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teletubs
13.06.2011, 09:23
Sowieso schräg, wenn jemand neues "höherstehendes" neu anfängt und dir vor die Nase gesetzt wird und du ihn quasi einarbeiten sollst. Hatte es damals auch: ich 1.WBJ und er FA und ich sollte ihn zeigen, wie alles abläuft...schon komisch und ging irgendwie schief.
Naja die Zusatzausbildungen/Rotationen sind hier schwer zu ergattern. Daher gehen manche zurück oder bleiben stinknormale allgemeine Internisten :-nix
Relaxometrie
13.06.2011, 10:29
Gibt zwar schon ein paar typische Merkmale: geschlossene, zugekniffene Augen; asymmetrische, frequenzverändernde Kloni; Plevic thrusting; rasche Reorientierung ...
Danke für die Aufzählung (aber es heißt sicherlich "pelvic", oder?). Erinnert mich an einen Fall, als ich als Psychiatrie-Assi im Nachtdienst zu einer Patientin gerufen wurde, die letztlich auch einen dissoziativen Anfall hatte. Ich habe mir aber den neurologischen Dienstarzt hinzugeholt, um die Diagnose zu stellen.
Hellequin
13.06.2011, 11:58
(aber es heißt sicherlich "pelvic", oder?).
Äh, ja.:-blush
Danke für die Aufzählung (aber es heißt sicherlich "pelvic", oder?). Erinnert mich an einen Fall, als ich als Psychiatrie-Assi im Nachtdienst zu einer Patientin gerufen wurde, die letztlich auch einen dissoziativen Anfall hatte. Ich habe mir aber den neurologischen Dienstarzt hinzugeholt, um die Diagnose zu stellen.
Manchmal ist es echt nicht leicht, selbst wenn es naheliegt...... einem Kollegen von mir ist es auch neulich passiert, das ein Patient "krampfte". Er hatte schon ein komisches Bauchgefühl dabei- da zusammengekniffene Augen, Pupillenreaktion da und Zucken ungleichmäßig und eher schwach im Vergleich zu den Grand Mals, die er sonst gesehen hat. Tavor expidet (kann ja nicht schaden.....) ging nicht rein....... Patient weiterhin status idem.......irgendwer hat dann eine Rektiole Diazepam aus dem Hut gezaubert. Weiterhin dasselbe. Nach Zehn Minuten hat es dem Kollegen dann gereicht und ein NA wurde dazugeholt. Auch der war mit Fragezeichen über dem Kopf am Bett unterwegs, hat den Patienten dann letztendlich mitgenommen. Der wiederum hat in der Neuro noch ca. 10 Min dasselbe Bild geboten und war dann, nachdem er kurz unbeobachtet war, weg. Um kurz danach putzmunter vom Rauchen wiederzukommen und zu verkünden, er wolle jetzt nach Hause.
Hier im Nachhinein in der Zusammenschau nicht mal V.a. "echten" dissoziativen- sondern gefakten Krampfanfall bei Heimweh (der Patient will schon seit Tagen auch von uns weg, aber wir lassen ihn bei BGB nicht.......).
Aber Respekt- immerhin eine Stunde, selbst mit intermittierend Finger im Po, durchgehalten und nicht nur dem Psychiater, sondern auch dem NA und dem Neuro Rätsel aufgegeben. :-D
Bei meinem Patienten war es ein HOPS bei Demenz.
Merken: immer ausserhalb der Reichweite des Spazierstockes bleiben.
Konnte ich erfolgreich umsetzen.
Und lieb erscheinenden Ömchen nicht trauen...... bei uns hat neulich ein Pfleger volle Lotte eine geklebt bekommen von einem solchen, nachdem sie ihn zunächst noch äußerst liebenswürdig bat, sich doch mal zu ihr herunterzubeugen.
Ich wiederum habe das Gegenteil abbekommen: einen fast durchgeführten zahnlosen Sabberschmatzer mitten ins Gesicht, dem ich mich trotz schraubstockartigem Griff des Herren gerade noch entziehen konnte.:-oopss
WalterSobchak
13.06.2011, 16:12
Sorry, aber was bitte ist DAS denn??!! :-wand
Kind (11 Jahre) soll heut geplant zur Aufnahme kommen (seit 1 Woche geplant, ungefähr 1000 Untersuchungen stehen an...) nun ruft mich eben die Mutter an, sie kämen nicht, der Kleine weigere sich, ins KH zu fahren und hier zu schlafen.
Es wäre doch sicher kein Problem, wenn sie deshalb erst morgen früh kämen... :-??? (Natüüüüürlich ist es das nicht, deshalb haben wir sie ja HEUTE einbestellt :-oopss:-wand)
Hab sie gefragt, wer denn nun genau Mutter und wer Kind ist und gesagt, dass man Kindern als Eltern durchaus auch mal Bescheid sagen kann, wie der Hase läuft... wie ich es hasse, wenn sich Eltern von den Kindern alles vorschreiben lassen und die Umwelt dann auch noch immer schön Verständnis dafür haben soll... :-kotz:-kotz:-kotz
Hab sie gefragt, wer denn nun genau Mutter und wer Kind ist und gesagt, dass man Kindern als Eltern durchaus auch mal Bescheid sagen kann, wie der Hase läuft... wie ich es hasse, wenn sich Eltern von den Kindern alles vorschreiben lassen und die Umwelt dann auch noch immer schön Verständnis dafür haben soll... :-kotz:-kotz:-kotz
Genau DAS ist auch bei uns oft das Problem....hinzu kommt noch das: " Aber wir haben ihm doch immer alles gegeben was er wollte und ihn immer alles machen lassen, warum gehorcht er uns denn jetzt nicht??"
Als wir auf einer Weiterbildung gefragt haben, wie man denn das Problem am besten/diplomatischsten etc. beheben, hat der Dozent gemeint: "Ach kommen se, das ist doch die AUsnahme, sowas hat man alle paar Jahr vielleicht ein Mal..."
äh, nein...das ist heut eher die Regel....das hat man alle paar Tage mehrere Mal...
Man kann diesen Kindern nicht schnell genug beibringen, was eine Autoritätsperson ist (wenn sie's schon zu Hause nicht lernen), daher ist ihnen kein Geschenk gemacht, dieses Benehmen dann auch noch ausserhalb von zu Hause durchgehen zu lassen...
Kinder haften für ihre Eltern ! :-meinung
Das wird in Zukunft richtig "lustig" wenn das so weiter geht :-nix
Sorry, aber was bitte ist DAS denn??!! :-wand
Kind (11 Jahre) soll heut geplant zur Aufnahme kommen (seit 1 Woche geplant, ungefähr 1000 Untersuchungen stehen an...) nun ruft mich eben die Mutter an, sie kämen nicht, der Kleine weigere sich, ins KH zu fahren und hier zu schlafen.
Es wäre doch sicher kein Problem, wenn sie deshalb erst morgen früh kämen... :-??? (Natüüüüürlich ist es das nicht, deshalb haben wir sie ja HEUTE einbestellt :-oopss:-wand)
Hab sie gefragt, wer denn nun genau Mutter und wer Kind ist und gesagt, dass man Kindern als Eltern durchaus auch mal Bescheid sagen kann, wie der Hase läuft... wie ich es hasse, wenn sich Eltern von den Kindern alles vorschreiben lassen und die Umwelt dann auch noch immer schön Verständnis dafür haben soll... :-kotz:-kotz:-kotz
Wieso kommt mir das nur so bekannt vor?
Da geben 1jaehrige im Haushalt den Ton an, und die Eltern rutschen auf Knien vor denen her und bitten und betteln, dass sie doch z.B.
- ihr Antibiotikum einnehmen
- ihr Asthma-Spray benutzen
- sich Blut abnehmen lassen
- die Kleidung ausziehen, damit wir sie untersuchen koennen
- Fluessigkeit trinken (weil sie kurz vor der Dehydrierung stehen)
Die Liste ist lang!
Richtig schoen finde ich es auch, wenn die "suessen Kleinen" einen waehrend der Untersuchung treten oder anspucken (wollen), und die eltern zugucken.
Wir haben eine 5jaehrige, die schon mehrere schwere, z.T. lebensbedrohliche Asthmaanfaelle hatte. Sie war zweimal schon auf der Kinderintensiv und beatmet. Aber die Dame weigert sich, ihre Medikamente zu nehmen und dekompensiert respiratorisch spektakulaer, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen kann. Wir haben es schon erlebt, dass sie sich so aufregt, dass sie dann einen ihrer beruehmt-beruechtigten Asthmaanfaelle bekommt. Wir trauen uns daher auch kaum noch, sie entgegen ihren Willen zu behandeln (nur im Schockraum kann man sie einigermassen behandeln).
Es muss allerdings gesagt werden, dass Eltern, die sich nicht auf der Nase tanzen lassen, sehr schnell in die Kritik geraten und viel eher Schwierigkeiten mit dem Jugendamt bekommen als die laschen.
Ihr habt gut reden. Chronisch kranke Kinder haben in der Familie nun einmal eine Sonderrolle, da passiert es den besten Eltern ganz schnell, "unterwürfig" zu werden. Mein Bruder hatte nen zyanotischen Herzfehler, wenn der mal nicht gekriegt hat was er wollte hat er so lange geschrien bis er blitzeblau war - was soll man als Vater/Mutter da anderes machen als zu parieren?
Ihr habt gut reden. Chronisch kranke Kinder haben in der Familie nun einmal eine Sonderrolle, da passiert es den besten Eltern ganz schnell, "unterwürfig" zu werden. Mein Bruder hatte nen zyanotischen Herzfehler, wenn der mal nicht gekriegt hat was er wollte hat er so lange geschrien bis er blitzeblau war - was soll man als Vater/Mutter da anderes machen als zu parieren?
Niemand hat behauptet, dass es einfach ist, ein chronisch krankes Kind aufzuziehen. Die Mehrheit der Kinder, die sich so auffuehren, ist allerdings NICHT chronisch krank.
Feuerblick
13.06.2011, 18:57
... und ein Kind muss auch erst mal drauf kommen, dass es mit Brüllen wie am Spieß erreichen KÖNNTE, was es will. Die machen das ja nicht von ungefähr so. Ich wäre beispielsweise bei meiner Mutter niemals auf so eine Idee gekommen - andere Kinder übrigens auch nicht...:-nix
Bei nervigen Zwergen schmeisse ich durchaus Mama und Papa auch mal raus und untersuche die lieben Kleinen ganz alleine. Und schau an: Da die Zwerge schnell merken, dass sie mit mir nicht machen können, was ihnen gefällt, sind die meistens ganz brav.
Meine Lieblingsgeschichte in Bezug auf antiautoritärer Beziehung:
Wilhelm-Friedrich (11 Jahre) braucht einen neuen Gips nach Fuß-Op und findet das mäßig toll, brüllt den ganzen Gipsraum zusammen und schreit dabei: "Ich tret dir gleich vors Schienbein du doofe Kuh"
soweit, so normal:-keks, Eve guckt etwas pickiert und setzt an etwas zu sagen, doch die Mutter kommt mir zuvor mit: "wenn mein Wilhelm-Friedrich das tun möchte, dann soll er das doch gleich tun!" :-nix...
Antracis
13.06.2011, 21:51
Heute kurz vor Dienstschluss auch strange Situation:
Werde auf die Station zu einer mittelalten Pat. mit Depression gerufen, seit 3 Tagen auf Station. Morgens noch durchs Zimmer gelaufen, dann plötzlich zur Tabletteneinnahme nicht mehr erweckbar. ( starke Schmerzreize, Ammoniak). RR 140/70, Puls 75/min, BZ 111). EKG unauffällig, Sättigung konnte ich nicht messen, weil wir für 6 Stationen nur ein Gerät haben und das ist gerade kaputt. :-music
Neurologisch in meinem Schnellcheck erstmal unauffällig ( Pupillen o.B., schlaffer Muskeltonus aber seitengleiche Reflexe, kein Babinski). Hypothyreose als einzige Vorerkrankung, Mirtazapin und L-Thyroxin als Medikament.
Internistin hat BGA gemacht, ich noch Labor abgenommen und als ich dann schon in den Feierabend ging und mein Kollege übernommen hatte, eilte mir der Neurologe entgegen.
Meine heissesten Kandidaten waren ja neben Ausschlussdiagnose Dissoziativer Anfall Substanzintox. (Anamnestisch möglich aber nicht wahrscheinlich und halt supi Kreislauf...), was Krampfendes ( ?). Naja, denke mal, das Labor und Bildgebung Aufschluss gegeben haben.
Jedenfalls irgendwie unangenehm, wenn man so gar keinen Plan hat und irgendwie denjenigen nicht wirklich gut überwachen kann und die ITS sich erstmal sträubt.
Morgen dann (vielleicht :-))) die Auflösung.
Gruß
Anti
teletubs
13.06.2011, 22:04
Aja...da hab ich doch noch was von letzter Woche. :-wow Junge Dame, die ich letztes Jahr kurz stationär betreut habe und alle damals ziemlich am Anschlag und genervt von ihr waren. Ein ewiges Tammtamm...diverse psychische Vorerkrankungen mit knapp zwanzig Jahren...jedenfalls war jene Dame jetzt wieder bei uns. Und sie hat einen auf sterbenden Schwan gemacht...ja...hab ihr dann mal verklickert, dass sie es irgendwann mal sehr schwer haben wird, wenn sie wirklich was haben sollte. :-nix
Thomas24
13.06.2011, 22:25
Meine Lieblingsgeschichte in Bezug auf antiautoritärer Beziehung:
Wilhelm-Friedrich (11 Jahre) braucht einen neuen Gips nach Fuß-Op und findet das mäßig toll, brüllt den ganzen Gipsraum zusammen und schreit dabei: "Ich tret dir gleich vors Schienbein du doofe Kuh"
soweit, so normal:-keks, Eve guckt etwas pickiert und setzt an etwas zu sagen, doch die Mutter kommt mir zuvor mit: "wenn mein Wilhelm-Friedrich das tun möchte, dann soll er das doch gleich tun!" :-nix...
Dann hätte es ja wohl bei Friedrich- Wilhelm geklatscht- aber keinen Beifall:-keks
Leelaacoo
14.06.2011, 02:50
Ich weiß schon, warum ich kein Päd mache...den Kiddies kann man das Verhalten ja nicht mal vorwerfen...aber wenn ich schon im Kaufhaus Kinder sehe, die ihre Mütter und Väter wie Sklaven dirigieren und diese ihnen nach mehrfachen Wutanfällen und Sich-auf-dem-Boden-herumwälzen einfach mal ALLES kaufen, was die Kleinen wünschen...und dann seelenruhig zusehen, wie die Mini-Monster die Leute in der Schlange vor ihnen stubsen und herumbrüllen...ich hab ja (noch) keine Kinder, aber wenn ich das bei meinen Eltern gemacht hätte, Junge Junge...(und meine Eltern waren in der Erziehung sicher nicht ultra-autoritär....eher das Gegenteil). Oder denkt man nur, dass sich die Zeiten ändern, weil man selbst älter und verstockter wird???
LG Lee (leidet an Spätdienst-Insomnie)
Heute kurz vor Dienstschluss auch strange Situation:
Werde auf die Station zu einer mittelalten Pat. mit Depression gerufen, seit 3 Tagen auf Station. Morgens noch durchs Zimmer gelaufen, dann plötzlich zur Tabletteneinnahme nicht mehr erweckbar. ( starke Schmerzreize, Ammoniak). RR 140/70, Puls 75/min, BZ 111). EKG unauffällig, Sättigung konnte ich nicht messen, weil wir für 6 Stationen nur ein Gerät haben und das ist gerade kaputt. :-music
Neurologisch in meinem Schnellcheck erstmal unauffällig ( Pupillen o.B., schlaffer Muskeltonus aber seitengleiche Reflexe, kein Babinski). Hypothyreose als einzige Vorerkrankung, Mirtazapin und L-Thyroxin als Medikament.
Internistin hat BGA gemacht, ich noch Labor abgenommen und als ich dann schon in den Feierabend ging und mein Kollege übernommen hatte, eilte mir der Neurologe entgegen.
Meine heissesten Kandidaten waren ja neben Ausschlussdiagnose Dissoziativer Anfall Substanzintox. (Anamnestisch möglich aber nicht wahrscheinlich und halt supi Kreislauf...), was Krampfendes ( ?). Naja, denke mal, das Labor und Bildgebung Aufschluss gegeben haben.
Jedenfalls irgendwie unangenehm, wenn man so gar keinen Plan hat und irgendwie denjenigen nicht wirklich gut überwachen kann und die ITS sich erstmal sträubt.
Morgen dann (vielleicht :-))) die Auflösung.
Gruß
Anti
Starker Überhang vom Mirtazapin ? :-))
Wann kommt denn die Auflösung ?
Relaxometrie
14.06.2011, 12:45
Oder denkt man nur, dass sich die Zeiten ändern, weil man selbst älter und verstockter wird???
Man muß eine beobachtete Verhaltensauffälligkeit ja nicht immer so hoch hängen, daß man sagt "die Zeiten sind schlechter geworden" "früher war alles besser" "die Kinder genießen heutzutage keine Erziehung mehr".
Es sind halt die Negativbeispiele, die einem bei Diskussionen über "die Zustände" in den Sinn kommen. Aber Bekloppte gab es immer und wird es immer geben. Ich kenne viele Eltern, die ihre Kinder gut im Griff haben und nicht immer alles durchgehen lassen. Nur erzählt man davon eher nicht, weil es eben dem erhofften Normalzustand entspricht. Über Ausreißer spricht man, aber wegen denen gibt es nicht grundsätzlich keine Erziehung mehr.
Feuerblick
14.06.2011, 18:45
Dann hätte es ja wohl bei Friedrich- Wilhelm geklatscht- aber keinen Beifall:-keks
Ich glaube, ich hätte der Mutter süffisant grinsend erklärt, dass ich auch antiautoritär erzogen wurde und jetzt das dringende Bedürfnis hätte, ihrem Sohnemann eine zu klatschen. Das sei doch sicher okay?:-D
Oder wie sagte mein Vater immer, wenn ich meinte, mit solchen Androhungen um mich werfen zu müssen: "Kannste gerne machen... wenn du das Echo vertragen kannst." :-))
Die antiautoritäre Generation von damals hat heute halt gerade Kinder im nämlichen Alter. Klar, dass die dann auch antiautoritär erzogen werden - oder so.
Antracis
14.06.2011, 19:14
Starker Überhang vom Mirtazapin ? :-))
Wann kommt denn die Auflösung ?
Mirtazapin hatte ich auch im Hinterkopf, hätte dann aber keinen RR von 140/70 erwartet.
Tja, wie gings weiter ? Wie gesagt, die Dame (Mitte 50) hatte GCS 3 aus´m Plötz, irgendwie hat man da kein gutes Gefühl. BGA und Notfalllabor erwiesen sich auch als unauffällig. Mittlerweile war der Neurologe angekommen und bekam nach anfänglicher Skepsis ( GCS 3...Pffft...Psychiater...:-))) auch Stirnfalten und klopfte zunehmend engagierter auf der Patientin rum. :-oopss Sie ist dann zum CT und als das auch unauffällig war, durfte dann auch der neurologische OA auf ihr rumklopfen. Letztlich waren alle 3 beteiligten Disziplinen ratlos und da internistische Ursachen am ehesten auszuschließen waren und es irgendwie nachvollziehbar war, dass wir die Patientin jetzt nicht wieder einfach in ein Zimmer legen wollten, wurde entschieden, sie vorerst auf die Stroke zur Überwachung zu übernehmen. Auf dem Weg dahin ist sie aufgewacht. :-))
Hat zunächst nicht gesprochen, dann wenig adäquates, dann adäquat, aber nichts, was uns irgendwie weiter brachte. Dann kam sie natürlich zu uns zurück... :-?
Ein paar Stunden später die identische Nummer. :-oopss
Der dann aktive AvD war natürlich jetzt etwas entspannter und hat ihr mal versuchsweise eine Tavor in den Mund gelegt. 10 Minuten später dann das große Erwachen.
Die wahrscheinlichste Diagnose scheint also ein dissoziativer Zustand zu sein, wobei wir natürlich sehr zurückhaltend sind uns da festzulegen und die Neurologen auch. So drastische quantitative Bewußtseinsstörungen rein psychogener Ursache sind ja doch was seltenes. EEG bekommt sie auf jeden Fall noch, MRT lief wohl heute auch und Lumbalpunktion wird diskutiert.
Jedenfalls irgendwie ungemein spannend, ich meine, ein Koma als Dissoziation ist schon nicht so häufig. Vielleicht zeigt sie uns ja noch einen Arc de Cercle. :-) :-))
Gruß
Anti
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