Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
toll, das neue Jahr beginnt gleich mit der Kündigung einer Kollegin :-wand
Wenigstens kommt im März eine neue, aber den Dienstplan für Januar und Februar darf ich dennoch umändern und ihre Kollegin wird 1,5 Monate alleine auf Station sein ...
Das war wohl mein ruhigster Nachtdienst ever. Ganz 2 Patienten in 12 Stunden! Nur der Anruf um 4Uhr nachts hätte nicht sein müssen :-sleppy
Mein erster Tag in zehn Monaten erneuter Arbeitstätigkeit, der ein tatsächliches Hiersein im Thread erlaubt. Ich wusste nur vom Urlaub eines Kollegen bisher, dass ein anderer ebenfalls im Urlaub sein würde und der Andere noch verbleibene im OP, war mir bis heute Morgen noch nicht bewusst. Prinzipiell ja auch gar kein Problem, da unsere Arzthelferinnen eigentlich sehr gut für die entsprechende Anzahl an Ärzten auch einbestellen. Dummerweise hatten wir für mehrere Praxen Vertretung und es kamen haufenweise ungeplante Leute, so dass ich in vier Stunden 35 Patienten gesehen habe. Das hat mich dann doch etwas gestresst irgendwann :-D
SchildiDerZweite
04.01.2011, 00:57
toll, das neue Jahr beginnt gleich mit der Kündigung einer Kollegin :-wand
Wenigstens kommt im März eine neue, aber den Dienstplan für Januar und Februar darf ich dennoch umändern und ihre Kollegin wird 1,5 Monate alleine auf Station sein ...
Bei uns ähnlich: Eine Kündigung und zwei Schwangerschaften, da fliegt einem der Dienstplan gleich wieder um die Ohren. Besserung ab März in Sicht.
... und ihre Kollegin wird 1,5 Monate alleine auf Station sein ...
Was habt ihr denn für Sorgen? Bei uns sind die Hälfte aller Stationen unbesetzt!!!
Eingangsuntersuchen werden teilweise gar nicht mehr durchgeführt!!!
Es fehlen 20 Ärzte!!! Demnächst Nachtdienst alleine anstatt zu zweit (freiwillig und bei doppelter Bezahlung, immerhin)!!!:-dance
Feuerblick
04.01.2011, 18:27
Was habt ihr denn für Sorgen? Bei uns sind die Hälfte aller Stationen unbesetzt!!!
Eingangsuntersuchen werden teilweise gar nicht mehr durchgeführt!!!
Es fehlen 20 Ärzte!!! Demnächst Nachtdienst alleine anstatt zu zweit (freiwillig und bei doppelter Bezahlung, immerhin)!!!:-danceUnd warum bleibst du dort???
Relaxometrie
04.01.2011, 18:29
Häää? 20 fehlende Ärzte? Das kann doch irgendwie nicht sein. Wie groß ist der Schuppen denn? Bei 20 fehlenden Ärzten wäre mir persönlich sehr danach, dafür zu sorgen, daß bald 21 fehlen :-D
Kackbratze
04.01.2011, 19:47
Insgesamt 20 oder nur für eine Abteilung?!?
Es fehlen 20 Ärzte für insgesamt 18 Stationen bei ca. 400 Betten.
Und ich bin noch dort, weil ich in einem halben Jahr mit der Facharztausbildung fertig bin und ich vorher sehr ungern wechseln würde.
Ansonsten hält mich noch die Hoffnung auf eine unverhoffte Wende in einem Haus mit prinzipiell guten Voraussetzungen. Aber diese Hoffnung schwindet zunehmend.....
Relaxometrie
05.01.2011, 18:39
Und ich bin noch dort, weil ich in einem halben Jahr mit der Facharztausbildung fertig bin und ich vorher sehr ungern wechseln würde
Ok, da würde ich auch sagen "Augen zu und durch".
Aber warum nicht jetzt schonmal an einer anderen Klinik bewerben? Als Facharzt bist Du in ein paar Monaten doch sehr gefragt. Es sei denn, Du möchtest nach der FA-Prüfung erstmal ein Päuschen einlegen :-D Dann hätte das mit den Bewerbungen noch ein wenig Zeit.
in einem Haus mit prinzipiell guten Voraussetzungen
DAS finde ich immer wieder erstaunlich und unverständlich, wie hier im Forum einige Leute völlig zu Recht die katastrophale Lage ihrer Klinik schildern und dann doch noch positive Aspekte herauszukramen versuchen, wenn es um die Entscheidung geht, aktiv zu werden und zu kündigen, oder in Starre zu verfallen und bequem dort zu bleiben, wo man ja weiß, was man hat /nicht hat. Gibt es da auch ein professionelles Wort für? Identifikation mit dem Aggressor vielleicht :-nix
DAS finde ich immer wieder erstaunlich und unverständlich, wie hier im Forum einige Leute völlig zu Recht die katastrophale Lage ihrer Klinik schildern und dann doch noch positive Aspekte herauszukramen versuchen, wenn es um die Entscheidung geht, aktiv zu werden und zu kündigen, oder in Starre zu verfallen und bequem dort zu bleiben, wo man ja weiß, was man hat /nicht hat. Gibt es da auch ein professionelles Wort für? Identifikation mit dem Aggressor vielleicht :-nix
Wie wärs mit Stockholm-Syndrom (http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom)? :-?
...gilt für abhängig beschäftigte Mitarbeiter, die scheinbare Sympathie für Vorgesetzte entwickeln, obwohl diese zum Beispiel seelische Gewalt gegen sie selbst oder Kollegen anwenden.
Trifft doch auch für so manche Klinik zu... :-))
SuperSonic
05.01.2011, 18:54
DAS finde ich immer wieder erstaunlich und unverständlich, wie hier im Forum einige Leute völlig zu Recht die katastrophale Lage ihrer Klinik schildern und dann doch noch positive Aspekte herauszukramen versuchen, wenn es um die Entscheidung geht, aktiv zu werden und zu kündigen, oder in Starre zu verfallen und bequem dort zu bleiben, wo man ja weiß, was man hat /nicht hat. Gibt es da auch ein professionelles Wort für?
Kognitive Dissonanz bzw. der Versuch der Reduktion derselben
Kackbratze
05.01.2011, 19:25
Faulheit, etwas zu ändern.
Relaxometrie
05.01.2011, 19:29
Faulheit, etwas zu ändern.
Mensch Bratze, so sagt der Chirurg dazu. In der Fachsprache heißt das aber anders :-D
Relaxometrie
05.01.2011, 19:34
Verklärung?
Da schwingen zu viele positive Aspekte mit. Somit ist dieser Begriff auch ungeeignet :-oopss
Kackbratze
05.01.2011, 20:03
Mensch Bratze, so sagt der Chirurg dazu. In der Fachsprache heißt das aber anders :-D
Man muss die Sprache der Patienten sprechen können.
Jetzt im Ernst, was hängt an so einer Kündigung noch mit dran?
Wohnung kündigen und neue suchen.
Telephon/DSL-Vertrag umschreiben.
Versicherungen anschreiben.
Auto und sich selber ummelden.
An neue Umgebung gewöhnen.
Neues Umfeld bei Arbeit und Privatleben.
Es ist ja nicht so, dass man das "mal eben so" macht.
Eine gewisse Veränderungsresistenz kann ich schon nachvollziehen.
John Silver
05.01.2011, 20:16
Bratze, alle Dinge, bis auf die Eingewöhnung am neuen Ort, die an einem Umzug dranhängen, sind in wenigen Tagen erledigt, selbst Wohnungssuche geht heutzutage meist schneller als man denkt. Man muss sich nur mal aufraffen, dann merkt man plötzlich, dass man sich das Problem meist wesentlich größer vorstellt als es wirklich ist.
Veränderungsresistenz entsteht hauptsächlich durch den Unwillen, Veränderungen zu akzeptieren. Auch wenn das, was man gewohnt ist, der letzte Dreck ist, ist es doch gewohnt, man kennt sich darin aus, man hat sich in diesem Dreck bereits einen Platz ausgebuddelt, und der Dreck behält schon die gewohnte Körperform. Und aus genau diesem Grund kann ich jedem nur raten, sich zu lösen und die Veränderung lieber früher als später herbeizuführen, denn mit der Zeit wird man vom gewohnten Dreck immer mehr zugeschüttet, schlägt Wurzeln und stellt eines schönen Tages fest, dass man gar nicht mehr weg kann, auch wenn man will.
Was habt ihr denn für Sorgen? Bei uns sind die Hälfte aller Stationen unbesetzt!!!
Eingangsuntersuchen werden teilweise gar nicht mehr durchgeführt!!!
Es fehlen 20 Ärzte!!! Demnächst Nachtdienst alleine anstatt zu zweit (freiwillig und bei doppelter Bezahlung, immerhin)!!!:-dance
Und wieviele seid ihr noch ?
Kackbratze
05.01.2011, 22:00
@JohnSilver
Mir ist das auch klar ;-)
Ich wollte nur ein wenig den Advocatus diaboli spielen und auf die Sorgen und Ängste, die häufig auchnicht verbalisiert werden, eingehen.
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