Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Rumpelstilzchen
23.06.2010, 20:33
(...) Zwischendrin dezente Differenzen mit meinem OA, der das bestimmt nicht so meinte, aber ich hab es als ziemliche Kritik aufgefasst. Ich fand nämlcih eigentlich, dass ich das für meine Möglichkeiten (ich BIN nunmal erst im 2. Jahr, ich habe diese Erfahrung nicht, ich habe zwei gefährliche Situationen erkannt, beide Patienten liegen auf der IPS und waren, als ich heute morgen nach Hause ging, zumindest halbwegs stabil). Insgesamt lassen mich solche Nächte an meinem Beruf zweifeln. (...)
Kenn ich ... der Montagmorgenanschiß, weil der Patient mit der schweren Sepsis und einem satten ARDS ein Hyperkapnie und eine respiratorische Azidose in der BGA hatte, und das seitdem ich ihn am Abend davor intubiert hatte, wobei sich bis auf das CO2 und den pH morgens alle Werte im Normbereich befanden und selbst der pH langsam besser wurde. Könne man doch nicht so lassen, müsse man was tun ... die BGA ist heute immer noch beschissen, obwohl ich nicht da war, sondern nur eben jener OA auf der Intensiv. Dann denke ich auch immer: hmmmm, als Arzt bin ich offensichtlich eine Katastrophe.
Ich mit meinen 18 Monaten Berufserfahrung finde, daß ich die meisten Sachen akzeptabel hinbekomme, und wenn bei uns mal mehr für die Weiterbildung getan werden würde, dann wäre alles noch viel schöner. Leider wird das, je höher es in der Hierarchie geht, immer häufiger vergessen.
Jeannychen
23.06.2010, 21:18
Ich habe heute die letzten Akten korrigiert und mein Laufzettel abgearbeitet: damit bin ich offiziell ausgeschieden!!! Hurra! Bye-Bye Innere Medizin!
Radiologie, ich komme:-)):-)):-))
Es war aber sehr interessant: der ärztliche Direktor war (ebenfalls) sehr traurig, dass ich das Haus verlasse. Außerdem wurde ich hoch gelobt, was für gute Arbeit ich geleistet hätte und man hätte denken können, dass ich in meiner WB weiter wäre als in der Wirklichkeit...:-blush:-oopss
Ach ja, und es wurde zum wiederholten Mal angeboten, dass ich nach meiner Radio-FA zurückkommen könnte :-oopss
Ich hätte am liebsten den Niedergelassenen angerufen und telefonisch zur Wutz gemacht! :-wand:-wand:-wand:-wand:-wand:-wand:-wand:-wand
Wenn ich sonst platzen würde mach' ich das auch... Natürlich hab ich, die Jahr und Tag nichts anderes macht, als sich um fremde Herzen (gelegentlich auch mal um andere Organe ;-) ) zu kümmern, mehr kardiologische Erfahrung als die meisten Hausärzte und ich rufe sicher nicht als klinischer Großkotz an, wenn jemand präklinisch nicht an die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie denkt :-)). Aber ich laufe echt heiß, wenn ein Patient im hausärztlichen EKG eindeutige ST-Hebungen hat und der liebe HA den Patienten mit dem eigenen Auto selbstfahrend in die Notaufnahme schickt... ein solcher Patient kann jederzeit einen Stillstand haben und in eine Fußgängergruppe rasen...:-wand:-wand:-wand
Und mir geht's nach so einem Anruf deutlich besser! ;-)
Bye-Bye Innere Medizin!
Radiologie, ich komme:-)):-)):-))
Dann mal fröhlichen Neuanfang! :-top
Sebastian1
23.06.2010, 21:54
! Bye-Bye Innere Medizin!
Radiologie, ich komme:-)):-)):-))
Auf was man sich so alles freuen kann... Radiologie *schauder* :-wow
Aber wem's gefällt: Schönen Neustart! :-)
Radiologie ist definitiv entspannter als Innere :-top (und noch so manches Andere) kann ich gut verstehen, daß man sich da nicht länger verheizen lassen will. Viel Spaß! :-)
Puh, was ein ÄtzKram heute...
Vesticochlea
23.06.2010, 22:40
Ich hatte heute kurz vor Feierabend noch eine LP beim 11 Monate alten Säugling... das war jetzt mein bisher jüngster Patient, der lumbalpunktiert werden musste. Hab's zum Glück gut und ohne Hilfe geschafft... hab ja doch immer noch ein bisschen Schiss vor den LPs.
Hellequin
24.06.2010, 08:12
Hmm, ich weiß jetzt nicht ob ich meine letzte Nacht jetzt gut oder schlecht finden soll.:-nix Keine Minute des Spiels gesehen, aber dafür um kurz vor 1 ins Bett und bis heute morgen durchgepennt. :-dance
teletubs
24.06.2010, 09:33
@Hellequin: DITO :-keks Ok, bei mir wurde es erst zwei und es war mehr ein Rumdösen...aber so dürfen die Dienste gerne weitergehen :-dafür Unsere Quote in den letzten zweieinhalb Wochen ist :-oopss Aber alles Wracks gsi :-nix
Hmm, ich weiß jetzt nicht ob ich meine letzte Nacht jetzt gut oder schlecht finden soll.:-nix Keine Minute des Spiels gesehen, aber dafür um kurz vor 1 ins Bett und bis heute morgen durchgepennt. :-dance
Dito!
Bis kurz vor Eins war Alles mit dabei- danach dann (bis auf einen Anruf um Zwei, wegen dem ich aber nicht raus musste) Ruhe bis kurz vor Acht. So lass ich mir Dienste gefallen. Müde bin ich aber trotzdem- Dienstschlaf ist halt nicht wirklich erholsam.
HorstHützel
24.06.2010, 15:08
Radiologie, ich komme:-)):-)):-))
Weise Entscheidung :-top
HH
Relaxometrie
24.06.2010, 15:24
eindeutige ST-Hebungen hat und der liebe HA den Patienten mit dem eigenen Auto selbstfahrend in die Notaufnahme schickt
Das ist tatsächlich fahrlässig.
Aber wie ist es zu beurteilen, wenn man den Patienten mit ST-Hebungen im hausärztlichen EKG von einer nicht-medizinischen Begleitperson ins Krankenhaus fahren lassen würde? Sagen wir mal, daß es nicht in ländlicher Gegend mit sehr langen Wegen ist (dann auf jeden Fall RTW), sondern innerstädtisch mit einer Fahrzeit von ca. 15 Minuten. Würdest Du das auch als zu riskant einschätzen?
Als Rettungsdienstler kann ich das eindeutig mit ja beantworten, ST-Streckenhebungs-Infarkt ist eine eindeutige NEF+RTW Indikation.
dreamchaser
24.06.2010, 15:38
Ich fände es trotzdem zu riskant - wir hatten mal einen, der von der Notfallpraxis, die direkt vor unserer Klinik ist, von jemand im Rollstuhl rüberkam zu uns und dann bei Ankunft direkt mal angefangen hat zu flimmern. Hätte also auch schief gehen können!
Ein HA hat bei mir mal angerufen, er habe eine Patientin, welche jetzt ein erhöhtes Krea hätte und ein Kalium von 8,4 mmol/l (!), ob er die MORGEN zu uns schicken könne!! Habe dann kurz Rücksprache gehalten mit unserer Intensiv, ob wir Kapazitäten für eine Notfalldialyse hätten, und ihn dann gebeten, diese Patientin umgehend zu schicken - und zwar nicht mit eigenem PKW sondern mindestens mit RTW und Monitor, aber doch am liebsten in ärztlicher Begeleitung. Naja, sie kam zumindest mit nem RTW und sofort, ist glücklicherweise nix passiert. Ging dann bei pH 7,2 auch gleich auf die Intensiv.
Thomas24
24.06.2010, 15:41
Es ist Feierabend, und unser nächster Op Punkt ist noch immer nicht eingeleitet und jetzt geht es ihr so mau, dass wir Sie vielleicht absetzen müssen:-keks Kein Wunder, das man mit dem Kreislauf abrutscht, wenn man seit gestern abend bei den Temperaturen nüchtern bleiben muss...:-((
Absetzen geht aber auch nicht, weil morgen der SUPER GAU Op Tag ist...
WackenDoc
24.06.2010, 15:53
@Relaxo: Ne geht gar nicht.
Sauerstoff, Monitoring dran, Defi in der Nähe, Zugang, Medis rein und Patient bewegt sich aus eigener Kraft höchstens noch von Liege zur danebenstehende Trage. Das lernen sogar schon meine Sanis.
Alle unsere HI-Verdachtsfälle werden vom NA abgeholt- egal wie stabil sie (noch) sind- und die nächste Klinik kann man in unter 15min erreichen.
Relaxometrie
24.06.2010, 16:05
Ok, ich merke schon, der Fall ist eindeutig. Ich hatte mir bei dem Transport durch nichtmedizinsches Personal einen Patienten mit nicht vorhandenen bis höchstens leichten subjektiven Beschwerden vorgestellt.
Aber es ist wirklich riskant, einen solchen Patienten von Angehörigen transportieren zu lassen. Sollte nur die kleinste Sache passieren, können Angehörige dann auch schnell panisch werden und einen Unfall bauen.
Die werden nicht nur panisch, sondern die Versorgung des Pat. ist eventuell auch leicht suboptimal...
Es ist Feierabend, und unser nächster Op Punkt ist noch immer nicht eingeleitet und jetzt geht es ihr so mau, dass wir Sie vielleicht absetzen müssen:-keks Kein Wunder, das man mit dem Kreislauf abrutscht, wenn man seit gestern abend bei den Temperaturen nüchtern bleiben muss...:-((
Wieso seit gestern abend nüchtern? Essen 6h, klare Flüssigkeiten 2h Karenz. Wenn klar war, dass sie erst heute nachmittag dran kommt, wäre ein Frühstück und vor allem trinken doch noch locker drin gewesen.
Dass bei v.a. älteren Patienten und unklaren OP Zeiten alternativ mal eine Infusionstherapie gestartet werden sollte, ist ja auch klar. Passiert bei uns leider auch viel zu selten...
dreamchaser
24.06.2010, 17:06
Wieso seit gestern abend nüchtern? Essen 6h, klare Flüssigkeiten 2h Karenz. Wenn klar war, dass sie erst heute nachmittag dran kommt, wäre ein Frühstück und vor allem trinken doch noch locker drin gewesen.
Dass bei v.a. älteren Patienten und unklaren OP Zeiten alternativ mal eine Infusionstherapie gestartet werden sollte, ist ja auch klar. Passiert bei uns leider auch viel zu selten...
Leider werden die 6 h Nüchternheit noch nicht überall angewandt. Ich muss meine Patienten leider auch immer ab Mitternacht nüchtern lassen, egal wann sie drankommen. Aber etwas Infusion ist da schon drin.
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