Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
psycho1899
03.05.2012, 19:50
Ha, probier mal, die nicht zu behandeln...unsere Neuro hat auf so diversen Klinikbewertungsseiten wirklich wirklich böse Kommentare a la "da wird man nicht ernst genommen, geht nie dahin, die behandeln keine (Pseudo) Borreliosen, geht dahin, da kriegt ihr immer ganz tolle (sinnbefreite) Therapien" etc. etc. Positive Borreliose-Titer sind nämlich ganz wunderbar zum Somatisieren...ich hab in 6 Jahren erst eine wirkliche gesehen...der Rest lief unter "Borreliose-Psychose", aber die Leute sind zum teil echt pathologisch...(nur nicht so, wie sie es gerne hätten ;-) ).
Ach ja, hab ich schon gesagt, dass ich diese Klinikbewertungsseiten total abstrus finde...was da geschrieben wird (und werden darf), das überprüft ja keiner...ich hab schon persönlich einige Fälle da auftauchen sehen und hab mir echt an den Kopf gefasst, wie toll manche Menschen externalisieren können.
LG Lee
Ich hab schon einige gesehen, aber die sind dann so eindrücklich (zwar bunt, aber mit validen Symptomen), dass man die nicht übersehen kann m.E. Bilaterale Fazialisparesen, Mononeuritis am Bein, Abduzensparese... stets begleitet mit dem fast schon pathognomonischen nächtlichen Radikulopathien.
Die Borrelien-Neurose (IgG-itis) ist echt nervig...
Papillitiden im Rahmen einer Borreliose sind gar nicht so selten. Wir hatten in der Klinik damals echt viele davon. Immer ganz schön nervig zu organisieren, wer denn nun das Rocephin gibt. Der HA, der nix dafür bekommt oder die Klinik, der damit ein Bett durch einen eigentlich nicht stationärpflichtigen Patienten gemopst wird.
Praia-do-Forte
04.05.2012, 11:20
Papillitiden im Rahmen einer Borreliose sind gar nicht so selten. Wir hatten in der Klinik damals echt viele davon. Immer ganz schön nervig zu organisieren, wer denn nun das Rocephin gibt. Der HA, der nix dafür bekommt oder die Klinik, der damit ein Bett durch einen eigentlich nicht stationärpflichtigen Patienten gemopst wird.
Das mit den Papillitiden war mir nicht so auf dem Schirm. Ich glaub ich hab das noch nie als klinische Angabe auf einem Überweisungsschein mit Auftrag: Borrelien-Serologie gesehen....
Praia-do-Forte
04.05.2012, 11:22
Nein, ich arbeite in der Mikrobiologie. ;-)
Na ja, wir hatten ja schon mal festgestellt das ihr bei euch deutlich früher anfangt ;-)
Moonchen
04.05.2012, 11:25
Morgen erster Wochenenddienst *bibber*
Das mit den Papillitiden war mir nicht so auf dem Schirm. Ich glaub ich hab das noch nie als klinische Angabe auf einem Überweisungsschein mit Auftrag: Borrelien-Serologie gesehen....
Hm, ich schätze mal so 15 in 3,5 Jahren Klinik dürfte ich gesehen haben. Seit meiner Praxiszeit waren es jetzt nur zwei, was sich aber wohl erklärt, da die Klinik nun mal ein größeres Einzugsgebiet hat.
WackenDoc
04.05.2012, 12:55
Heul- warum können Patienten nicht einfach mal auf meine Fragen antworten? Das würde die Anamnese und dann auch die Diagnosenfindung deutlich vereinfachen.
Auch wenn sie mal machen würden, was ich sag, wäre das einfacher, das erleichtert nämlich etwas die Untersuchung.
Kackbratze
04.05.2012, 13:17
Krankenschwesternausbildung kann auch witzig sein. Warum werden alle immer rot, wenn ich was frage?
WackenDoc
04.05.2012, 13:34
Was hast du denn gefragt?
Kackbratze
04.05.2012, 14:44
Extremitätenerkrankungen, also nix, was in irgendeiner Form zweideutig oder sowas hätte sein können.
Hellequin
04.05.2012, 15:02
Papillitiden im Rahmen einer Borreliose sind gar nicht so selten. Wir hatten in der Klinik damals echt viele davon. Immer ganz schön nervig zu organisieren, wer denn nun das Rocephin gibt. Der HA, der nix dafür bekommt oder die Klinik, der damit ein Bett durch einen eigentlich nicht stationärpflichtigen Patienten gemopst wird.
Bei der europäischen Neuroborreliose ist der aktuelle Stand der, das Doxycyclin oral genauso wirksam ist wie Ceftriaxon i.v.
Findet sich als Empfehlung so auch in den Leitlinien. Keine Ahnung wie das Papillitiden ausschaut.
Flauscheding
04.05.2012, 16:19
Waaaaah, ich habs doch gewußt!!! :-oopss:-oopss:-oopss
Bei der europäischen Neuroborreliose ist der aktuelle Stand der, das Doxycyclin oral genauso wirksam ist wie Ceftriaxon i.v.
Findet sich als Empfehlung so auch in den Leitlinien. Keine Ahnung wie das Papillitiden ausschaut.
Oh danke, das wusste ich gar nicht. Wieviel über welchen Zeitraum gibt man dann da? Und ist das neu oder war das eigentlich schon vor drei Jahren uptodate und wir lebten hinter dem Mond? :-blush
Hoppla-Daisy
04.05.2012, 17:18
Wann immer wir nen Patienten mit Glaukom UND Blasenkrämpfen haben und gerne ein Anticholinergikum geben würden, heißt es "neeeeeeeee, geht nicht wegen des Glaukoms". Meine Anregung, doch mal bei den Patienten nachzufragen, welche Art von Glaukom sie hätten, weil ja nicht jedes Glaukom automatisch ne Kontraindikation für ein Anticholinergikum darstellt, wurde jetzt schon zweimal mit den Worten "nö" abgebügelt. Ein Kollege meinte, ich könne mich ja gerne da reinhängen, aber es würde eh nix ändern. Das ist irgendwie echt ärgerlich, weil man somit mit Sicherheit bei einigen Patienten ne Symptomlinderung bewirken könnte. Scheint wirklich kein Interesse am Mitdenken zu bestehen :-nix.
Zumal das Enwinkelglaukom ja nun auch innerhalb der Glaukome doch eher selten anzutreffen ist. Die allermeisten Glaukome sind Offenwinkelglaukome. Wahrscheinlich hält man viel zu vielen Patienten damit eine aus urologischer Sicht sehr sinnvolle, aus ophthalmologischer Sich absolut unbedenkliche Therapie vor. Das Problem ist, dass die wenigsten Patienten wissen werden, welches Glaukom bei ihnen im Vordergrund steht, so dass eine patientengestützte Anamnese eher wenig bringen dürfte. Wenn sie allerdings Pilocarpin, Fotil etc. in den Medikamenten stehen haben, ist die Wahrscheinlichkeit des Vorliegens eines EW-Glaukoms doch recht hoch. Aber Du kannst sie ja nach einer stattgehabten Cat-OP fragen, denn pseudophake Patienten sollten eigentlich keinen Kammerwinkelverschluss durh Mydriasis mehr erleiden.
Hoppla-Daisy
04.05.2012, 17:47
Ich hab sogar mal in einer Augenarztpraxis angerufen und die entsprechende, von mir benötigte Information besorgt. War ne schnelle Sache. Und siehe da, der (poststationäre) Patient hatte ein Offenwinkelglaukom, bekam sein Toviaz - und nun geht es ihm gut damit. Seine Beschwerden sind deutlich weniger geworden :-).
Aber bei den stationären Patienten, wo während der Visite ne anticholinerge Medikation im Raum steht und gleichzeitig das Wörtchen "Glaukom" fällt, ist automatisch Sense. Das ärgert mich massiv! Das fällt so'n bißchen in die Kategorie "haben wir schon immer so gemacht", und bei sowas krieg ich ja echt Plaque!
was helfen kann - fortbildung zu dem thema halten.
zu chef gehen, sagen, dass dir das ein spezielles anliegen sei (weil du ahnung hast, freunde, famulaturen, pj und so) & du das vortragen willst - ggf. dann die SOP modifiziert sehen willst.
(und du hast eine hausinterne fobi hinter dir. irgendwann muss ja jeder assi irgendnen mist fortbildungshalten.. :-)))
Hoppla-Daisy
04.05.2012, 18:05
Coole Idee, Bille :-top
Sowas Ähnliches hatte ich sogar schon im Kopf ;-). Aber so wär's ne Möglichkeit, das vielleicht wirklich mal umzusetzen.
Hellequin
04.05.2012, 18:12
Oh danke, das wusste ich gar nicht. Wieviel über welchen Zeitraum gibt man dann da? Und ist das neu oder war das eigentlich schon vor drei Jahren uptodate und wir lebten hinter dem Mond? :-blush
Die entsprechende Studie ist von 2007 und die DGN-Leitlinie von 2008. Die Empfehlung bzgl. der Doxicyclindosis sind 2-3 tgl. je 100mg. Wobei es wohl keine eindeutigen Daten gibt ob 200 oder 300mg die optimale Tagesdosis sind, für die akute Form werden 14 Tage Behandlungsdauer empfohlen, bei der chronischen sinds 14-21 Tage.
Quelle: http://www.dgn.org/images/stories/dgn/leitlinien/LL2008/ll08kap_039.pdf
Leelaacoo
04.05.2012, 19:32
Hab ich schon mal geschrieben, dass ich neidisch auf die dgn-Leitlinienseite bin? Die Innere-Leitlinien sidn deutlich schlechter aufgemacht und zu finden...schade.
Noch 2 Spätdienste am WoEnde und dann----> 3 Wochen frei, frei, frei :-party:-dance Brauch gard echt Abstand zu unseren Palliativversorgungsfällen und deren Anhang...und manchen Kollegen ;-)
LG lee
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