Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Sunflower
26.07.2011, 19:33
Shit!
Wie furchtbar...und dann auch noch nach einem Bagatelltrauma?
Ich habe immer Schwierigkeiten dabei einzuschätzen wieviel Krafteinwirkung für so eine Verletzung "nötig" ist. Normalerweise denke ich bei sowas immer an einen Autounfall oder einen tiefen Sturz.
Ist der genaue Unfallvorhergang bekannt?
Hoffe dein restlicher Tag verlief besser!
Urgh, morgen Prämed-Ambulanz ... das wird was ... ich hab doch keine Ahnung ... :-)) Immerhin steht mir ab 10Uhr ein Facharzt zur Seite ... ein cooler noch dazu^^ Der darf mich dann ertragen, und vorher wird dann halt die Koordination mit Anrufen belästigt :-)) :-))
@Sebastian
Das ist ja echt heftig... Das geht ja selbst beim Lesen nah.
Puh, sowas ist Mist.
Hämophilie? Bei uns war einer unserer schweren Hämophilien mit neonatalem blutigen Schlaganfall aufgefallen.
Sebastian1
27.07.2011, 00:12
Nein, keine Hämophilie. Simpler Sturz, mit dem Kopf angeschlagen, oligosymptomatisch zur Überwachung aufgenommen - retrospektiv freies Intervall - dann mit Anisokorie aufgefallen. CT, danach dann zu uns zur "Verkabelung" bis der Notarzt dann in die Neurochir. verlegt hat.
Nein, keine Hämophilie. Simpler Sturz, mit dem Kopf angeschlagen, oligosymptomatisch zur Überwachung aufgenommen - retrospektiv freies Intervall - dann mit Anisokorie aufgefallen. CT, danach dann zu uns zur "Verkabelung" bis der Notarzt dann in die Neurochir. verlegt hat.
Sicher, dass es "nur" ein Bagatelltrauma war? Wie alt? Bei sowas immer auch an Kindesmisshandlung denken - v.a. wenn der angegebene Verletzungmechanismus nicht unbedingt so eine Konsequenz suggeriert...:-nix
Sebastian1
27.07.2011, 04:22
Du hast mit dem Hinweis völlig Recht, Fino. Lag hier aber sicher nicht vor, näher möchte ich da aber aus Datenschutzgründen nicht drauf eingehen.
Das ist echt nicht schön. :-?
Bin ich froh, daß bei uns nix richtig schlimmes war (die arterielle Blutung haben wir selbst mit Tabotamp irgendwie gestoppt bekommen, Chirurg wollte schlafen...). Nur alle gaga (aber so richtig - ich werd auch verklagt :-)))(ist gerade Vollmond??), von mir bekommt so schnell keiner mehr Zopiclon :-nix
noch eine Nacht (+2std) :-sleppy
Nein, keine Hämophilie. Simpler Sturz, mit dem Kopf angeschlagen, oligosymptomatisch zur Überwachung aufgenommen - retrospektiv freies Intervall - dann mit Anisokorie aufgefallen. CT, danach dann zu uns zur "Verkabelung" bis der Notarzt dann in die Neurochir. verlegt hat.
Nur Mut, Kinder erholen sich schnell wieder.
Bei meiner Neurochirurgiefamulatur hatten wir mal einen 60jährigen Patienten mit derselben Symptomatik, 3h nach Entlastung war der wieder völllig fit. Dann sollte das bei einem Kind noch besser klappen:-)
Leelaacoo
27.07.2011, 10:15
Ahh...Kindernotfälle...war jetzt krankheitsbedingt seit 6 Monaten nicht mehr auf dem NEF...und fahre ab Ende nächsten Monats wieder...und gerade häufen sich bei uns auch die richtig schlimmen Kindernotfälle bei den Kollegen...von ITN bis Rea...irgendwie hab ich jetzt richtig Bammel...und gerade in der Woche, wo die Pädiater bei uns die Kindernotfall-Fortbildung machen (die richtig gut ist) bin ich total verplant...:-(
So, ab heute 9 Tage in Folge arbeiten....jippiehhh....:-keks
(die Verwaltung hat sich bei mir schon erkundigt, wie es denn bitte sein kann, dass ich seit Monaten 100 Überstunden mit mir rumschleppe und jeden Monat ca. 30-40 neue dazukommen, die ausbezahlt werden müssen...dabei schreibe ich vielleicht 25% dessen auf, was sich ansammelt...:-kotz). man könnte meinen, ich wär langsam, aber meine Kollegen sind grad derartig unkooperativ, dass anders der Dienstplan überhaupt nicht zustande käme...wenn sich das nächsten Monat nicht ändert muss halt der OA den Dienstplan machen und ich nehm Freizeitausgleich...den ganzen Monat lang:-dance dann können die anderen ihre 1000 Sonderwünsche ihm vortragen...hab keinen Bock mehr auf diesen Kindergarten).
LG Lee
:-keks
Ich muß auch mal meine Kindereinsätze zusammenkriegen :-? War eigentlich schon mal jemand auf dem Kindernotfall-Symposium in Celle? Gerade wieder darüber gestolpert, ist das gut?
Uff, Ambulanz überstanden, und so schlimm wars gar net :-)) Ich halt völlig verplant, 1000 Fragen und ewig langsam, aber mein Mitstreiter hat das wieder ausgeglichen und mich auch seelisch-moralisch immer wieder aufgebaut :-)) :-love
Feuerblick
27.07.2011, 17:55
Irgendwie hab ich zur Zeit ein GANZ schlechtes Karma... Heute schon wieder drei Aufnahmen im Regeldienst - okay, keine Perfo dieses Mal. :-nix Dafür aber ein junger Mann, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob das für sein Auge gutgehen wird. Pilz-Keratitis-Rezidiv mit Hypopyon ist definitiv unschön.
@Lee: Sag mal, Liebschen, hattest Du nicht vor einigen Monaten mal geschrieben, dass (falscher) Ehrgeiz nicht das Wahre sei und Du durch eigene unschöne Erfahrungen eigentlich etwas lockerer an alles herangingest nun? Pass auf Dich auf. So einen Mist hält keiner lange aus!
teletubs
27.07.2011, 19:12
So, ab heute 9 Tage in Folge arbeiten....jippiehhh....:-keks
Zwar keine neun, aber acht habe und heute bei Tag fünf angekommen bin :-keks Und nein, ich rege mich nicht über das auf, was diese Woche gelaufen ist. Mir wurde letzte Woche angeboten drei Tage frei zu haben, weil ich eingesprungen war. Meinte, nützt mir nichts, wenn ich für zwei Tage noch eine neue Station übernehmen muss. Ist ja auch doof :-nix Und Montag wird dafür ein anderer Assi eine ganze Woche ins frei geschickt :-(:-(:-(:-( HALLO? Selbiges Angebot hätte ich natürlich auch net ausgeschlagen...Life sucks sometimes :-kotz Und als Dankeschön noch einen Vortrag für morgen bekommen...ich glaub, es hakt!
Antracis
27.07.2011, 19:47
Manchmal ist es echt haarscharf: Junger Patient mit bekannter Schizophrenie kommt mit Polizei in die Rettungsstelle wegen eher harmloser Fremdaggression in der Familie. Aufnahmeärztin sieht keine Unterbringungsgründe, kann ihn aber für freiwilligen Verbleib überreden. Wollte dann in meinem Dienst gehen 1 Tag später, konnte Ihn aber auch noch überzeugen zu bleiben - und war sehr froh dabei, weil der auch wirklich total perspektivlos war, hab Ihn aber auch nicht als akut suizidal eingeschätzt. Eine Nacht später geht er dann gegen ärztlichen Rat aus der Klinik, ein weiterer, sehr erfahrener Kollege hat sich lange Zeit genommen und das auch als nicht akut suizidal eingeschätzt. Nun, der Junge geht schnurstraks in den 15. Stock eines nahen Hauses und das er nicht gesprungen ist, war eher nur eine Verkettung von Zufällen...
Bestätigt aber wieder, dass diese suizidale Hochrisikogruppe besonders schwer einzuschätzen ist. Wie gesagt, immerhin nochmal gut gegangen...
Gruß
Anti
Relaxometrie
27.07.2011, 20:19
Bestätigt aber wieder, dass diese suizidale Hochrisikogruppe besonders schwer einzuschätzen ist.
Dazu drei Feststellungen:
1. Auch in der Psychiatrie wird gestorben.
2. Man guckt den Patienten immer nur VOR den Kopf.
3. Als Assistenzarzt braucht man gute Vorgesetze, die hinter einem stehen, wenn ein Patient sich das Leben genommen hat. Es sollen keine Fehler vertuscht werden. Aber wenn man sich mit einer ausführlichen Exploration ein Bild vom Zustand des Patienten gemacht hat, genug Berufserfahrung mitbringt und verantwortungsbewusst handelt, gilt leider wieder Punkt 1, da Punkt 2 ebenfalls eine Tatsache ist.
teletubs
27.07.2011, 20:22
Bestätigt aber wieder, dass diese suizidale Hochrisikogruppe besonders schwer einzuschätzen ist. Wie gesagt, immerhin nochmal gut gegangen...
Naja...hört sich komisch an, aber wenn es doch passiert, dann ist man mehr oder minder "vorbereitet"...hört sich komisch an. Aber anders ist´s, wenn jemand objektiv völlig gesundes sich aus dem Nichts heraus das Leben nimmt und das dann auch klappt! :-heul Da bleibt die Frage des WARUMS. Bei Leuten, die jahrelang psychisch angeschlagen resp. krank sind, kennt man ja meistens dann den Grund :-nix
Antracis
27.07.2011, 20:35
Dazu drei Feststellungen...
Alle drei kann ich voll unterschreiben, sehe das genauso. Aber es wirkt doch nochmal nach. Gerade, wenn ich so dran denke, wieviele diesbezüglich schwerwiegende Entscheidungen ich in den letzten Diensten, oft unter immensem Zeitdruck, treffen mußte. Aber das gibts halt in allen Fächern und wie Du richtig schreibst, bildet die Psychiatrie da keine Ausnahme hinsichtlich schwerster Konsequenzen.
Relaxometrie
27.07.2011, 20:41
Da bleibt die Frage des WARUMS.
Ich kenne keine weiteren Details dazu, aber es tut mir leid, daß Du da offenbar etwas in der Richtung sehr direkt erlebt hast.
Alle drei kann ich voll unterschreiben
Freut mich. Ich dachte schon, daß ich das zu einfach sehe.
Die Tatsache, daß Punkt 3 bei mir nicht gegeben war, war einer der Gründe, zu kündigen. Es gab aber noch genug andere Gründe. Aber es war schon krass zu sehen, wie hoch der Ar$chigkeitsfaktor meines direkten Oberarztes war.
Punkt 1 und 2 habe ich von einer grandiosen Oberärztin gelernt, die mal vertretungsweise auf meiner damaligen Station war. Da habe ich kennengelernt, daß man auch miteinander, statt gegeneinander arbeiten kann.
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