Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
ehemalige Userin 24092013
08.11.2011, 19:29
achso, doch, eine wichtige Aufgabe haben wir ja doch: die operativen Kollegen in ihrer Tätigkeit zu behindern :-D
z.B.: Blutdruck zu hoch, nicht genug relaxiert, TUR-Patient hat ne Erektion (das ist bei uns grad in der Uro der Klassiker: die Erektionsnarkose durch Propofol :-))), ZVD zu hoch, der Bügel/Arm/Infusionsständer/Tubus etc. ist im Weg, der Bair Hugger zu laut/zu warm, Einleitung dauert zu lang ... (Liste beliebig fortsetzbar)
:-))
:-D sehr gut beschrieben!!!!
Die TUR Propofollatte allerdings kannte ich noch net.
Leelaacoo
08.11.2011, 20:34
Genau. Wieviele internistische Erkrankungen kann man schon heilen? Ne Pneumonie vielleicht. :-wow
Aber wieviele internistische Erkrankungen kann man chirugisch aggravieren? Viele viele viele...neulich mal wieder den guten alten Voltarenklassiker gehabt...Voltaren druff uff die Nephropathie, brav den Kreaanstieg kontrolliert, als Lösungsansatz die berühmte "Chirugeninfusion" (jeweils 2x Tag 500 NaCl + 20 Lasix in der Infusion) zum "Spülen" versucht, nach ner Woche dann Verlegung: OT-Ton Brief: "Komplikationsloser postoperativer Verlauf, Fädenzug in 12-14 Tagen, bitte um Einstellung der Niereninsuffizienz." (DAS war übrigens der gesamte Verlauf:-oopss)...in der Medikationsliste stand aber auch konsequenterweise bei dem Krea von 5,8 mg/dl das Voltaren in Beinahe-Höchstdosis noch drin:knuddel: (hach, ich lieb ja Bashing...und wenn mal die Psychiater von mir verschont werden...).
Ach ja, heute Verlegung aus der Neuroradiologie nach Intervention vor 2 d, TAA, nach dem "lytischen" Cocktail aus Betablocker/Coradrex/Digitalis nicht zu bremsen...siehe da, im Vorbrief steht das autonome Adenom der SD...weder TSH vor noch nach Intervention, bei der wahrscheinlich gefühlt 20 Liter Kontrastmittel geflossen sind...knackige Hyperthyreose...spannend spannend ;-)
Gestern panische Verlegung von Peripherie: V.a. obere GIB, Hb 4,8 g/dl....irgendwie sah aber die Patientin soooo rosig aus...und blutete garnicht...in der BGA von der Kollegin dann auch noch Kalium von 1,3 mmol/l gesehen....ähh, die Patientin sah auch noch ziemlich lebendig aus....also mal Blut aus dem Nicht-Infusionsarm abgenommen, gut wars (auf so ne Ente bin ich aber auch mal reingefallen...also waren wir lieb und garnicht hämisch bei der Rückverlegung;-) ).
LG Lee (nach einem "Frühdienst" von 13 h Dauer matt in der Birne)
Kackbratze
08.11.2011, 20:53
Telephonat mit dem diensthabenden Internisten:
"Ich hab hier einen 80jährigen Patienten, der hat so Schmerzen. Ich weiss nicht, was er hat, Galle und Blinddarm sind unauffällig. Labor auch. Anamnese ist schwer. Schau doch mal als Chirurg drauf, vielleicht findest Du was, ansonsten nehm ich den sowieso stationär zur Überwachung auf."
Verlegenheitsfragestellung auf Konsil:
"Chirurgische Mitbeurteilung erbeten. Appendizitis? Cholezystitis?"
Hrmpf. Arbeitsbeschaffung in der Nacht.
Wenn wenigstens die ehrliche Fragestellung:
"Er ist nicht koscher, schau mal bitte auch drauf" gekommen wäre, aber das Konsil war eine reine Farce.
Leelaacoo
08.11.2011, 21:07
Telephonat mit dem diensthabenden Internisten:
"Ich hab hier einen 80jährigen Patienten, der hat so Schmerzen. Ich weiss nicht, was er hat, Galle und Blinddarm sind unauffällig. Labor auch. Anamnese ist schwer. Schau doch mal als Chirurg drauf, vielleicht findest Du was, ansonsten nehm ich den sowieso stationär zur Überwachung auf."
Verlegenheitsfragestellung auf Konsil:
"Chirurgische Mitbeurteilung erbeten. Appendizitis? Cholezystitis?"
Hrmpf. Arbeitsbeschaffung in der Nacht.
Wenn wenigstens die ehrliche Fragestellung:
"Er ist nicht koscher, schau mal bitte auch drauf" gekommen wäre, aber das Konsil war eine reine Farce.
Abführen hilft meistens:-oopss
Ich kann aber kontern: Anruf Chirurg aus der NA: Alter Patient, war gestürzt, Frakturen ausgeschlossen, aber der ist delirant und unruhig und hyperton, muss internistisch überwacht werden...also haben wir mal die 1600 ml aus der Blase abgelassen...siehe da, ruhig und friedlich;-)
Hach ja, in Wirklichkeit haben wir uns ja alle lieb...und ein wenig darf man sich sein trostloses multimorbides Internistendasein ja schönreden:-oopss
(Ich will in Wirklichkeit nämlich auch mal sprechende, orientierte, nicht halb zu Staub exsikkierte, nicht spuckende, nicht um sich schlagende, kooperative Patienten haben, bei denen die Eingabe der Vorerkrankungen in den PC nicht länger als das erwartete Überleben laut APACHE II dauert:-blush)
LG Lee
Kackbratze
08.11.2011, 21:19
(Ich will in Wirklichkeit nämlich auch mal sprechende, orientierte, nicht halb zu Staub exsikkierte, nicht spuckende, nicht um sich schlagende, kooperative Patienten haben, bei denen die Eingabe der Vorerkrankungen in den PC nicht länger als das erwartete Überleben laut APACHE II dauert)
Labormedizin.
Ansonsten hast Du alle diese Patienten in der Chirurgie, in der Gyn (Kreissaal), Pädiatrie, Geriatrie, Urologie eigentlich überall, sowie Du Patientenkontakt hast. :-nix
Hellequin
08.11.2011, 22:00
Ich hatte gestern ja nen richtig tollen ambulanten Orthopäden als Zuweiser (mag man kaum glauben:-)) ). Hat angerufen weil sich eine Pat. mit progredienter Paraparese der Beine beim ihm vorgestellt hat und er sie zur weiteren Abklärung schicken wollte. Der hat die Pat. tatsächlich neurologisch suffizient untersucht gehabt o.O. Ich war so begeistert von ihm das ich ihn sogar noch zurückgerufen habe um ihm die Ergebnisse und das weitere Proc. mitzuteilen.:-) Ich möchte mehr so Zuweiser haben:knuddel:
Kackbratze
08.11.2011, 22:49
Das gegenseitige Bashing ist auch mehr ein Hobby als ein Leben.
Sebastian1
08.11.2011, 23:19
Weia. So viele junge, kranke Patienten hatten wir lange nicht. Kein Spaß heute :-keks
Moorhühnchen
09.11.2011, 15:51
Gestern nach fast 2,5 Jahren in der Anästhesie meine erste Reanimation im OP. Heute Nacht hat die Patientin es dennoch geschafft. Ist glaube ich besser so... :-keks
WackenDoc
09.11.2011, 16:30
@Leelaa: Doch, es gibt nicht-exzikkierte, internistische Patienten...
....die haben dann aber auch nen Lungenödem :-wow
Kackbratze
11.11.2011, 11:59
nicht-exzikkierte
Ein Mann?!?
Antracis
11.11.2011, 12:22
(Ich will in Wirklichkeit nämlich auch mal sprechende, orientierte, nicht halb zu Staub exsikkierte, nicht spuckende, nicht um sich schlagende, kooperative Patienten haben, bei denen die Eingabe der Vorerkrankungen in den PC nicht länger als das erwartete Überleben laut APACHE II dauert:-blush)
Exsikkierte haben wir höchsten selten, die werden eigentlich immer internistisch. :-love Hab mich mal gewundert, warum mir quasi alle exsikkierten deliranten Omis von den Internisten quasi aus den Händen gerissen werden, während ich sonst immer mühsam ringen muss, egal ob die ne 45 Frequenz oder Elektrolyte wie der Ganges haben. Bis ich dann gecheckt habe, dass die exsikkierten Pats. stantepede in die Geriatrie verlegt werden. :-))
Ansonsten wat für ne Woche: 3 Tage die Arbeit von 3 Kollegen gemacht (2 Dauerkranke), dazu zwei Nachtdienste (wenigstens nicht im Stationschaos!) und nächste Woche ist die Besetzung noch übler und ich soll auch noch nen neuen Kollegen einarbeiten. :-oopss Trost: Immerhin komme ich dann nicht für die drei vakanten Dienste next Week in Frage!
Und jetzt : Wochenenddööööö!!! :-))
gestern wieder Großkampftag in der Ambulanz ... die Sekretärin will jetzt beantragen, mir Ambulanzverbot zu erteilen, weil ich "die Arbeit anziehe" und es immer besonders stressig ist, wenn ich da bin, aber ich fürchte, sie wird damit net durchkommen :-D
Ansonsten heute überstundenfrei - das hab ich mir alleine nach dem gestrigen Tag mehr als verdient :-)
Stationswoche überlebt und nicht an Langeweile gestorben oder von Patienten und/oder Angehörigen zu Tode gelabert worden. Aber Spaß ist anders :-keks Noch zweimal Visite am Wochenende und ich hab's erstmal für einige Wochen hinter mir!!!! :-party
Ich hab nächste Woche ein Vorstellungsgespräch für die Anschlussstelle. Und zwar im gleichen Spital, aber auf einer anderen Abteilung. Das Gespräch ist mitten am Tag und das ist für mich ein normaler Arbeitstag. In der Zeit nicht arbeiten zu müssen, ist kein Problem. Mir stellt sich jetzt eher die Frage meines Outfits für dieses Gespräch. So weit ich weiss, sind der Chefarzt und ein leitender Arzt der anderen Abteilung anwesend. Von den beiden läuft im normalen Leben der leitende Arzt immer in weiss rum, der Chefarzt in zivil mit Kittel drüber... Ich wäre naturgemäss an dem Tag auch in weiss unterwegs (wenn ich nicht gerade grün rumlaufe). Könnte natürlich aber auch was ziviles vorzeigbares mitbringen und mich umziehen. Wie würdet Ihr das machen?
WackenDoc
11.11.2011, 16:19
@ Bratze: Oops- kleiner Tippfehler. Jetzt bleibt er aber.
Und noch nen Nachbrenner aus dem RD-Praktikum: Person nicht ansprechbar. Wir wurden vom RTW schon fast wieder abbestellt, da anscheinend nur C2-Intox bei bekanntem Abusus. Mehrere leere Schnapsflaschen in der Wohnung und entsprechender Geruch.
Aber da wir nu schon mal da waren, haben wir uns den Patienten dann doch noch angeschaut.- Zum Glück. So ganz hat nämlich die Bewusstseinsstörung nicht zusammen gepasst (Patient hast sich spontan bewegt und die Augen geöffnet, aber nicht gespochen). In der Untersuchung fiel dann ne Halbseitensymptomatik auf. Also ab in die Stroke: Im Labor kein C2 nachweisbar, dafür demarkierte sich im CT ne Ischämie.
Fazit: Auch wenn der Fall eindeutig zu sein scheint, sich selbst ein Bild machen, den Patienten gründlich untersuchen und auf die kleine Stimme im Hinterkopf hören wenn sie sagt: "Da stimmt was nicht".
Es ist irgendwie total ********, ne Blutung zu haben in ner fremden Klinik...wo man die Leute net kennt und alle net einschätzen kann. Hat mir natürlich auch niemand verraten, wo wie was. Was Knochiges...Ausgangs-Hb von knapp 8g/dl, keine EKs vorhanden, gut, halt welche bestellt. Die angekündigte 60min OP mit wenig Blut wurde dann natürlich eine 6std. Blutschlacht, alles relativ entspannt, baaaaam, Sauger voll, Sauger voll, Cellsaver aufgebaut, katecholaminpflichtig (Chirurgie??? ach ja, haben wir gar nichts gesagt??? blutet jetzt nicht nur ein bißchen, sondern ganz schön viel...ups)
...da ich ja in nem fremden Haus bin, wollte ich mal bescheid sagen, was da gerade so läuft, OP-Manager: kann nicht, aufgelegt, okay...war dann alles einigermaßen im grünen Bereich, allerdings gabs kein Überwachungsbett, mal auf gut Glück irgendene IMC angerufen. Kein Bett. Ja, okay, weißt Du zufällig, wo ich es sonst probieren könnte?????!!!
Wo ist der Wärmer? wie funktioniert das mit der Blutbank?
Jeden Tag erlebe ich etwas Anderes, über das ich nicht bescheid weiß, ziemlich doof, muß ich sagen.
Aber sonst sind sie wenigstens nett. (soll ich mal ein bißchen Wasser holen? -ähm, was? für den Patienten? -nö, für Dich. :-)) ) Und langweilen tue ich mich auch nicht.
Meine Pflege plus der Praktikant waren leider auch nur bedingt hilfreich.
Aber naja, Patient hat das wenigstens gut überstanden.
Feuerblick
11.11.2011, 18:29
Was war denn bitte DAS heute für ein Tag????? Man hat uns die Bude eingerannt, die Stationen sind brechend voll (so´n Mist, ich hab Sonntag Dienst...) und unser Chef wird heute wohl noch sehr lange im OP sitzen. Seine Laune war schon zwei Stunden nach Dienstschluss nicht die beste und da hat er noch zwei OPs indiziert... Baaaahhhh!
Kackbratze
11.11.2011, 19:09
Klassischer Freitag. Rumdaddeln und geordnet arbeiten bis ca. 12:45, danach flog die Scheixxe nurnoch durch die Abteilung.
OP plötzlich voll, Revisionsoperationen und Notfälle, Ambulanz läuft zu.
Und das Chaos war 16:45 wieder vorbei.
Feuerblick
11.11.2011, 19:30
Bei uns wars fast 17:30 Uhr (Feierabend wäre 15 Uhr gewesen).
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