Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Feuerblick
12.03.2012, 20:46
Nee, aber man kann am Tag nach dem Dienst noch den Boerne-Tatort gucken, würd ich sagen :-)
Ich mache meinen Famulanten nicht das Leben schwer (wozu auch?), aber die Zeit und die Intensität der Erklärungen, die ich ihnen widme, ist schon abhängig von ihrem Engagement. Das heißt nicht, dass sie länger bleiben müssen oder ähnliches; aber wenn kein Interesse von der Famulantin kommt, dann halte ich mich auch eher zurück. Es ist ein Geben und Nehmen. Wenn sie den Eindruck vermittelt nur 'abhängen' zu wollen könnte sie das von mir aus tun, aber dann darf sie auch nichts erwarten. Und im 10. Semester auf einer großen internistischen Station darf man schon aktives Mitarbeiten, auch i.S. von Blutabnahmen im vernünftigen Rahmen, erwarten :-meinung
Es gibt da meiner Erfahrung nach wirklich sehr unterschiedliche Studenten... Ich hatte von Himmel bis Hölle auch schon alles.
Hoppla-Daisy
12.03.2012, 20:57
LMD, das kannste doch nicht vergessen haben, dass wir vor kurzem auch noch auf der anderen Seite waren! ;-)
Ich freu mich gerade, dass ich unserem Famulanten ab und an auch mal was erklären kann :-)
psycho1899
12.03.2012, 21:00
... wenn ich mich recht erinnere, haben wir doch grad zusammen Examen gemacht??? Also Leiden lassen? Hmmm find ich etwas... *naja*, ...nach 3,5 Monaten "Dienstzeit" bin ich doch immer noch eher abgeschreckt von einigen universitären Beispielen.... Leben und leben lassen.
Uninteressierte Famulanten können schon ziemlich nerven. In der Regel bin ich ohne Studenten mit meiner Arbeit auch zügiger fertig, da ich in der Regel mehr Zeit aufwende, ihnen was zu erklären, Pat. besprechen, nachuntersuchen etc. als sie mir Arbeit abnehmen, was ja auch okay ist. Wenn man dann jedoch auf Desinteresse stößt...
Ich erinnere mich an eine PJlerin in meiner Anfangszeit, die, nachdem ich mit dem Beginn der Visite gewartet habe, während sie bei den Patienten meines Kollegen Blut abnahm, nach etwa 30 Minuten Visite meinte, sie müsse jetzt frühstücken gehen, da in 30 Minuten die Kantine schließen würde und hat mich damit bei der Visite alleine stehen lassen. Wer einem so viel Desinteresse entgegen bringt, braucht auch kein Teaching erwarten... jedenfalls habe ich sie keinen meiner Patienten aufnehmen, lpieren etc lassen, sondern mich stattdessen der sehr interessierten Famulantin angenommen.
In der Tat hört sich der Spruch von LMD für ein Küken, wie er/sie noch einer ist ;-), schon ziemlich zynisch an, jedoch sollte man nicht vorschnell urteilen. Es gibt unter den Studenten schon Exemplare, die die Pest sind und die man am liebsten direkt zum Arbeitsbeginn wieder nach Hause schicken möchte.
Hoppla-Daisy
12.03.2012, 21:09
Diese Exemplare gab es schon zu Studentenzeiten. Manche von denen konnte man sich lebhaft als Pest vorstellen ;-).
Ich stimme dem doch zu, dass (ehemalige Mit-) Studenten durchaus ihre unterschiedliche Qualitäten und Motivationen haben! Natürlich!
Und vor allem gehe ich damit konform, dass ich antworte wenn man mir eine Frage stellt, die Tageszeiten nenne, höflich bin. Wenn ich merke, da ist eine Bereitschaft mir auch eine Hilfe sein zu wollen, kommt alles andere lehrende auch dazu (und im Gegenzug stört es mich nicht, wenn ich eine BE mache, und der Student sich eine Untersuchung anschaut.....)!
Aber der allgemeine Umgang, und dazu schliesse ich "leiden lassen" aus, ist eine Sache des Respektes!
Bezeichnend war dafür ein OA während meines PJ's, ... immer und zu allen gleich freundlich. Er hat der Putzfrau genauso freundlich die Tür aufgehalten und gegrüßt wie dem Chef. Und die die wollten, die hat er gefördert. Das hat mich extrem beeindruckt!!
Aber hey.. ich bin ein Anfänger..: und ich maße mir nicht an zu vergessen, dass auch ich mal während des 10.Semesters keine Lust mehr auf eine BE hatte..... Also bitte.
Genauso glaube ich auch nicht, dass ich (!) bereits "den Laden am Laufen halte" und der faule Student mich daran hindert..
Sorry mein "Anfänger"-Ton...
netfinder
12.03.2012, 21:41
Famulanten und PJler werden bei mir sicher niemals "leiden". So ein totaler Schwachfug!
... wenn ich mich recht erinnere, haben wir doch grad zusammen Examen gemacht??? Also Leiden lassen? Hmmm find ich etwas... *naja*, ...nach 3,5 Monaten "Dienstzeit" bin ich doch immer noch eher abgeschreckt von einigen universitären Beispielen.... Leben und leben lassen.
ja wir haben gerade examen gemacht und ich meine das so: sie wird zum äußersten schreiten müssen und blut abnehmen mit mir, patienten aufnehmen und diese beim untersuchen auch anfassen müssen, sie möchte nämlich am liebsten nur weit weg in einer ecke ihre zeit absitzen... und es tut mir leid, aber dafür habe ich zu viel zu tun und desinteresse fördere ich leider nicht. insbesondere nicht im 10. semester. ich würde nie wirklich bösartig sein, aber sie muss einfach mit ran, sie will von mir bestätigt haben, dass sie da war und ich halte es nicht für gerechtfertigt dieses auszustellen, wenn sie offen desinteresse zeigte.
habe wahrscheinlich einfach gestern die falsche formulierung benutzt. oben genannte sachen muss sie einfach machen, oder sie geht wirklich in ein labor- bzw. mikroskopiefach.
ihr satz des gestrigen tages dazu war: sie möchte onkologie machen, aber nix mit innere zu tun haben. dann frage ich mich warum sie auf der rheuma ist.
ist es als famulant falsch viele fragen zu stellen?
ich meine ich sehe ja selbst, dass die ärzte und assistenzärzte im tagesgeschäft viel zu tun haben. und ich versuche zu helfen wo ich kann.
aber manchmal kann ich auch nichts anderes als einfach nur rumsitzen, dass zeugt doch dann nicht von desinteresse, oder wird das so aufgenommen?
obwohl ich mich frage warum jemand in einem fach famuliert was ihn überhaupt nicht interessiert ;-)
meine ansprechperson in der jetzigen famulatur ist selbst eine frisch approbierte und es macht so wahnsinnig spaß. aber auch chef- und oberarzt sind jederzeit bereit zu erklären und zu zeigen. einer der fachärzte nimmt sich sogar zeit uns zwei famulanten zwischen durch referate zu halten (gestern gab es einführung in rö-thorax befundung)
das ist wirklich ein traum....und ja ich bin froh kein blutabnehmen zu müssen...das mag ich echt nicht
antonia123
13.03.2012, 06:29
ich finde viele fragen stellen überhaupt nicht falsch. du willst doch sachen lernen und arbeitest unentgeldlich mit also ist es dein gutes recht so viele fragen zu stellen wie du möchtest. das problem sind dann eher die antworten ;-) ich kann meiner famulantin einige fragen schlicht nicht beantworten weil ich selber erst seit 5 wochen arbeite. aber bei den sachen die ich dann auch nicht weiß machen wir es meistens so, dass sie das versucht im buch oder internet zu recherchieren wenn ich briefe schreibe und dann erklärt sie es mir ;-)
und rumsitzen wirkt nur dann desinteressiert, wenn alle anderen um einen rum am rotieren sind.
nach der visite sind leider sehr viele stunden für meine famulantin oft sehr langweilig weil ich einfach untersuchungen anmelden, telefonieren oder briefe schreiben muss. dass sie dann daneben sitzt und sich langweilt ist mir vollkommen klar und das tut mir dann auch immer leid. ich sag ihr dann immer so kann gerne noch mal irgend welche patienten untersuchen wenn interessante befunde zu erwarten sind oder in die funktion gehen oder so. meistens macht sie das aber nicht sondern erinnert mich lieber an dinge die ich mit meinem hasenhirn mal wieder vergessen hab :-))
dreamchaser
13.03.2012, 08:29
Ich erkläre Studenten gerne etwas, wenn sie Interesse zeigen. Unser letzter Famulant war allerdings nicht wirklich geschätzt bei uns: ich habe ihm auf seine Frage ausführlich geantwortet (habe extra meinen Brief unterbrochen, um ihm das zu erklären) und er geht einfach während der Erklärung aus dem Zimmer raus. Das fand ich dann ganz schön unverschämt. Damit habe ich das Erklären dann auch sein lassen, da ich einfach gesehen habe, dass sein Interesse nicht wirklich riesig sein kann.
Und er hat wohl immer wieder Kommentare abgegeben, die einfach nicht angebracht waren - das hat aber mehr meinen Kollegen genervt, dem er hinterhergelaufen ist.
WackenDoc
13.03.2012, 10:09
Ich glaube tatsächlich noch an das Gute im Menschen und gehe davon aus, dass es nur wenige ganz dreiste und faule Famulanten gibt.
@LDM: So ein Exemplar scheinst du ja abbekommen zu haben
Ich erkläre Famulanten (mehr davon haben will) und Praktikanten, Azubis etc. immer recht viel, auch wenn die nicht immer so viel fragen.
Ich denke da auch an meine Zeit als Studentin zurück- oft wusste ich einfach nicht was ich fragen soll oder wo ich mithelfen darf/soll. Als Anfänger hat man tatsächlich oft nicht den Überblick, welche Arbeiten erledigt werden müssen und was man davon machen soll/darf. (Hihi- ich nen das mal OP-Syndrom: Erstmal einfach nur in die Ecke stellen und nichts unsteril machen)
Meine Famulanten und PJler verdienen ein genauso gutes Teaching, wie ich es netterweise fast immer erfahren durfte :-)
Natürlich hängt mein Engagement z.T. auch von deren Engagement ab, aber z.T. sind die auch einfach schrecklich eingeschüchtert und trauen sich vieles nicht...also lieber ein bißchen nachsichtig sein.
(Neulich hatte ich aber auch einen ganz komischen Kauz an meiner Seite, da dachte ich zum ersten Mal, den schmeiß ich gleich raus (hab ich natürlich nicht :-angel), darüberhinaus verbittert, weil keinen Studienplatz in Dtl. bekommen (tut mir zwar leid, aber kann ich leider auch nichts für) und total verbissen in all seinen Aktionen -ich hab ihm bestimmt tausend mal gesagt, daß wir alle auch nicht sofort Braunüle legen, intubieren, Magensonde legen etcpp. konnten...egal, Weltuntergang :-nix)
Feuerblick
13.03.2012, 12:07
@LMD: Und was hast du davon, wenn du die Famulantin zum Arbeiten zwingst? Zumal sie nicht PJ ist, also auch nicht unbedingt ARBEITEN muss... Mal ganz abgesehen davon bescheinigst DU ihr ja nicht ihre Anwesenheit sondern der Chef der Abteilung. Ich finde dein Auftreten ehrlich gesagt ziemlich daneben. Wenn sie nicht will, dann lass sie in Ruhe. Als Famulantin ist sie mitnichten dafür gedacht, dir Arbeit abzunehmen. Deine Arbeit ist ganz alleine DEIN Problem. Sogar ein PJ ist nicht zwangsläufig dafür gedacht, dir das Leben zu erleichtern! Sie soll was lernen, d.h. sie sollte dir günstigstenfalls sogar MEHR Arbeit machen, weil du ihr was beibringen solltest. Also kannste eigentlich froh sein, dass sie nur in der Ecke sitzen will... *koppschüttel* Für jemanden, der noch vor einem Jahr selbst Student war, nimmst du den Mund ganz schön voll!
Thomas24
13.03.2012, 13:26
Also ganz genau genommen, *müsste* Sie sogar als PJ´lerin nicht arbeiten, sonst hätte Sie ja ein Arbeitsverhältnis (mit allen Rechten und Pflichten, inkl. Vergütungsanspruch) und kein Ausbildungsverhältnis mehr... ;-)
Und Famuli kann man sowieso zu nix zwingen- auch wenn der Name etwas anderes suggeriert.
Ich würde mich auch nicht zur Arbeit zwingen alassen als Famulant. Aber wenn ich sehe, dass "meine" Ärztin bis zum Hals in Arbeit steckt dann versuche ich einfach zu helfen wo ich kann. Und wenn es nur darum geht Botengänge zu machen. Dieses "zufeinsein" für alles, von einigen meiner Kommilitonen geht mir sowas von auf den Keks.
Aber schön, wenn Ihr als Arzt noch wisst wie es als Student war. Davon profitiere ich momentan auch sehr. Zumal ich dann auch mal länger bleibe, wenn etwas sehr interessant ist, aber auch gehen darf, wenn ich mal einen termin habe. Da habe ich auch schon andere Stationen erlebt, auf denen die Zeit mitgeschrieben wurde *kopfschüttel*
Hoppla-Daisy
13.03.2012, 16:28
So, für heute bin ich jetzt einfach mal extrem unzufrieden. Nein, nicht einfach mal so, sondern aus gutem Grund :-(
So, für heute bin ich jetzt einfach mal extrem unzufrieden. Nein, nicht einfach mal so, sondern aus gutem Grund :-( Nicht ärgern lassen!
Hoppla-Daisy
13.03.2012, 16:42
Nicht ärgern (lassen) ist leicht gesagt, wenn es im Team jemanden gibt, der sich grundsätzlich die Rosinen aus dem Kuchen pickt und ansonsten "Herr Ohnemichel" spielt. Boah, da schwillt mir echt der Kamm!
Nicht ärgern (lassen) ist leicht gesagt, wenn es im Team jemanden gibt, der sich grundsätzlich die Rosinen aus dem Kuchen pickt und ansonsten "Herr Ohnemichel" spielt. Boah, da schwillt mir echt der Kamm!
Nur zu verständlich. Allerdings dachte ich immer solche Hanseln gehören zum Klinikgrundinventar, weil die gibt es überall. Die Frage ist - wie begegnen? Bin mal gespannt ob sich Althasen/häsinnen noch dazu äußern werden...
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.