Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Antracis
26.03.2010, 18:18
Kannst du das belegen? Hab ich noch nie gehört....
Frag doch mal Deine Personalabteilung. ;-)
Stand in der FAZ vom 20.03.2010
Wenn das Arbeitsverhältnis ununterbrochen die ersten 6 Monate des Jahres bestanden hat, erwirbst Du damit Anspruch auf den vollen Jahresurlaub. Da es in diesem Artikel um weit verbreitete Irrtümer hinsichtlich des Arbeitsrechtes ging, gehe ich einfach mal davon aus, dass es so stimmt. Indes dürfte es sicher leicht sein, einschlägige Gerichtsurteile zu ergooglen.
Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass - wenn denn eingefordert - dann in der restlichen Jahreshälfte bei einem neuen Arbeitsverhältnis der gesetzliche Jahresurlaub davon abhängig gemacht wird, Du also evt. nicht mind. 24 Tage anteilig bekommst. Aber das ist nun wirklich nur eine Vermutung.
Gruß
Anti
PS: Als Psychiater auch Arzt zu spielen, wird einem nicht leicht gemacht (als wenns nicht ohnehin schon schwer genug wäre - ich bin mir mittlerweile immer unsicherer, welches Ende vom Stethoskop ins Ohr kommt :-))).
Aber nachdem ich in einem ND schon mal feststellen mußte, dass wir nicht mal ein Pulsoxymeter haben (Soll jetzt angeschafft werden *hurra*), hab ich jetzt verzweifelt versucht, für eine Anaphylaxie H1/H2-Blocker und Prednisolon zusammenzusuchen....ohne Plünderung des Notfallkoffers kaum möglich. Und auf dem liegt soviel Staub, dass ich Angst habe, als Hausstauballergiker selbst hilfsbedürftig zu werden im Einsatz. ;-)
Leelaacoo
26.03.2010, 18:55
Aber nachdem ich in einem ND schon mal feststellen mußte, dass wir nicht mal ein Pulsoxymeter haben (Soll jetzt angeschafft werden *hurra*), hab ich jetzt verzweifelt versucht, für eine Anaphylaxie H1/H2-Blocker und Prednisolon zusammenzusuchen....ohne Plünderung des Notfallkoffers kaum möglich. Und auf dem liegt soviel Staub, dass ich Angst habe, als Hausstauballergiker selbst hilfsbedürftig zu werden im Einsatz. ;-)
Das mit dem Pulsoxy kann auf einer Psychiatrie auch voll nach hinten losgehen. Hatte vor einigen Wochen einen Einsatz in einer rein psychiatrischen Klinik, wo die Stationsärztin uns mit Sondersignal unter dem Stichwort "Atemnot" bestellt hat. Patientin saß da, hatte null Atemnot, bekannte COPD mit seit Jahren bestehender, wirklich diksreter, Lippenzyanose und----Nagellack----:-D So kam ein klinisch definitiv nicht begründetes SpO2 von 42% raus mit dem Fingerpulsoxy, den man da so tapfer angelegt hatte zum Aufnahmegespräch.
Nach Entfernen des Lacks hatten wir ein SpO2 von 95% und die Patientin verlangte lautstark nach der nächsten Zigarette:-))
(Ich nehme mal an, das das dir nicht passiert wäre:-top )
Frag mich gerade sowieso, ob auf dem Land so seltsame NA-Einsätze überhaupt vorkommen...hatte letzte Nacht den Eindruck, der NA wird inzwischen als Hausarztersatz mit Blaulich und minimaler Wartezeit genutzt, damit man nicht in den Wartezimmern herumsitzen muss...und die Leitstelle kann nicht mal was dafür...Stadtbevölkerung ist aber auch schon a bisserl verwöhnt.
LG Lee
Jeannychen
26.03.2010, 19:32
Hehe, das Komische an meiner Kündigung in der Probezeit war ja, daß sie SOFORT wirksam war - das heißt, mit Resturlaub und "Überstunden" (die es ja eigentlich nicht gab) hätte ich eigentlich 3 Tage zuvor meinen letzten Tag gehabt.... naja, die Kollegen waren schockiert angesichts der Tatsache, daß meine Dienste für den Folgemonat dann auch noch aufgeteilt werden mußten.
Oh, ja. Denke, bei mir wird ähnlich ablaufen. Ich habe meine Überstunden zusammengerechnet (einfach schrecklich!!!! besonders in dieser kurzer Zeit!!!) und noch die anteilige Urlaubstage dazu gezählt und musste feststellen, dass ich in den nächsten Monaten wahrscheinlich viele Freizeit haben werde. Ausnahme: meine Überstunden werden ausgezahlt. Dies bezweifele ich jedoch stark...
Gleich gehts los zu der ersten von sieben Nächten. Aber nach den sieben ist erstmal wieder Schluss mit Nachtdiensten in der nächsten Zeit... aktuell bin ich einfach nur müde, aber vielleicht wird es ja eine halbwegs ruhige. Und nett ist ja, dass die immer üble Sa-So-Nacht diese Woche eine Stunde kürzer ist als sonst ;-)
Und Jeannychen,
ich habe jetzt nicht alles verfolgt ... in welches Fachgebiet gehst Du denn?
Oh, ja. Denke, bei mir wird ähnlich ablaufen. Ich habe meine Überstunden zusammengerechnet (einfach schrecklich!!!! besonders in dieser kurzer Zeit!!!) und noch die anteilige Urlaubstage dazu gezählt und musste feststellen, dass ich in den nächsten Monaten wahrscheinlich viele Freizeit haben werde. Ausnahme: meine Überstunden werden ausgezahlt. Dies bezweifele ich jedoch stark...
60 g Metformin zu essen ist keine gute Idee...
Und ich hasse es, nachts nen ITS-Platz in der ganzen Stadt suchen zu müssen...
Leelaacoo
27.03.2010, 05:10
60 g Metformin zu essen ist keine gute Idee...
Und ich hasse es, nachts nen ITS-Platz in der ganzen Stadt suchen zu müssen...
Gibts so große Packungen überhaupt? Muss ja ne ganze N3 gewesen sein...übel.
Ich muss auch gleich los zum Dienst:-oopss Kann mich an mein letztes freies WoEnde garnicht mehr erinnern...war wohl irgendwann Anfang Februar, wenn ich mich nicht täusche:-heul
LG Lee (müüüüde)
stennadolny
27.03.2010, 14:08
Psychiatrie und Arztsein das kann sein wie.........Nägel in Wasserfälle schlagen.
Reicht von: Bei jedem Notfall ist der (externe) Notarzt zu rufen (in einem Akutkrankenhaus, auch wenn es sich NUR psychiatrisch nennt mit massiv gerontopsychiatrischen Patienten) über maximal sinnlose externe Konsile (bei jeder Kleinigkeit zur "Absicherung" der betriebsblinden Oberärzte) wegen fehlender hausinterner Internisten/Neurologen (Sparmaßnahmen !) bis hin zu komplett verschlafenen somatischen Differentialdiagnosen (allen voran "atypischer" Schlaganfall, MS, Chorea, Raumforderungen....)
Kann auch bedeuten: Suchtpatienten offen stationär "entgiften", wobei dann die Tabletten- und Alkaficionados ewig behandelt werden müssen wegen der zahlreichen "parasuizidalen" Handlungen (= Rückfälle !). Oder bei Depressiven schlicht nochmal von vorne mit bereits vor Jahren fehlgeschlagenen Medikamentenkombis beginnen, damit die Belegung schön hoch bleibt und man sonst keine Idee mehr hat (Außer: An ein wissenschaftlich anerkanntes Zentrum verlegen, aber dann würde ja die Belegung.....) Gut, kommt dann doch der Suizid während der stationären Behandlung wird er quasi totgeschwiegen, nicht analysiert und durchgesprochen (auch mit den anderen Pat.) und niemals ein Arztbrief fertiggestellt.
Lege artis-Wickeln bei akuter Beinvenenthrombose ? Fehlanzeige, die Pflege ist nicht dafür da, sondern für "Gruppentherapie".
Komplett abseitig wird es dann bei "übersehenen" Lithiumintoxikationen (psychopathologisch als Altersdepressio tagelang behandelt), notorischen Zündlern auf Station (, die plötzlich die halbe Station dann doch noch überraschend in Brand setzen....), schwersten Entzugsdeliren ohne Monitoring, Bilanzierung usw. im Hinterzimmer der Station (selbstredend fixiert), Psychosediagnosen mit erfundener Suizidalität, um Betreuungsgutachten schreiben (und abrechnen) zu können. (Das ist keine Horrorgeschichte aus der Antipsychiatrie-Ecke, sondern habe ich selbst erlebt als famulierender Arzt)
Akutes Lungenödem ? Cortison !
Schwere Antiepileptikaintox in suizidaler Absicht ? Gut wässern und im Hinterzimmer fixiert "abklingen" lassen, weil man ansonsten auf der somatischen Intensiv ja merken könnte, daß da schon wieder ein Suizidversuch auf Station in der Psychiatrie.......peinlich, peinlich......
Keine Visiten am Wochenende bei untergebrachten, teils fixierten Patienten, keine Chefvisiten ever, Privatpatienten mit Chefarztbehandlung ohne jegliche Doku seitens des Chefarztes, Krieg zwischen Niedergelassenen und Klinik wegen gegenseitig höchsten Mißtrauens, Psychopathologisierung und Mobbing von Kritischen Mitarbeitern/Patienten/Angehörigen (Kommt auch nicht aus der Antipsychiatrie-Ecke, sondern von einer zuletzt komplett entnervten Psychologin, die es in einer Psychiatrie in Süddeutschland nicht mehr ausgehalten hat.)
Da wird es mit der Entstigmatisierung wohl noch etwas dauern......
Käthe, MD
27.03.2010, 14:16
Huhh, was für ein Bericht! Da kann einem ja nur Angst und Bange werden... :-((
WackenDoc
27.03.2010, 16:38
OMG- da kann man nur hoffen, dass man da nie als Patient landet.
Übrigens: War jetzt selber zu ner kleinen OP im Krankenhaus (also als Patient). War positiv überrascht. Hat alles so geklappt, wie geplant. Alle total nett.
Und die Anästhesie war echt klasse: Die Famu hat zwar ein bischen an meiner Viggo prokeln müssen- aber was solls. Von Beginn der Einleitung bis Licht aus ca. 5 Sekunden. Hinterher Augen auf und zack voll orientiert (zumindest soweit ich mich erinnern kann). Keine Übelkeit, keine Kreislaufprobleme, nur Hunger und Durst.
Montag bin ich alleine an meinem neuen Wirkort... bin mal gespannt. Chef 1 hat Urlaub, Chef 2 operiert Montag vormittags, Chef 3 ist gerade in Nigeria bei der von ihm aufgebauten Augenklinik, Muri ganz allein auf weiter Flur :-(( Naja, wird schon passen irgendwie.
Die letzten zwei Wochen waren aber echt klasse, macht richtig Spaß. Toll neben dem Stressfreifaktor ist v.a., dass ich alles entscheiden darf, was ich mir zutrau. So macht Arbeiten Spaß :-)
@Funkel: Parazentese oder was war das noch bei Dir letzte Woche? Die erste ist echt ne Überwindung, aber dann macht es Spaß :-D
Feuerblick
27.03.2010, 18:39
Hehe, mir hat die erste schon Spaß gemacht. Ist irgendwie ein geniales Gefühl, wenn man ganz ohne Tremor beherzt ein hübsches Loch in die Vorderkammer "säbelt" und dann das Kammerwasser rausläuft. Ich sollte mir nochmal überlegen, ob ich operieren wirklich nicht leiden kann :-D
Hoppla-Daisy
27.03.2010, 18:41
Sie ist jetzt schon geil auf die nächste ;-)
Daisy, die geduldig ihre Schwärmerei ertrug und mit Pompoms wedelte :-))
Feuerblick
27.03.2010, 18:43
Ich bin bitte WAS??????? :-oopss Menno, ich hab mich halt einfach gefreut, dass das soooo gut geklappt hat!
Was war der Grund für die Parazentese?
Feuerblick
27.03.2010, 18:48
Gasinjektion einen Tag nach rTPA bei dicker Makulablutung. :-)
Soviel zum Thema "ich schneide nicht in Augen" :-))
Macht Ihr immer einen Tag nach rTPA erst Gas? Das kenn ich so gar nicht, sondern nur simultan. So, ich geh jetzt mal essen :-)
Feuerblick
27.03.2010, 19:00
Nee, immer am Tag danach. Das Blut ist dann wohl deutlich besser angelöst (wir spritzen das z.T. auch einige Tage vor subretinaler Lavage) und kann durchs Gas besser verdrängt werden. Ist zumindest die hiesige Meinung unserer Netzhautcracks.
Feuerblick
27.03.2010, 19:02
Soviel zum Thema "ich schneide nicht in Augen" :-))*hust* War ja auch eher nur... gestochen... irgendwie...:-blush
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