Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ach- sind die Busse mit den Patieten bei euch auch vorbei gekommen?
Bei uns wollten die aber nicht nur Überweisungen abholen, sondern auch noch nen Arzt sehen.
Und verschärfend: wir waren heute den ersten Tag nach einem zweiwöchigen Urlaub wieder da...*semikomatösnachderKaffeetassetastet*
WackenDoc
02.04.2012, 13:54
Ich frag mich, wann die alle ihre Facharzttermine haben,dass die heute ihre Überweisungen brauchen.
Ich frag mich, wann die alle ihre Facharzttermine haben,dass die heute ihre Überweisungen brauchen.
Von übermorgen bis Ende Mai war heute alles dabei...Die Überweisung musste aber zwingend heute morgen zwischen 7.30 Uhr und 8.00 Uhr erstellt werden, denn was man hat, hat man.... ;-)
Ein traumhafter Monats- und wochenstart. -_- Komplette visite machen müssen um der Kollegin, die heute neu ist (4. Jahr und null rheumaerfahrung) hat alles zu erzählen. Sie wird natürlich stationsärztin ersatz... wie beruhigend, da kann ich mich ja ironischerweise in zukunft zurücklehnen. Aber wir funktionieren als team scheinbar ganz gut.
dann neuaufnahme vom wochenende: kutaner lupus, der wird wohl doch jetzt ein systemischer mit normdruckhydrozephalus... da habe ich heute mit der neurologin diskutiert (wir haben nur belegneurologen), dass wir den nicht verlegen können, weil der lupus eigentlich im vordergrund steht und wir den doch auch therapeutisch punktieren könnten... nein, wir wären dafür nicht ausgebildet.. okay, dann sage ich in zukunft meinem oa auch immer, wenn ich mal wieder ne LP machen soll: laut neurologin bin ich dafür nicht ausgebildet.
dann ne führung über die rettungsstelle und allen mal hallo gesagt. und ab 22 uhr läuft es rund. der erste dienst. oh yeah. bin irgendwie gelassen, aber dennoch vorschlafen ist nicht...wahrscheinlich weil es nachmittag um 6 ist? ich werde wohl nach der nacht wieder denken: boah bin ich grün hinter den ohren...dabei war ich so froh inzwischen ein bisschen den überblick gewonnen zu haben.
Feuerblick
02.04.2012, 18:32
*schnauf* Dreieinhalb Monate aus dem Fach raus, neues Computersystem und natürlich neue Art der Verordnungen, andere Standards... *röchel* Gut, dass ich noch Welpenschutz hatte und bisher nur die Hälfte der irgendwann mal geplanten Patienten anschauen musste (plus an mich weitergereichte Notfälle). Ganz schön anstrengend! Zumal die Leute in Praxen zu einem deutlich höheren Prozentsatz mit "irgendwie nix Greifbares" aufschlagen :-nix Musste doch manchmal Kompetenz ausstrahlen bei völliger Ahnungslosigkeit. Und meine Eigenorganisation muss ich noch deutlich verbessern. Trotzdem fand ich es total lieb, dass eine von den Helferinnen mir vorhin verriet, dass ich schon ganz schön schnell gewesen wäre für den allerersten Tag (ich wäre noch schneller, wenn der verflixte Computer beim Rezeptedrucken das täte, was ICH will...) :-)
Aber war es denn so vom Gefühl her gut??
Feuerblick
02.04.2012, 18:55
Sagen wirs mal so: Ich schwimme halt noch ziemlich, aber ich bin trotz längerer Arbeitszeit heute nicht so kaputt wie nach normalen Klinikstagen. Insofern fühlt es sich zumindest mal okay an. Alles andere wird dann kommen, wenn die Routine wieder da ist.
Ja, das stimmt. Routine in so Alltagssachen, das ist echt immer eine Riesenerleichterung wenn die einsetzt.
Dann weiterhin einen guten Start :)
Sebastian1
02.04.2012, 19:09
Intensiv mitversorgen mußte der diensthabende Internist in meiner letzten Klinik auch, ebenfalls ohne vorherige Intensiverfahrung.
Das klingt aber wesentlich wilder, als es ist, denn 1. war immer ein anästhesistischer Facharzt auf der Intensiv
Wenn noch jemand da ist, der erfahren ist und die Patienten versorgt (und sei es nur, akute, vermeidbare Verschlechterungen abzuwenden), dann ist das ja meinetwegen noch okay.
Aber einen Anfänger allein (sprich: nur mit OA-Rufdienst, der im Zweifelsfall erstmal reinkommen muss) auf eine ITS zu stellen, die er noch nicht kennt, finde ich Patienten und Personal gegenüber unverantwortlich.
Von übermorgen bis Ende Mai war heute alles dabei...Die Überweisung musste aber zwingend heute morgen zwischen 7.30 Uhr und 8.00 Uhr erstellt werden, denn was man hat, hat man.... ;-)
Vielleicht sollte man den Leuten noch mal erklären, dass man bei den meisten Fachärzten ebenfalls die Praxisgebühr entrichten kann und man dort auch gerne einen gelben Schein für den Hausarzt oder andere Fachärzte bekommt, so dass man einfach da löhnt, wo man den ersten Termin hat.
Funkel, jaja, das nix richtig Greifbare ist immer wieder nett^^ Aber das wird schon :-) Es ist einfach schön, der Erstversorger zu sein und keinen durchdiagnostizierten Patienten zu bekommen :-)
Aber einen Anfänger allein (sprich: nur mit OA-Rufdienst, der im Zweifelsfall erstmal reinkommen muss) auf eine ITS zu stellen, die er noch nicht kennt, finde ich Patienten und Personal gegenüber unverantwortlich.
Habe mal nachgehakt. Bißchen schocken wollte Cheffe mich wohl schon, ist ihm gelungen - Puh :-)
Ich soll schon die Innere-Intensiv versorgen (6 Betten, überschaubar) damit ich es möglichst schnell lerne. Habe aber quasi Next-Door/Rufweite die Neuro+Chirurg. Intensiv welche mit nem Intensiv-erfahrenen Anästhesisten besetzt ist und der fest abgesprochen verfügbar ist. Zusätzlich habe ich bis 22.00h nen Cardio-OA in der Stroke vor Ort, zum "Internistenkram"-löchern. Für die Zeit nach 22.00h wird vorerst ein OA den Hintergrund machen der quasi "neben der Klinik" wohnt, bis ich fitter bin.
Das Setting ist für mich so akzeptabel.
habichnicht
02.04.2012, 21:05
Da ich meinte, mich zu erinnern, mal irgendwo und irgendwann gelesen zu haben, ITS-Behandlungen dürften nur als solche abgerechnet werden, wenn ständig ein Arzt anwesend sei, habe ich gerade mal kurz Herrn Google gefragt und als ersten Treffer das gefunden: http://www.aok-gesundheitspartner.de/bund/krankenhaus/meldungen/index_08014.html
Relaxometrie
02.04.2012, 21:47
wenn was ist rufen sie halt OA an und wenn Intubation die Anästhesisten - die wissen Bescheid
Genau DIESES Szenario hat bei uns in der Abteilung zu -meiner Meinung nach- absolut gerechtfertigten Beschwerden meiner Anästhesie-Kollegen geführt, die Schichtdienst auf der Intensivstation schieben (ich bin noch nicht auf Intensiv): selbstverständlich hilft man einem neuen Kollegen im Dienst gerne weiter und steht mit Rat und Tat zur Seite. Wenn man aber merkt, daß Anfänger anderer Abteilungen systematisch NICHT eingearbeitet werden und die Anästhesieassistenten dann immer Lückenbüßer und Problemlöser sein sollen, obwohl sie selbst genug zu tun haben, dann ist es an der Zeit, daß die anderen Abteilungen an ihrem Einarbeitungskonzept feilen!
Interessant. In meinem Fall ist das bestimmt so gelöst, das die Intensiv warscheinlich als Gesamt-Intensiv firmieren wird...
@ Relaxo:
Yup. Ist aber mit den Anästhesisten defintiv so abgesprochen. Diese Untergruppierung ist ein neuer Wurf und muss sich erst etablieren. Langfristig auch mit eigenem Schichtsystem. Die Perspektive in Zukunft nicht die ganze Intensiv beackern zu müssen, hebt wohl die Bereitschaft während des Übergangs auszuhelfen... Denke ich mal.
Relaxometrie
02.04.2012, 22:06
Irgendwie scheint die gesamte Krankenhausmedizin nur noch aus "Übergängen", "gerade ungünstigen Umständen" oder "übergangsweise herrschender Personalknappheit" zu bestehen.
Hauptsache nicht genug Personal einstellen, und schon gar nicht richtig anlernen :-kotz
Irgendwie scheint die gesamte Krankenhausmedizin nur noch aus "Übergängen", "gerade ungünstigen Umständen" oder "übergangsweise herrschender Personalknappheit" zu bestehen.
Hauptsache nicht genug Personal einstellen, und schon gar nicht richtig anlernen :-kotz
Den Eindruck habe ich auch...und jegliche vorsichtig geäußerte Kritik daran, weil man sich der Aufgabe noch nicht gewachsen fühlt, wird mit "im kalten Wasser lernt man Schwimmen" abgebügelt :-kotz
Melon_Man
02.04.2012, 22:47
Medizin ist ein großes Geschäft und dan kann eben auf die Befindlichkeiten junger Assistenzärzte keine Rücksicht genommen werden....
Aber warum sind dann doch so viele Kliniken pleite?
Leelaacoo
03.04.2012, 05:47
Medizin ist ein großes Geschäft und dan kann eben auf die Befindlichkeiten junger Assistenzärzte keine Rücksicht genommen werden....
...und erst recht nicht auf Befindlichkeiten der Patienten...man stelle sich vor...
Ich finde schon unsere Einarbeitungsphase auf ITS zu kurz ( 2 Wochen mitlaufen im FD), dann nochmals 2 Wochen Schichtwqechsel immer zu zweit und erst nach 1 Monat Nachtdienst, wobei in der Nacht noch ein Intensiverfahrener im Haus ist (wir haben 2 Innere-Kliniken). Aber da wir ja keine Anästhesisten zum "Ausnutzen" haben ist das das Minimalprogramm...und ich finde auch, dass es zwar schön ist, wenn in den anderen Häusern sich der Innere-Assi zum Intubueren etc. den Anä-Assi dazu holen kann...aber intubieren ist ja auch nicht die Königsdisziplin der Intensiv...das lernt nach genug Übung auch ein dressierter Affe (sorry...ist garnicht despektierlich gemeint...aber es ist einfach eine Übungs- und keine Denktätigkeit). Was man lernen muss und soll ist WANN gehört ein Patient intubiert, WANN und WIE geht Weaning, wie gestalte ich die Beatmung, waa mache ich mit instabilen Patienten etc. etc. Intensivmedizin ist ja nicht nur Tubus rein und gut..im gegenteil, es braucht z.B. bei COPDlern mehr Erfahrung, die NICHT zu intubieren und das Ganze mit NIV/ suppotiver Therapie über die Bühne zu bringen. Wie das jemand in den ersten Monaten seiner Innere-Tätigkeit auf der ITS alleine hinbekommen soll, ist mir schleierhaft und es ist hochgradig patientengefährdend. Wer sagt denn, dass noch kein Schaden entstanden ist, wenn der Anästhesist dazu geholt wird? Wer entscheidet denn über den Hilferuf? Eben, der Assi selbst...und es kann nicht Aufgabe der Anä sein, diese Sparmaßnahme zu decken und zu unterstützen! Ich kenne solche Kliniken und auch die armen Kollegen, die da durch müssen. Eine sagte mir: "Weißt du, ich hab immer so Angst, wenn die ITS-Pflege anruft und sagt, sie wissen nicht weiter...und ich ja dann erst recht nicht!". Es wird nämlich erst mal grundsätzlich auf die Pflege abgewälzt (Beatmung vor allem, deshalb lernts nie einer) und wenns brennt muss die Anä ran...Schwachfug. Und am Ende gibts nen Zettel vom Chef mit 6 Monaten bestätigter ITS-Zeit. Das ist, wie wenn einer seine Gallen-OPs bestätigt bekommt, aber nur die DVDs davon zu Hause gesehen hat. Habe genung (fachärztliche) Kollegen gesehen, die bei uns anfingen und für eine Woche wieder auf ITS kamen, weil sie später ja die Hausdienste mitmachen sollten...und teils von ITS keinen blassen Schimmer hatten...trotz angeblichen 6 Monaten in diesem Bereich (Dinge wie Katecholamintherapie waren da völlig fremd und Fragen "echt, man kann den Pat. mit Tubus am Gerät spontan atmen lassen, cool...").
LG Lee (macht mich echt wütend, das Thema)
Vollste Zustimmung, Lee! (inklusive wütend werden) :-top
EDIT: Schraibfälär!
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.