Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Sunflower
18.11.2011, 19:34
Vorstellungsgespräch war erfolgreich- die letzte Phase der Weiterbildung ist gesichert.
:-top Herzlichen Glückwunsch!
Dass ich das noch mal sagen würde, hätte ich vor ein paar Jahren im Klinikswust auch nicht gedacht, aber:
Samstags arbeiten ist toll! Solch eine Ruhe in der Praxis. Alle Patienten dankbar, dass sie am Wochenende einen Termin bekommen haben, alle total nett, und nur 23 Patienten gehabt. Klasse Sache :-)
Kackbratze
19.11.2011, 13:24
Samstagsdienst ist auch im KH ganz okay. Man hat auf Station endlich mehr Zeit sich um Patienten und deren Fragen sowie Therapieoptionen zu kümmern, ohne das ständig irgendwelche Neuaufnahmen, etc die Planung umwerfen.
Angehörigengespräche blocke ich trotzdem meist ab, da dafür wirklich in der Woche mehr Zeit ist. Die Wochenendgespräche sind zu 90% nur "ich bin mal gerade hier und sie ja auch. Wie geht es meinem Verwandten, der nicht betreut ist, geistig fit ist und der schon seit 4 Wochen hier liegt und morgen entlassen werden soll?"
Meine Samstagsdienste im Krankenhaus waren immer sehr bescheiden. Wir hatten 12-Stundendienste. Am Anfang wurde die komplette Station (32 Betten regulär, meist ca. 5 überbelegt) mit einer OA-Visite versorgt, dann sind im Schnitt 25-30 Patienten in der Ambulanz aufgetaucht. Zudem lagen immer 5-7 Patienten bei uns, die alle drei Stunden eine Druckkontrolle benötigten. Zudem hatte man meist noch eine OP, die reinkam. Die Menge der Arbeit als solche war schon ok, das Dumme war nur, dass irgendwie immer alles gleichzeitig kam. Wenn das Auge nicht raushängt, geht Station nun mal vor Ambulanz, was aber weder den nervenden Schwestern, die teils im 10-Minutentakt angerufen haben, noch den Patienten, denen auch nicht klarzumachen war, dass ja eigentlich der KV-Dienst zuständig sei ("aber da muss ich 20 Minuten hinfahren!!!") einsehen. Es hat doch einige Monate gedauert, bis ich mich zum Einen selber besser organisieren konnte und zum Anderen auch mal den Mut für ein sichereres Auftreten anderern gegenüber entwickelt hatte, dass ich diejenige sei, die jetzt bestimme, was in welcher Reihenfolge zu machen sei. Danach ging es deutlich besser, stressfrei war aber anders.
Bei uns ist am Samstag und Sonntag immer die Hölle los, was Angehörigengespräche angeht :-peng (vermisse ich gerade gaaaaar nicht :-D)
Und ich habe ein komplett freies Wochenende :-) und was noch besser ist: ich muß weder über Weihnachten noch über Silvester arbeiten!! :-dance 2 Jahre hintereinander an richtigen Sch...tagen arbeiten lohnt sich also doch *freufreufreu* (der Neujahrnachtdienst ist wie von Zauberhand durch jemanden anders besetzt, ohne daß ich was gesagt habe :-) )
Angehörigengespräche am Wochenende gibt's bei uns gar nicht. Die Ambulanz brummt nämlich in aller Regel. Wochenddienst sind bei uns die mit Abstand am anstrengendsten.
Mein Nachtdienst gestern war auch bescheiden. Verprügelt worden, überfallen worden, besoffen auf die Fresse geflogen, Schmerzen seit zwei Tagen... das Übliche halt :-kotz
Da fährt man morgens nachhause und denkt nicht "Toll, ich habe lauter Menschen geholfen, was für ein gutes Gefühl!", sondern hat eher einen Hass auf die Menschheit, die aus lauter Vollidioten und Arschlöchern zu bestehen scheint.
Kackbratze
19.11.2011, 17:37
Mein Nachtdienst gestern war auch bescheiden. Verprügelt worden, überfallen worden, besoffen auf die Fresse geflogen, Schmerzen seit zwei Tagen... das Übliche halt
so verbringst Du also deine Freitage und behauptest dann, Du wärst im KH gewesen? Schlau!
das Dumme war nur, dass irgendwie immer alles gleichzeitig kam. Wenn das Auge nicht raushängt, geht Station nun mal vor Ambulanz, was aber weder den nervenden Schwestern, die teils im 10-Minutentakt angerufen haben, noch den Patienten, denen auch nicht klarzumachen war, dass ja eigentlich der KV-Dienst zuständig sei ("aber da muss ich 20 Minuten hinfahren!!!") einsehen. Es hat doch einige Monate gedauert, bis ich mich zum Einen selber besser organisieren konnte und zum Anderen auch mal den Mut für ein sichereres Auftreten anderern gegenüber entwickelt hatte, dass ich diejenige sei, die jetzt bestimme, was in welcher Reihenfolge zu machen sei. Danach ging es deutlich besser, stressfrei war aber anders.
Das musste ich auch erst lernen. Mittlerweile sage ich aber sowohl den Schwestern, als auch den Patienten mit akutem Nichts sehr deutlich, warum sie jetzt warten müssen. Macht es doch einfacher.
Nie bessern wird sich aber das andere: Das entsetzte "Da muss ich aber 20 Minuten hinfahren!!!" kenn ich aus dem Wochenenddiensten auch von Patienten mit irgendwas an/in/ums Auge, wenn ich in Ermangelung einer Augenklinik in unserer Stadt versuche, sie an den KV-Dienst oder eben die Augenklinik in einer anderen Stadt zu verweisen. Leider ist mindestens die Hälfte von denen auch dann nicht von ihrem "Argument" abzubringen, wenn ich sie darauf hinweise, dass ich Chirurg und kein Augenarzt bin. Zitat: "Aber Sie sind doch ein Krankenhaus." :-wand (Sagen Sie, wenn ich Augenarzt wäre, würden Sie dann mit ihrem gebrochenen Bein zu mir kommen???)
teletubs
19.11.2011, 18:18
Bei uns ist auch ne verrückte Woche...noch zwei Tage :-oopss Sind viel zu viel gestorben...und das tragische war, dass sie von mitte dreissig bis open end nach oben alt waren :-((
Leelaacoo
19.11.2011, 20:04
Auf ITS sind Wochenenden was Angehörigengespräche angeht einfach bald nur noch nicht mehr machbar...im Prinzip macht man ja die gleiche Arbeit (die gleiche Visite, die gleichen Aufnahmen, Entlassungen, Verlegungen etc.) wie unter der Woche, nur mit weniger Personal...und dafür aber mit Gesprächswünschen bei ALLEN Angehörigen...plus entferntere Verwandte etc. Wir haben zwar Zettel aufgehängt, auf denen wir um Verständis bitten, dass am WoEnde "Routinegespräche" nicht garantiert werden können (nicht alle sind ja instabil, manche werden 3-4 Wochen geweant...da muss man ja nicht alle 10 Minuten updaten) und um EINEN Ansprechpartner bitten...aber Lesen scheint eine nicht sehr weit verbreitete Fähigkeit zu sein...
Letztes WoEnde hat sich der Enkel einer Patientin (seit 1 Woche bei uns, Kontaktperson ihre Tochter, mit der täglich gesprochen wurde) mehrfach beschwert, weil er um 14 Uhr anrauschte, um Infos zu erhalten und ich ihn um eine halbe Stunde vertröstet hatte, weil wir gerade Übergabe hatten...um 14.25 Uhr stand er dann nochmals laut klopfend an der Arztzimmertür, um sich zu beschweren, wie lang er denn NOCH warten müsste, schließlich habe man ja noch was vor an dem Tag...nicht wie wir, die hier nur "abhängen"...und so geht das munter weiter...ufff...da muss ganz doll gegen die Gegenübertragung ankämpfen...;-)
LG Lee
Feuerblick
19.11.2011, 20:09
Na, dem Knaben hätte ich aber mal verbal ne Fönfrisur verpasst... Ich glaub, es hackt!
Hat der allen Ernstes das Wort "abhängen" in den Mund genommen?
Kackbratze
19.11.2011, 20:29
Wie geil, so jemand müsste noch längr warten. Vor dem Büro des Chefs...
Antracis
19.11.2011, 20:52
Habe beschlossen, bald auf 75% zu gehen. Datum wird davon abhängen, in welcher der nächsten 4 Wochen mein Glücksspiralenlos die Sofortrente gewinnt. :-))
teletubs
19.11.2011, 22:37
Der Wahnsinn von der Woche geht weiter :-( Alle bekloppt in der Birne oder haben eine akuten STEMI...verrückte Woche :-nix
Kackbratze
19.11.2011, 23:23
6 Jahre Studium um dann um Mitternacht einem bekloppten Patienten die Koprolithen digital entfernen zu müssen.
SO hab ich mir das immer vorgestellt.
teletubs
20.11.2011, 00:46
6 Jahre Studium um dann um Mitternacht einem bekloppten Patienten die Koprolithen digital entfernen zu müssen.
SO hab ich mir das immer vorgestellt.
Naja, das darf ja auch nicht jeder machen :-keks Braucht schon Fingerfertigkeit :-))
Und wieso müssen Eltern ihre Kinder auf den Notfall schleppen, nur weil sie einen über den Durst getrunken haben??? :-kotz
WalterSobchak
20.11.2011, 04:20
Apropos "über den Durst trinken" - neuer trauriger Rekord: bis Stand 5:18 Uhr drei Jugendliche (unabhängig voneinander) mit Alkoholintox aufgenommen, ALLE drei komatös :-?
teletubs
20.11.2011, 09:00
Apropos "über den Durst trinken" - neuer trauriger Rekord: bis Stand 5:18 Uhr drei Jugendliche (unabhängig voneinander) mit Alkoholintox aufgenommen, ALLE drei komatös :-?
Oha :-keks Habe einen Gesamtpromille-Gehalt von 17,5 vom ganzen Abend...bei 8 Leuten :-party Aber alle heimgeschickt. Haben aktuell kein Platz für so etwas :-oopss
Nur noch eine Nacht...allen restlichen ruhigen Sonntagsdienst
4 Schockräume in 3 Nächten, davon 2 intubiert. Das hatte ich auch noch nie. Sturz aus 4m Höhe, Sturz aus 3m Höhe, Sturz aus 6m Höhe und die Krönung war heute ein Mordversuch per Messer. Hätte der Täter nicht rechts und links verwechselt, wäre sein Opfer wohl weniger gut dran gewesen... und dazu das Übliche: zwei Opfer von Türstehern, und selbst verständlich alle schön alkoholisiert.
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