Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
ich sehe auch, dass es wohl überall gleich läuft. wenigstens hab ich jetzt mal gelacht und wieder bessere laune! danke dafür. :-)
wann ungefähr kann ich mit deinem oa rechnen?
Sorry, der war verhindert und mußte doch für ne Stunde in den OP, die Komplettabwälzung der Arbeit auf den diensthabenden Anästhesisten hat leider doch nicht funktioniert :-))
ansonsten bin ich schon gestern abend nach nem halben Flens ins Koma gefallen...und heute hat der Bär gesteppt :-oopss aber es ist mir alles egaaaal, ich hab jetzt erstmal zwei Tage frei :-dance
Zoidberg
05.09.2011, 09:29
dann wirst du sicher nicht nach Einsätzen bezahlt, ich freue mich jedenfalls über solchen "easy" Einsätze :-), da klingelts in der Kasse
Wenn ich das so lese, bin ich froh, wieder in meiner Unfallchirurgie zurück zu sein. Das ist vielleicht nicht viel mehr als Handwerk - aber wenigstens kann man ziemlich viele Patienten (fast ganz) heilen :-D
Leelaacoo
05.09.2011, 09:46
dann wirst du sicher nicht nach Einsätzen bezahlt, ich freue mich jedenfalls über solchen "easy" Einsätze :-), da klingelts in der Kasse
Bei uns ist Bereitschaftsdienst angezeigt + ne kleine Einsatzpauschale (ca. 18 Euro brutto) pro Einsatz...und ehrlich, selbst wenns mehr wäre, ich ärger mich trotzdem über nicht indizierte Einsätze...was das die Allgemeinheit kostet, den NA als Hausarztersatz mit Signal rauszuschicken, nicht zu vergessen, dass das in der Stadt mit 100 km/h nicht grad ungefährlich ist....ne ne, muss nicht sein...
(was bekommt ihr denn pro Einsatz, wenn du dich so freust...nur so aus Interesse?)
LG Lee
Bei uns ist Bereitschaftsdienst angezeigt + ne kleine Einsatzpauschale (ca. 18 Euro brutto) pro Einsatz...und ehrlich, selbst wenns mehr wäre, ich ärger mich trotzdem über nicht indizierte Einsätze...was das die Allgemeinheit kostet, den NA als Hausarztersatz mit Signal rauszuschicken, nicht zu vergessen, dass das in der Stadt mit 100 km/h nicht grad ungefährlich ist....ne ne, muss nicht sein...
(was bekommt ihr denn pro Einsatz, wenn du dich so freust...nur so aus Interesse?)
LG Lee
Wir hatten auch Bereitschaftsdienst + Pauschale von 165€/Dienst. Die blieb komischerweise über fast ein Jahrzehnt gleich, bei stetig steigenden Einsatzzahlen. Bei durchschnittlich 15Einsätzen/Schicht ist das auch nicht die Welt gewesen!
Ich muss auch gestehen, dass mich diese ganz nicht indizierten Einsätze auch nerven. Vor allem, wenn man nach einen Satz in der Wohnung mehr Informationen erhält, als die Leitstelle während eines gesamten Telefonats. Gut, die können auch nur aufgrund der Informationen entscheiden, aber man darf ja ruhig mal nachfragen, dann kommt evtl. raus, dass die schlimmen Schmerzen im Rücken seit Jahren bestehen, und der HA gerade deswegen ja heute auch erst da war...
Oder die Todesfeststellung kurz vor Dienstschluß, wo die Tote ja schon seit Stunden da liegen würde, und der HÄ-Notdienst nicht erreichbar sei. Das Ganze dann als Bagatellalarm OHNE SoSi. Bei Eintreffen erfährt man dann, dass die Dame zwar schon seit Stunden in dem Bett liegt, aber erst vor 15-20 Minuten das Atmen eingestellt hat. :-wand
Gut, sie durfte ja gehen, aber dann kann man auch noch 20 Minuten warten, bis der HA seine Praxis aufmacht, weil der ja evtl. eine einwandfreie natürliche Todesursache feststellen kann.
Zumal diese Situation ja durchaus auch ganz anders ausgehen kann: keine sicheren Todeszeichen, unsicherer / unerfahrener Notarzt - REA - Nachalarmierung RTW - durchaus auch ein gewaltiges Problem für die Leidstelle, wegen einer Fehlalarmierung als Bagatellalarm...
Und ja, diese "richtigen" Notarzteinsätze haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Vor allem in letzter Zeit, in denen der KV-Notdienst anders geregelt ist, fährt man deutlich mehr KV-Notdienst-Einsätze...
Und diese Entwicklung merkt man auch an den Reaktionen der RA: Boah! Wir hatten heute auch schon richtig schwierige Einsätze! Mit Koffer im Auto lassen und so!
Feuerblick
05.09.2011, 10:20
Ist das wirklich noch mehr geworden? Schon vor Jahren, als ich noch regelmässig als Dritte auf dem NEF saß, hatten wir (Sonn-)Tage, an denen wir ausschließlich Vertreter des KV-Notdienstes waren und zu Zipperlein zum Teil MIT SoSi gefahren sind. Mehr als ärgerlich! Zumal es durchaus vorkam, dass man in einem Bagatell-Einsatz gebunden war, während ein paar Straßen weiter jemand WIRKLICH Hilfe brauchte :-wand
Ist das wirklich noch mehr geworden? Schon vor Jahren, als ich noch regelmässig als Dritte auf dem NEF saß, hatten wir (Sonn-)Tage, an denen wir ausschließlich Vertreter des KV-Notdienstes waren und zu Zipperlein zum Teil MIT SoSi gefahren sind. Mehr als ärgerlich! Zumal es durchaus vorkam, dass man in einem Bagatell-Einsatz gebunden war, während ein paar Straßen weiter jemand WIRKLICH Hilfe brauchte :-wand
Nun ja, das Nächste ist die Unflexibilität. Da fährt man als NAW zu einer Unterschenkelprellung(!), die von der Leidstelle als schlimme US-fraktur deklariert wurde, während Du am Funk mithören musst, dass "Nebenan" ein Baustellenunfall-Polytrauma von Ersthelfern versorgt wird, weil alle NEF/NAW gebunden sind, und der NA aus der 20km entfernten Nachbarstadt kommt. :-wand
Und die Krönung ist: die "Patientin" kommt uns auf der Straße entgegen gelaufen(!) und ist erschrocken, dass da so viele Leute kommen.
Und zu der KV-Vertretung: Mittlerweile ist man ja mindestens einmal am Tag in den Altenheimen der Stadt unterwegs, weil ja da anscheinend niemand mehr zuständig ist, und der HÄ-Notdienst unter der 0180-Nummer sich nicht zuständig fühlt.
Und dann wird Patienten erzählt, dass man für solche Banalitäten keinen Hausbesuch arrangieren wolle, und man bitte in die zuständige Notfallpraxis gehen solle.
Nun ja, der Patient ist ja nicht doof und ruft direkt anschließend die kostenfreie Hotline 112 an, denn die machen ja Hausbesuche!
Feuerblick
05.09.2011, 10:40
Tja... das entspricht doch sehr schön der gesamten Entwicklung in unserem Gesundheitssystem, oder? Warten, sich bewegen oder Geld zahlen will man nicht, also nimmt man die in Anspruch, die ja "sowieso rund um die Uhr da sind". :-wand
Leelaacoo
05.09.2011, 10:55
Das Problem liegt nicht immer nur beim Patienten, häufig ist es eben ein Leitstellenproblem...unsere ILS ist zur Hälfte DRK, zur Hälfte FW - besetzt. Wenn einige erfahrene DRK-RAs da sitzen wird es mit den nicht-indizierten Einsätzen spürbar weniger...wenn aber die Leitung bei der FW ankommt...die müssen ja nur den RettSan haben und 2 Wochen Praktikum (!)...und dann wird eben die Indikationsliste abgespult..."Atemnot" --> Notarzt, egal ob der COPD-Patient seit 10 Jahren die gleichen Beschwerden hat und eigentlich nur der Inhaler leer ist..ab mit SoSi...oder eben diese Krampfanfälle, die gerade in letzter Zeit zu 50% Hyperventilationen bei jungen Mädels sind, die ein wenig zu viel Wodka eingebaut hatten...aber zum Nachfragen brauchts eben auch Erfahrung...und ich bin dann vor Ort und muss mich mit Transportverweigerungen rumschlagen...als ÄND oder Hausarzt kann man viel öfter Leute vor Ort lassen, aber als NA habe ich immer ein blödes Gefühl, weil man den Patienten und den Verlauf nicht kennt und immer das Gefühl hat, wenn ich jetzt wieder fahre und der Patient dann irgendeinen Blödsinn macht bin ich dran.
Ehrlich gesagt, ich bin bisher immer gerne gefahren...aber nach den letzten Diensten bleibe ich lieber schön auf meiner ITS hocken...da kommt wenigsten eingermaßen indiziertes an...:-oopss
LG Lee
argh, völlig umsonst stundenlang verrückt gemacht heute ... dachte, ich hätte was verbockt (und die OÄ hat das auch so vermittelt), dabei war alles gut und nur ein Missverständnis ... argh ... das nächste Mal renn ich aus der Einleitung und klär das sofort, bevor ich mich wieder unnötig stress ...
Morgen Mitarbeitergespräch, sollte mir vielleicht noch mal was durchlesen, aber jetzt muss ich erst zu meiner Freundin, neue Wohnung angucken :-)
Kackbratze
05.09.2011, 18:40
Heute war anstrengen bis zum k0tzen. Anstrengend durch die Arbeit und zum k0tzen durch einen bestimmten Kollegen.
Wenn man etwas nicht kann, soll man es lassen. :-(
Ich werde wahnsinnig. Da habe ich endlich Urlaub, macht mich die Familie kirre. So einen furchtbaren Patienten habe ich noch nicht erlebt, ich werde WAHNSINNIG! Seit gestern Mutter im KH wegen HRST (ja, diese Info gab es noch, O-Ton meines Vaters: "Das EKG war wohl grottenschlecht!!!" Danke für die präzise Auskunft...)
"Mama, frag doch bitte morgen mal bei der Visite, was denn eigentlich los ist"
"Nee, ich will mich doch nicht so wichtig machen"
"MAMA!"
"Ja, soll ich sagen, ich will das wissen, damit ich das meinen Kindern sagen kann?"
"Ja, z.B., erst Recht wenn da zwei Mediziner drunter sind, die vielleicht ein klein wenig damit anfangen können"
"Also, ich weiß nicht, das kann ich doch nicht machen"
"ARGH! Du bist der Patient, der krank ist und verständlicherweise wissen will, was er hat, und nicht eine Akte mit komischen Wörtern, die der Assistent dem Chef wichtig mitteilt"
"Nee, also ich stell mich da nicht so in den Vordergrund"
"Gibst Du Dein Auto iun die Werkstatt, zahlst brav 5000€, ohne eigentlich zu wissen, ob der Vergaser oder die Bremsen kaputt waren?"
"Das ist ja was gaaaaaanz anderes"
Eine halbe Stunde später erneuter Anruf:
"Also, ich habe jetzt mal nachgefragt. Diese ganzen komischen Wörter weiß ich nicht mehr, aber ich habe Herzrhythmusstörungen und die sind in der einen und auch der anderen Kammer da und sind aber nicht schlimm"
Ja, danke... :-wand Wenn das der normale Patient ist, wundere ich mich auch nicht mehr über den 18. Angehörigen, der auf der Matte steht und wissen will, wie et der Omma geht seufz*
sodbrennen
05.09.2011, 20:01
auweia.... :-keks
Kackbratze
05.09.2011, 20:11
So sieht das also am anderen Ende der Leitung aus....
Da wird ja manchmal echt manches falsch verstanden... Kannst und darfst Du auch direkt mit den Kardiologen reden?
Ich werde morgen versuchen, da jemanden zu erwischen. Klar, als Wochenendkursschamanin habe ich da sicherlich auch nicht den riesen Peil, aber ich traue mir doch zu, etwas mehr zu begreifen als meine Mutter :-keks Das Doofe ist halt, wenn man einerseits völlig genervt ist, aber andererseits natürlich ein furchtbar schlechtes Gewissen hat deswegen hat, schließlich hat sie ja tatsächlich was *seufz*
Moorhühnchen
05.09.2011, 20:27
Vor allem: die Angehörigen können mit den ganzen komischen Wörtern dann auch net mehr anfangen..... Mein Beileid, Muri - mit solchen Familienmitgliedern bin ich auch gesegnet! :knuddel:
Ich finde es ja nicht schlimm, nicht zu verstehen, um was es geht, das ist völlig normal und auch die beste Erklärung von furchtbar empathischen Ärzten bringt vielleicht 10Watt ins Dunkel. Aber dieses, ja, was ist es? Desinteresse? Scham? Nicht aufdringlich sein? Naja, DAS halt, macht mich fertig. So kann man doch nicht sein, wenn es um einen selber geht, oder?
Kackbratze
05.09.2011, 20:48
In gewissen Generationen ist das immernoch verbreitet. "Die" machen alles, was der Arzt sagt, fragen auchnicht nach und wollen meist auch garnicht nachfragen.
Und wenn man dat Pilleken einschmeißt, hat man ja auch nichts mehr...
Feuerblick
05.09.2011, 20:51
Jaja, der klassische Dialog:
"Sie nehmen Marcumar, warum denn?"
"Das hat mir mein Hausarzt verschrieben"
:-wand
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