Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ich mag jetzt net arbeiten *jammer* :-))
(wer macht auch so nen Blödsinn?? ganzen Tag Fortbildung, von da aus direkt zum Nachtdienst :-oopss selbst schuld!)
Besser so als wie der Gatte vor einigen Monaten, der nach dem ND vier Stunden geschlafen hat, sich 80km ins Auto gesetzt hat, um zu einer Fortbildung zu fahren, von der aus er direkt in den nächsten ND gehen wollte, um dann bei Ankunft an den Tagungsräumen festzustellen, dass die FoBi tags zuvor war :-keks
sagen wir mal - suboptimal :-))
*gähn* ich geh ins Zimmerchen...
Mein unten genannter Plan war dann leider schnell hinfällig, erst Notaufnahme, dann waren wir noch die ganze Nacht mit einem Frühchen mit Darmverschluß beschäftigt, das betäubt werden mußte. Mir fehlte dann doch die Ruhe, um davor noch kurz zu schlafen, die 380g Mensch, die da auf uns warteten, haben mich dann doch ein bißchen nervös gemacht :-oopss gruselig, ehrlich gesagt...
Sebastian1
13.11.2011, 17:27
380g-Frühchen narkotisieren? Oh weh...da geht einem aber gewaltig die Flatter...
Ich war so sauer... ein armer Mensch, HCC Child C, präfinal, der nur deswegen auf die Intensiv verschifft wird, weil es natürlich so gar nicht absehbar war, dass es ihm irgendwann rapide schlechter geht und man deshalb mal vorsichtigerweise keine Vorgehensweisen besprochen hat mit Patient und Angehörigen. Das kann man ja dann auch besser am Wochenende in der Nacht erledigen :-kotz
Leelaacoo
13.11.2011, 19:55
Ich war so sauer... ein armer Mensch, HCC Child C, präfinal, der nur deswegen auf die Intensiv verschifft wird, weil es natürlich so gar nicht absehbar war, dass es ihm irgendwann rapide schlechter geht und man deshalb mal vorsichtigerweise keine Vorgehensweisen besprochen hat mit Patient und Angehörigen. Das kann man ja dann auch besser am Wochenende in der Nacht erledigen :-kotz
Kenn ich, ich hatte schon das Vergnügen, jemanden von der Palliativstation übernehmen zu müssen, weil man in die Akte "Rea nein, Intensiv ja, ITN eventuell" geschrieben hat...45 kg, Bronchial-Ca:-peng Ich meine, wenn man schon jemand auf die Palli aufnimmt, kann man doch solche Anordnungen nicht treffen...was soll denn da eine Beatmung helfen, bitte? Haben nicht intubiert in RS mit meinem OA, dafür Mo-Perfusor und Bettwache...schade, wenns so läuft, mit dem ganzen Gepiepse und Geschreie der Intox-Leutchen nebenan.
LG Lee (morgen mal wieder NEF...Montags -NEF hat mir bisher nie Glück gebracht:-oopss )
Kackbratze
13.11.2011, 21:54
Palliation und Angst vor Angehörigen gehen bei manchen Kollegen irgendwie Hand in Hand.
Logischerweise sind solche Gespräche nicht angenehm, aber irgendjemand muss es tun, und das sollte normalerweise der behandelnde Arzt und nicht der notfallmäßig gerufene Intensivmediziner sein.
Das ist einfach nur inkonsequent :-(
Kackbratze
13.11.2011, 22:09
Angehörigen zu sagen, dass das Familienmitglied eine sehr limitierte Lebenszeit hat passt aber nicht zum dem häufig gelebten Helferkomplex.
Sebastian1
13.11.2011, 22:48
Japp, war toll, denen dann zu sagen "innerhalb der nächsten 24 Stunden, egal ob mit oder ohne Intensivmedizin". So sehen klare Konzepte aus :-top Ist natürlich auch dann noch eine Eins-A-Indikation für die ITS.
Da sind noch andere Dinge seitens der behandelnden Abteilung in diesem Kontext meiner Meinung nach unter aller Sau gelaufen, aber die poste ich nicht... aber ich bin auch retrospektiv extrem sauer über diesen Verlauf.
Leelaacoo
14.11.2011, 04:17
Ist irgendwie schräg, dass man manchmal nur hört: "Ja, ich weiß, ist eigentlich nicht mehr indiziert, aber die Angehörigen bestehen drauf und der OA sagt....". Ich kenne die Situation und kann ja auch nicht gegen meinen OA oder CA entscheiden als kleiner Assi...aber man kann Angehörigen, die ja meist in einer Ausnahmesituation sind und einfach verzweifelt und auch mal um sich schlagen das Ganze auch meist so erklären, dass sie es verstehen und damit leben können und dem Pat. nicht wegen irrer Verklagensängste noch geschadet wird. Einfach nur bei der Aufnahme zu fragen "Sollen wir im Fall des Falles ihre Muter/ihren Vater wiederbeleben oder nicht?" ist unfein und suggeriert die tatsächliche Möglichkeit, gottgleich alles zu beheben...das ist unmoralisch!!! Als ob man präfinale Patienten jemals mit einer Rea/ITN gerettet hätte...andererseits sind das oft die dankbarsten Verläufe, wenn alle mal alles rausgelassen haben und akzeptieren und sich anständig verabschieden können...nur gerade nachts am WoEnde mit dieser Procedur zu beginnen, während man auf ITS ist ist echt suboptimal, da wär ich auch sauer...
LG Lee
Palliation und Angst vor Angehörigen gehen bei manchen Kollegen irgendwie Hand in Hand.
Logischerweise sind solche Gespräche nicht angenehm, aber irgendjemand muss es tun, und das sollte normalerweise der behandelnde Arzt und nicht der notfallmäßig gerufene Intensivmediziner sein.
Also ich kriege einfach eine Haßkappe, wenn Patienten für mehrere Wochen auf der Onkologie weggeschlossen werden, unter Chemo immer weniger werden und dann Freitags Nachmittags (!) zu den Palliativlern verschoben werden mit der Begründung: "Austherapiert, bitte um Übernahme!" Meistens war das dann eine Übernahme für ein paar Stunden, wo der Patient eigentlich nix mehr von hatte. Als ich lange genug auf der Schmerz/Palli war, habe ich solche Patienten dann auch abgelehnt. Einen MO-Perfusor kann man auch als Onkologe auf der eigenen Station ansetzen!
Am meisten angekotzt hat mich damals eine junge Frau, die lange wegen Chemo konserviert wurde, der AZ ging immer weiter in den Keller und man hat es in 4(!) Wochen nicht geschafft, mit der Patientin und vor allem der 16(!) j. Tochter tacheless zu reden!!!
Freitags nachmittags sollte ich die Dame übernehmen, welcher man gesagt hat, dass sie auf die Palli käme, um dort wieder fit fürs eigene Heim gemacht zu werden. Bereits beim ersten Kontakt war klar, dass sie das Wochenende wohl eher nicht überleben würde. Und nur einer zufällig anwesenden Freundin war es zu verdanken, den bisherigen Verlauf überhaupt nachvollziehen zu können. Da ich am Samstag zufällig Dienst hatte, habe ich der Freundin angeboten, dass Sie mit der Tochter am Samstag zu mir kommen könne, und wir uns in Ruhe mal unterhalten können. So habe ich im Bereitschaftsdienst dann alle Versäumnisse der letzten Wochen aufarbeiten dürfen. Damals hätte ich stundenlang im Strahl :-kotz en können...
Das ist einfach nur inkonsequent :-(
:-Meinung
Kackbratze
14.11.2011, 08:01
Kein Vierteltag vorbei und ich hab keinen Bock mehr.
Feuerblick
14.11.2011, 10:08
Uff, nach dem Horrorfreitag und einer vom Samstagsdienst total fertigen Kollegin hatte ich gestern das Schlimmste erwartet. Stattdessen war mein hoffentlich allerletzter Sonntagsdienst ein versöhnlich angenehmer Dienst. Zwar immer was zu tun, aber zumindest keine Menschentrauben vor der Notaufnahme.
Mein gestriger bestand auch nur aus einem arztbegleiteten Transport und zwei Runden Scmerzvisite und Warten, dass es fünf wurde. Danach kam nicht mal mehr ein Anruf... komischer Tag! Aber entspannt und ich kann das frei haben heute geniessen :-)
Kackbratze
14.11.2011, 10:59
Es ist 12:00 und für mich könnte der Tag schon vorbei sein.
Am meisten angekotzt hat mich damals eine junge Frau, die lange wegen Chemo konserviert wurde, der AZ ging immer weiter in den Keller und man hat es in 4(!) Wochen nicht geschafft, mit der Patientin und vor allem der 16(!) j. Tochter tacheless zu reden!!! ...
Wir haben das gerade als Angehörige durch und auch mich hat ziemlich angekotzt, dass man erst 2-3 Wochen nachdem die Diagnose feststand mit derjenigen Person über die Prognose (infaust!) gesprochen hat, wogegen ich und auch andere internetaffine Angehörige die Prognose ab Diagnosestellung kannten. Sowas geht einfach nicht und macht den Umgang mit den Patienten echt schwierig.
LG
Ally
Kackbratze
14.11.2011, 16:01
Unsere Patienten aktuell wissen alle über ihre Prognose Bescheid. Macht alles leichter, wenn auch nicht einfacher.
Sebastian1
14.11.2011, 19:13
Puh, das waren heftige Nachtdienste am Wochenende. Und pseudomembranöse Colitis ist ein A....
Aus völliger Gesundheit heraus in einen fulminanten septischen Schock mit MOV. Was aber toll war, dass die Zusammenarbeit ganz hervorragend geklappt hat, von Schwestern, Labor, Chirurgen, meinem Hintergrund-OA, der dann auch ganz schnell auf der Matte stand... leider dennoch die Kurve nicht mehr bekommen :-(
teletubs
15.11.2011, 09:28
Aus völliger Gesundheit heraus ...
Ist ja leider manchmal so und die Liste der Erkrankungen ist lang :-(
Puh...der Nachtdienst war auch nicht ohne...bin zwar einigermassen fit, aber so um die 10Patienten waren das doch in der Nacht. Und das schön war, dass alles dabei war und es nicht langweilig wurde :-wow Aber die nächste Nacht darf schon ein bisschen ruhiger sein :-dafür
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