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Klar ist Psychiatrie Teil des Studiums, aber die wenigsten sind da so krass; viele sind doch eher depressiv oder alkoholabhängig, das ist doch wesentlich häufiger. Und die, die "abgedrehter" sind, kriegen doch sowieso nonstop so viel Haldol dass sie gar keine Gelegenheit mehr haben "abgedreht" zu sein. War zumindest mein Eindruck...
Kackbratze
03.02.2011, 00:35
Klar ist Psychiatrie Teil des Studiums, aber die wenigsten sind da so krass; viele sind doch eher depressiv oder alkoholabhängig, das ist doch wesentlich häufiger. Und die, die "abgedrehter" sind, kriegen doch sowieso nonstop so viel Haldol dass sie gar keine Gelegenheit mehr haben "abgedreht" zu sein.
So geht also Psychiatrie....interessant.
netfinder
03.02.2011, 00:45
Begeisternd. Danke, nun hab ich noch was zum Lachen.
Coxy-Baby
03.02.2011, 05:45
Begeisternd. Danke, nun hab ich noch was zum Lachen.
Echt? Ich habe mich spontan für Weinen entschieden...
teletubs
03.02.2011, 07:10
..., aber die wenigsten sind da so krass; viele sind doch eher depressiv oder alkoholabhängig, das ist doch wesentlich häufiger.
Also wir hatten ein Semester Psychiatrie *glaub* und da haben wir fast nur Akademiker als Patientin gesehen, die meist schizophren und/oder eine bipolare Störung hatten. Ich fand´s erschreckend :-nix
Kackbratze
03.02.2011, 08:03
...die war bestimmt nur auf Haldol...
Gestern mal ein krasses Beispiel erlebt, wie robust manche Menschen doch sind:
81 Jahre mit Dünndarmileus, Z.n. AKE, re-AKE, MKE (Klappen und Ventrikel im TTE jedoch ganz fit), Z.n. Nephrektomie bei NCC (Krea 2,3mg/dl), VHF und SM bei AV Block III°, Quick ~40% unter Marcumar.
Keine 5 Minuten nach Hautnaht extubierbar, katecholaminfrei und "nur" ganz leicht durchgängig.
Coxy-Baby
03.02.2011, 15:21
Also wir hatten ein Semester Psychiatrie *glaub*
Ich weiß nicht ob ihr DAMALS weniger hattet, aber aktuell sind es 2 Semester Vorlesung und UaK.
Keine 5 Minuten nach Hautnaht extubierbar, katecholaminfrei und "nur" ganz leicht durchgängig.
Und das ist wahrscheinlich einzig und allein dem behandelnden Chirurgen zu verdanken ;-)
Moorhühnchen
03.02.2011, 15:51
Ich hatte gestern meinen krassesten Dienst ever!
Um 20:15 Uhr aus dem OP gegangen, noch ein wenig Internet, dann um 22:30 ins Bett. Wenn mein OA mich nicht um 1 angerufen hätte, um zu fragen, ob ich IHN angerufen hatte, hätte ich durchschlafen können......
Heute morgen dann in der Frühbesprechung: "Oje, armes Huhn, von 2 bis halb 5 im OP" - ich *entsetzt*: "Wie? Was? OP? Nee, da war ich nich...."
Mein OA hat sich einfach ohne mich in den OP gestellt :-blush, weil die Patientin so krank war, daß er sowieso die ganze Zeit mit dabei hätte sein müssen - also hat er entschieden, mich nicht nochmal dafür zu wecken. Sooooo süß! :-)) :-love
Dabei habe ich vorgestern (aus weiterbildungstechnischen Gründen) gekündigt. *seufz*
Ich vermisse meine Kollegen jetzt schon........ :-heul
Und das ist wahrscheinlich einzig und allein dem behandelnden Chirurgen zu verdanken ;-)
Klar:
Bipo>PPSB :-top
Gestern mal ein krasses Beispiel erlebt, wie robust manche Menschen doch sind:...
Da kann ich mitmachen: vorige Woche rupturiertes BAA, 92 Jahre, einzige Vormedikation Vit. B12, unter OP 16 EK, 12 FFP, 4 TK, postOP katecholaminfrei auf ITS verlegt, 36h später auf Normalstation ...:-top
Heute Konsil auf MKG, Patient hat Mundboden-Ca und soll eine Riesen-OP bekommen, die wohl auch sehr riskant wäre, ich sollte nun die Einwilligungsfähigkeit einschätzen, nun gut, aber dass der Patient noch gar nicht aufgeklärt wurde, nicht mal weiß dass er überhaupt operiert werden soll, schien dem Kollegen nicht so wichtig zu sein. Er sah es auch überhaupt nicht ein, dass ich ohne den Versuch einer Aufklärung nichts darüber sagen konnte, ob der Patient die Aufklärung versteht oder nicht (war so nicht zu sagen, da er voll orientiert und nicht psychotisch oder so war). Er meinte nur, dass er nicht verklagt werden will, wenn sie ihn jetzt operieren und er stirbt und dann jemand behauptet, dass er ja gar nicht einwilligungsfähig war. Ich sagte, dass ich das aber auch nicht hellsehen könnte und er ihn schon aufklären müsste. Kollege war dann sauer und ich bin wieder gegangen :-nix
Thomas24
03.02.2011, 18:21
????? Nicht aufklären, aber den Psychiater antanzen lassen, ob der Patient einwilligungsfähig ist??:-((
Feuerblick
03.02.2011, 18:25
Auch: ????? Wie sind die denn dann auf die Idee gekommen, dass ihr Patient nicht einwilligungsfähig sein KÖNNTE???
Wahrscheinlich weil er einen Betreuer hat, hat auch eine Alkoholanamnese und ist kognitiv vielleicht nicht der Allerhellste, aber sonst wie gesagt orientiert und alles und wusste auch, dass heute eine Biopsie gemacht wurde. Aber insgesamt schon ein wenig grenzwertig, daher fand ich die Konsilanforderung schon gerechtfertigt, aber das Kriterium ob er das was man ihm erzählt hat, widergeben kann, konnte ich halt nicht beurteilen :-oopss Ich hab auch mehrmals versucht, mein Problem zu erläutern, aber der Kollege wiederholte nur immer wieder, dass er jetzt schwarz auf weiß von mir bräuchte, ob der Patient einwilligungsfähig ist :-wand
Sebastian1
03.02.2011, 19:50
Da kann ich mitmachen: vorige Woche rupturiertes BAA, 92 Jahre, einzige Vormedikation Vit. B12, unter OP 16 EK, 12 FFP, 4 TK, postOP katecholaminfrei auf ITS verlegt, 36h später auf Normalstation ...:-top
Hatten wir dieselbe Patientin? ;-) Vor 2 Wochen auch 91jährige mit gedeckt perf. BAA, 3 Tage ITS, schon am ersten extubiert, voll orientiert und dann ab auf Normalstation. Manchmal geht's ja auch so :-top
Relaxometrie
03.02.2011, 20:29
nun gut, aber dass der Patient noch gar nicht aufgeklärt wurde, nicht mal weiß dass er überhaupt operiert werden soll, schien dem Kollegen nicht so wichtig zu sein
Ich sehe die Prüfung der Einwillligungsfähigkeit aber auch so, daß der Patient dafür über das konkret anstehende Ereignis gar nicht aufgeklärt worden sein muß.
Mal unabhängig davon, daß Du nicht hellsehen kannst:
Es sollte ja erstmal nicht festgestellt werden, ob der Patient der geplanten Mundboden-CA-Operation zustimmt, sondern ob er generell einwilligungsfähig ist.
Kackbratze
03.02.2011, 21:26
Bei sowas beisst sich die Katze in den Schwanz, was die Argumente anbetrifft.
Insgesamt wäre es trotzdem eleganter gewesen, wenn der Patiente erstmal aufgeklärt wird und dann, wenn der Verdacht der "nicht-Einwilligungsfähigkeit" vorliegt erst der Psychiater geholt wird.
Sebastian1
03.02.2011, 21:31
Blöde Frage dazu:
Wenn ein Patient eine Betreuung hat, aber offenbar zurechnungsfähig ist, darf ich ihn dann ohne Betreuer rechtsgültig aufklären?
Beispiel: Patient war nach Notfalleingriff langzeitbeatmet und analgosediert, in dem Rahmen Betreuung eingerichtet, (läuft üblicherweise ja direkt mehrere Monate) - Patient erholt sich, wird nach Hause entlassen. Betreuungszeit noch nicht abgelaufen, Patient kommt wegen was anderem wieder, zB einer Narbenhernie, ist voll orientiert.
Ad hoc würde ich diesen Patienten ja auch durchaus auch ohne Betreuer als aufklärungfähig betrachten. Sehen Juristen das genauso?
Relaxometrie
03.02.2011, 21:32
Wahrscheinlich weil er einen Betreuer hat
Auch für den Bereich der Gesundheitsfürsorge? Dann hat es sich mit der eigenen Einwilligungsfähigkeit des Patienten doch eh erledigt.
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