Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Thomas24
23.02.2012, 19:23
@Miss: Jepp... Ich musste leider feststellen, dass ich besser kein totes Pferd reite... :-))
Du bist doch lange genug im Gesundheits(un)wesen tätig, um zu wissen, dass es bei uns in D keine toten Pferde gibt...
Nu ja, das Gesundheitswesen riecht vielleicht etwas streng...
Aber McKinsey, die Ärztekammer und das BMG werden dir schlüssig darlegen, dass unser totes Pferd nur halbtot ist und sich im internationalen Vergleich als weniger tot als die Konkurrenz darstellt. Und wenn man die Benchmarks verändert, ist das Pferd auch wieder flott...:-))
Sagt mal....
"Innere Medizin" im ersten Jahr:
Was darf ich erwarten und wo muß ich da "halt durch"? Ich halte es erstmal recht allgemein, bin gespannt auf das "was halt irgendwie dazu gehört".
Würd mich freuen wenn die Internisten was dazu sagen..
@ Funkel
Das finde ich optimopti (neues Wort der Tochter). Ich glaube, Praxis passt gut zu dir. Aber keine Gemeinschaftspraxis mit der Muri, oder?
Feuerblick
23.02.2012, 19:59
Nee, ganz weit weg von Muri. ;-) Mal sehen, ob das zu mir passt... :-nix
Hoppla-Daisy
23.02.2012, 20:42
Gibt's eigentlich irgendwie Erlebnisreisen à la "Buchen Sie einen Ausflug ins Wunderwasserwerk" :-peng??? Hallo??? Wir sind VOLL! Und Noro hält auch langsam Einzug, ESBL wird auch immer wieder gern genommen. Buchen Sie also möglichst was Anderes!
:-))
Soooo, langsam kommt's auch mit dem "Opsen". DJ-Katheter ziehen macht Spaß, ESWLen auch. Meine OP-Berichte-Mappe wächst :-)
Feuerblick
23.02.2012, 20:50
:-)) Soll ich mal Pauschalreisen anleiern? Einmal Wasserwerk-Besichtigung bei Frau Ente?
Hoppla-Daisy
23.02.2012, 20:56
Untersteh dich! :-))
Sonst geb ich Glaukom-Patienten fiese Medis und schick sie dann alle zu euch :-D
Mondschein
23.02.2012, 21:05
Sagt mal....
"Innere Medizin" im ersten Jahr:
Was darf ich erwarten und wo muß ich da "halt durch"? Ich halte es erstmal recht allgemein, bin gespannt auf das "was halt irgendwie dazu gehört".
Würd mich freuen wenn die Internisten was dazu sagen..
Hm, weiß nicht so genau, worauf du rauswillst, aber ich versuch mal, allgemein zu antworten:
In der Hauptsache wirst du auf Station rumwuseln, je nach Haus und Organisationssystem entweder mit einem Stationsarzt/ Oberarzt, der dir Anleitung und Rückhalt gibt oder im suboptimalen Fall auch mal völlig alleine (dann musst du aber überlegen, ob du das längerfristig so hinnehmen möchtest...).
Am Anfang hast du vielleicht das Gefühl, nie den Überblick zu kriegen und den Aktenberg nie zu bezwingen, aber irgendwann merkst du, dass es doch besser wird und du auf einmal alles im Griff hast und das ganze auch noch Spaß macht :)
Feuerblick
23.02.2012, 21:10
Untersteh dich! :-))
Sonst geb ich Glaukom-Patienten fiese Medis und schick sie dann alle zu euch :-DIn den nächsten sechs Wochen bin ich da nicht gefährdet, danach fänd ich es blöd :-))
Hoppla-Daisy
23.02.2012, 21:15
Ich kann warten :-))
antonia123
23.02.2012, 21:29
Sagt mal....
"Innere Medizin" im ersten Jahr:
Was darf ich erwarten und wo muß ich da "halt durch"? Ich halte es erstmal recht allgemein, bin gespannt auf das "was halt irgendwie dazu gehört".
Würd mich freuen wenn die Internisten was dazu sagen..
ich frag mich grad das gleiche
ich wurde nach 2 tagen für eine woche einfach mal alleine auf station gelassen weil jemand krank wurde und es wichtiger war, dass die geldbringenden abteilungen voll besetzt sind.. jetzt hab ich zwar die meisten tage wieder eine andere assistentin an meiner seite aber dafür hab ich in 2 wochen schon 4 mal die station wechseln müssen weil ständig jemand im urlaub oder krank war.. geht mir ziemlich auf den keks.
momentan fühle ich mich noch sehr verloren aber ich merke schon, dass es langsam besser wird.
den ersten dienst sollte ich übrigens nach 3 wochen alleine machen aber da hab ich gesagt das mach ich nicht
Feuerblick
23.02.2012, 21:31
Ich kann warten :-))
Is ja gut, ich mach ja nix :-)
Hm, weiß nicht so genau, worauf du rauswillst, aber ich versuch mal, allgemein zu antworten:
In der Hauptsache wirst du auf Station rumwuseln, je nach Haus und Organisationssystem entweder mit einem Stationsarzt/ Oberarzt, der dir Anleitung und Rückhalt gibt oder im suboptimalen Fall auch mal völlig alleine (dann musst du aber überlegen, ob du das längerfristig so hinnehmen möchtest...).
Am Anfang hast du vielleicht das Gefühl, nie den Überblick zu kriegen und den Aktenberg nie zu bezwingen, aber irgendwann merkst du, dass es doch besser wird und du auf einmal alles im Griff hast und das ganze auch noch Spaß macht :)
Das rumwuseln und der Aktenberg ist mir klar. Auch dass ich vieles noch nie gemacht / gesehen / erlebt habe..
Im suboptimalen Fall fühl ich mich eher alleine und finde nicht die Balance zwischen "nicht auf die Nerven gehen" und "jetzt Hilf mir".. Inzwischen versuch ich auch überwiegend selbständig klar zu kommen, aber oft steh ich dann bei komplexen metabolisch allgemeine-dekompensierten Patienten an einem Punkt wo ich nicht weiter komme, und wenn ich dann um Hilfe bitte, hab ich das Gefühl ich sitze Augenrollern gegenüber...
Nehme viel nach Hause, bin erschöpft und hab das Gefühl, es wird mir vermittelt, alles gleich perfekt können zu müssen.
Hallo? Ich bin neu, ich kann nicht jetzt schon alles mal erlebt haben..
ich frag mich grad das gleiche
ich wurde nach 2 tagen für eine woche einfach mal alleine auf station gelassen weil jemand krank wurde und es wichtiger war, dass die geldbringenden abteilungen voll besetzt sind.. jetzt hab ich zwar die meisten tage wieder eine andere assistentin an meiner seite aber dafür hab ich in 2 wochen schon 4 mal die station wechseln müssen weil ständig jemand im urlaub oder krank war.. geht mir ziemlich auf den keks.
momentan fühle ich mich noch sehr verloren aber ich merke schon, dass es langsam besser wird.
den ersten dienst sollte ich übrigens nach 3 wochen alleine machen aber da hab ich gesagt das mach ich nicht
Aber wenn man dann mal das Geldbringen nicht so läuft oder etwas falsch angeordnet oder abgesprochen wurde, dann hebt man doch sehr schnell den Finger...
Gibt es ECHTE Alternativen oder braucht man da nur ein dickes Fell??
netfinder
23.02.2012, 23:16
... hab das Gefühl, es wird mir vermittelt, alles gleich perfekt können zu müssen.
Hallo? Ich bin neu, ich kann nicht jetzt schon alles mal erlebt haben..
Normal.
Gibt es ECHTE Alternativen oder braucht man da nur ein dickes Fell??
Alles andere? :-))
Mondschein
23.02.2012, 23:48
Hi,
seid ihr allein auf euren Stationen? Von Anfang an ?! Wie oft kommt ein FA/OA vorbei? Macht ihr allein Visite?
Bin da ein bissl meine "verhätschelnde" Uniklinik gewöhnt, wo immer ein ganzer Rattenschwanz an Menschen bei der Visite rumhüpft und einem schon daher manche Entscheidungen abgenommen werden.
Ihr müsst nicht alles können, woher denn? Also nicht ärgern lassen von komischen Blicken. Meist findet man schnell raus, wen man gut fragen kann und wer bereitwillig hilft (so ne Art "Vorbild" im Arbeitsstil ist nützlich, find ich).
Bissl durchhalten muss man, ich fand die ersten Monate schon orgendlich anstrengend, aber dann wirds besser und irgendwann kann mans und bespricht eher die Spezialfälle. Wenn man das erste Mal merkt, dass man die Station irgendwie im Griff hat - gutes Gefühl! Und es macht Spaß (also mir zumindest, vielleicht hab ich auch eine masochistische Ader, aber ich find Innere schon toll!!)
Hoffe, dass es bald besser läuft und es euch auch Spaß macht!
Das rumwuseln und der Aktenberg ist mir klar. Auch dass ich vieles noch nie gemacht / gesehen / erlebt habe..
Im suboptimalen Fall fühl ich mich eher alleine und finde nicht die Balance zwischen "nicht auf die Nerven gehen" und "jetzt Hilf mir".. Inzwischen versuch ich auch überwiegend selbständig klar zu kommen, aber oft steh ich dann bei komplexen metabolisch allgemeine-dekompensierten Patienten an einem Punkt wo ich nicht weiter komme, und wenn ich dann um Hilfe bitte, hab ich das Gefühl ich sitze Augenrollern gegenüber...
Nehme viel nach Hause, bin erschöpft und hab das Gefühl, es wird mir vermittelt, alles gleich perfekt können zu müssen.
Hallo? Ich bin neu, ich kann nicht jetzt schon alles mal erlebt haben..
nach nun mehr 3,5 wochen kann ich sagen es wird. der aktenberg ist nicht mehr so krass, ich weiß, wann vieles zu tun ist und man bekommt ein gefühl für einiges, aber bei mir ist immer ein oa mind. in piepernähe (nur diese woche nicht), und.in entscheidenden momenten geht der anruf an die chefin, die echt verständnisvoll ist, wir händeln auch vieles selbständig aber man braucht sie bei den teuren entscheidungen und ich habe noch einen kollegen im 5. jahr, wir ergänzen uns ganz gut.
dreamchaser
24.02.2012, 09:04
Gerade am Anfang in der Inneren muss man versuchen etwas Routine in die gängigen Therapien zu bekommen. Entweder man hat einen erfahrenen Assistenten mit auf Station, mit dem man die Kurven durchgeht, besser aber ist der OA (Facharzt-Standard). Manche OÄ muss man zu ihrem "Glück" zwingen - da muss man beharrlich anrufen, ggf. dann einfach den nächsten OA anrufen und nerven. Und wenn da nix geht, dann Chef anrufen und Situation schildern. Es geht um Patienten, und im Zweifelsfalle liegt die Schuld bei dir, weil dein OA dann sagt, er habe davon nicht erfahren. Wichtig ist auch, alles zu dokumentieren.
Irgendwann kommt dann das Gefühl, es klappt etwas besser und man kann dem OA schon eigenständig Vorschläge machen, die dann nur noch abgenickt werden.
Innere besteht aus mind. 3-4 Jahren Stationsarbeit, wenn man in der Klinik bleibt. Da muss man sich eine geeignete Klinik und nette Kollegen suchen.
Picknicker
24.02.2012, 09:44
Ganz wichtig fand ich am Anfang Struktur in die Arbeitsabläufe reinzubringen, ich hab dann z.B. meine Briefe schon mal angelegt (Briefkopf, Anamnese etc kann man ja gleich nach der Aufnahme eintragen) und dann unmittelbar vor der Entlassung alles andere eingefügt. Zwei- dreiseitige Epikrisen bei ner Polypektomie hab ich mir auch von Anfang an (im Gegensatz zu vielen Kollegen) gespart, in der Kürze liegt die Würze. Kein Hausarzt hat Bock, 3 DinA4-Seiten allein mit der Epikrise zuzubringen, wenn der Patient frisch entlassen vor ihm sitzt.
Und ganz wichtig: ältere Kollegen/OÄ von Anfang an mit einbeziehen und auf Visite, bzw. Besprechung bestehen. Ihr seid zur Ausbildung da, woher soll Fachwissen denn kommen, wenn´s euch keiner zeigt. Und noch wichtiger: keine Panik! Anfangs ging´s jedem von uns so. Und wenn´s nicht besser wird: Düse machen, neue Stelle suchen.
Innere macht viel Spass, wenn men nette Kollegen hat, sich im Team und in seine Arbeit eingearbeitet hat und wenn´s dann (so nach einem Jahr) einfach rund läuft.
Leelaacoo
24.02.2012, 10:02
Gerade am Anfang in der Inneren muss man versuchen etwas Routine in die gängigen Therapien zu bekommen. Entweder man hat einen erfahrenen Assistenten mit auf Station, mit dem man die Kurven durchgeht, besser aber ist der OA (Facharzt-Standard). Manche OÄ muss man zu ihrem "Glück" zwingen - da muss man beharrlich anrufen, ggf. dann einfach den nächsten OA anrufen und nerven. Und wenn da nix geht, dann Chef anrufen und Situation schildern. Es geht um Patienten, und im Zweifelsfalle liegt die Schuld bei dir, weil dein OA dann sagt, er habe davon nicht erfahren. Wichtig ist auch, alles zu dokumentieren.
Irgendwann kommt dann das Gefühl, es klappt etwas besser und man kann dem OA schon eigenständig Vorschläge machen, die dann nur noch abgenickt werden.
Innere besteht aus mind. 3-4 Jahren Stationsarbeit, wenn man in der Klinik bleibt. Da muss man sich eine geeignete Klinik und nette Kollegen suchen.
So ist es. Allerdings haben sich die Zustände in den allermeisten KLiniken deutlich verschlechtert...als ich anfing (was nun ja keine Ewigkeit her ist ...*hüstel*) war es selbstverständlich, dass der Anfänger fest mind. 6 Monate auf der gleichen (meist Privatstation unter Chefaufsicht) blieb...und einen Stationsarzt hatte...(sprich entweder Assistent ab 5tem Jahr oder FA), man hat dann die Station geteilt, der Stationsarzt war aber auch neben dem OA Ansprechpartner für "kleinere" Sachen...und durch die tägliche Chefvisite + 1x/Woche OA-Visite + 1- 2x/Tag Kurvenvisite mit OA hat man dann eben gelernt...das ging aber nur, solange genug "Erfahrene" da waren...seit einiger Zeit werden diese immer mehr aus der Abteilung gedrängt (mit teils Dingen wie 4-6monatigen Vertragsverlängerungen für Fachärzte (!) ), was dazu fürht, dass letztes Jahr von 12 Assistenten 7 im ersten Jahr waren...der Rest von uns verteilte sich auf Funktionen/ ITS und Nachtdienste...also lernte nun der Assi im 5ten Monat (!) den Assi im 1 Monat ein...und die OÄs sind zunehmend (und verständlicherweise) dekompensiert...wenn man so eine Politik fährt, dann wundert es einen wirklich nicht, dass sich nie Neuen nicht eingearbeitet fühlen. Ich musste erst nach 2 Monaten mit Tagdiensten wochentags (bis 20 Uhr) anfangen, nach 6 Monaten erst Nachtdienste machen (worüber ich mich dann auch gefreut habe, hatte da schon die Stationsroutine satt). Und die Neuen müssen nach 4 Wochen ran...kein Wunder also, wenn ich Patienten neu vollantikoaguliert auf die ITS bekomme und auf die Frage nach dem WARUM höre: "wegen dem Linksschenkelblock"...prima...
LG Lee
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