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Arme Rechtsmedizin-Assistenten müssen im Rahmen ihrer Psych-Zeit auch solche Gutachten machen :-( ....
Im Rahmen ihrer Psych-Zeit...klar. Arme Neuro-Assistenten im Rahmen ihrer Psych-Zeit natürlich auch :-top
aber es bringt Geld und man lernt auch was dabei...
Grombühlerin
13.11.2007, 18:51
bei uns winkt der Chef auch manchmal mit so Stapeln in die Runde...
Ich hab ja schon genug mit meiner normalen Arbeit zu tun und stell mich dann immer tot....aber mal interessehalber: was kriegt man denn für so ein Gutachten?
Kackbratze
14.11.2007, 05:23
17jährige Pat. mit unklaren Unterbauchschmerzen rechts seit 5 Tagen stellt sich um 19.oo in der Ambulanz vor auf Intervention des Hausarztes.
Nach eingehender Diagnostik Pat gesund wieder nach Hause geschickt und zur Kontrolle für den nächsten Tag einbestellt.
Pat lehnt dankend ab und will lieber zu ihrem "alten" HA gehen, dem sie mehr vertraut, als dem Einweiser...
Sowas ist ja ein Ambivalenzkonflikt. Einerseits möchte man toben, weil die mit ihren 5 Tage Schmerzen erst abends auftaucht, andererseits möchte man eher den HA erwürgen, der sie geschickt hat...obwohl sie offensichtlich nicht so starke Schmerzen hatte, die eine Einweisung gerechtfertigt haben (insbesondere bei total blandem Labor...sowas machen HAs ja nicht mehr...so mit Blut und so...)
Raphefrau
14.11.2007, 07:11
bei uns winkt der Chef auch manchmal mit so Stapeln in die Runde...
Ich hab ja schon genug mit meiner normalen Arbeit zu tun und stell mich dann immer tot....aber mal interessehalber: was kriegt man denn für so ein Gutachten?
Keine genaue Ahnung, bei uns geht das Geld nämlich auf das Institutskonto. Aber es soll um die 1000 Euro für solche Gutachten geben. Die sind allerdings auch knapp 20 Seiten bei uns lang und kosten sehr viel Zeit. Da sind mir Sektionen von faulen Leichen schon lieber, die gehen deutlich schneller und bringen fast das Gleiche :-)) . Aber das mag der eine oder andere aus anderen Fachgebieten anders sehen :-love :-blush ....
...Da sind mir Sektionen von faulen Leichen schon lieber, die gehen deutlich schneller und bringen fast das Gleiche :-)) . Aber das mag der eine oder andere aus anderen Fachgebieten anders sehen :-love :-blush ....
*auf die Knie fall* Ich nehm deinen Job gern :-))
Grüße an die Kaltchirurgie :-winky :-love
Raphefrau
14.11.2007, 08:00
Endlich mal jemand, der die Schönheit unserer Arbeit erkennt, und unser Fach als das sieht, was es ist: Das tollste Fach der Medizin :-love :-meinung !
Ganz liebe Grüße zurück :-winky !
Keine genaue Ahnung, bei uns geht das Geld nämlich auf das Institutskonto. Aber es soll um die 1000 Euro für solche Gutachten geben. Die sind allerdings auch knapp 20 Seiten bei uns lang und kosten sehr viel Zeit. Da sind mir Sektionen von faulen Leichen schon lieber, die gehen deutlich schneller und bringen fast das Gleiche :-)) . Aber das mag der eine oder andere aus anderen Fachgebieten anders sehen :-love :-blush ....
1000 Euro hab ich auch gehört. Mal sehn ob`s stimmt.
Pünktchen
14.11.2007, 13:48
17jährige Pat. mit unklaren Unterbauchschmerzen rechts seit 5 Tagen stellt sich um 19.oo in der Ambulanz vor auf Intervention des Hausarztes.
da toppe ich doch gleich mal...denn gestern war wirklich die Höhe... da kommt eine Mama mit ihrem Kind in die Ambulanz so ca 20.15Uhr.
"Mein kind hustet seit 5!!! Wochen!!!"
"Und was ist heute abend anders? hustet sie mehr? hat sie hohes Fierber?"
"Nichts! aber ich möchte sie mal durchchecken lassen."
*grrrrrrrrrr* herauskam, daß sie bis zum vormittag selbst mediziert hat und Mittags nach 5 Wochen beim Hausarzt war und abends logischerweise in der Ambulanz aufschlägt, weil der HA meinte es sei alles in Ordnung!
darf ich die seit 4 wochen bestehenden diffusen bauch&leistenschmerzen bei einer patientin in grösse xl anbieten, mit total blandem befund, die die letzten 4 wochen ein stretchmieder grösse s getragen hat (was ihr erst am 2. tag bei der wiedereinbestellung einfällt) - und nicht zum hausarzt gehen konnte, weil der ja im urlaub sei.
17jährige Pat. mit unklaren Unterbauchschmerzen rechts seit 5 Tagen stellt sich um 19.oo in der Ambulanz vor auf Intervention des Hausarztes.
Nach eingehender Diagnostik Pat gesund wieder nach Hause geschickt und zur Kontrolle für den nächsten Tag einbestellt.
Pat lehnt dankend ab und will lieber zu ihrem "alten" HA gehen, dem sie mehr vertraut, als dem Einweiser...
Sowas ist ja ein Ambivalenzkonflikt. Einerseits möchte man toben, weil die mit ihren 5 Tage Schmerzen erst abends auftaucht, andererseits möchte man eher den HA erwürgen, der sie geschickt hat...obwohl sie offensichtlich nicht so starke Schmerzen hatte, die eine Einweisung gerechtfertigt haben (insbesondere bei total blandem Labor...sowas machen HAs ja nicht mehr...so mit Blut und so...)
Zur Ehrenrettung des Hausarztes sei gesagt: Labor ist (zumindest bei uns in der Praxis) bis mittags möglich (nicht wie im Krankenhaus rund um die Uhr), Werte sind am späten Abend telefonisch abrufbar, sonst kommen sie erst am nächsten Tag morgens! Wenn ein Patient nach der magischen Stunde des Erscheinens des Laborboten kommt, dann kann man das Blut somit erst am nächsten Tag gegen Mittag losschicken! Zu rechtsseitigen Unterbauchschmerzen sei gesagt, dass die Patienten bei blandem körperlichen! Untersuchungsbefund (Sono gibts bei uns in der Praxis leider nicht, also gibt es nur diesen!) natürlich die Anweisung erhalten sich im Krankenhaus vorzustellen wenn die Schmerzen schlimmer werden im Verlauf. Leider gibt es keinen Oberarzt, keinen Chirurgen, keine Intensivstation und kein Rundumdieuhrlabor, keine Röntgenapparate und auch sonst nichts im Nacken was man sonst so gewöhnt ist. Soll heissen: ist der Wurm perforiert ist der doofe Hausarzt schuld, weil ganz klar hätte man doch vorher schicken sollen! Ist es nur ein harmloser Reizdarm so ist der Hausarzt natürlich auch schuld weil man im Krankenhaus gleich im Labor gesehen hat, das gar keine Entzündungszeichen vorliegen und das der Sonobefund unaufällig ist! Habe auch einige Jahre im KH gearbeitet und sehe seit ich auf der Hausarztseite tätig bin manche Dinge etwas anders! Musste feststellen, im Krankenhaus war es doch ganz schön "kuschelig", man hatte immer und alles zur Verfügung, man kann die meisten Dinge diagnostisch befriedigend und schnell abklären. Als Hausarzt stellt man oft Verdachtsdiagnosen oder muss sogar Diagnosen offen lassen, weil es einfach nicht anders geht. Die Kunst ist dann die abwendbar gefährlichen Verläufe zu erkennen und der schnellen Diagnostik zuzuführen und die ungefährlichen, harmlosen Fälle nicht zu überdramatisieren bzw. zu überdiagnostizieren (z.B. jeden Patienten mit Husten einzuweisen, könnte ja eine Pneumonie hinterstecken). Ich hatte es mir aus meiner Krankenhausperspektive heraus jedenfalls auch einfacher vorgestellt.
Kackbratze
14.11.2007, 16:47
Naja, das Sono war beim HA schon unauffällig gewesen.
Aber es ist egal, dieser Fall ist halt etwas, wo man sich schon aufregt.
Ich weiss, dass die HA im Stress stehen und nicht die Möglichkeiten haben wie wir im Krankenhaus.
Es ist nur nervig, wenn die Patientin quietschfidel so spät aufschlägt.
Ich unterstelle weder dem HA noch der Patientin irgendeinen Argwohn, schließlich sind alle um das Wohl besorgt.
War eigentlich nur zum "Dampf ablassen"...
Was seid Ihr denn für Chirurgen, Bratze? Bei uns wäre der Wurm noch am selben Abend entfernt worden :-keks
Kackbratze
14.11.2007, 18:19
Naja, ohne Klinik schneiden wir eigentlich selten auf...wer macht den sowas?!? :-?
Pünktchen
14.11.2007, 22:23
Zur Ehrenrettung der Mutter von letzter Nacht...ich hatte ja das Kind aufgenommen...auskultatorisch über der Lunge nichts!!! Meine Kollegin hat nen Rö-Thorax gemacht und eine deutliche Bronchopneumonie gesehen bei nem CRP von knapp über 60....das erklärt die seit 2 wochen bestehend rezidivierenden Fieberschübe (welche sie dasnn bei genauer anamnese herausrückte)... *traurigguck*
9 uhr angefangen. 5 nach 9 anschiss nr 1 - 10 nach 9 nr 2 und 12 nach 9 nr 3. den ganzen tag durchgearbeitet und in der nachmittagsbesprechung voll abgezockt. den abend ruhig mit 2 stunden gammeln im stationszimmer eingeleitet (und anderthalb patienten zwischendurch durchchecken)...
bitte morgen einen relaxten tag ins we!!!!!!!!!!!!!!!!! *seufz*
Feuerblick
15.11.2007, 17:59
Da kann ich mithalten: Nette Begegnung an der Eingangstür, danach gings deutlich bergab mit dem Tag.
7:30 Uhr angefangen, halbe Stunde später ersten Anpfiff, zehn Minuten später zweiten Anpfiff, dritten um halb neun. Aus dem Grund was anderes vergessen, was wichtig gewesen wäre (ich höre fast, wie mein OA geschimpft hat auf mich - zu recht!!!!)... nächsten Anschiss...
Nachmittags zwei Stunden mit einem Englisch radebrechenden Italiener rumsitzen müssen und ein Gerät testen müssen. Darüber andere wichtige Sachen nicht erledigen können... Man könnte sagen, dieser Tag war beschissen!
Ach ja: Mittagspause? Was ist das? Und morgen fällt sie wegen Chefvisite auch aus... :-(
Kackbratze
15.11.2007, 19:08
Heute nix anschiss....
Super-Doc
15.11.2007, 19:45
:-D
*LOL* ich lach mich schlapp!
Jetzt fühl ich mich richtig gut. Gut zu wissen daß man nicht der einzige ist, der ständig anschiß einstecken muß :-D
Zwei- dreimal am Tag hol ich mir den ständig. Ob ich nun schuld an irgendwas habe oder ned ist meinem OA erstmal wurscht. Erst kommt der Anschiß, dann wird gefragt.
Beispiel? Ok:
Einleitung. Hab grad intubiert. Soweit alles ok. Dann versucht die Schwester eine Magensonde zu legen. Klappt ned. Anderes Nasenloch. Klappt auch ned. Mittlerweile blutet die Patientin aus der Nase. Jippieh!
Ok, ich laß mir das Laryngoskop geben, ne Magillzange und versuch das Teil unter Sicht zu platzieren. Kommt der OA rein, sieht das Blut aus der Nase laufen und.... pflaumt mich an was ich denn da treibe. Wieso ich da mit der Magillzange in der Patientin rumfummle.
Ok, Anschiß kassiert, danach OA erklärt warum ich da rumwürge. OA grummelt was von wegen "na dann mach mal hinne und schau daß wir um 08:00 Schnitt haben können" und verzieht sich wieder.
Jippieh, Hauptsache erstmal Anschiß kassieren. :-D
Naja, so gings halt noch ein paarmal.
Wie gesagt, ich grins mir grad einen und wünsche Euch noch einen schönen Abend und morgen einen schönen, störungsfreien Tag.
Grüße,
Super-Doc
Naja, ohne Klinik schneiden wir eigentlich selten auf...wer macht den sowas?!? :-?
Gar nicht wenige... :-nix
Gar nicht wenige... :-nix
Was meint ihr, wieviele Gynnies bei einer Laparotomie mal eben den Wurm mit entfernen? Ich durfte auch mal :-))
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