-nix
Was die Frage aufwirft ob Intelligenz antiproportional zur Verletzungshäufigkeit ist, motorische Inkompetenz eventuell mit fehlender Intelligenz gleichzusetzen ist, ob es mehr 'Dumme' in der Gesellschaft gibt, oder ob die 'Intelligenten' einfach weniger zum Arzt gehen ... Wäre doch ne interessante Studie für die Verhaltensmedizin :-)):-top:-stud
so wie sicher auch über arrogante Ärzte - sorry aber ihr vermittelt leider immer wieder diesen Eindruck
Mach du mal ein Jahr lang meinen Job, dann unterhalten wir uns nochmal, liebste Khiri.
teletubs
04.03.2010, 17:22
1.ZVK nach 3,5Jahren :-party Kein Pneu :-party Hehe...
Und heute mal wieder umsonst in die Tasten gehauen, Pat. befragt und untersucht: INR subtherapeutisch, keine Cardioevrsion...supa...:-kotz Gestern auch schon passiert...aber man lernt ja nicht draus! Statt auf den Quick zu warten, nein, mache ich doch lieber jetzt meine Arbeit...grummel...aber morgen sich. Die kommt dann von Station! Und meine Kollegen sollten das ja hinbekommen resp. Pat. bekommt TEE vorher. :-))
was war denn los, Fino?
Hauptsache die Patienten haben überlebt:-top
Hast Du noch weitere Nächte?
Gruß pieks
Die Kurzversion:
12 Intensivbetten, daneben so viele High dependecy (CPAP etc) Betten und dann noch Low dependency plus Saeuglingsstation. Ich hatte mit meinem Kollegen auf der Intensiv so viel zu tun, dass wir auf die anderen Bereiche gar nicht erst gingen...
Dann wurde ein Maedchen termingerecht geboren, war aber bei der Geburt einfach nur, weiss, keine Atmung, schlaff, Puls unter 60. Unglaublich schwer zu beatmen. Wurde nicht wirklich rosa. Rief meinen Kollegen, der auch nicht wusste, was da los war. Wir verlegent sie auf die Intensiv. Und nun die Kurzfassung:
die Gase waren so schlecht, dass wir beschlossen zu intubieren. Waehrend wir damit beschaeftigt waren, wurde sie voellig apnoeisch und bradykard. Wir hatten Riesenprobleme, sie zu intubieren. Der Consultant war Gott sei Dank schon auf dem Weg zu uns (0500 Uhr) und selbst er brauchte 5-6 Anlaeufe. Aber selbst dann mussten wir noch Herzdruckmassage, Adrenalin und Natriumbicarbonat verabreichen. Roentgenthorax zeigt ein Riesenherz, Abdomeroentgen auch alles andere als normal. Sie war auf High Frequency Oscillation Ventilation, als ich ging. Ach ja, einen Pneu hatte sie auch:-?
Eltern am Boden zerstoert.
Ich habe keine Minute Pause gehabt und hatte mein Essen vor lauter Aufregung ueber den ersten Nachtdienst zu Hause vergessen:-notify
So gegen 0700 Uhr war mir kotzuebel, ich konnte kaum noch gehen und verfluchte den Tag, an dem ich mein Medizinstudium begonnen hatte :-(
Hoffnetlich wird diese Nacht besser - danach bin ich fuer ein paar Tage in D:-top
Meine letzte Nacht war zum Ausgleich mal recht ruhig. Naja, die Mischintox in suizidaler Absicht um 5:00 hätt vielleicht nicht umbedingt sein müssen, aber man kann nicht alles haben. Immerhin war er kardiopulmonal stabil und friedlich und ich denke, wenn der Paracetamolspiegel annähernd i.o. war ist er jetzt in der Psychiatrie. Den FEE(=fürsorglicher FreiheitsEntzug, die haben tolle Worte, die Schweizer) hatte ich schon parat für die übernehmende Kollegin.
Immerhin mal ne Nacht ohne Schockraum und Intubation (das hatte ich die beiden davor). Eine noch, dann Urlaub!!
Die Kurzversion:
12 Intensivbetten, daneben so viele High dependecy (CPAP etc) Betten und dann noch Low dependency plus Saeuglingsstation. Ich hatte mit meinem Kollegen auf der Intensiv so viel zu tun, dass wir auf die anderen Bereiche gar nicht erst gingen...
Dann wurde ein Maedchen termingerecht geboren, war aber bei der Geburt einfach nur, weiss, keine Atmung, schlaff, Puls unter 60. Unglaublich schwer zu beatmen. Wurde nicht wirklich rosa. Rief meinen Kollegen, der auch nicht wusste, was da los war. Wir verlegent sie auf die Intensiv. Und nun die Kurzfassung:
die Gase waren so schlecht, dass wir beschlossen zu intubieren. Waehrend wir damit beschaeftigt waren, wurde sie voellig apnoeisch und bradykard. Wir hatten Riesenprobleme, sie zu intubieren. Der Consultant war Gott sei Dank schon auf dem Weg zu uns (0500 Uhr) und selbst er brauchte 5-6 Anlaeufe. Aber selbst dann mussten wir noch Herzdruckmassage, Adrenalin und Natriumbicarbonat verabreichen. Roentgenthorax zeigt ein Riesenherz, Abdomeroentgen auch alles andere als normal. Sie war auf High Frequency Oscillation Ventilation, als ich ging. Ach ja, einen Pneu hatte sie auch:-?
Eltern am Boden zerstoert.
Ich habe keine Minute Pause gehabt und hatte mein Essen vor lauter Aufregung ueber den ersten Nachtdienst zu Hause vergessen:-notify
So gegen 0700 Uhr war mir kotzuebel, ich konnte kaum noch gehen und verfluchte den Tag, an dem ich mein Medizinstudium begonnen hatte :-(
Hoffnetlich wird diese Nacht besser - danach bin ich fuer ein paar Tage in D:-top
Klingt übel, Fino,
so ziemlich eine der ätzendsten Situtionen gleich in der 1. Nacht...
(von den anderen Patienten, die zu versorgen waren mal ganz abgesehen).
*tröst*
Und was war die Ursache der weißen Asphyxie?
Echo? Hinweise auf eine intrauterine Infektion?
Na... jetzt schlaf mal erst aus und machst noch ein paar Dienste und dann denkst Du drüber nach ob Du wirklich den Tag verfluchen solltest an dem Du Dein Medizinstudium begonnen hast ..
Nicht alle Nächte sind so krass wie Deine erste! und nochmal *tröst*
Ich halte mal weiter die Daumen
Grüße
von pieks
Relaxometrie
04.03.2010, 18:47
Mach du mal ein Jahr lang meinen Job, dann unterhalten wir uns nochmal, liebste Khiri.
Das sehe ich genau so!
Was in den Kliniken abgeht, begreift man erst, wenn man in dem System gearbeitet hat.
teletubs
04.03.2010, 18:53
Nicht alle Nächte sind so krass wie Deine erste! und nochmal *tröst*
Ich halte mal weiter die Daumen
*mittröst* Es wird auch wieder anders kommen! :-dafür Aber Medizin ist manchmal grauenvoll! Es trifft sowieso immder die falschen!
Hellequin
04.03.2010, 19:09
So, Nachtdienst begonnen. Die NA ist leer, die Stroke-Visite erledigt, die Stationen ruhig. Der Optimist in mir hofft das es so bleibt. Der Pessimist befürchtet das es eigentlich nur schlimmer kommen kann. Nunja, wir werden sehen.
Warum wird meine PJlerin eigentlich nach 2 Wochen schon wieder auf eine andere Station versetzt ? :-? Ist ja nicht so, dass sie bei mir nichts zu tun hat ...
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