Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Ich werde sogar hinter meinem Rücken kontrolliert. Witzig war, dass ne Pflegekraft mir das erzählt hat und sie hat dann nämlich meinen Kollegen gefragt, ob er mir das nicht zutraut. Da hab ich dann kurz mal lächeln können.
Aber ich will auch nicht verschweigen, dass ich so ganz und gar elementare Sachen einfach übersehe, vergesse und nicht daran denke. Trotzdem wünsche ich mir mehr eingebunden zu sein. Wenn man erwartet, dass ich die Station leiten soll, dann muss man mir auch helfen und mir nicht einfach alles aus der Hand nehmen.
Ich glaube man braucht eine gewisse Portion Demut und Mut zugleich.
Ich bin jetzt 3,5 monate auf meiner station. die anfangszeit war echt haarig: ich hatte aber super nette kollegen, wir haben hand in hand gearbeitet und ich wurde eher mit vielen sachen erstmal allein gelassen, aber die waren immer da, wenn ich ne frage hatte, aber ich musste klar kommen. was besseres hätte mir nicht passieren können. habe es ja dann geschafft die harten wochen ganz allein auf station super rumzubringen- ohne das was schief gegangen ist.
seit nun mehr 1,5 monaten habe ich eine kollegin, die ist super nett, aber auch super anstrengend. sie hat gern alles in der hand und bereitet für sich die röntgenbesprechung vor, wenn ich das aber schon gemacht habe, arbeitet bei meinen patienten von sich aus alles mit ab, obwohl ich ja klar kommen würde, sie bleibt dafür bis 20 uhr, ich gehe um 17 uhr, weil ich nicht diesen anspruch an perfektion habe, aber weiß, das alles läuft. nun mehr fühlt man sich dann insuffizient... und ich werde das am freitag einfach mal ansprechen...man fühlt sich schnell einfach wieder unterlegen und bei dieser kollegin auch gern mal kontrolliert...vielleicht warte ich auch einfach bis übernächste woche, da sie nächste woche spätdienst hat und nichts von ihrem perfektionismus auf station zeigen kann, da ich sie wieder leite....
Relaxometrie
17.05.2012, 19:43
es ist ja auch wieder besser geworden...
Du hast jetzt also ausreichend Zeit für Abdomensonos und wirst gut angeleitet? Was hat sich noch verbessert?
Dreamer81
17.05.2012, 20:28
meine Patientenmenge ist gesunken und ich habe auch wieder Supervision und gehe meist pünktlich, weil wir eben jetzt 3 statt 2 Vollzeitler sind...ein bißchen Echo springt jetzt auch raus...und für jemanden der erst 5 Monate dabei ist finde ich das schon ziemlich gut...
...edit: ach ja die Dienste sind etwas weniger...
Moonchen
17.05.2012, 21:57
Ich hatte heute meinen ersten Ambulanzdienst und meine Feststellung des Tages: ist das ätzend!!!
Da stehe ich mit ganzen 6,5 Wochen Berufserfahrung da und darf mir da lauter Kinder angucken die ungefiltert reinschneien - jetzt im Nachhinein hab ich da glaube ich eine Impetigo contagiosa nicht erkannt und dann waren da noch mehrere so komische Hautausschläge von denen ich keinen Peil hatte und diese ganzen Kinder die zwar schon ein paar Tage Fieber haben aber eigentlich noch ganz fit sind - Aufnehmen oder nicht!?!? AAAAAHHHHHHHHHHH!!!!!
Und nächsten Samstag schon wieder :-kotz
Kackbratze
17.05.2012, 22:58
Ich bin jeden Tag in diesem Forenteil froh und dankbar über meine Einarbeitung und bisherige Ausbildung...
Mondschein
17.05.2012, 23:39
Muss mal einen kurzen Einwand zum "Kontrollieren" machen: Vielleicht ist das auch nett gemeint von euren Kollegen... Ich muss gestehen, ich mach das auch manchmal, wenn ich neue Kollegen einarbeite. Bevor ich sie nerve, indem ich tausendmal frage "hast du dies angeordnet, hast du jenes gemacht?" spitz ich lieber mal schnell unauffällig in die fertige Kurve. Wenn mir was auffällt oder ich was ändere, sag ich das dann natürlich.
Es ist einfach unbestritten, dass man als erfahrenerer Assistent eine gewisse Gesamtverantwortung für die Station hat (oder zu haben glaubt oder was auch immer).
Das find ich eigentlich gar nicht so verwerflich, ich versuche dabei eher, die neuen Leute ihr Zeug selbständig machen zu lassen, aber halt trotzdem im Hintergrund zu wissen, dass für die Patienten alles optimal läuft!
Denn auch wenn ihr euch so fühlt, als ob ihr alles im Griff habt, muss ich da eine Einschränkung machen: Es ist schön, wenn ihr gut zurecht kommt, aber man hat am Anfang in der Inneren keine Ahnung!! Wenn ich denke, wie unbedarft ich am Anfang an manche Sachen rangegangen bin, dann bin ich sehr froh, DASS ich am Anfang von erfahrenen Kollegen "überwacht" wurde und somit gut angeleitet wurde. Und somit schwimmen gelernt habe, aber ohne, dass ich allzu viele Leute auf dem Gewissen hab!! Man unterschätzt einfach manche Patienten grandios, die Triage ist nicht einfach und egal, WIE gut man ist, die Erfahrung hat man im ersten Jahr einfach nicht.
Gar nicht bös gemeint, aber meine Meinung, nachdem ich um einige überraschende Komplikationen weiser geworden bin :)
Skalpella
18.05.2012, 02:37
Also ich bin weiterhin sehr zufrieden mit meinem Job. Auch wenn ich mittlerweile über einen Fachwechsel nachdenke. Liegt aber nicht am Team, sondern eher daran, dass ich feststellen muss, dass es doch ein SEHR weiter Weg ist, so erfahren und gut zu werden wie ich es gerne wäre im ehemals angepeilten Fachgebiet. Und meine alte Liebe ist immer noch da und winkt heftig. Und ich hab mich ja damals nach dem PJ gar nicht gegen die alte Liebe, sondern eher für das andere coole Fach und vor Allem auch das extrem coole Team entschieden.
Und Intensiv momentan macht auch sooooo viel Spaß :-love
Dreamer81
18.05.2012, 05:27
gääähn....müde...müde...gähn...sagt mal ihr anderen Starter, geht es euch auch so? Inzwischen bleibe ich nicht ständig länger, sondern komme gut klar, habe meinen Laden echt gut unter Kontrolle, stehe auch nicht mehr so unter Strom...es sei denn der Dienst läuft nicht so wie ich will, achja und ich habe die Dienste auch so gelegt, dass sie nicht so geballt auftreten normalerweise und ich so nicht mehr ganz so platt bin...trotzdem könnte ich nur noch schlafen....ich habe bald Urlaub und hoffe so sehr dass es die Erschöpfung der ersten Wochen ist, die ich nur mitschleppe...wie geht es den anderen? Eigentlich gewöhnt man sich ja irgendwann an so nen Rhythmus...
Relaxometrie
18.05.2012, 05:46
dass ich feststellen muss, dass es doch ein SEHR weiter Weg ist, so erfahren und gut zu werden wie ich es gerne wäre im ehemals angepeilten Fachgebiet
In welchem Fachgebiet ist es denn KEIN weiter Weg, bis man erfahren und im besten Fall richtig gut ist?
gääähn....müde...müde...gähn...sagt mal ihr anderen Starter, geht es euch auch so? Inzwischen bleibe ich nicht ständig länger, sondern komme gut klar, habe meinen Laden echt gut unter Kontrolle, stehe auch nicht mehr so unter Strom...es sei denn der Dienst läuft nicht so wie ich will, achja und ich habe die Dienste auch so gelegt, dass sie nicht so geballt auftreten normalerweise und ich so nicht mehr ganz so platt bin...trotzdem könnte ich nur noch schlafen....ich habe bald Urlaub und hoffe so sehr dass es die Erschöpfung der ersten Wochen ist, die ich nur mitschleppe...wie geht es den anderen? Eigentlich gewöhnt man sich ja irgendwann an so nen Rhythmus...
Geht mir auch so... Allerdings schiebe ich es auf den Schichtdienst. Dieses dauernde Hin- und Hergewechsel zwischen Früh/Spät/Nacht macht mich fix und alle, mein Leben land werde ich das bestimmt nicht machen. Hut ab vor allen, die ewig so arbeiten (Pflege, andere Berufe auf dieser Welt, die im Schichtsystem arbeiten etc). Für mich ist das nix auf Dauer.
Leelaacoo
18.05.2012, 09:37
Geht mir auch so... Allerdings schiebe ich es auf den Schichtdienst. Dieses dauernde Hin- und Hergewechsel zwischen Früh/Spät/Nacht macht mich fix und alle, mein Leben land werde ich das bestimmt nicht machen. Hut ab vor allen, die ewig so arbeiten (Pflege, andere Berufe auf dieser Welt, die im Schichtsystem arbeiten etc). Für mich ist das nix auf Dauer.
Hi hi, das schönste ist, wenn Außenstehende meinen "Ach, du hast ja heute frei, hast du es gut" (<-- frei nach Nacht)...ähmm...und ihr habt JEDE Nacht frei, toll, nicht? Oder: "Wär das schön, wenn ich vormittags so viel frei hätte, was man da alles erledigen kann!"...ich mache nach spätestens 2 Spätdiensten nur noch dieses bis 12 Uhr mittags: "Schnarch.....". Oder noch schöner: "Unter der Woche frei? DAS ist ja mal toll!"....ja, wenn man von den 4 (!) Wochenenden absieht, die man durcharbeitet...schön schön...
Ich denke dann auch immer an die Pflege...vor allem unsere > 50 jährigen gestandenen Männer, die das schon ewig machen und noch ne Weile vor sich haben + die körperliche Belastung...ob ich das so lange schaffe sei dahingestellt, aber als Arzt kann man ja doch einfacher aus dem Schichten raus.
Momentan baue ich aber meine > 100 Ü-Stunden ab...auch fein. Habe 3 Wochen frei genommen, davon 4 Tage Urlaub eingetragen...und durch die Feiertage verbrutzel ich aber nur knapp 30 Überstunden von meinem Konto...irgendwie war das nicht der Plan, soll mir aber recht sein, dann eben in 2 Monaten wieder:-D (wenn das mal klappt, wieder neue Kollegen, wieder Nachtdienste und Spätdienste nur durch die Alttruppe zu besetzen...der Sommer wird heiß...und nicht nur im übertragenen Sinne: wir haben hier keine (adäquat funktionierende) Klimaanlage...ich seh uns wieder die Reanimierten mit Coolpacks und Alkohol + Ventilator kühlen:-dagegen ).
LG Lee
Gibt es denn überhaupt Krankenhäuser mit funzender Klima?! Hab bisher in jedem Haus jeden Sommer in meinem eigenen Saft verbracht und seitdem sich die Sonne in den letzten Wochen mal > 3 Stunden am Stück pro Tag sehen lässt, verwandelt sich unsere Stroke auch zunehmend in einen Backofen...
Ja das einzig Gute an Schichtdienst ist, dass man auch mal lämger Dienstplanfrei haben kann. Habe im April so viele DP-Überstundengesammelt, dass ich dann jetzt auch (+ ein bisschen Urlaub) ab Ende Mai 3 Wochen frei habe. Wird mein erster Urlaub seit Arbeitsbeginn und der ist sowas vom fällig!!
Leelaacoo
18.05.2012, 09:55
Tja, unsere Stroke hat letzten Sommer eine nagelneue (und noch besser: tatsächlich funktionierende) Klimaanlage bekommen...da weiß man schon, wer Geld ins Haus bringt:-oopss Damit zieht auch das Argument gegenüber unserer Station "Ach, in einem Jahr/ in ein paar Jahren/ in 3 Jahrhunderten zieht ihr ja doch an den neuen Standort um, da lohnt sich das nicht" nicht mehr...wir werden weiter kämpfen!!!
Zu der Anfangsmüdigkeit: hält ca. 6 Monate an, danach wirds besser...nur als kleinen Hoffnungsschimmer:-D
LG Lee
Dachte Klimaanlagen gibts in Krankenhäusern sowieso nicht, weil sich da die Keime so hübsch drüber verbreiten können?
Leelaacoo
18.05.2012, 10:14
Dachte Klimaanlagen gibts in Krankenhäusern sowieso nicht, weil sich da die Keime so hübsch drüber verbreiten können?
Da wärs im OP aber ganz schön "heiß" (ist es ja sowieso...die ganzen Chirurgen ...grrrrr:-oopss ).
LG Lee
Na, das war ja mal quasi ein rundum gelungener Tag :-) Inklusive Feierabend um 14.15 :-) Nur leicht getrübt durch die Abschiedsrunde einer meiner Lieblingsschwestern, die heute ihren letzten Tag hatte :-heul Sie hat sich die Rente redlich verdient, aber ich werd sie sooo vermissen :-((
dreamchaser
18.05.2012, 18:04
Bei mir wars heute auch sehr schön entspannt: mit 5 Patienten gestartet und mit 8 Patienten gegangen. Dazwischen etwas Duplex gelernt...und natürlich sehr pünktlich gegangen. So kann es öfter sein. Nur schade, dass ich am Wochenende arbeiten muss.
Sunflower
18.05.2012, 18:09
Da wärs im OP aber ganz schön "heiß" (ist es ja sowieso...die ganzen Chirurgen ...grrrrr:-oopss ).
LG Lee
*grins*:-)) ich schmeiß mich weg...hatte gerade das passende Kopfkino mit unseren Chirurgen ....;-)
Flauscheding
18.05.2012, 18:39
Ich hasse es, wenn Pat. nicht das tun, was sie sollen. Und ich habs dann am Hals (aber habs gut ans Huhn abgeturft :-)) ).
Aber: der Pat. hat angefangen *wäääh*.
Ich mag es, wenn alles ruhig und gesittet abläuft und vor allem: OHNE bösen Überraschungen.
Wenigstens hab ich richtig reagiert *puh*
Hoppla-Daisy
18.05.2012, 19:47
Ich werde das Wochenende für Stellensuche nutzen... sprich: Bewerbungen rausschicken.
Und was diese Kontrolle angeht: DAS finde ich gar nicht schlimm.,denn wie einer meiner Vorredner schon sagte, hat der erfahrenere Kollege ja auch ein bißchen mehr Verantwortung, oder fühlt sich zumindest mehr verantwortlich. Aber es kommt einfach auf das WIE an. Der heutige Tag (bzw. der letzte Dienst auch) hat mich wieder darin bestätigt, dass meine Tage dort gezählt sind. Und ich ******** auf Anrechnungsmöglichkeit. Sollte sich was Neues auftun, bin ich weg.
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