Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
teletubs
11.06.2011, 09:00
Uff...seit 4 Tagen Spätdienste, die bei uns leider schon offiziell 10 h gehen und eher in 12 h ausarten...und noch 4 to go.....und Feiertage, d.h. tausend Angehörigengespräche und ich bin eh heiser....
LG Lee
:-keks Die Nächte sind bei uns meistens 13 Stunden...plus die drei tage davor macht summasummarum mindestens 90h in 8 Tagen...und 26h kommen dann heute und morgen Nacht noch :-?
Pat. hat `ne Pneumonie...und hat auch noch diverse Allergien gegen Antibiotika. Die Frage ist, ob wir den Keim mit Ceftriaxon verwütschen.
Zum Abschied heute morgen noch einen Anschiss vom OA bekommen. Wie lange ich mir denn noch einen Blutdruck von 180 bis 200 systolisch anschauen wolle. Die Pflege hatte halt die Alarmgrenze des nächtens auf 200 gestellt, so dass der Patient bei mir als "friedlich" auf dem Schirm erschien. Zumal der diastolische Wert auch nur um die 50 herumdümpelte... und der Patient wirklich schon alles an Antihypertonika hat, was gut und teuer ist. Aber OK, wenn wir ihn trotzdem unbedingt auf 120 drücken wollen, hätte ich ihm halt wieder einen Perfusor drangebastelt. :-???
teletubs
11.06.2011, 22:07
Heut ist Derma-Tag...einen Ausschlag...eine Zoster-Infektion...was kommt als nächstes? :-wow Aber es ist etwas unheimlich ruhig :-nix
Leelaacoo
12.06.2011, 01:05
Wir hatten den "wie-mache-ich-als-Notarzt-aus-dem-psychogenen-Anfall-einen-Intensivpatienten"-Tag....die Lösung: einfach mal 30 mg Dormicum geben:-top
Gleich 2 von der Sorte....
Ich bin müüüüüde und kann net schlafen nach den Spätdiensten...arghhh....
LG Lee
teletubs
12.06.2011, 05:56
Und Fiebertag :-)) Einmal Urosepsis und wahrscheinlich einmal Pneumonie. Ist ruhig gsi, aber ich bin so platt :-keks
Wir hatten den "wie-mache-ich-als-Notarzt-aus-dem-psychogenen-Anfall-einen-Intensivpatienten"-Tag....die Lösung: einfach mal 30 mg Dormicum geben:-top
Wow. Also ich werde eigentlich immer stutzig, wenn ich für irgendwas mehr als ne Ampulle/Äqhivalent für übliche Dosis brauche.
Wow. Also ich werde eigentlich immer stutzig, wenn ich für irgendwas mehr als ne Ampulle/Äqhivalent für übliche Dosis brauche.
Naja, kommt auf die Ampulle an. :-))
Ich habe das auch schon erlebt. Man denkt laut nach und will dem Patienten 3mg Dormicum geben und erhält vom Rett.-Ass. 3ml Flüssigkeit in einer 5ml Spritze: Hier, Dein Dormicum. Man freut sich total, dass die Leute ja so mitdenken und schwupps ist das Dormicum drin. Fassungslos gucken dich daraufhin drei Leute an und mein Fahrer sagt nur: Respekt, Stephan. Ganze Ampulle!? - Wie, ganze Ampulle, 3ml=3mg Dormicum...
Des Rätsel Lösung: "NEIN!!! Wir haben die 15mg auf 3ml Ampullen" :-wand:-wand:-wand (Und die 15mg haben in diesem Fall eher genutzt als geschadet...)
Insofern: Kann passieren, aber dumm gelaufen.
Wenn jemand natürlich voll überlegt 30mg Dormicum in jemanden reinknebelt... :-wand:-wand:-wand
Des Rätsel Lösung: "NEIN!!! Wir haben die 15mg auf 3ml Ampullen" :-wand:-wand:-wand (Und die 15mg haben in diesem Fall eher genutzt als geschadet...)
Aber dann soll er mir mal erklären, wieviel ml ich dann spritzen muss, wenn ich 3mg dormicum verabreichen will. Ein Fünftel von 3ml? Das rechnet man im Notfall sicher superschnell im Kopf aus :-))
WackenDoc
12.06.2011, 17:09
Siehste- dafür war der Mathe-Lk und das 1,1-Bayern-Abi gut :-lesen
Feuerblick
12.06.2011, 17:38
Kann jemand mal meinem OA mitteilen, dass man Respekt nicht dadurch bekommt, wenn man zu jedem kleinen bißchen Arbeit sagt "Das ist nicht Oberarzt-Aufgabe, das ist Sache der Assistenten"??? Natürlich respektieren wir ihn nicht richtig... das ist aber eindeutig ein fachliches Problem. Wer überflüssige Untersuchungen anordnet, nur weil er so unsicher ist, dass er wirklich ALLES auch nur gering Mögliche abgeklärt haben möchte, dann macht er sich weder beliebt noch wird er wirklich ernst genommen. Schon peinlich, wenn bereits die Jungassisteten seine Anordnungen anzweifeln und damit recht haben. :-wand Und wenn er dann noch nicht mal die wesentlichen Dinge an uns weitergibt - wie sollen wir wissen, dass es unsere Aufgabe ist, verschiedene Modalitäten weiter zu organisieren? Dienstag bekommt garantiert wieder eine Kollegin einen sehr unverdienten Anpfiff von Cheffe, weil sie nicht hellsehen konnte :-wand
Sebastian1
12.06.2011, 19:07
Ja kalte Infusionen ist die mehr oder minder die letzte Option...Dialyse machen wir bei dem Patienten nimmer. Aber schon schwierig, wenn einem medikamentös die Hände gebunden sind :-((
Hatten letzte Woche auch so einen Fall, hochseptische junge Patientin mit therapierefraktärem Fieber. War nur zu kühlen durch Offlabelverwendung der Arctic Sun (Kühlsystem, welches eigentlich zur therapeutischen Hypothermie nach Rea eingesetzt wird). Aber bei 42,5°C (kein Tippfehler), die auf nix reagieren, sollte man sich vermutlich was einfallen lassen. Hat auch geholfen und sie hat letztlich die Kurve gekriegt.
(Ich bin übrigens als NA auch schon auf die dissoziativen Anfälle reingefallen und hab mich zu exorbitanter Dormicumgabe hinreissen lassen :-blush)
Leelaacoo
12.06.2011, 20:53
(Ich bin übrigens als NA auch schon auf die dissoziativen Anfälle reingefallen und hab mich zu exorbitanter Dormicumgabe hinreissen lassen :-blush)
Nach nun schon etlichen Erfahrungen mit dissoziativen Anfällen bin ich inzwischen der Meinung, dass gerade die exorbitant hohen Sedativa-Dosierungen DAS Diagnostikum dafür sind;-) (Status myoklonikus bei hypoxischem Hirnschaden und einge fokale Status - Geschichten mal ausgenommen)...aber junge Leutz, die > 10 mg Dormicum brauchen, um mit dem "Zucken" aufzuhören....das riecht nach dissoziativen Anfällen...manch ein NA ist aber sehr engagiert und intubiert im Zweifel auch mal mit Trapanal/Fenta/Succi....die hören dann natürlich auch auf....man muss aber sagen, dass das draußen ja alles immer anders aussieht als nachher in der KLinik, ich hab da echt Verständnis für...nur hab ich noch nie einen echten Grand-Mal-Status > 5 Minuten gesehen, wo die Sättigung dauernd bei 100% war....
Cool ist auch immer ein C2-Patient, der bei jedem neuen Psych-Assi, der auftaucht, erst mal auf ITS geschoben wird...weil er nicht aufhört zu "krampfen"...wir sagen dann immer : "Herr XY., jetzt hören sie mal auf, sie kriegen ja ihr Distra"...es folgt plötzliches Erwachen....Augen auf...."krieg ich das Distra gleich..ich hab voll Entzug...sonst fang ich wieder an zu krampfen"...:-keks (die Gesichter der Psych-Assis muss man sich jetzt mal dazudenken...bis zur nächsten Neueinstellung, da gehts wieder von vorne los:-??? ).
ach ja, kurze Anmerkung: ich finde ja nicht, dass man schämen muss, wenn man psychosomatische Krankheitsbilder erst mal von der somatischen Seite her angeht...und im Endeffekt sind die teils schlimmer dran...da hilfts nicht, Keppra anzusetzen sondern die Prognose bei gerade schwer chronifizierten Patienten ist wirklich schlecht...wir haben eine junge Frau, die neben "echten" Anfällen zunehmend dissoziativ krampft (EEG-validiert) und schon 2x intubiert mit HUbi kam...unser Epileptologe hat sie mal 2 h am Stück "krampfen" lassen (unter Überwachung, alle Vitalwerte top)...bis es von alleine sitierte, das war echt extrem schwer mitanzuschauen...wünsche ich niemandem!
LG Lee
WackenDoc
12.06.2011, 21:01
@Leelaa: Ja, gibt schon so Schätzchen. Bringen aber etwas Abwechslung in den Alltag.
Hatte mal ne Tante in der NFA mit GCS 3, hat sogar den Güdel toleriert. Selbigen aber raus gezogen, als wir uns umgedreht haben.
Oder der Typ, der nach eigenen Angaben ne Flasche Wodka fast auf ex getrunken hat, bei dem wir aber keinen Alkohol im Blut nachweisen konnten.
Aber wenn Patienten richtig dissoziieren, machen die das ja nicht mit Absicht und Dormicum ist da sicher nicht die schlechteste Wahl.
Aber 30mg find ich auch sportlich.
Leelaacoo
12.06.2011, 21:19
Aber wenn Patienten richtig dissoziieren, machen die das ja nicht mit Absicht und Dormicum ist da sicher nicht die schlechteste Wahl.
Aber 30mg find ich auch sportlich.
Nee, ich versteh das ja auch...aber es verstärkt leider auch das Verhalten der Patienten zusätzlich, wenn das große Brimborium anläuft---letztlich einfach ein schwieriges Krankheitsbild....
LG Lee
Hellequin
12.06.2011, 22:04
Ich denke auch das es draußen relativ schwierig ist einen dissoziativen Anfall richtig zu diagnostizieren. Gibt zwar schon ein paar typische Merkmale: geschlossene, zugekniffene Augen; asymmetrische, frequenzverändernde Kloni; Plevic thrusting; rasche Reorientierung ... aber wer will sich da präklinisch schon sicher festlegen. Mitunter knabbert man da ja auch klinisch ein ganzes Weilchen dran rum bis man die Diagnose stellen kann.
Gut, es gibt natürlich Leute die es einem leicht machen und einen dissoziativen Anfall am EEG liegend schieben...:knuddel:
WackenDoc
12.06.2011, 22:15
Allerdings muss man auch unterscheiden, ob ein Patient wirklich dissoziiert, oder eben einen Anfall vortäuscht (so wie bei dem von Leelaa beschreibenen Patienten mit C2-Abusus.)
teletubs
13.06.2011, 08:39
Ich habe feeeeeeertig :-dance Frei, frei, frei für den Rest des Monats :-dance
Leelaacoo
13.06.2011, 08:52
Schönes Frei! Ich wünschte, ich könnte das auch sagen.....habe gestern den Dienstplan für den nä. MOnat eingegeben und hab darin 50 geplante Ü-Stunden...arghhh...Urlaubsmonate sind echt doof, wenn man keine schulpflichtigen Kinder hat:-nix
Sach ma, tubs, wir haben eine neue Kollegin bekommen, die gerade ihren FA für Innere in der Schweiz gemacht hat...aber die nä. MOnat zu uns auf die ITS kommt, weil es in der Schweiz wohl nicht verpflichtend ist, während der FA-Ausbildung ITS zu machen...kommt mir irgendwie komisch vor...ist das überall so? Komm mir auch irgendwie komisch vor, sie einlernen zu müssen, obwohl sie FÄ ist und ich nur Assi...bin mal gespannt, wie das läuft, sie ist eher jemand von der...wie soll ich sagen...hypertrophen Sorte, hab ich den Eindruck...hoffentlich täusch ich mich...
Schönen Pfingstmontag an alle!!
LG Lee
teletubs
13.06.2011, 09:10
Das ist richtig, dass du für den FA Innere Medizin hier keine ITS-Zeit haben musst. Aber ich finde, wer den FA macht, sollte wenigstens mal für paar Monate auf der Intensiv gewesen sein. Denn die meisten Häuser haben ja eine ITS und da sollte man sich schon mit paar Grunddingen auskennen :-meinung Zumal auf der ITS in der Schweiz auch lernst, wie und was du wo stechen, reinlegen etc.pp kannst. Also hier nimmt ja die Pflege Blut ab und legt die Venflows. Und da kann ich mir vorstellen, dass es bei ihr ein Problem sein kann.
Aber ist sie auch als Assi eingestellt, auch wenn sie den FA hat? Oder ist sie "über dir"?
Leelaacoo
13.06.2011, 09:13
Das ist richtig, dass du für den FA Innere Medizin hier keine ITS-Zeit haben musst. Aber ich finde, wer den FA macht, sollte wenigstens mal für paar Monate auf der Intensiv gewesen sein. Denn die meisten Häuser haben ja eine ITS und da sollte man sich schon mit paar Grunddingen auskennen :-meinung
Aber ist sie auch als Assi eingestellt, auch wenn sie den FA hat? Oder ist sie "über dir"?
Sie macht eine Zusatzweiterbildung Diabetologie bei uns...wofür die ÄK lustigerweise ITS voraussetzt...also ist sie mir nicht vorgesetzt aber als FÄ zumindest weisungsbefugt, was bei mir bei der quasi gleichen WB-Zeit (komme jetzt ins 6te WBJ) und insg. 3 Jahren ITS-Erfahrung irgendwie schräg ist...wir werden sehen...
LG Lee
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