Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Sebastian1
05.04.2011, 20:35
ne Coro mit der Tako-Tsubo-Kardiomyopathie, danach Pat. weiterhin hoch katecholaminpflichtig.
Tako-Tsubo hab ich als Anästhet erst 2* live (gesichert) mitbekommen, was mich da allerdings am nachhaltigsten beeindruckt hatn war das Ausmass, in dem sich die Patienten dann doch noch zu verbessern vermögen.
Ich weiß wieder: Antonsyndrom! Würde jedenfalls passen :-)
Naja, häufig kann man als Assistent auch nichts dafür. Da ist man der letzte in einer laaaangen Entscheidungskette, dass Patient XY verlegt werden muss. Das beschließen irgendwelche Oberärzte und teilen das dann um 17Uhr dem diensthabenden Chirurgen (Neuling) mit, der den Patienten noch nie zuvor gesehen hat. :-nix
Naja, am WE ja nicht...da wird dann z.T. verlegt, weil man keine Entscheidungen treffen will und angst vor der großen Schelte am MO hat.
He he, meine Blacklist ist deutlich länger...Du machst das aber auch schon was länger...
Es gibt ja auch durchaus Leute, mit denen man normale Gespräche führen kann, und ich bin wirklich die letzte, die nicht irgendwie hilft, wenns geht...aber doof bin ich auch nicht, ich merk mir schon, wer mich verarschen wollte :-))
Hellequin
05.04.2011, 21:55
A propos nix sehen:
Kurze Frage an die, die sich auskennen (Mitschamanen, Neurologen...): Es gibt doch Blindheiten, die vom Patienten gar nicht bemerkt, verneint wie auch immer werden. Ich habe da so irgendwas im Kopf, bekomme das aber nicht mehr so richtig zusammen. Ich hatte heute den Fall einer älteren Dame, die vor zwei Wochen einen Insult im Posteriorstromgebiet hatte, Erstsymptom beidseige Amaurosis, die auch wahrgenommen. Die sieht immer noch nichts, was ich auch nicht anders erwarte, aber ist der felsenfesten Überzeugung, sie könne tadellos sehen. Das war echt faszinierend. Kann mir da jemand Genaueres zu sagen, wann das bei welchen zugrundeliegeneden Diagnosen vorkommt? Und wie heißt das noch mal auf schlau? :-blush
Eine komplette kortikale Blindheit habe ich jetzt auch noch nicht gesehen. Aber viele Pat. mit einer Hemianopsie nehmen die ja auch nicht aktiv wahr.
Kackbratze
05.04.2011, 21:57
Ich erkläre immer, warum ich den Patienten verlegen möchte.
Wenn ich schon merke, dass die Begeisterung aus Kapazitätsgründen eher mau ist, frage ich, was ich noch auf der Peripherie versuchen kann, um die Verlegung zu vermeiden.
Bisher hat das gut geklappt und ich werde freundlich auf der ITS begrüßt...
Skalpella
05.04.2011, 21:59
Also ich besprech mich mit dem OA, bevor ich nen Patienten auf Intensiv lege :-nix
Ansonsten gehör ich wohl grad auch zu den Berufsanfängern mit den doofen Konsilen :-blush
:-music
Das war echt faszinierend heute mit der Dame. Die hat mir einen vom Pferd erzählt, was ich da alles vorhalten würde, war sich komplett sicher, alles perfekt zu erkennen und hat im Prinzip nur Mist erzählt, Konfabulieren vom Feinsten. Sie wollte sogar vom Stuhl aufstehen und alleine losrennen und hat Hilfe erst dann zugelassen, als sie gegen den Tisch rannte.
Wie gesagt, ich halt nicht alle anderen für blöd, bitte nicht falsch verstehen :-)
Ich durfte in den letzten paar Tagen auch zwei Patienten auf die INtensiv verlegen und ich mach das irgendwie gar nicht wirklich gern. Aber der Herr mit dem Guillain-Barre und auch der mit der ordnetlichen Pneumonie mit unter Standardantibiose steigenden Infektparametern und zunehmender Kreislaufinstabilität bei leider auch noch beginnender Linksherzdekompensation sind da doch besser aufgehoben als auf meiner kleinen peripher-internistischen Abteilung. Freu mich aber immer, wenn ich die dann nach ein paar Tagen etwas gesünder zurückbekomme...
Heute letzter Tag auf meiner aktuellen Lieblingsstation... Dann zwei Tage Weiterbildung und danach noch drei Kurzstationen a zwei Wochen, eine Woche Ferien und dann war's das da schon... Krass!
teletubs
06.04.2011, 09:00
Mein Schätzelein von gestern morgen geht es deutlich besser und mein mehr oder minder schlechtes Gewissen ist beruhigt.
Die Nacht hat ätzend angefangen, weil uns die Leute die Bude eingerannt haben. Waren zu dritt auf dem Notfall und irgendwie wurde das nicht leerer. Musste dann einen jungen Herrn dann doch noch im Verlauf auf die ITS legen, da er erneut gekrampft hatte. Ist grad Epi-Zeit :-nix Soviel auf´s Mal hab ich auch noch net gehabt. Ist der dritte innert vier Tagen.
Die restliche Nacht war ruhig.
@Eilika: Ja die Zeit verfliegt im Nu...und schwuppdiwupp biste irgendwann OÄ :-wow
Leelaacoo
06.04.2011, 11:11
Ich meinte eher die Verlegung von einer ITS auf eine andere...da erwarte ich auch von den Assis ne gewisse Ehrlichkeit...wenn ein jungen Kollege in der Ambulanz nicht sicher ist, ob ein Pat. auf ITS gehört oder net, dann schau ich mir denn natürlich an und bin da eher mal großzügig, kann ja nach ein paar Stunden wieder hoch, wenn alles ok ist. Aber ITS-Patienten, die seit einer Woche dort liegen, zu uns abschieben (und zwar nicht aus kapazitätsgründen -ich hatte extra gefragt-) und dann so dummdreist lügen....
Mal ne Frage: legt ihr ECHT alls Patienten mit einem epileptischen Anfall auf ITS? Dass wär unsere dauervoll...die mit bekannter Epilepsie kommen nur drauf, wenn der heldenhafte NA meinte, er/sie könnte ja noch 10 mg Dormicum in der (normalen) Postiktalphase einschieben...oder Propofol, alles schon erlebt:-oopss
Aber jeder, was er kann...gerne auch postiktal als GCS 6 gewertet und brav intubiert...
Unsere neu erschaffene Interdispziplinäre Notaufnahme im Schwester-KH mach grad auch murcks...kaum ein Arzt dort, der das 1 WBJ vollendet hat, OÄs sind chirurgisch und anästhesiologisch...und prinzipiell haben die da nen kleinen Schockraum und können auch beatmen...also karrt der RD alles hinein...und dort dann große Panik, da auch die Pflege nur "angelernt" ist...entweder, es kommt Pillepallezeug zu uns, das nie nie nie ITS-pflichtig ist (und ich darf dann periphere Betten suchen) oder der Septiker liegt dort 10 h ab ohne Bildgebung und v.a. ohne Antibiose (warum hätte man denn auch mal unter die Decke auf das eklige diabetische Fußsyndrom schauen sollen).
lg lee -im meckermodus-
teletubs
06.04.2011, 11:18
Mal ne Frage: legt ihr ECHT alls Patienten mit einem epileptischen Anfall auf ITS?
NEIN! Bei dem gestern war es mehr oder minder ein Kapazitäts-Problem, da er alleine im Zimmer war und von der Schwester auf dem Fussboden aufgefunden wurde. Wäre er in einem Mehrbettzimmer gewesen, dann wäre es was anderes gewesen, aber gab es im Hause nimmer.
Bei uns werden die Verlegungen auf die Station immer mit dem OA besprochen.
Bei uns landen die Epi-Patienten eigentlich alle auf Normalstation... und wir haben ja nicht mal nen Neurologen (das soll sich das Jahr angeblich noch ändern).
Der Herr mit dem Guillain-Barré ist heute auch von der IPS zurück zu mir gekommen... kann die Füsse schon wieder bewegen und atmet unauffällig ;-) aber schon spannend, was es so alles gibt. Hab sowas das erste Mal in echt gesehen!
psycho1899
06.04.2011, 20:09
Das war echt faszinierend heute mit der Dame. Die hat mir einen vom Pferd erzählt, was ich da alles vorhalten würde, war sich komplett sicher, alles perfekt zu erkennen und hat im Prinzip nur Mist erzählt, Konfabulieren vom Feinsten. Sie wollte sogar vom Stuhl aufstehen und alleine losrennen und hat Hilfe erst dann zugelassen, als sie gegen den Tisch rannte.
Anton-Syndorm ist schon korrekt. Beeindruckend, oder?
EDIT: Ein unilateraler PCA-Infarkt ist aber nicht erklärend, sofern nicht eine chronische Vorschädigung des kontralateralen Occipitalpols vorbesteht.
Ich habe es bisher lediglich in den Konstellationen einer beidseitigen akuten PCA-Ischämie bzw. einer PCA-Ischämie bei kontralateral vorbestehender Schädigung gesehen. Bei einem PRES ist es auch wohl gut denkbar.
Feuerblick
06.04.2011, 20:14
Hatte ich irgendwann zu Examenszeiten mal irgendwo gelesen und als hochexotisch abgetan. Spannend, Muri! Da kann ich mit meinen Motto-Tagen "RCS" nicht gegen anstinken...
Thomas24
06.04.2011, 23:36
Anton-Syndorm ist schon korrekt. Beeindruckend, oder?
EDIT: Ein unilateraler PCA-Infarkt ist aber nicht erklärend, sofern nicht eine chronische Vorschädigung des kontralateralen Occipitalpols vorbesteht.
Ich habe es bisher lediglich in den Konstellationen einer beidseitigen akuten PCA-Ischämie bzw. einer PCA-Ischämie bei kontralateral vorbestehender Schädigung gesehen. Bei einem PRES ist es auch wohl gut denkbar.
Habe sowas bislang noch nicht im Zusammenhang mit PRES gesehen, aber Anton Syndrom könnte in der Altersgruppe (evtl. bei AMD) schon passen- ganz interessant:-))
Wer macht mit beim PTT Poker? Ich erhöhe um 100IE/h!
Hab da grad eine unmöglich einzustellende PTT. Krebst immer so bei 30 rum, man erhöht schrittweise das Heparin und BUMM, liegt sie ganz plötzlich bei >100 :-wand
Mit mancher Patienten Kalium verhält es sich übrigens ganz ähnlich... :-kotz
Kackbratze
07.04.2011, 05:11
Bei uns gibt es solche Patienten auch. Nach Gefäss-OP ist due PTT einfach nicht einstellbar. Komisch.
Espressa
07.04.2011, 06:02
Kann schamanisch nur mit einem Charles-Bonnet-Syndrom dagegenhalten.
Die Patientin wusste ganz klar dass das was sie sieht, nicht da ist.
Sebastian1
07.04.2011, 07:44
Kalium und PTT sind vor allem toll, wenn jemand es für ne gute Idee hält, Blut mit ewigem stauen via 20G-Viggo abzunehmen :-))
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