Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Antracis
17.05.2011, 18:19
Wir dürfen sogar den Wäschesack selbst runterschleppen, weil das die zuständige "Raumpflegefachkraft" nicht macht. Bei der miesen "outgesourcten" Bezahlung sicher aber auch kein Wunder. :-?
Sehr beliebt deshalb auch Kollegen, die das nicht machen und man dann Mo. im Nachtdienst erstmal 2 Wäschesäcke und im besten Fall ein noch nicht abgezogenes Bett vorfindet.:-(
Ich geniesse auch den Luxus des *Bettlein-bezieh-Dich*
(Danke liebe Reinigungsleute!)
Ansonsten: 15.50 Kreißsaalpieper übernommen *ist alles ganz ruhig*
15.53 Telefon: eilige Sectio. 15.58 Superstress, weil bei nervlich total überstrapazierten Patientin und leider dann auch etwas nervöser Anästhesistin SPA nicht reinwollte. Frühchen 24+2. Naja, ITN, Kind so einigermaßen, Prognose? :-nix
Jetzt seitdem Ruhe (wahrscheinlich bis Mitternacht -argh)
Desiderius
17.05.2011, 19:21
Mein Bett wird netterweise durch die Reinemachefrau (oder wie das heute heisst) gemacht, aber mir ist schon klar, dass dies ein Luxus ist.
gruesse, die niere
Bei uns werden die Betten auch von der Interiorpflegerin versorgt, auch Luxus. Sogar Bettwaesche mit Deko...:-)
Sebastian1
17.05.2011, 23:17
Nen Video gibt es nicht davon, oder :-D?
Aber sicher doch: hier (http://www.youtube.com/watch?v=kmRqj5cTqm0) :-D
Warum ist denn Nr. 7 nicht gut ? Er hat bestimmt grad über seine schwierige Beziehung zu seinem Vater nachgedacht als er den Unfall baute :-))
An die Anästhesisten unter Euch: hat jemand von Euch schonmal seine Narkosen gezählt? Habe jetzt mal den Ordner meiner alten Arbeitsstelle ausgewertet und weiß gerade nicht, wie ich 550 Intubationen in 22 Monaten einschätzen soll - gut, wir haben viel Regionale gemacht, aber auch wenn ich die zusammenzähle, kommt es mir irgendwie in absoluten Zahlen wenig vor. :-nix Wohl zuviel prämediziert.....
Die Menge hatte ich ca. nach 12 Monaten, allerdings auch einige LAMAs und nur wenige Regionale. Dank 6 Monate Augen/MKG/HNO Aufenthalt ging das schnell mit dem Narkosesammeln. Hängt aber natürlich immer davon ab, wo man eingesetzt ist. In der ACH hatte ich dank großer Eingriffe auch mal nur 1/Tag.
Letztendlich ist es aber doch völlig egal, deine Narkosen für den FA schaffst du so oder so in der Weiterbildungszeit oder aber sie werden meist ohnehin ungezählt bestätigt.
Moorhühnchen
18.05.2011, 17:08
Ja, aber ich fand's trotzdem interessant das alles mal gezählt zu haben - ich weiß, daß man die Regionalen nicht so aufschlüsseln muß, aber es war mir trotzdem wichtig, um den "Fortschritt" einschätzen zu können. Ich war zB. überrascht, daß ich "nur" 38 VIPs und 81 SPA hatte, obwohl das bei uns im Dienst neben der ITN DIE Standardnarkosen sind....
Von anderen Verfahren (ISK, ZVK, Arterien) wußte ich, daß es so wenig sein würden - meine OÄ haben das immer bestritten und gemeint, ich hätte bestimmt viel mehr gemacht und könnte mich nur nicht daran erinnern... :-D
Jetzt hab ich's mal schwarz auf weiß!
Ganz schön bescheuert, wenn ein OA einer anderen Fachrichtung in der Visite versucht, einen abzukanzeln. *keine Diskussion* leider hatte ich da alle Leute auf meiner Seite, und es gab da noch ein nettes Gespräch in größerer Runde nebst Chef. *bisher konnten wir ja immer einen netten Umgangston beibehalten*--- *wooooah, ich bin der ...OA und will das so!* *entschuldigung, Sie sind aber nicht mein OA, und ich laß mir das so nicht bieten*
*kleinerauchwölkchendurchdienaseauspuste*
GSD bin ich nicht größenwahnsinnig, muß das anstrengend sein :-oopss
Ansonsten üblicher erster chaotischer Tag auf Intensiv mit Transfusionsschlacht (30EK, 35FFP, 6 TK, 2g Fibrinogen -und immer noch diffuse Blutung :-(( jüngerer Patient, der wirklich alles mitnimmt *wo gibt* :-dagegen) und einem sehr interessanten Fall, der sich hoffentlich aber für die Patentin als halb so wild herausstellt.
Kackbratze
19.05.2011, 19:10
Wir haben einen jungen Mann der alles mitnimmt heute Thorakotomiert. Auch kein Spass. Aber erfolgreich.
Morgen gehts nochmal in die Nacht. Dann sind das nur noch 7 Arbeitsnächte in meinem jetzigen Spital und dann geht schon wieder ein Abschnitt zu Ende... Ich wünsche mir 7 Nächte, in denen ein bisschen was zu tun ist, aber bitte ohne allzu krasses Zeug. Gern ohne Rea und auch ohne Schockraum, das wäre nett!
Feuerblick
20.05.2011, 09:37
Ich hab heute morgen DIE Ausrede überhaupt für absolute Faulheit zu hören bekommen:
Unfallchirurg bekommt junge Patientin, die in häuslicher Umgebung gestürzt ist. Platzwunde knapp oberhalb (!) der Augenbraue. UChi schaut Pat. an, streicht das Wort "UCh" auf ihrer Akte durch, schreibt "Aug" hin und sagt der Patientin, dass diese Wunde unbedingt ein Augenarzt nähen müsse, weil ja in der Nähe der Wunde Tränenwege (?????) und Tränendrüse (?) lägen. Das könne er nicht. Sprachs, verschwand (besser für ihn... morgens um kurz nach fünf ist mit mir wahrlich nicht gut Kirschen essen :-() und ließ die Schwester bei mir anrufen.
Schade, dass ich seinen Namen nicht eruieren konnte. Ich hätte im SOOOOOOOO gerne eine Kopie der Orbitaregion aus meinem Anatomieatlas ins Fach gelegt, damit er die Tränenwege demnächst nicht in der Augenbraue sucht. Man ist ja gerne bereit, auch Kollegen anderer Fachrichtungen etwas beizubringen. :-stud:-D
teletubs
20.05.2011, 09:43
.. morgens um kurz nach fünf ist mit mir wahrlich nicht gut Kirschen essen
Och würde gerne um diese Uhrzeit mal Kirschen essen :-))
So am WE wieder zwei Tage arbeiten und dann wieder frei :-dance Und dann kommen zwei Wochen des Grauens :-kotz
Espressa
20.05.2011, 09:55
Naja Funkel, das ist bei uns aber auch Standard, wir nähen auch alles mögliche im Gesicht. Und das ist wie ich finde, auch gut so. Wenn man mal gesehen hat mit welchen dicken Fäden und riesigen Stichen die Unfallchirurgen sowas auch schon mal nähen....
Ich hatte allerdings eine ähnlich dämliche Überweisung. Nachtdienst, 1:00 Uhr, Anruf aus einem anderen kleinen Krankenhaus, ein Patient wäre gestürzt, mit der Stirn (!) aufgeschlagen, und hätte nun ein ganz dickes blaues Auge, das gar nicht aufginge. Ich hab der (chirurgischen) Kollegin versucht zu erklären, dass es aus augenärztlicher Sicht nicht erforderlich ist, den Patienten um 2:00 Uhr nachts zu untersuchen, aber die Kollegin war wohl ein Newbie und verunsichert, und wollte den Patienten einfach weiterturfen, ein Röntgen könne sie auch nicht machen, denn dafür müsse sie den Patienten auch weiterschicken...
Ende der Geschichte - ich wartete bis 2:00, der Patient kam nicht an, denn er wurde bereits auf der Fahrt kurz bewusstlos und landete direkt in der Notaufnahme. Ich ging kurz runter und schaute drüber, feines Monokelhämatom, sonst nix augenärztliches. Aber die Beule an der Stirn entpuppte sich als satte Schädelfraktur, der gute liegt jetzt auf der Neurochirurgie. Die Polizei hat auch angerufen, ermitteln wegen eines Gewaltverbrechens... Dachte mir schon, das sah mehr nach Baseballschläger gegen Kopf aus als nach "Sturz gegen die Wand".
WackenDoc
20.05.2011, 09:59
Also ich mag auch Kirschen- zu fast jeder Uhrzeit :-))
In meinem alten Haus war so eine Wunde im Aufgabenbereich der MuKis- so von wegen böser Narbenbildung im Gesicht und so. Neinnein, da durfte man als kleiner diensthabender chirurgischer Assi oder womöglich sogar AvD (dergehörte ja zur Anästhesie) nicht dran.
Relaxometrie
20.05.2011, 10:13
und hätte nun ein ganz dickes blaues Auge, das gar nicht aufginge. Ich hab der (chirurgischen) Kollegin versucht zu erklären, dass es aus augenärztlicher Sicht nicht erforderlich ist, den Patienten um 2:00 Uhr nachts zu untersuchen
Kann man das denn so pauschal per Telefondiagnose sagen?
Ich erinnere mich an einen Fall, als ich in einem Wochenenddienst auf der geschlossenen Station der Suchtabteilung der Psychiatrie einen Patienten mit multiplen Gesichtsverletzungen bekam. Da die Schlägerei im Suff passierte und der Patient prä-delirant sein sollte (was er gar nicht war), wurde er nach diversen somatischen Konsilen zu uns gebracht. Mit mehreren Frakturen im Orbitabereich, einem komplett zugeschwollenen Auge, Rippenfrakturen und einem bis zum Sternum hinabziehenden Hämatom fand ich die geschlossene Psychiatrie den denkbar ungeeignetsten Ort für einen solchen Patienten. Aber ich war froh um das augenärztliche Konsil, welches vorher stattgefunden hat und hätte mich auf eine rein telefonische Aussage "das Auge muß jetzt nicht gesehen werden" niemals eingelassen, wenn ich die erstaufnehmende Ärztin gewesen wäre.
Feuerblick
20.05.2011, 10:39
Ein komplett zugeschwollenes Auge (möglichst noch bei intubiertem Patienten) MUSS nicht mitten in der Nacht angeschaut werden. Weil man es, wenn es zugeschwollen ist, eben gar nicht anschauen KANN! Welche Konsequenz hat es also, wenn man den Augenarzt ruft, der nur sagen kann "Auge zugeschwollen, WV morgen"? Genau! KEINE! Um ein retrobulbäres Hämatom auszuschließen empfehle ich in solchen Fällen freundlichst eine adäquate Bildgebung. Denn Visus bei intubiertem oder anderweitig nicht ansprechbarem Patienten geht nunmal einfach nicht. Und in ein zugeschwollenes Auge "mal eben" reinschauen (mal abgesehen davon, dass man anfangs von einem retrobulbären Hämatom nichts sieht am Fundus) ist eben auch nicht möglich. Aber das versuchen wir unseren Neurochirurgen auch schon seit Ewigkeiten vergeblich beizubringen. Die wollen immer "aus forensischen Gründen" ein Augen-Konsil mitten in der Nacht. Völlig überflüssiger Blödfug! Wenn ein Patient multiple Frakturen hat, gehört er meinetwegen auf eine chirurgische Station... die Augenstation ist genauso ungeeignet wie eine psychiatrische Station für diesen Patienten.
Was das Nähen von Gesichtswunden angeht: Ich habe ja prinzipiell nichts dagegen, wenn Unfallchirurgen sagen, sie möchten solche Wunden nicht nähen. Aber dann möchten sie bitte auch soviel Arsch in der Hose haben und selbst bei mir anrufen! Ich habe nichts gegen "Hey, ich hab hier jemanden mit Wunde oberhalb der Augenbraue, aber wir haben nur so fies dicke Instrumente. Kannst du bitte...?", aber ich habe sehr wohl etwas gegen fadenscheinige Ausreden und das Abdrücken solcher Benachrichtigungen an die Schwestern. Wobei ich trotzdem finde, dass Unfallchirurgen schon mal ne Kopf- (in diesem Fall Stirn-)Platzwunde nähen können sollten. Wozu sind die sonst Chirurgen? Nahtmaterial liegt in unserer Kabine, kann sich jeder gerne ausleihen...
Kackbratze
20.05.2011, 11:14
Wie isst man denn "gut" Kirschen?
Ist das dann ohne Kern oder wie?
Bei uns ist der Himmelsexpress gerade auf Station eigenlaufen, es haben auch mehrere schon ein Ticket gekauft die wir jetzt nurnoch abstempeln sollen :-?
WackenDoc
20.05.2011, 11:22
Nein Kacki- der Gegenüber spuckt dir dann nicht die Kerne in´s Gesicht :-))
Auch wenn ich ab und zu mal versuche nen internistischen Patienten chirurgisch zu turfen: Ich ruf da schon vorher an und wenn der Kollege erstmal keine Zeit hat, frag ich auch nach, ob ich noch was an weiterer Diagnostik eintüten soll.
Aber ich übernehm auch Gomer- ähm internistische Polytraumata, wenn mir der Chirurg sagt, dass aus seiner Fachrichtung doch nix ist. Meine Begeisterung hält sich zwar manchmal in Grenzen, aber eher so in der Richtung- naja et hilft ja nix. (Ich find´s aber auch nett, wenn die Chirurgen dann auch nochmal Laborzeugs nachmelden oder schon mal ne RöTx-Anforderung in´s System hacken.)
Aber meist klappt das mit den Kollegen tatsächlich ganz gut. Die sagen auch, worum es geht. Also ob es nur ein - also wir nehmen den schon selber, aber kannst du da nochmal auf xyz schauen, oder- ähm also Patient kam mit Z.n. Sturz- es ist wirklich nix gebrochen und keine Indikation für chir. Aufnahme, aber ich glaub, da stimmt internistisch was nicht, die ist wohl was für euch zur Abklärung.
Im Gegenzug geht das umgekehrt auch ganz gut- also das internistische Bauchaua wird schon mal recht problemlos ne chirurgische Übernahme (auch wenn ich nur mal nett gefragt hab, ob der Kollege mal mit drauf schauen kann und wenn nix ist, behalten wir den auch)
@Kacki: Da fällt mir gerade ein: Ich glaube, wir müssen nächstes Jahr mal zusammen Wacken rocken.:-dafür
Schamanen können wir übrigens auch gebrauchen- vor allem, wenn sie so sind wir hier im Forum.:-meinung
Feuerblick
20.05.2011, 11:24
@Bratze: Nun... "gut" isst man Kirschen, wenn man sie wirklich essen darf. Weniger gut isst man Kirschen, wenn man sie rektal appliziert bekommt, weil das Gegenüber not amused ist :-))
Mich kotzen zur Zeit die Patienten an. Die einen sind indolent bis zum Anschlag und die anderen halten sich für die Krone der Schöpfung. Natürlich kann man solchen Menschen keine Wartezeit zumuten... Wir haben ja schließlich nichts anderes zu tun, als irgendein Zipperlein SOFORT anzuschauen - auch wenn die Ambulanz voll sitzt und wir sowieso schon nicht wissen, wie wir fertig werden sollen. Dazu meckernde Schwestern aus der ZNA, die einfach nicht kapieren wollen, dass ein Augennotfall nur dann ein Notfall ist, wenn der Patient entweder einen halben Baum im Auge stecken oder das Auge raushängen hat. Und natürlich wird von Patientenseite gemeckert, wenn man auf den Oberarzt warten muss... aber natürlich nur bei uns Assistenten - nicht beim irgendwann dann eintreffenden und teilweise echt maulfaulen Oberarzt. Wenn sie sich beschweren, dann schriftlich. Und wer bekommt dann den verbalen Einlauf? Natürlich wir Assistenten. Denn es ist natürlich nicht Schuld der grottigen Oberarzt-Besetzung, dass Fehler passieren. Nie! Assistenten werden ja schließlich allwissend geboren und müssen daher ohne Anleitung und Ausbildung immer fehlerfrei funktionieren. Ist klar!!! Und Cheffe? Cheffe steht hinter uns... um uns in den Hintern zu treten, versteht sich...
Espressa
20.05.2011, 12:31
Kann man das denn so pauschal per Telefondiagnose sagen?
Ich erinnere mich an einen Fall, als ich in einem Wochenenddienst auf der geschlossenen Station der Suchtabteilung der Psychiatrie einen Patienten mit multiplen Gesichtsverletzungen bekam. Da die Schlägerei im Suff passierte und der Patient prä-delirant sein sollte (was er gar nicht war), wurde er nach diversen somatischen Konsilen zu uns gebracht. Mit mehreren Frakturen im Orbitabereich, einem komplett zugeschwollenen Auge, Rippenfrakturen und einem bis zum Sternum hinabziehenden Hämatom fand ich die geschlossene Psychiatrie den denkbar ungeeignetsten Ort für einen solchen Patienten. Aber ich war froh um das augenärztliche Konsil, welches vorher stattgefunden hat und hätte mich auf eine rein telefonische Aussage "das Auge muß jetzt nicht gesehen werden" niemals eingelassen, wenn ich die erstaufnehmende Ärztin gewesen wäre.
Tja, aber glaubst du das größte Problem dieses Patienten war sein Auge?
- Na eben. Das ist es nämlich meistens nicht, genauso wie bei meinem Dienstpatienten, da ist vorher schon so einiges andere wichtiger. Deshalb sollte das auch nicht die erste Anlaufstelle sein. Zumal man dazu manchmal mitten in der Nacht Patienten kilometerweit umherkarrt, und das ganze NULL Konsequenz hat.
Ein wirklicher Augennotfall ist etwas, dass eine stationäre Aufnahme zur Folge hat. Alles andere kann praktisch immer bis zum nächsten Morgen warten.
Aber die Dienstpatienten auf der Augen sind sowieso grad alle gaga. Bzw. deren Eltern: "Ja sie hat Heuschnupfen, und immer wieder mal rote Augen, aber soo schlimm wie JETZT war es noch nie..." -um halb eins nachst???
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