Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Grombühlerin
03.04.2012, 13:29
Eine sagte mir: "Weißt du, ich hab immer so Angst, wenn die ITS-Pflege anruft und sagt, sie wissen nicht weiter...und ich ja dann erst recht nicht!".
Kennen wir uns? Genau diesen Satz habe ich in meiner Innere-Zeit oft gesagt!!!
Hatte übrigens gar keinen regulären Intensiv-Einsatz, bevor ich diese (zugegeben bei uns kleine) Station im Nachtdienst mitbetreuen musste. Ich sag nur "grüne-Punkt-Beatmung".
Volle Zustimmung zu deinem Beitrag!
...dass es zwar schön ist, wenn in den anderen Häusern sich der Innere-Assi zum Intubieren etc. den Anä-Assi dazu holen kann...aber intubieren ist ja auch nicht die Königsdisziplin der Intensiv...das lernt nach genug Übung auch ein dressierter Affe (sorry...ist garnicht despektierlich gemeint...aber es ist einfach eine Übungs- und keine Denktätigkeit). Was man lernen muss und soll ist WANN gehört ein Patient intubiert,
Nee, genau, das ist es ja...Intubieren ist nicht das Problem, da kommen wir auch gern vorbei...aber die Situation, die da hin geführt hat, können wir halt auch nicht beeinflussen und da können wir auch nicht wirklich helfen. Und das lernen wir bei uns in unserer Abteilung im Haus einfach besser, bevor wir die Station schmeissen müssen. Wir haben zwar chirurg. Patienten (also überwiegend, übers Re...atelefon :-)) kommt ja manchmal unerwünschtes Patientenklientel :-oopss), aber da die ja fast alle alt und älter sind, haben die halt auch internistische Probleme.
Echt doof :-meinung
Leelaacoo
03.04.2012, 14:49
Ich sag nur "grüne-Punkt-Beatmung".
Wat ist denn das? Klingt spannend ;-)
(und ich verstehe auch nicht, warum die Klinikleitungen und Chefs denken, "kleine" ITS kann man mit weniger Erfahrung bestücken...ob ich jetzt 4 ganz Kranke + 2 Halbkranke oder 4 ganz Kranke + 8 Halbkranke habe ändert ja nichts am Schweregrad und den Anforderungen....es reicht ja ein vermeidbarer Todes-oder Schadensfall...und die kleinen Häuser haben ja auch noch "unsortierte" Klientel...da kann mir niemand erzählen, da verirren sich keine "Ganz - Kranken" hin...)
LG Lee (Beatmung ist so ne Sache, z.B. vor 2 Tagen: da kommsch auf die ITS, der Kollege hat beim Septiker eingestellt: PEEP 2 mbar, Pinsp 20 mbar, AZV 1200 ml...Hä???? Erklärung: da geht das CO2 besser raus...ja...hmmm...richtig....aber die Alveolen gleich hinterher....so viel dazu...O-Ton Pfleger J.: wenn der das Gerät noch mal anfasst gibts Succi i.m.).
Skalpella
03.04.2012, 15:44
"grüne-Punkt-Beatmung"
Einstellung an den älteren EVITAs: Eine "normale" Einstellung für einen "normalen" Patienten kennzeichnet der grüne Punkt am Drehrädchen. (z.B. I:E = 1,9). . . *rat*
Praia-do-Forte
03.04.2012, 17:58
Bei mir war´s in der Inneren genauso. War nur froh dass ich in der Famulatur einige Male intubiert hab und irgendwie auch sämtliche Dienste ohne Intubation durchgekommen bin. Aber da wäre auch notfalls (naja, oder so ähnlich) der Anästhesist reingekommen. Und glücklicherweise waren die Pfleger gut. Aber ich hab das Wort "Intensiv" auf dem Diensttelefon trotzdem gehasst.....
Jetzt grade nervt mich was anderes:
Warum nehmen Niedergelassene Blut für Trop, D-Dimer und Co. ab,
hinterlassen dann aber keine Notfallnummer sodass man dann im Spät hier sitzt und nicht weiß ob man
1) den Notdienst ruft und ihn zum Patienten nach Hause schickt oder
2.) den Patienten selbst anruft oder
3.) sich eine Notiz macht und das Ganze ignoriert....
P.S. Natürlich schau ich ob es Vorwerte gibt oder Angaben auf dem Ü-Schein.... aber leider eben oft nicht, oder sie schreiben sogar drauf "V.a. Myokardinfarkt"
Moonchen
03.04.2012, 18:14
So, ich hab jetzt ja die ersten Tage rum und bin etwas frustriert - ich weiß, es geht bestimmt nicht nur mir so, aber ich habe das Gefühl dass ich von GAR NIX eine Ahnung habe! Und vor allem bin ich bei allem so unsicher - bei fast jedem Abhörbefund frag ich nochmal die Kollegin ob sie draufhören kann, keine Ahnung ob im Bauch jetzt wirklich keine Resistenz ist wenn das Kind da die ganze Zeit gegenspannt beim Brüllen usw.
Wenigstens habe ich ausnahmslos nette Kollegen, aber vor dem ersten Tag, an dem ich dann ganz alleine für die Patienten zuständig bin, graut es mir.. ui ui ui...
WackenDoc
03.04.2012, 18:30
Moonchen: Mach dir mal keine Sorgen: Das ist am Anfang normal, das gibt sich mit der Zeit.
Ja, Moonchen, nicht verunsichern lassen. Mir sind meine neuen KollegInnen viel lieber, wenn sie nachfragen und ich dann nochmal draufhöre als wenn sie sehr 'unkritisch' und selbstüberzeugt sind. Du wirst mit der Zeit ganz automatisch sicherer werden - dann passieren zwar auch wieder Fehler, aber die wird es immer geben...
Flauscheding
03.04.2012, 18:57
*redebedarf* :-((
WackenDoc
03.04.2012, 18:57
Übrigens: Meine Hardcore-Psychosomatikerin macht Fortschritte.
@Flauschi: Wasn los?
Flauscheding
03.04.2012, 19:02
Alles und das ganz schlümm :-(.
Könnt grad alles hinschmeißen. Näheres kann ich aber nicht öffentlich schreiben (und ja, meine Patienten haben alle überlebt. Es ist nichts wirklich speziell fachliches).
WackenDoc
03.04.2012, 19:05
Wieder das Rumgezicke in der Abteilung?
Flauscheding
03.04.2012, 19:09
Ja, so ähnlich und auf anderer Ebene ...
WackenDoc
03.04.2012, 19:11
Ach,das ist doch Kagge.
Alles und das ganz schlümm :-(.
Könnt grad alles hinschmeißen. Näheres kann ich aber nicht öffentlich schreiben (und ja, meine Patienten haben alle überlebt. Es ist nichts wirklich speziell fachliches).
ich kann mich nach meinem ersten dienst anschließen. es ist nicht ganz alles schlimm. es ist nur in dieser nacht alles so gelaufen (nicht medizinisch), wie es nicht sein darf. und das alles obwohl ich das alles ausgiebig kommuniziert habe. hatte heute durch zufall auch noch ein gespräch mit meiner chefin und sie fagte, wie es mir gefällt nach 2 monaten. ich konnte, das trotz meiner massiven frustration glücklicherweise von der normalen arbeit trennen, dennoch habe ich gesagt, dass ich dies nicht verantworten konnte und nicht mehr will, wenn diese situation wieder kommt. dann muss ich meine konsequenzen daraus ziehen.
bin so unglaublich ernüchtert, wütend, frustriert, enttäuscht und war heute so schrei-bedürftig... hätte echt heulen können, was ich echt sonst alles weg stecke, aber das ging gar nicht.
denkstdu
03.04.2012, 20:50
Klingt ja irgendwie nicht gut bei euch beiden? Ist wer verstorben durch euer handeln oder eher mangelnde Hilfe vom Hintergrund?
och gott ihr beiden.
flausche, was ist denn da los bei dir?
Ihr seid hoffentlich nicht vom Hintergrund/ von den Kollegen hängen gelassen worden? Ich drück die Daumen, daß das ne einmalige Situation war :-)
Ich hatte jedenfalls auch schon Situationen, wo ich mich allein gelassen fühlte...zweiter Dienst, irgendwas mittelkleines, semidringliches steht an. Patient behindert, mit Tracheostoma, also so ein permanentes, epithelialisiertes (aber ehrlich gesagt hatte ich damals wenig Plan davon), ich wollte meinen OA dazuholen (der wohnt auch nur 10min vom KH, das wußte ich aber damals noch nicht), der meinte am Telefon, ach, das schaffste schon, hat mir irgendwelche ziemlich bescheuerten Handlungsanweisungen gegeben (wie ich im Nachhinein merkte), die Kollegen wollten nicht unbedingt kommen (ITS und Kollegin, die im Kreißsaal beschäftigt war), war ja zusätzlich noch ein Isosaal. Dann fangen wir an, und es ging natürlich alles schief, den Rest machte ich dann noch selbst falsch, Beatmung nullkommagarnix, zack, reanimationspflichtig, dann kam auf einmal doch sehr schnell n Kollege, und die Reanimation lief wenigstens top, und der Patient hat nix zurückbehalten. Abends auf der ITS guckte er mich schon wieder an, vorwurfsvoll, wie ich fand :-blush Aber es war alles so unnötig und so eine schlimme Erfahrung.
Ich hab das alles so dokumentiert, mit meiner netten Kollegin -und im Endeffekt hat mein OA einen kräftigen Einlauf bekommen, und es gab ziemlich Aufruhr. Ich werd jetzt immer ziemlich wütend, wenn ich das wieder so bei jüngeren Kollegen erlebe...da komm ich immer, zumindest kurz, mit, wenn ich kann, wenn sie sich überfordert fühlen, oder das ne heikle Nummer ist, und Herr OA keine Muße hat zu kommen. Glücklicherweise ist das mit 85% der OÄ nicht so.
Aber was auch immer es bei Euch genau ist, wenn Ihr Probleme habt, holt Euch Hilfe, und wenn es die nicht gibt, nicht kommen will, dokumentiert das!!!! :-top
Aber was auch immer es bei Euch genau ist, wenn Ihr Probleme habt, holt Euch Hilfe, und wenn es die nicht, nicht kommen will, dokumentiert das!!!! :-top
Dokumentierst Du das inkl. Namen des betreffenden OA oder eher "Diensthabender OA um 1:30 Uhr informiert etc etc...."
Mann, was ein Hammerdienst gestern. In den letzten 2 Nächten haben wir bestimmt 20 Patienten aufgenommen. Die haben sich gestern gestapelt in der ZNA! Jeder hat rumgemeckert, dass er so lange warten muss, aber die hatten auch alle wirklich was! Und obendrein noch ein sterbender Patient auf Station. Hab die Angehörigen angerufen, gekärt, dass wir nichts mehr machen, "Kommen Sie schnell, er wird heute Nacht versterben", die waren auch die ganze Nacht da - und natürlich lebt der Patient immer noch. :-oopss
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