Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Hoppla-Daisy
25.05.2012, 19:41
Das wird besser, auch in der Uro .... glaub mir ;-)
Ich merke auch, wie so langsam die Routine kommt. Köpfchen nicht hängen lassen :-)
Befinde mich grad in meinem 1. Neuro-Dienst :-((, bis jetzt war viel zu tun, aber alles machbar, eine Lyse konnte zum Glück abgewendet werden (wurde in anderem KH gemacht), ich hoffe dass ich nach noch etwas Doku bald ins Bett kann und die Nacht ruhig wird :-?
Flauscheding
26.05.2012, 06:39
Moin,
hab die Woche die Erfahrung gemacht, dass es Menschen gibt, die es einfach nicht ertragen können, dass Frauen ihnen etwas sagen bzw. sie für Frauen Dinge tun müssen (müssen, weils ihr Job ist). Obwohl mein Ton immer freundlich und adäquat ist, mußte ich doch tatsächlich darüber diskutieren, ob bzw dass Monsieur seinen Job zu tun hat und mir, wenn ich es anfordere, diese Sachen bitteschön auch zu bringen hat. Fand ich ganz schön dreist, als ungelernte Hilfskraft diskutieren zu wollen, ob er seinen Job nun macht oder nicht.
Seine Idee war, ich solle doch selbst laufen (und den Patienten in einer sensiblen Narkosephase alleine lasse).
Das spitzte sich dann weiter zu, so dass es gestern fast zu einer echt brenzligen Situation kam. Da ist mir selbst der Geduldsfaden gerissen und ich hab das Thema mal weiter oben in der Hirarchie angesprochen.
Geht ja nicht drum, dass ich mir meinen Allerwertesten hinterher tragen lasse, sondern darum, dass jeder seinen Job zu tun hat. Mal sehen, wies weitergeht.
Aber ich hab ja jetzt bald erstmal Urlaub, dann sehen wir weiter ...
Die Nacht war ruhig, ich war dennoch ab 5.30 Uhr wach :-oopss In 15 Min. kommt jetzt noch eine Hemiparese und das 1h vor meiner Übergabe ...
Uff, erste Nacht überstanden :-) Waren im Endeffekt auch nur 2 PDAs ... viel geschlafen hab ich trotzdem net :-))
LOA: "Machen's halt ne eigene [Diabetes-] Schulungsgruppe für die ganzen MRSAler auf..." - Kostümball ;-)
Dreamer81
26.05.2012, 09:15
Leute ich habe UUUUUUUURLAUB!!! Boah bin ich froh...ich kann auch echt nicht mehr!!!
Gestern habe ich nach dem Dienst den ganzen Tag geschlafen, das war wieder ein Dienst der meinem Ruf gerecht wurde...ab 20 Uhr ging es los...zum Glück hatte ich da schon alles für den Kollegen vordiktiert, der meinen Bereich übernimmt und die Übergabe geschrieben ABER übrig blieben nur noch 50 min Schlaf...
...ein besonderes Erlebnis...Pat. mit HF über 200 vom NA angekündigt, kommt auf Station immer noch 200-210 ich lass EKG schreiben, lässt sich auszirkeln und ich sage, "das ist ein Flattern" dann der NA (ein OA aus einer anderen Abteilung unseres Hauses) nee das ist ne SVT...ich neee das sieht anders aus, aber er ließ sich nicht abbringen und wollte mir immer zeigen, dass es das sei und ich OK lass das EKG dran, wir werden das rausfinden und ne Dosis Adenosin demaskierte dann das Flattern...zack, als ich es behandeln wollte sprang der Pat. freiwillig in ein leicht tachykardes Flimmern um...braver Pat...und als ich in der Morgenvisite meine Künste präsentierte hat meine OÄ mich sogar nocht gelobt...schöner Moment um in den Urlaub zu verschwinden...
Die Nacht war ruhig, ich war dennoch ab 5.30 Uhr wach :-oopss In 15 Min. kommt jetzt noch eine Hemiparese und das 1h vor meiner Übergabe ...
Das endete tatsächlich noch in einer Lyse und das in meinem 1. Dienst :-oopss, zum Glück kam mein OA noch dazu, jetzt geh ich heim :-)
Moorhühnchen
26.05.2012, 10:38
Uff, erste Nacht überstanden :-) Waren im Endeffekt auch nur 2 PDAs ... viel geschlafen hab ich trotzdem net :-))Kenne ich irgendwoher, nur daß in meinem ersten Dienst am Haus mit Gyn NIX gewesen ist..... absolut NIX! :-))
Anfängerglück. :-D
Dreamer81
26.05.2012, 11:00
mein erster Dienst war ne Katastrophe nach 5 Wochen und dann 8 Aufnahmen über Tag und jede Menge Gedöns in der Nacht...und immer wieder intensivpflichtige Aufnahmen...
so, die 2.Nacht wäre auch überstanden :-)
vermelde: überbelegte intensiv aufgeräumt (aus 11 mach 7), kein esc geguckt, schlaf von 22h-4h und 4.30h-8h :-D
jetzt daheim und pfingsten mim schatz genießen
Hoppla-Daisy
27.05.2012, 15:24
So, die nächste Aufnahme (die 4. in 6 Stunden) ist schon in der Warteschleife bzw. kommt gleich (nach Ankündigung). Heute scheint der Tag der "Altbekannten" zu sein, die immer wieder aufschlagen, aber nicht weniger Arbeit machen. Irgendwie hab hab ich heute nen gänzlich anderen Dienst als die Kollegin von gestern :-?
Ach ja, und mir ist WARM! Und dem Computer auch :-)). Der stürzt nämlich ständig ab :-peng
Boah der letzte dienst hat echt geschlaucht und ganz schön eftige sachen: bin direkt von der übergabe in die na und habe die zuletzt gekommen bis 12 uhr aufgreäumt, dann hat der oa mal übernommen, damit ich essen konnte und von 12:30 bis 15 uhr der rest von der frührunde. vormittags stand es echt unter dem tag des herzens: bifaszikulärer block intermittierend zum trifaszikulären, taa mit vhf x2, alter infarkt (>12h). dann von 19-24 uhr runde des 2: bauchschmerz und ich bekomme keine luft: einmal ne akute pankreatitis...oh oh (der blöde allgemeinchirurg wollte sich auch nicht sehen lassen, bis die rö-bilder und das labor da waren...-_- wir hatten inzwischen schon ct), dann einmal hämatinerbrechen, copd, noch einmal svt, und einmal vorhofflattern, mensch, das war anstrengend... zu mal mein oa nur am organisieren war (notfall-gastro, notfall ercp). um 0:15 gerade das bett bezogen und schon der nächste: hyperglykämie, wollte eh nicht bleiben trotz bz von 31, 2,3 promille, naja psychiaterin wg. geschäftsfähigkeit geholt, die formulare ausgefüllt und weg. es war dann 2 uhr und dann wieder auf station und gerade am hinlegen und wieder los... junger mann mit alkohol-intox. ach ne... und dann konnte ich endlich von 4 uhr bis 6:45 schlafen.
der rest des tages war somit jetzt voll im arsch, aber gut- morgen ist ja auch noch frei.
Zoidberg
28.05.2012, 09:14
@ LMD
nur mal so nebenbei, bei einer akuten Pankreatitis macht man in den ersten mind. 48h normalerweise KEIN CT...
@ LMD
nur mal so nebenbei, bei einer akuten Pankreatitis macht man in den ersten mind. 48h normalerweise KEIN CT...
Ich weiß, aber wir hatten noch nicht die Diagnose, nur ein Rö-Bild auf dem nix zu sehen war, warum der nette ältere Herr massive Schmerzen hat, dann ein Ultraschall, der wg. Gasüberlagerung auch nichts brachte, und zu dem Zeitpunkt fehlte immer noch das Labor, hatten nur das Laktat aus der BGA und da hätte es eine Mesenteriale Ischämie sein können... somit CT. da zeigte sich dann die Pankreatitis. war also schon so okay.
Wie geht ihr eigentlich damit um, daß euch Patienten anlügen? Mich regt das maßlos auf, vor allem, weil ich sowieso schon so viel (teilweise unbezahlt) arbeite und dann noch zusätzliche Zeit damit kaputthaue, daß ich eine halbe Stunde brauche, um herauszufinden, daß mich wieder jemand nur angelogen hat.
Klassiker sind ja Patienten, die irgendeine Symptomatik als "ganz neu aufgetreten" bezeichnen, nur damit man sich ausgiebig damit beschäftigt, oder die behaupten, daß das noch nie untersucht worden sei. Absolutes Highlight war eine Diabetikerin, die bei stationärer Aufnahme nebenbefundlich angab, ganz plötzlich seit einigen Stunden auf einem Auge nichts mehr zu sehen. Da sie behauptete, der Name ihres behandelnden Augenarztes sei ihr entfallen, habe ich mit ihrem Einverständnis ihren Hausarzt angerufen. Darüber wiederum kam ich an den Augenarzt, der mir aber sagte, daß die Patientin erst vor 2 Tagen wegen dieser Symptomatik, die im übrigen seit mindestens 3 Monaten bestehe, bei ihr gewesen sei. Er habe ihr gesagt, daß sie damit in die Uniklinik müsse, weil das kein anderer in der Gegend behandeln könne. Patientin hat, damit konfrontiert, zugegeben, daß sie sich die Geschichte mit der plötzlichen Erblindung nur ausgedacht hatte, weil sie sich dachte, dann kümmern wir uns darum und sie braucht nicht in die Stadt in die Uniklinik fahren.
Ähnlich kommt das ja andauernd vor - kleine Lügen, um irgendetwas zu erreichen oder anderes zu verschleiern. "Da hat noch keiner draufgekuckt", "das hat mir noch niemand erklärt", "Ihr Kollege hat gesagt, ich brauche da unbedingt Massagen, schreiben Sie mir das zur Entlassung auf!". Beliebte Lügen von Angehörigen sind "ich arbeite ja selbst im medizinischen Bereich" (in der Hoffnung, "kollegial" besonders gut behandelt zu werden) oder die Behauptung, daß irgendwas mit meinem Chef abgesprochen sei. Stimmt natürlich fast nie, aber führt dazu, daß ich meinen Chef fragen muß.
Mich ärgert das maßlos. Mein Freitagsdienst vor Pfingsten war so frustrierend, weil ich am Donnerstag eine kleine Station von meiner urlaubenden Kollegin übernommen und Freitag - neben der üblichen Stationsarbeit - 5 von ihren Patienten entlassen habe, von denen 4 die Chance des Arztwechsels dazu nutzten, mir ein Schmierentheater vorzuspielen und so zu tun, als ob meine Kollegin überhaupt nicht mit ihnen über Entlassung (oder andere Probleme) gesprochen habe oder sowieso ganz andere Dinge besprochen habe, und im übrigen hätten sie ganz plötzlich Husten usw. Ich muß mir selbst anlasten, daß ich darauf zu schlecht vorbereitet war und wohl auch die Patienten-Übergabe an mich durch meine Kollegin zu kurz ("alle unkompliziert") gewesen war, aber ich habe mich das gesamte Pfingstwochenende darüber geärgert, daß ich wegen dieser Arschlöcher (und ein paar anderen) am Freitag so einen Höllentag hatte und viel zu spät rausgekommen bin.
Ich arbeite jetzt seit 2 Jahren in diesem Job (Innere), habe gerade die Stelle gewechselt. Vieles ärgert, aber dieses ständige Belogen-Werden auf meine Kosten ist das, was ich mit nach Hause ins Private nehme. Meine einzige erfolgreiche Gegenstrategie besteht darin, daß ich mich inzwischen einfach nicht mehr so leicht verarschen lasse - das hat auch schon viel gebracht. Aber wenn es einem dann doch gelingt, ärgert es mich umso mehr. Den ganzen Tag achte ich darauf, so effizient wie möglich zu arbeiten, und dann ziehen einem solche Arschlöcher mutwillig und bösartig Arbeitszeit aus der Tasche.
Wie geht ihr eigentlich damit um, daß euch Patienten anlügen? Mich regt das maßlos auf, vor allem, weil ich sowieso schon so viel (teilweise unbezahlt) arbeite und dann noch zusätzliche Zeit damit kaputthaue, daß ich eine halbe Stunde brauche, um herauszufinden, daß mich wieder jemand nur angelogen hat.
Puh, vielleicht bin ich zu naiv, aber bewußt anlügen? Das kommt zumindest in meinem Leben doch eher selten vor.
Schon eher zwei Sichtweisen einer Wahrheit. Kann sein, dass Deine Kollegin in ihren Augen ausführlich mit dem Patienten gesprochen hat und für sie alles unkompliziert war, es kann aber durchaus sein, dass der Pat. das anders wahrgenommen hat. Gerade bei diesem "das hat mir noch nie jemand gesagt" handelt es sich in meinen Augen seltenst um bewußtes Lügen sondern eher um das Phänomen der begrenzten Aufnahmefähigkeit (da gibt es doch so schöne Studien, wieviel ein Pat. noch weiß in dem Moment, in dem er das Sprechzimmer verläßt). Da hilft wohl nur wiederholen, auch wenn's nervig ist, aber das ist der Job :-nix.
Das einzige, was mich gerade streßt, ist die FA-Prüfung am Mittwoch... Kann mir mal jemand bestätigen, dass ein "Oh-Gott-ich-kann-gar-nichts-Gefühl" zwei Tage vorher normal ist?
Moorhühnchen
28.05.2012, 13:19
@ hiddl: ist normal! :-))
Bestimmt ist das normal *daumenhalt*
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