Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kackbratze
18.11.2010, 17:14
Wenn man dann allerdings einen Patienten wider erwarten retten kann ist die Freude doppelt so groß!
teletubs
18.11.2010, 17:42
Wieso kann man steinzeit-alte Menschen nicht einfach mal sterben lassen und muss noch intensive Diagnostik und intensivmedizinische Therapien durchführen? :-nix Maaaaaaaaan... :-kotz
Und manche Kollegen sind schon überfordert, wenn sie zwei Sachen auf einmal machen müssen...naja, noch einen Tag, dann ist Wochenende :-))
dreamchaser
18.11.2010, 17:58
Hatte letzte Nacht einen Patienten, der war so tief in seiner CO2-Narkose, dass ich ihn ohne Einleitung intubiert habe und er sich ohne Sedierung kontrolliert beatmen liess. Auch unter normalem CO2 noch.
HorstHützel
18.11.2010, 20:14
Been there, done that, got the T-shirt.
Egal wie häufig sowas passiert, man gewöhnt sich nicht dran.
:-meinung
Hatten mal ein (gedeckt) rupturiertes BAA, der kam per Taxi aus einem peripheren Haus und war auch erstaunlich gut zurecht, muss ich sagen. Indikation war "seit Tagen zunehmende Bauchschmerzen" oder sowas.
Ging dann vom CT direkt in den OP und blieb dort.
Leelaacoo
18.11.2010, 20:20
Ahhh...a propos reanimieren: wir haben grad die: "Ja -wir- haben- den- 85jährigen- Patienten- reanimiert- an- die- Dialyse- gehängt- 3000- Drainagen- gelegt- und- mit- Meropenem- beharkt- und -verlegen -den -nun -mit -knappen Dreizeiler- nach- 3- Wochen- zu- Ihnen- weil- sich- ja- auch -noch -jemand- um -den -hypoxischen -Hirnschaden -kümmern -muss -und -wir -den -Angehörigen- davon -aber -noch -garNIX- erzählt. haben" - Woche. (Im Klartext: 4 davon)
Pfui, Kollegen, wat man selbst drückt, dat tut man bitte auch selbst an die Himmelspforten begleiten...hab die Burst-suppression-EEGs satt, will wen retten!!!
So! Doppelpfui!
LG Lee (grad ent-Reanimator)
Warum verlegt man denn bitte jemanden mit hypoxischem Hirnschaden? Wie wärs mal mit Geräte ausschalten ? Das ist einfach humaner.
Leelaacoo
18.11.2010, 20:39
Warum verlegt man denn bitte jemanden mit hypoxischem Hirnschaden? Wie wärs mal mit Geräte ausschalten ? Das ist einfach humaner.
Ja ja, so könnts man sich denken...humaner, kollegialer und fairer...aber unser Mutterschiff hats mit den Attributen nicht so...und da ein hypoxischer Hirnschaden einfach mal zum neurologischen Problem umdeklariert wird, darf unsere interdisziplinäre ITS da ran...:-kotz (nicht, dass die nicht auch ein EEG hätten)
Ausschalten tun dann wir...nach Angehörigengesprächen, die mir bald ein Ulcus in den Magen fressen...weils ja denen vorher keiner gesagt hat:-keks
Typische Übernahmeanfrage: "Ja, also...ähh...wir haben da jemanden für SIE...ja...also das ist ne lange Geschichte...ähmmm"
Ich: "Hmm, darf ich raten: hypoxischer Hirnschaden oder palliativ therapiertes Tumorleiden...oder MRSA...oder Alkohol...und das beatmet und nicht zu weanen?"
Die : "Ähh..ja, also so in der Art....aber da muss man noch Diagnostik machen (häää?)"
Ich : "Ok, wir bestellen schon mal das Hirntransplantat...kein Problem!"
Arrgh, hört sich grad bitter an...aber ich fühl mich mal richtig als Endversorger :-keks
Ha, aber ab Montag Urlaub....:-))
LG Lee
Gestern hab ich mir auch 5 min überlegt, ob das
der richtige Job für mich ist, oder ob ich den Chef
doch mal eben zuhause anrufe, daß Intensiv nix für
mich ist :-oopss
also ganz ernsthafte 5min mit aufkommendem Panik
gefühl :-((
dafür, daß sie mir diese Situation verschafft hat, hat
sich meine Kollegin heute ganz unerwartet entschuldigt.
War nett, aber gar nicht nötig. Ich habs gestern so
entschieden, und irgendwie mußte ich es ja entscheiden,
und so hat es geklappt.
Und nachdem ich den Tag gestern überlebt hatte,
war die Ankündigung eines *ach so chaotischen* Tages
eigentlich ne Lachnummer bzw. ich bin besser damit
klar gekommen.
Die Gefühle der Inkompetenz und Nutzlosigkeit
werd ich hoffentlich auch irgendwann überwinden
:-oopss
Heute ist mir eine Kolegin gewaltig auf den Senkel gegangen: erst seit ein paar Wochen Aerztin, aber meint, den erfahreneren Assis Vorschriften machen zu koennen. Hoert nicht auf Ratschlaege; wenn man ihr etwas zeigt oder erklaert, zieht sie ellenlange Diskussionen auf und hat grundsaetzlich das letzte Wort.
Heute behauptete sie, wir wuerden einem Jungen viel zu viel Fluessigkeit iv verabreichen. Sie wolle mal sehen, wie man das berechnet (komisch, will lernen, wie man das berechnet und toent 'rum, wir haetten das falsch gemacht). Ich hatte keine Lust, mich auf eine weitere stundenlange Diskussion einzulassen (zumal die Station und die Notaufnahme hektisch waren) und schlug statt dessen vor, sie solle ausrechnen, wieviel sie selbst verabreichen wuerde. Sie guckte da nur voellig perplex und versuchte, mir auszuweichen: ich solle doch mal die Fluessigkeitsberechnung kontrollieren, er bekomme zu viel. Ich wiederholte meine Aufforderung, worauf sie weiterhin stur blieb. Schliesslich setzte sie sich missmutig hin und rechnete und verlangte anschliessend von mir, die Rechnung mit ihr sofort durchzugehen.
Ich sagte, dass ich jetzt zuviel zu tun habe, und wir das entweder spaeter oder morgen machen muessen, was sie nicht davon abhielt, das weiterhin zu verlangen. Als sie ihren Willen nicht bekam, schrie sie mich fast an, ich solle nicht mit ihr so reden (ich hatte nur zum x-ten Male erklaert, dass das jetzt nicht gehe).
Ich werde morgen das Gespraech mit dem Consultant suchen muessen - das geht so nicht, und ich bin bis jetzt wahrscheinlich viel zu nachgiebig und nett gewesen. Erst heute hat mir mein Betreuer indirekt mitgeteilt, dass ihr Verhalten schon einigen Leuten negativ aufgefallen ist.
Es nervt einfach nur: ich habe sie noch den Rest der Woche als meine junior Kollegin an der Backe:-kotz
Ach ja, der Junge bekommt uebrigens die richtige Fleussigkeitsmenge
Fortsetzung: besagte Kollegin hat dem Consultant eine email geschrieben, in der sie behauptet, sie habe mir mitgeteilt, dass sie sich groesste Sorgen ueber den o.g. Patienten mache, ich jedoch noch nicht einmal darauf reagiert haette. Ich ich sei sehr "respektlos" gewesen, sie habe nur hoeflich mit mir reden wollen.
Na ja, es ist ja dokumentiert, wieviel ihm verschrieben worden war.
Heute hat sie den Vogel abgeschossen: sie verschrieb sage und schreibe 2800mg Ondansetron iv . Die Schwestern machten mich darauf aufmerksam und die Registrar kommentierte das mit einem trockenen "That's very ambitious".
Kackbratze
19.11.2010, 05:18
Es ist sowas von scheixxe, wenn man sieht, wie ein aufgeblasenes Ego versucht mangelhaftes Wissen auf Kosten von Patienten und Zwischenmenschlichkeit zu kompensieren.
Man ist, wenn man frisch von der Uni kommt, vielleicht gebildet, aber das heisst nicht, dass man gleich alles weiss und die schlaueste Birne am Apfelbaum ist.
Sebastian1
19.11.2010, 07:23
Naja, aber in der Arbeitsrealität angekommen sieht man ja, was passiert, wenn man mit vollem Anlauf gegen eine Wand zu rennen versucht...
Kackbratze
19.11.2010, 08:03
Und sich danach beschweren, dass es weh tut und keiner mehr pusten will...
dreamchaser
19.11.2010, 09:25
In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass die 50er Jahrgänge sehr schlechte Jahrgänge sind: wir haben in der letzten Zeit extrem viele Leute, die in den 50er Jahren geboren wurden (also nicht allzu alt sind) und aufgrund verschiedener Gründe reanimiert werden müssen (und dies unterschiedlich gut oder gar nicht überleben) oder extrem krank sind. Ist das nur bei uns so??? Bei uns sind in den letzten 2 Wochen mindestens 4 Leute dieser Jahrgänge verstorben - ein sehr interessanter Zufall!!
Kackbratze
19.11.2010, 11:02
Kann ich bei uns so nicht bestätigen.
Die Todesfälle/Reanimationen sind entweder älter oder durch eine infauste Prognose irgendeiner Art durch alle Jahrgänge verteilt.
AKW und/oder Heilpraktiker in der Nähe?
dreamchaser
19.11.2010, 11:19
Neckarwestheim ist zwar nicht weit weg, aber dass man durch Atomkraft nun reapflichtig wird wäre mir neu :-peng Ist wahrscheinlich nur ein komischer Zufall bei uns.
Relaxometrie
19.11.2010, 11:25
AKW und/oder Heilpraktiker in der Nähe?
You made my day :-top
Leelaacoo
19.11.2010, 22:29
In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass die 50er Jahrgänge sehr schlechte Jahrgänge sind: wir haben in der letzten Zeit extrem viele Leute, die in den 50er Jahren geboren wurden (also nicht allzu alt sind) und aufgrund verschiedener Gründe reanimiert werden müssen (und dies unterschiedlich gut oder gar nicht überleben) oder extrem krank sind. Ist das nur bei uns so??? Bei uns sind in den letzten 2 Wochen mindestens 4 Leute dieser Jahrgänge verstorben - ein sehr interessanter Zufall!!
Na ja, in 10 Jahren werdens die 60er Jahrgänge sein:-wow ist halt ein gefährliches Alter so um die 50-60, wenn man dat schafft, dann gehts ja meistens laaangsam und manchmal auch grausam:-oopss (ok, war jetzt irgendwie düster, die Aussage, aber ich kann grad Bratze zustimmen, von uns ist Neckerwestheim ja auch nicht weit, aber wir haben grad eindeutig die Palliativ-Patienten-Rea-Saison, und da können auch die Heilpraktiker nichts dafür:-D).
Morgen Fortbildung (Tag 7 um 4.30 Uhr aufstehen...bahhh), dann noch nen Nachtdienst und gut ist für 2 Wochen:-party
LG Lee
Endlich Urlaub und zwar den kompletten Resturlaub von drei Wochen! Jippie! Erst zwei Wochen Kanaren und dann eine Woche mit der besten Freundin, die Weihnachtsmärkte unsicher machen und Glühwein schlürfen. Heute Nacht geht der Flieger...
WackenDoc
20.11.2010, 08:54
Noch 2 Schichten Dienst- 5 Tage normal Arbeiten und DANN auf die Kanaren. Und wehe du hast dann schon das ganze gute Wetter aufgebraucht ;-)
Übrigens: Was hab ich eigentlich verbrochen, dass ich die 4 Tage Dienst vor Weihnachten bekommen hab? Also genau DIE Tage, an denen die Altersheime und Familien ihre Gomer noch los werden wollen.
Kackbratze
20.11.2010, 09:09
Kein Urlaub, keine Kanare, Dienst am 24.
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