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Kurze Frage an schamanisch Versierte:
Wie siehts aus mit Lokalanästhetika am Auge?
Gestern kam ne Freundin und meinte, sie hätte ein Fremdkörpergefühl im Auge - ihr Chef (Anästhesist) hätte Xylonest reingetäufelt.
Ich meine irgendwie zu wissen, dass Lokalanästhetika am Auge kontraindiziert sind wegen der Gefahr von Hornhautschäden... Hab sie gleich ganz kirre gemacht und sie meinte auch(nachdem ich ihrmeine Bedenken mitteilte...), "schon durch nen Schleier zu gucken" :-))
Wie ists denn nun?
Ich meine - Augendruckmessungen macht man ja auch unter lokaler Betäubung... :-nix
Es gibt durchaus Situationen, in denen wir Lokalanästhetika am Auge verwenden (Conjucain oder Proparacain meist), aber unreflektiert bei FK-Gefühl niemals. Einmaliges Tropfen macht sicherlich keine Keratopathie, aber es gibt genügend Patienten, die dann wie wild Anfängen zu reiben und hinterher ne dicke Erosio haben, die nicht wirklich angenehm ist. Tränenersatzmittel kann man einfach mal so ruhig nehmen und schauen, ob die Beschwerden besser werden, was sie häufig tun, da Sicca oftmals der Grund für FK-Gefühl ist, aber alles Andere gehört vom Schamenen beurteilt.
Espressa
27.08.2010, 15:00
Und für in 4 Jahren hab ich schon ein richtig geniales Jobangebot- hoffen wir mal, dass das dann auch genauso klappt.
:-notify Du planst ja voraus, alle Achtung.
SchildiDerZweite
27.08.2010, 18:57
Und warum stabilisieren sich über 80-jährige wieder, nachdem sie 10 min fast nicht geatmet haben und bei der Umlagerung noch Apnoe-Phasen hatten.:-nix
War ja klar, dass der Nachfolgedienst dann fragt, warum man kein CT angeordnet hat.:-nix
Therapie des aggressiven Zuwartens, in gewissen Fällen vertretbar und teilweise sehr effektiv. Ansonsten heute freitag nachmittag noch die Ankündigung vom Niedergelassenen von Patient mit Anämie zur Transfusion, welcher dann morgen nach Hause soll. War vor drei Tagen erst aus anderer Klinik entlassen nach schwerem Verlauf mit Hemikolektomie und ne Latte an anderer Diagnosen. Patient freundlich angenommen, kriegt seine EKs eh erst morgen im Tagesgeschäft wenn es ihm nciht zu bescheiden geht. Ansonsten einer der typischen Freitage, alles kommt anders als man denkt.
Und warum stabilisieren sich über 80-jährige wieder, nachdem sie 10 min fast nicht geatmet haben und bei der Umlagerung noch Apnoe-Phasen hatten.:-nix
War ja klar, dass der Nachfolgedienst dann fragt, warum man kein CT angeordnet hat.:-nix
Warum auch? Ergibt sich dadurch auch nur eine minimale therapeutische Konsequenz?
Flemingulus
27.08.2010, 19:53
Bitte korrekt durchdeklinieren: Werwolf, Wemwolf, Wessenwolf...
Seba "jadasistvonnichtlustiggeklaut" stian
Dann hat es aber Nichtlustig auch wieder geklaut. ;-)
Ist aus einem meiner Lieblingsgedichte. :-love
teletubs
27.08.2010, 23:15
Heute muss auch wieder jemand ein Schild auf die Strasse gestellt haben "Treten Sie ein, hier werden Sie geholfen!" :-kotz Alter Falter...so wie es gestern aufgehört hatte, ging es heute weiter. Und gestern doch glatt mal eine ausgeprägte Hypokaliämie übersehen. Sonst meldet das Labor jeden Furz, aber dieses Mal nicht...ja danke... :-kotz Gut, Patient hat keinen Schade genommen.
Aber immerhin heute wieder ´ne LP! :-)) Und bei adipösen gelingt mir das besser als bei schlanken! :-wow
Morgen&Sonntag nochmal...Herr bitte lass es morgen ruhig sein :-dafür
WackenDoc
28.08.2010, 01:58
Heute war gut zu tun, aber für nen Freitag noch ok. Zumal alle Patienten letztendlich gerechtfertigt kamen.
Dafür war ich echt grottig was die Viggos anging. Meine Kollegin hatte da ne deutlich bessere Quote. Ich war schon kurz davor, ner PAtientin ne BIG rein zu semmeln. Aber wir (also besser gesagt meine Kollegin) hat dann doch noch zwei Zugänge zum Laufen gebracht.
Und ihr werdet es nicht glauben: CCT von dem besagten Patienten war sauber (bei ner Blutung hätte es evtl. ne Konsequenz gehabt- aber sicher nicht dem Zustand, wie er angekommen war). Er lebt übrigens immer noch und zeigt sogar Reaktionen.
Ophtalmoplegie
28.08.2010, 08:08
Es gibt durchaus Situationen, in denen wir Lokalanästhetika am Auge verwenden (Conjucain oder Proparacain meist), aber unreflektiert bei FK-Gefühl niemals. Einmaliges Tropfen macht sicherlich keine Keratopathie, aber es gibt genügend Patienten, die dann wie wild Anfängen zu reiben und hinterher ne dicke Erosio haben, die nicht wirklich angenehm ist. Tränenersatzmittel kann man einfach mal so ruhig nehmen und schauen, ob die Beschwerden besser werden, was sie häufig tun, da Sicca oftmals der Grund für FK-Gefühl ist, aber alles Andere gehört vom Schamenen beurteilt.
Danke!
Sie war der Meinung, es war ne Wimper - die aber niemand gesehen hat... :-nix
Und sie hat sich das Xylonest schon auch mehr als 1x reingetropft...
Ach nee, Ärzte und ihre eigenen Therapievesuche... :-)):-))
Also ab zum Schamanen :-))
Hellequin
28.08.2010, 10:05
Und ihr werdet es nicht glauben: CCT von dem besagten Patienten war sauber (bei ner Blutung hätte es evtl. ne Konsequenz gehabt- aber sicher nicht dem Zustand, wie er angekommen war). Er lebt übrigens immer noch und zeigt sogar Reaktionen.
Naja, es gibt ja viele Ursachen warum jemand keinen Bock hat zu schnaufen und Vigilanzgemindert ist, muss nicht immer zwangsläufig zentral sein.
Und nicht auf licht-reagierende Pupillen, da reichst ja schon wenn die Augen vor-operiert sind, das man da keine Reaktion bekommt.
bei ner Blutung hätte es evtl. ne Konsequenz gehabt
Sicher?
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß sämtliche ICBs bei Über-80jährigen, die ich bisher erlebt habe (selbst epidurale), von den umliegenden Neurochirurgien nicht übernommen wurden.
Von daher halte ich ein Notfall-CCT nicht für indiziert, selbst wenn in den Leitlinien was anderes steht.
Was anderes ist bei plötzlich aufgetretener Symptomatik im Zeitfenster, die auf ein ischämisches Ereignis schließen läßt. Ich hab schon mal eine bis dato fitte 90jährige lysiert, auch wenn das ebenfalls jenseits jeder Leitlinie war.
Moorhühnchen
28.08.2010, 11:24
Was anderes ist bei plötzlich aufgetretener Symptomatik im Zeitfenster, die auf ein ischämisches Ereignis schließen läßt. Ich hab schon mal eine bis dato fitte 90jährige lysiert, auch wenn das ebenfalls jenseits jeder Leitlinie war.Im PJ haben "wir" haben dies mal bei einer echt fitten Mitte 80jährigen mit rechtshirnigem Infarkt getan - Ergebnis: Einblutung linkshirnig, Hemi rechts + links...... :-?
Hellequin
28.08.2010, 12:59
Sicher?
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß sämtliche ICBs bei Über-80jährigen, die ich bisher erlebt habe (selbst epidurale), von den umliegenden Neurochirurgien nicht übernommen wurden.
Da haben wir im allgemeinen keine Probleme mit, sofern eine OP-Indikation besteht und die Pat. grundsätzlich OP-fähig sind, werden die von der von uns zuständigen NCH ohne Probleme übernommen.
Von daher halte ich ein Notfall-CCT nicht für indiziert, selbst wenn in den Leitlinien was anderes steht.
Was anderes ist bei plötzlich aufgetretener Symptomatik im Zeitfenster, die auf ein ischämisches Ereignis schließen läßt. Ich hab schon mal eine bis dato fitte 90jährige lysiert, auch wenn das ebenfalls jenseits jeder Leitlinie war.
Hier widersprichst du dir aber. Klinisch ist eine Unterscheidung zwischen ischämisch und hämorrhagisch nicht sicher möglich und es gibt ja schon gewisse Unterschiede auch in der konservativen Behandlung beider Ereignisse.
psycho1899
28.08.2010, 13:15
Sicher?
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß sämtliche ICBs bei Über-80jährigen, die ich bisher erlebt habe (selbst epidurale), von den umliegenden Neurochirurgien nicht übernommen wurden.
Von daher halte ich ein Notfall-CCT nicht für indiziert, selbst wenn in den Leitlinien was anderes steht.
Was anderes ist bei plötzlich aufgetretener Symptomatik im Zeitfenster, die auf ein ischämisches Ereignis schließen läßt. Ich hab schon mal eine bis dato fitte 90jährige lysiert, auch wenn das ebenfalls jenseits jeder Leitlinie war.
Bei ICBs stimme ich Dir vom Gefühl her zu, wobei der prämorbide Zustand und die Lage der Blutung entscheidend sind... EDH würden sicherlich mehrheitlich entlastet werden in unserer Klinik. Wäre auch schwierig nachzuvollziehen, warum nicht...
Bzgl. Lysen... die Leitlinien erwähnen zwar die Zulassungsbeschränkung von rt-Pa bei Pat. > 80, verweisen aber gleichzeitig auf mehrere Studien, die zeigen, dass Pat. > 80 J ebenfalls von einer Thrombolyse profitieren. Von daher ist es schon leitlinienkonform, Pat. > 80 J zu thrombolysieren.
WackenDoc
28.08.2010, 13:46
Achso-Augen-OP als Ursache für die Pupillengröße war ausgeschlossen.
Aber ich denke in diesem Fall hat es gepasst. Wenn man davon ausgeht, dass der Patient innerhalb der nächsten Minuten stirbt, war es schon ok erstmal kein CT zu machen. Wär ja auch doof gewesen, wenn er im CT gestorben wäre.
Aber auch ok, dass noch ein´s gemacht wurde, als er sich stabilisiert hatte.
Wobei ich mich immer noch schwer tue zu entscheiden, welche Entscheidungen ich selber treffen soll und wann der OA zu informieren ist. Mir ist jetzt nämlich ein paar mal passiert, dass mein "kleiner Hintergrund" (das ist ein Facharzt, der Schwerpunktmäßig für die Intensiv zuständig ist, aber auch als erster Ansprechpartner für uns in der NFA) irritiert war, dass ich ihn gefragt hab. Andererseits war mein Nachfolgedienst regelrecht entsetzt, dass ich das Vorgehen nicht mit dem OA abgesprochen hatte.:-nix
Klinisch ist eine Unterscheidung zwischen ischämisch und hämorrhagisch nicht sicher möglich
Das stimmt natürlich, mir kommt es in erster Linie auf das Zeitfenster an.
Klinisch der häufigste Fall ist ja der, daß ältere Patienten schon etwas länger schlecht zurecht sind, in der Anamnese bereits einen ischämische Insult aufweisen und schon ASS oder Aggrenox als Dauermedikation haben. Und dann werden sie eingewiesen mit plötzlicher Halbseitenschwäche, Verwirrtheit oder ähnlichem.
Nichtsdestoweniger erlebt man auch da häufig Überraschungen, letztens kam eine ältere Dame mit Verwirrtheit, deren Ursache aber nicht neurologisch war, sondern in einer fetten Cholangiosepsis bestand.
Das wichtigste ist für mich daher der Gesamteindruck; klinische Untersuchung, eine halbwegs gescheite Anamnese und ein internistisches Notfall-Labor sind dafür unumgänglich, sofern wie schon erwähnt kein eindeutiges Zeitfenster vorliegt.
Ach, kurz noch die letzte Patientin auftransfundiert, schon war die nächste nicht mehr OP-fähig :-nix Halb-Rea -> Intensiv -> doch erstmal keine OP
Tut mir ja leid für die Patientin, aber da ich seit heute morgen nonstop im OP zugange war, paßt es mir doch ganz gut :-?
Müde, kalt, doof :-(
Leelaacoo
28.08.2010, 16:56
Müde, kalt, doof :-(
Für Süddeutschland: Müde, warm, doof...au net besser...
Dafür prima Notarztschicht gehabt...von 20 Uhr bis 6 Uhr morgens GARNIX, dann einmal STEMI, dann nach Hause...feini fein...ab heute Ambulanznächte...hab ich das schonmal gesagt: würg würg ätz (ach ja, wir haben Weindorf...also zusätzlich: hicks :-kotz )
LG Lee (die Jugend von heute verträgt einfach nix mehr...WIR haben den Rausch früher zu Hause im Bett ausgeschlafen...net auf ITS...tz tz)
LG Lee (die Jugend von heute verträgt einfach nix mehr...WIR haben den Rausch früher zu Hause im Bett ausgeschlafen...net auf ITS...tz tz)allerdings hab ich mit elf damals auch noch nicht getrunken :-nix
WackenDoc
28.08.2010, 17:20
Ich hab diese Woche den Unterschied zwischen C2-Intox in Wacken und C2-Intox in der normalen Versorgung mitbekommen.
Also Patient ist im Suff auf die Nase gefallen- keine weiteren Verletzungen. Wach, ansprechbar, leidlich orientiert, kreislaufstabil.
Was in Wacken passiert wäre: Vermutlich noch nicht mal Information der Sanis. Sonst hätten wir nicht nur 5-6000Patienten, sondern ca. 75000. Naja- wenn er uns doch in die Finger geraten wäre: Kurzer Body-Check wegen Sturz und dann weiterfeiern.
Wenn der Patient gehen möchte und dazu auch in der Lage ist, geht er halt.
Was in der Normalen Versorgung passiert ist:
Anlieferung durch den RD. Bestimmung der Vitalparameter. Bei uns:ausführlicher Body-Check mit Auskultation von Herz und Lunge, EKG, Labor incl. C2- Spiegel, Aufnahme auf Aufnahmestation in der Notaufnahme mit engmaschiger Überwachung durch die Pflege.
Als der Patient gehen wollte ausführliche Aufklärung durch den AvD über die Folgen, genaue Dokumentation und ÜBerlegung, ob man nicht besser den OA dazu ruft mit der Frage der Einwilligungsfähigkeit, nachdem man den C2-Spiegel schwarz auf weiss vom LAbor hatte.
Was für ein beklopptes System.
Und ja, ich hab meine Räusche bisher auch zu Hause (naja, die meisten) ohne medizinische Hilfe ausgeschlafen. Zumindest war ich wegen so was noch nicht im Krankenhaus.
Aber mal was Schönes: Junge,türkische Frau kommt mit Oberbauchschmerzen. Ehemann gibt an, dass sie wohl auch was Stress zu Hause hat, wegen Besuch aus der Heimat. Also Verdacht auf Gastritis, Ösophagitis.
In der körperlichen Untersuchung nur minimaler DS.
Im Labor: ß-HCG hoch positiv- Schwangerschaft anamnestisch möglich und auch erwünscht- das junge Paar konnte nach ambulanter Behandlung glücklich entlassen werden und freute sich, der Familie, die freudige Nachricht zu überbringen.
Hellequin
28.08.2010, 17:27
(ach ja, wir haben Weindorf...also zusätzlich: hicks :-kotz )
Rischtisch, und rate mal wo ich heute sein werde.:-party
Vielleicht komme ich mal vorbei und räche mich bei deinen neurologischen Kollegen für meinen letzten Scheißnachtdienst. *irrelach*
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