Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Die Hospitation war aber auch nicht schlecht, wäre sicherlich eine interessante Erweiterung meines bisherigen Wissens- und Könnensstandes. Wenn ich nur nicht die ganze Zeit erzählt hätte, ich könnte zum 1.3. anfangen...... hätte ich mal vorher den TV genauer gelesen. :-oopss
Bäuche? Köpfe? :)
Moorhühnchen
24.12.2010, 16:23
Bäuche? Köpfe? :)
Bäuche, intrathorakale Eingriffe - Köpfe hatte ich ein paar, wo ich hier bin... nicht viele, aber immerhin.
Bäuche, intrathorakale Eingriffe - Köpfe hatte ich ein paar, wo ich hier bin... nicht viele, aber immerhin.
Thoraxeingriffe :-top Brauche ich leider auch noch bergeweise. Köpfe und intrakranielle hab ich seltsamer weise für 2-3 Fachärzte. :-nix
So, Feierabend und endlich Zuhause! Reicht jetzt auch!
dreamchaser
24.12.2010, 21:53
Ebenfalls zu Hause - Auto erstmal ausgegraben unter 15 cm Schnee seit heute morgen und dann noch fast gegen einen Pfahl gefahren auf dem Heimweg. Morgen nochmal, dann ist Weihnachten diensttechnisch für mich vorbei. Es könnte so werden, wie heute, das war ok.
Moorhühnchen
24.12.2010, 22:22
Köpfe und intrakranielle hab ich seltsamer weise für 2-3 Fachärzte. :-nixKannst mir ein paar abgeben - die sind dummerweise immer alle an mir vorbeigegangen... dafür hätte ich bisher 4x die Möglichkeit einer Organexplantation im Dienst gehabt. Hab mich aber nicht so richtig rangetraut... finde das irgendwie nicht so schick im Dienst! :-?
Relaxometrie
24.12.2010, 22:30
dafür hätte ich bisher 4x die Möglichkeit einer Organexplantation im Dienst gehabt. Hab mich aber nicht so richtig rangetraut..
Warum das nicht?
Jetzt mal ohne Scherz: ich weiß gerade wirklich nicht, was man dabei als Anästhesist zu tun hat oder falsch machen kann.
Mein spontaner Gedanke war, daß man bei einer hirntoten Person als Anästhesist, sobald die Entscheidung zur Explantation gefallen ist, nichts falsch machen kann. Oder ist die Weiterführung der Organerhaltung komplizierter, als ich mir das gerade vorstelle?
Der explantierende Chirurg kann natürlich jede Menge falsch machen.
Moorhühnchen
24.12.2010, 23:00
Nein, es geht nicht darum, daß die Narkose besonders aufwendig wäre, ggf. muß man ein paar EKs anhängen oder sowas... aber es sind eben nicht immer ALTE Menschen, die da vor Dir liegen und sterben! Die erste war gerade 2 Jahre älter als ich und hatte einen tragischen Verkehrsunfall, als ich gerade meinen 3. oder 4. Dienst gemacht habe. Einige Tage später (wieder in meinem Dienst) wurde sie dann explantiert, dh. Du kennst quasi den kompletten Verlauf und nun soll dieser junge Mensch in Deiner x.ten Dienststunde sterben. Das ist der eine Punkt.
Zudem werden die OE bei uns erst NACH dem REGULÄREN OP-Programm gemacht, also nach 20 oder 21 Uhr. Ich mache wirklich viel mit und habe auch eigentlich kein Problem bei OE mitzuwirken, aber nicht so spät abends im Dienst, wenn ich weiß, meine Nacht kann nach diesem Eingriff noch locker bis 3 oder 4 Uhr mit mehr oder minder wichtigem OP-Programm weitergehen. Denn die OE ist in den meisten Fällen nicht der LETZTE Punkt auf dem GEPLANTEN Programm, sie läuft parallel zum Dienstprogramm und die Organe werden von externen Chirurgen entnommen, die deutschlandweit anreisen.
Unsere Chirurgen betrifft die ganze Sache gar nicht, die operieren ihr Dienstprogramm in einem anderen Saal weiter ab - zusammen mit dem Dienst der OP-Pflege und dem diensthabenden Anästhesisten - ich muß mich also mit meinem diensthabenden OA auseinandersetzen, ob er oder ich der OE beiwohnen.... und Du kannst wetten, daß mir abends um 21 Uhr die Weber C Fraktur 100x lieber ist als die OE, die je nachdem, was alles entnommen wird, auch einige Stunden dauern kann.
Die OP-Pflege hat einen Pool erstellt, nur für solche Eingriffe. Das heißt, sobald eine OE ansteht, kommen diese Leute extra ins Haus und werden extra bezahlt. Ich soll das ganze nebenbei im BD machen und sobald die OE beendet ist, müßte ich dann mit dem Dienstprogramm weitermachen....
Hoffe, das war jetzt irgendwie verständlich.... :-sleppy
Nein, es geht nicht darum, daß die Narkose besonders aufwendig wäre, ggf. muß man ein paar EKs anhängen oder sowas... aber es sind eben nicht immer ALTE Menschen, die da vor Dir liegen und sterben!
Soweit ich weiß ist man zu diesem Zeitpunkt schon tot...
Relaxometrie
24.12.2010, 23:58
Soweit ich weiß ist man zu diesem Zeitpunkt schon tot...
Ja, Hirntod (=Individualtod) sind eingetreten. Aber den biologischen Tod einiger Organe will man ja noch verzögern.
Kackbratze
25.12.2010, 09:40
und Du kannst wetten, daß mir abends um 21 Uhr die Weber C Fraktur 100x lieber ist als die OE, die je nachdem, was alles entnommen wird, auch einige Stunden dauern kann.
Naja, das kann man so oder so sehen.
Die Weber C# geht schneller, dafür hat man dann auch gleich den nächsten Dienstpunkt auf Halde vor sich.
"Stundenlanges" relativ komplikationsloses Arbeiten ohne Störung empfinde ich als wesentlich angenehmer, als ständiges Umherspringen.
Zumindest im Nachtdienst, wenn ich den Tag vorher schon gearbeitet habe.
:-meinung
Moorhühnchen
25.12.2010, 10:05
Darüber, wann ein Mensch genau tot ist oder nicht, will ich hier nicht diskutieren... jeder, der schonmal bei einer OE mitgewirkt hat, wird zugeben müssen, daß es einen hinterher schon noch ein paar Tage beschäftigt - zumindest ging es mir so. Egal, ob hirntot oder "richtig" tot.
Und Relaxo hat richtig angedeutet, die Organe sollten schon noch optimal durchblutet sein, bis zum Entnahmezeitpunkt. Deswegen muß gewärmt und ggf. auch transfundiert werden.
Naja, das kann man so oder so sehen.
Die Weber C# geht schneller, dafür hat man dann auch gleich den nächsten Dienstpunkt auf Halde vor sich.
Ja, einerseits richtig, andererseit kann es aber auch passieren, daß mein diensthabender OA auf ITS gebraucht wird und ich die OE betreuen muß und das Dienstprogramm so lange steht - und ich es NACH der OE abarbeiten muß.... wenn es blöde läuft!
Egal wie, bisher war ich immer froh, wenn der OA die OE gemacht hat und wir zwischendrin mal die Säle gewechselt haben oder ich reingeschaut habe, wenn grad Zeit war. Ich BRAUCHE es im Dienst eben nicht!
Würde das ganze mal nachmittags um 16 Uhr stattfinden, würde ich vielleicht anders darüber denken. Keine Ahnung. Wird nicht dazu kommen.
Feuerblick
25.12.2010, 10:28
Darüber, wann ein Mensch genau tot ist oder nicht, will ich hier nicht diskutieren... jeder, der schonmal bei einer OE mitgewirkt hat, wird zugeben müssen, daß es einen hinterher schon noch ein paar Tage beschäftigt - zumindest ging es mir so. Egal, ob hirntot oder "richtig" tot.
Findest du? Ich hatte vorher da ja so meine Befürchtungen was den Ablauf eines derartigen Eingriffs angeht, war aber von der ruhigen und irgenwdwie... ja... feierlichen Atmosphäre bei diesen Multiorganentnahmen (trotz aller Technik und trotz professionellen Arbeitens) positiv überrascht. Was wohl auch der Grund war, dass mir das nicht tagelang nachgestiegen ist. Aber da ist wohl jeder anders. :-nix
Moorhühnchen
25.12.2010, 10:42
Findest du? Ich hatte vorher da ja so meine Befürchtungen was den Ablauf eines derartigen Eingriffs angeht, war aber von der ruhigen und irgenwdwie... ja... feierlichen Atmosphäre bei diesen Multiorganentnahmen (trotz aller Technik und trotz professionellen Arbeitens) positiv überrascht. Was wohl auch der Grund war, dass mir das nicht tagelang nachgestiegen ist. Aber da ist wohl jeder anders. :-nixJa, die Atmosphäre war in Ordnung - aber für meinen Geschmack zu viele Leute im Saal. Bei dem jungen Mädel waren zeitweise 15 bis 20 Personen im Saal anwesend, die meisten davon hatten zwar auch irgendeine sinnvolle Aufgabe, aber ein Teil davon war halt einfach nur da, um es "mal zu sehen" - so wie ich auch.
Ich habe übers Tuch geschaut, die Organe vor der Explantation gesehen und später dann den leeren Körper, ich hab den Tubus gezogen und bin damals (nach dem Spätdienst, wenn ich genauer nachdenke) nach Hause gefahren und der Hubi mit der Lunge hat mich auf der Landstraße "überholt", während im Radio Queens Who wants to live forever lief... Dummer Zufall? Es hat mich jedenfalls einige Tage beschäftigt....
Einer Kollegin ging es bei einer anderen Explantation ähnlich, sie hatte den Familienvater im Schockraum, hat Angehörigengespräche geführt, zu einem Zeitpunkt als noch sehr viel Hoffnung bestand und war dann am Tag der Entnahme für den Saal eingeteilt. Sie hat mich gefragt, ob ich's mache, weil sie's nicht könne, bei diesem Patienten... es kommt auch immer auf die Umstände an, was man vorher so mitbekommen hat, ob man generell dazu bereit ist - es gibt auch Kollegen, die von vornherein sagen, sie machen bei OE nicht mit, weil sie es ethisch nicht korrekt finden... das wird ähnlich gehandhabt, wie bei Schwangerschaftsabbrüchen.
Ich scheue mich nicht davor dabei zu sein, wenn mein OA sagt, er hat keine Zeit, dann mache ich auch mit - keine Frage! Nur wenn ich die Wahl habe....... ich war bei den oben genannten 4 OE immer mal wieder dabei, aber eben nicht von Anfang bis Ende und es steht auch nicht meine Unterschrift auf dem Protokoll.
dafür hätte ich bisher 4x die Möglichkeit einer Organexplantation im Dienst gehabt. Hab mich aber nicht so richtig rangetraut... finde das irgendwie nicht so schick im Dienst! :-?
Bei uns waren die bisher recht unspektakulär (ich hatte da aber auch zuerst ein mulmiges Gefühl - jetzt da ich auf der ITS bin und wir ab uns zu mal einen Hirntoten haben sehe ich das zumindest etwas gleichgültiger - je nach Alter und Geschichte). Die Narkose beschränkt sich ja in der Regel auf Volumen (Vermeidung von Haes und Co.) und Arterenolgabe. Sobald die Operateure grünes Licht geben und die wichtigen Versorgenden Stukturen getrennt haben wird das Narkosegerät ausgeschaltet und der Anästhesist darf gehen. Die Operateure werkeln dann noch eine ganze Weile am "wirklich Toten" im ruhigen Saal weiter.
EK Gabe würde ich sehr genau abwägen und idR. mit dem OA besprechen. Eigentlich würde ich nicht einsehen, das rote Gold einem Toten zu geben. Da müsste die Plausibilität, das die Organe nur so noch gerettet werden können doch sehr hoch sein.
Andererseits frage ich mich, wo es da massiv bluten soll (es sei denn aus demunddem Grund tritt eine massive Koagulopathie auf). Gefäße alle abklemmen und Organe ausbauen (sagt der Chirurgie Laie :-oopss).
dreamchaser
28.12.2010, 12:39
So, heute noch der letzte Spätdienst, dann war es das für dieses Jahr!! Dann habe ich frei bis zum 4. Januar! :-dance
Feuerblick
28.12.2010, 12:56
:-) Nachdem ich das Sieben-Wochen-Bootcamp einigermaßen gesund überlebt habe :-oopss, habe ich jetzt bis zum 9. Januar frei. :-dance
teletubs
28.12.2010, 12:59
Nachdem ich jetzt schon 9Tage unfreiwillig krankgeschrieben bin, bin ich heute auf Arbeit, nachdem ich zur Kontrolle war. Und ich kann es nicht fassen! Es gibt echt zwei OÄ, die meinen, ich könnte ja arbeiten und leichte Arbeit machen :-??? Abgesehen von dem Handicap mit dem linken Arm bin ich nach 3Stunden auf dem Beinen tot :-nix Ich mein, ich mache ja alles mit, aber irgendwo darf ich jetzt auch mal berechtigt krank sein...tsssst gibt es ja wohl nicht. Und ich bin oft genug eingesprungen und jetzt sind andere dran! :-meinung
Mich jetzt bis zum 17.1. hier nimmer in den Thread rumtreibe :-oopss
WackenDoc
28.12.2010, 13:07
Da haste recht- krank ist krank :-meinung
(Wobei ich selber so blöd war, am 23. noch ohne Stimme Dienst zu machen- aber wenigstens ging´s mir ansonsten halbwegs gut und ich hatte nen Mitläufer.)
Ich bin mal gespannt, wie die Silvesternachtschicht wird.
So letzten Dienst überlebt. War tagsüber die Hölle (zum größtenteil hausgemacht durch die ganz oberste Etage(n):-((), in der Nacht zum Glück nicht mehr. Dann noch erfahren, dass der Jugendliche, den wir neulich intra-Op reanimieren mußten Heiligabend gestorben ist:-heul
Jetzt erst mal frei bis zu den 3 Königen!
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