Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Flemingulus
09.03.2011, 20:35
Heute war ein toller Arbeitstag.
Ah! Das freut mich zu hören! :-) Wie schmeckt denn sonst so das Arbeitsleben?
WackenDoc
11.03.2011, 11:42
1. Ich hab keine Lust auf den Dienst- so viel zum Thema: Ich geh Freitag früher und bau Überstunden ab.
2. Patienten mit Somatisierungsstörung UND somatischen Erkrankungen sind eine echte Herausforderung.
3. Es ist schön, wenn man bei einem jungen Patienten mit Tumor-Symptomen eine banale und einfach zu behandelnde Ursache findet
Rumpelstilzchen
11.03.2011, 14:46
Nach einem Dienst ohne signifikanten Schlaf todmüde ins Bett gekippt ... um 14 Uhr ruft eine Kollegin an, weil sie erkältet ist und mir den Dienst morgen aufdrücken will. Ich war so verschlafen, daß ich dreimal meinen Wecker ausgemacht habe, bevor ich verstanden habe, daß da mein Telefon klingelt.
Den Dienst habe ich natürlich dankend abgelehnt.
Kackbratze
11.03.2011, 16:51
Freitagmittag werden immer die Highlights aus den befreundeten Kliniken spontan verlegt.
Wenigstens rufen die vorher noch an.
Unsere Intensivstation ist aktuell das reinste Gruselkabinett :-oopss und wer hat da das ganze WE (bitte eine Runde Mitleid *schnüff*) Dienst???? genau...ich. Ich war heute abend nur froh, daß keiner gestorben ist. Eigentlich wäre es für manch einen das beste, aber vielleicht können die bei mir ableben, wenn ich mich kompetenter fühle. Dann habe ich wenigsten nicht das Gefühl, ich bin schuld...
Leelaacoo
11.03.2011, 23:38
Unsere Intensivstation ist aktuell das reinste Gruselkabinett :-oopss und wer hat da das ganze WE (bitte eine Runde Mitleid *schnüff*) Dienst???? genau...ich. Ich war heute abend nur froh, daß keiner gestorben ist. Eigentlich wäre es für manch einen das beste, aber vielleicht können die bei mir ableben, wenn ich mich kompetenter fühle. Dann habe ich wenigsten nicht das Gefühl, ich bin schuld...
Hi!
1. Gruselkabinett: dito
2. Wochenende komplett Dienst: dito
3. Insuffizienzgefühle: ohhh ja, dito dito dito....
:knuddel: und :-keks *rüberreich*...
LG Lee
WackenDoc
12.03.2011, 01:12
Internistische Dienste sind doof.
Und Insiffizienzgefühl- Ja- hier-aufzeig
Und bei mir ist eine Patientin in der Schicht gestorben- recht unerwartet- aber im Sinne wohl der Patientin und der Angehörigen.
Wenigstens war die Schicht lehrreich. Zum Glück kann auch die suboptimalere Therapie zum gewünschten ERgebnis führen.
Sebastian1
12.03.2011, 08:21
Unsere Intensivstation ist aktuell das reinste Gruselkabinett :-oopss und wer hat da das ganze WE (bitte eine Runde Mitleid *schnüff*) Dienst???? genau...ich. Ich war heute abend nur froh, daß keiner gestorben ist. Eigentlich wäre es für manch einen das beste, aber vielleicht können die bei mir ableben, wenn ich mich kompetenter fühle. Dann habe ich wenigsten nicht das Gefühl, ich bin schuld...
Mein Beileid. Bei uns hat sich das Gruselkabinett durch mehrere Todesfälle etwas gelichtet, aber weniger gruselig wurde es dadurch irgendwie dennoch nicht :-nix.
dreamchaser
12.03.2011, 18:13
Bei uns ist es auch ein Gruselkabinett, die Hälfte ist gerade Infektionsstation. Ich hoffe nur, dass die alle auch meine nächsten beiden Nächte überleben und es auch diese Nacht so nett wird wie in der letzten.
Allen Diensthabenden einen ruhigen Dienst!
aquamarina
13.03.2011, 12:30
Ich muss jetzt hier auch mal jammern!
Ich befinde mich seit knapp zwei Monaten jetzt an meiner ersten Stelle ever - in internistischer Weiterbildung an dem Haus, an dem ich auch mein PJ gemacht habe.
Und habe so langsam das Gefühl, in ne handfeste Depression reinzurutschen...
Nach zwei Wochen Notaufnahme ging's auf Station (Kardio, super...) und da sitze ich nun. Es ist das reinste Chaos. Und die Station ist bekannt dafür. Und mich als Anfänger haben sie da hingesteckt.
Ich vergesse Sachen (auch essentielle), hab keinen Plan, was ich hier eigentlich mache, und wenn was nicht läuft, bin ich der Arsch (von seiten des OA und der Chefs, denn in meinem Bereich liegen auch die Privatpatienten). Kann auch zuhause schlecht abschalten, weil mir immer noch was einfällt, was ich vergessen habe. Essen? Schlafen? Ich hab mittlerweile drei Kilo abgenommen.
Wechseln macht keinen Sinn, da in diesen Bereich auch kein Kollege freiwillig will. Mir wurde geraten (von seiten zweier OÄ), jetzt erstmal zu versuchen, in meinem Bereich zu bleiben, "das würde dann schon besser" und außerdem würde bei so einem frühen Stationswechsel "geredet" (ist n relativ kleines Haus).
Das Problem? Hier in der Gegend gibt es kein Haus, welches bessere Bedingungen bietet (zumindest in der Inneren). Ich weiß nur, dass es mir momentan echt zu heftig ist und ich mittlerweile schon an meiner Eignung zum Arzt zweifle.
*heul*
Lass mich raten: Einen Altassistenten, der das Wort auch verdient und nicht einfach nur drei Monate mehr Berufserfahrung aufweisen kann als Du, ist Dir selbstverständlich nicht stützend zur Seite gestellt, stimmt's? Das ist kein Zustand und unverantwortlich sowohl Dir als auch den Patienten gegenüber. Suche erneut das Gespräch mit dem WB-Verantwortlichen, solltest Du wieder keinen Rückhalt bekommen, dann sieh Dich schleunigst nach einer neuen Stelle um, nimm zur Not auch 100km Pendelei auf Dich, wenn Du örtlich gebunden bist. Und hört Dich vor Stellenantritt sehr gut um und zwar bei Anfängern in dem Haus und nicht nur bei Fortgeschrittenen.
Und ganz akut: Wenn es Dir zunehmend schlecht geht, dann gibt es kein Ohrensteifhalten, Durchbeißen oder sonstwas, dann gibt es einen gelben Schein. Selber vor die Hunde zu gehen, nützt keinem was.
Thomas24
13.03.2011, 13:51
Amen!
Feuerblick
13.03.2011, 14:04
Weise Worte, Frau Kollegin. :-top
Machen wir eigentlich ein schamanisches Treffen in der verbotenen Stadt?
aquamarina
13.03.2011, 19:17
Naja, eine Kollegin, die gerade ins fünfte Jahr kommt, ist in der anderen Hälfte meiner Station zuständig. Nur haben wir beide genug Arbeit, sodass ich nur mit wirklich akuten Fragen zu ihr komme. Sie möchte ja schließlich auch gern pünktlich gehen.
Wenn mein Teil der Station voll ist, komme ich auf 14 Patienten.
Mein Oberarzt glänzt durch Abwesenheit, und wenn er da ist, dann ist er auch genauso schnell wieder weg (=lebt im und fürs Herkatheterlabor). Wenn hingegen etwas nicht läuft, bin ich der Depp... Mal ganz davon abgesehen, dass er oft kurz vor Ende meiner eigentlichen Dienstzeit aufkreuzt und ich dann noch tolle Sachen erledigen darf...
Dazu kommt noch das generelle organisatorische Chaos auf Station und im Haus. Diagnostik einfach anmelden und hoffen, dass sie auch (zeitnah) passiert? Fehlanzeige. Hoffen, dass meine Anordnungen ausgeführt werden? Reine Glückssache (je nach anwesender Pflegekraft, ich will da nicht alle über einen Kamm scheren).
Ich fang um 7.30 an und geh im Schnitt zwischen 18 und 19 Uhr. Die reine Zeit isses gar nicht. Es ist die Tatsache, dass der Druck gerade einfach immens ist.
Naja, das klingt für mich nach Anfängerstress. Klar wäre es schöner, wenn man eine richtige Einarbeitung hätte, statt einfach so auf eine Station geschmissen zu werden. Aber mal ehrlich: wo gibt es das? Ich würde daher erstmal abwarten. Vielleicht fragst du mal deine älteren Kollegen, wie es denen so ergangen ist und ab wann es "besser" wird.
Ich hab in den ersten Monaten 5kg abgenommen. :-) Leider waren die nach einem halben Jahr wieder drauf. :-(
Ich finde auch, dass das nicht schlecht klingt, wenn du dir die Station immerhin mit einer Fast-Facharzt-Kollegin teilst, die dir bei fachlichen / organisatorischen Fragen helfen kann. Dass man am Anfang für alles länger braucht, ist eben so, und die Stationsorganisation muß man auch erst lernen. Ich war anfangs auch immer bis nach 18 Uhr da. Und Patientenzahlen kann man schlecht vergleichen, weil es auch auf das Patientengut ankommt, aber 14 klingt für mich jetzt zwar nicht so, dass man es mit einer Hand macht, aber auch nicht besonders viel. Das klingt eigentlich genau wie bei mir am Anfang, und ich kam mir für den Anfang eigentlich ziemlich gut betreut vor, und dadurch, dass ich Eigenverantwortung hatte, habe ich mit der Zeit gelernt, mich und die Station besser zu organisieren. Das war der Grund dafür, dass ich geblieben bin, obwohl ich mich unterbezahlt fühlte und von den Überstunden nur ein lächerlich kleiner Teil bezahlt wurde und wird.
Mit der Zeit wurde es besser, nach 6-9 Monaten fühlte ich mich auf der Station "zuhause" und hatte auch mit den Schwestern alles besser organisiert, die darüber auch froh waren, dass es jetzt besser lief. Nur die Bezahlung stimmt immer noch nicht. :D
Ich finde auch, dass das nicht schlecht klingt, wenn du dir die Station immerhin mit einer Fast-Facharzt-Kollegin teilst, die dir bei fachlichen / organisatorischen Fragen helfen kann. Dass man am Anfang für alles länger braucht, ist eben so, und die Stationsorganisation muß man auch erst lernen. Ich war anfangs auch immer bis nach 18 Uhr da. Und Patientenzahlen kann man schlecht vergleichen, weil es auch auf das Patientengut ankommt, aber 14 klingt für mich jetzt zwar nicht so, dass man es mit einer Hand macht, aber auch nicht besonders viel.
Das kannst Du von außen schlecht beurteilen. Je nach Station und Stationsorganisation (bzw. -desorganisation) kann das in ein und demselben Haus ein Unterschied wie Tag und Nacht sein, 14 Patienten zu versorgen (wie z.B. in meinem alten Haus).
Und ganz offenbar fühlt sich aquamarina ziemlich alleingelassen und nicht sehr wertgeschätzt von ihren Oberen, und allein das kann in Verbindung mit hohem Arbeitsaufkommen sehr belastend sein.
Die Argumentation "stell Dich nicht so an, ist halt als Anfänger so" stellt mit eine der Hauptursachen für schlechte Arbeitsbedingungen dar, deswegen halte ich das für ziemlich kontraproduktiv. Unser Job ist anspruchsvoll, und eine gewisse Stressresistenz muß man schon mitbringen, aber niemand sollte an seine Grenzen gebracht werden.
Es wird hier halt meiner Meinung nach in letzter Zeit zu häufig und zu schnell "kündigen und weggehen" gerufen. Ich sage ja nicht, dass man alles ertragen soll. Aber nach einem Monat kann man doch noch nicht die Klinik abschließend beurteilen! Sich allein gelassen fühlen ist doof. Aber ist man wirklich auf sich allein gestellt? Unter unseren neuen Kollegen gibt es hin und wieder mal welche, die einfach nicht nachfragen. Weder die Altassistenten noch die Oberärzte. Und wenn ein Oberarzt bei der Visite schon fragt "Gibt's noch was?" und ich dann sage "Nein.", dann bin ich selber schuld, wenn ich mich allein gelassen fühle. Habt keine Scheu davor, Kollegen zu fragen oder den Oberarzt anzurufen. Bei uns in der Chirurgie sind die praktisch nur im OP und trotzdem kann man sie anpiepsen und was fragen. Auch dem Kardiologen im Herzkatheterlabor kann man ein Telefon ans Ohr halten. ;-)
Das hängt trotzdem davon ab, ob man vom Gegenüber am Telefon zusammengeschi$$en wird. Dann machst auch Du (die sich nebenbei angemerkt in ihrer Anfängerzeit hier sehr oft beklagt hat) das nicht mehr.
Der Ton macht die Musik, wie überall ;-)
netfinder
14.03.2011, 08:59
Man, hier ist es einfach zuuu ruhig, mal sehn was da noch kommt...
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