Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Feuerblick
02.08.2012, 20:46
Ihr bekommt gleich ne PN :-)
Blauer Engel
02.08.2012, 20:55
Oh man, seit ich in der neuen Rotation (mit neurologischem Schwerpunkt) bin, mache ich jeden Tag gleich mal 2-4 Überstunden. Um 21 Uhr die Klinik zu verlassen, ist echt total blöd. Aber warum muss ich auch gestern schon 4 Neuaufnahmen auf einmal bekommen, und die dann auch noch allesamt richtig neurologisch krank? Und dann eben noch ein Notfall auf Station, zack, gleich mal zwei Stunden mehr.
Ich bin so müde. Auch wenn die Arbeit mir wirklich Spass da macht und ich ne Menge lerne, bin ich doch froh, daß die Rotation irgendwann wieder vorbei ist.
Traumjaegerin
02.08.2012, 20:59
Ich melde mich dann auch mal wieder, nachdem ja so fleißig diskutiert wurde. :D Das Ende vom Lied war, dass meine Gastarzt-Kollegin auf Station um halb fünf gegangen ist. Der Oberarzt ist etwas später auf Station gekommen und hat niemanden mehr von uns vorgefunden und sich gewundert, dass wir nicht mehr da sind. Ergo wusste er nicht, dass ich im OP stecke. Sie meinte dann heute morgen lapidar zu mir "Wenn es noch was gegeben hätte, hätte ich es dir ins Buch geschrieben, da musst du reingucken." (Ja, und woher sollte ICH das wissen?) :-wand Allerdings war die ganze Sache überhaupt nicht schlimm, also der OA hat mir jetzt nicht das Gefühl gegeben, etwas falsch gemacht zu haben.
Die Kollegen waren wirklich nett, ich war sogar für meine erste OP auf dem Plan, die dann jedoch leider in die Nacht verschoben wurde... SO lange will ich dann auch nicht da bleiben. :-)) Bin um sechs raus , war noch in der Sonne und ein bisschen einkaufen.
Ich muss sagen, die Pflegekräfte sind echte Goldstücke, die geben mir grade SO viel Unterstützung und sind auf jede noch so blöde Frage hin nicht genervt. Da bring ich nächste Woche mal was mit. Und meine Mentorin ist klasse, wenn sie da ist, von ihr kann man wirklich lernen.
Und, auch wenn ich entgegen eurem Rat einen Großteil der Verhältnisse erstmal so hinnehme, an eine Sache denke ich dank dem "So wollte ich nie werden"-Thread wirklich: Essen und Trinken (und Klo. :D). Ich schaffe zwei Flaschen Wasser, einen Apfel zwischendurch, mittags eine Butterbrezel mit Kaffee (heute sogar inkl. 15 min sitzen mit einem Kollegen) und nachmittags nochmal eine Banane. Das muss einfach sein. Ich habs im PJ teilweise nicht gemacht und lief dann immer mit Magenschmerzen rum. Das fang ich nach Möglichkeit gar nicht erst an.
Morgen werde ich mich, glaube ich, das erste Mal dem Diktiergerät stellen. :D
Thomas24
02.08.2012, 22:13
Ich melde mich dann auch mal wieder, nachdem ja so fleißig diskutiert wurde. :D Das Ende vom Lied war, dass meine Gastarzt-Kollegin auf Station um halb fünf gegangen ist. Der Oberarzt ist etwas später auf Station gekommen und hat niemanden mehr von uns vorgefunden und sich gewundert, dass wir nicht mehr da sind. Ergo wusste er nicht, dass ich im OP stecke.
Ha, Funkel! Was hab ich gesagt?:-))
Anne1970
03.08.2012, 03:15
Ihr bekommt gleich ne PN :-)
Ich bitte auch :grins:
Puh, Sommerzeit und ich bin trotzdem dauernd die Krankheitsvertretung - jetzt schon das dritte Mal im drei Wochen. Nun langts aber ;-)
Engelchen, was ist das denn für ne Anteilung mit neurologischem Schwerpunkt?! FehlstellungsOrtho bei Z.n. Neurologischer Erkrankung oder Kinder oder was macht ihr da?
SuperSonic
03.08.2012, 10:29
einen Apfel zwischendurch, mittags eine Butterbrezel mit Kaffee (heute sogar inkl. 15 min sitzen mit einem Kollegen) und nachmittags nochmal eine Banane
Ähm, wenn du mit so einem "Pausenplan" längerfristig zufrieden bist, läuft was schief... :-?
Traumjaegerin
03.08.2012, 20:11
Das tut es wohl. Nach diesem Tag trau ich mich schon nicht mehr öffentlich drüber zu schreiben...:-/ Ich überlegs mir...
Ach ja: Ich habe jetzt drei Wochen Urlaub :-) Und heute war es zur Versöhnung der letzten beiden Tage auch ein sehr netter Tag. Die Patienten haben sich nicht gestapelt, alles ging der Reihe nach, super!
Das tut es wohl. Nach diesem Tag trau ich mich schon nicht mehr öffentlich drüber zu schreiben...:-/ Ich überlegs mir...
Ach Quatsch, trau dich nur. Ich für meinen Teil habe gerade 2 Mal innerhalb von 20 Stunden gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßen... Auch prima. Nur war das wenigstens nicht an meinem ersten Tag schon so ;) keine Arbeitsstelle ist perfekt, ich meine ja nur, dass man nicht alles hinnehmen muss.
Keenacat
04.08.2012, 08:49
So, nach den ersten drei Tagen auch mal ein kleiner Überblick von mir, bei mir ist es nämlich ganz toll und schnuckelig gelaufen. :-love
Ich kenn meine Abteilung ja schon aus dem PJ und alle sind sooooo lieb und der Umgang superkollegial. Außerdem hat unser Haus ein elektronisches Arbeitszeiterfassungssystem. Am ersten Tag war ich kurz bei der Chefarztsekretärin, die mir Spinde zugeteilt hat. Dann bin ich zu meinen sehr schlauen und netten Mentor in den OP getapert. Der war die ersten beiden Tage mit mir im OP, hat mir trotzdem nebenher ganz viel gezeigt, meinen Intranet-Zugang organisiert und schonmal grob einen Plan erstellt, was wir in nächster Zeit alles durchgehen. Montag bekomm ich neben dem Weiterbildungsheft ein Curriculum vom OA, in dem drinsteht, was jeder in der FA-Ausbildung wann lernen und können soll. Wir hatten unsere 30 min Mittagspause und haben um 15:30 wie vorgesehen die Biege gemacht. Gestern war er nicht da (Z.n. NEF) und ich war in der Prämed-Ambulanz, die äußerst leer war, so dass ich viel Zeit hatte, mich mit den Kollegen anzufreunden und mir gleich eine Mitfahrgelegenheit zum gestrigen Sommerfest der Abteilung zu organisieren. Das Sommerfest war richtig spaßig, wir sind Drachenboot gefahren (alle Beteiligten waren durchweicht) und es war einfach schön mit allen zu quatschen. :-party Ich hab ganz viele "OHGOTT ich war auch mal Anfänger"-Geschichten gehört und alle haben mich beruhigt und gesagt, dass alles gut wird.
Und Montag fahr ich mit einer Kollegin in die Klinik und muss nicht busfahren. :jump:
Einzige Klage, die ich vorzubringen hab: Die Personalabteilung hat mir ein Opt-Out aufs Auge gedrückt, was mir nicht richtig erklärt wurde, und mein Vertrag ist sehr kurzfristig befristet.
Insgesamt bin ich super happy mit meiner Entscheidung, da anzufangen.
Einzige Klage, die ich vorzubringen hab: Die Personalabteilung hat mir ein Opt-Out aufs Auge gedrückt, was mir nicht richtig erklärt wurde, und mein Vertrag ist sehr kurzfristig befristet.
Insgesamt bin ich super happy mit meiner Entscheidung, da anzufangen.
Schön, dass es Dir da so gut gefällt!
Was heißt denn kurzfristig befristet? 1 Jahr? 2 Jahre?
UNd zum Opt-Out: probier es einfach mal aus, wie es abläuft. Und wenn es in zu viel Arbeit ausartet, dann kann man das Opt-Out immer noch wieder kündigen. Aber Opt-Out muss ja nicht per sé schlecht sein...
Ui keena, das hört sich seehr gut an.
Hier mal als Kontrast mein Freitag (nach 5 Wochen Arztdasein.)
Meine beiden Kollegen sind im Zustand nach Dienst, heißt ich bin die einzige Ärztin auf Station. Und regulär im Programm eingeteilt, 2 kleinere OPs zu assistieren. Die Visite macht der Facharzt netterweise noch mit und zack: finden wir 2 Leute die jetzt akut operiert werden müssen. Der Oberarzt flippt aus, der wollte nämlich früh gehen. Was solls, er operiert den ersten Punkt, ich bleib erstmal auf Station. Da passiert das Undenkbare und wegen eines blöden Fehlers (eher auf pflegerischer Seite) muss noch ein Patient akut operiert werden. Als ich dem OA das vermittle, kriegt er den Ausraster seinens Lebens und ich einen gepfefferten Anschiss.
Dann gibt es NOCH einen Patienten, um den wir schon 2 Tage rumgesprungen sind, dessen CT jetzt da ist- und ziemlich blöd aussieht. OA sagt (ohne hinzugucken), wir warten auf CT-Befund, ich fordere Schnellbefund an: alles gut, keine OP-Indikation. Ich geh in den Saal, assistiere den ersten kleineren Programmpunkt- zack BÄM wird noch ein Akutpatient gemeldet: Ileus, den der Operateur und ich gleich im Anschluss machen sollen. Ich hab noch nie bei nem Akut-Ileus assistiert und fand es ganz schön eklig. Dazu kam, das wir als Ursache für den Ileus einen Tumor gefunden haben->ergo Hemikolektomie und Metastasensicherung vom Operateur der das lange nicht gemacht hat->3 Stunden. Letzter Programmpunkt ist mittlerweile gestrichen, der OA gegangen. Ich schleich mich auf Station und mach die Nachmittagsvisite. Bin hoffnungslos überfordert von den Fragen der Schwestern "kann das Drain raus" "sollen wir mit Clopidogrel wieder anfangen"... netterweise taucht der Hintergrund-OA auf (war mittlerweile schon 17 Uhr). Aus meiner Angst heraus zeig ich ihm wenigstens das komische CT, was von den Radiologen als ok beurteilt wurde. Sein Urteil: Magenperforation-> noch eine akut-OP.
Ich bin dann nach Hause gefahren und war ziemlich fertig. Das war zuviel Verantwortung für die 5. Woche. Ich hab noch nicht mal personalisierte Wäsche.
Wechsel in die Unfallchirurgie, da ist alles ein bisschen einfacher :-D
OK, da kann man auch viele Fragen am Anfang nicht beantworten (darf der Patient aufstehen? bewegen? belasten? KG? kann der Gilchrist ab? bla bla bla). Aber meistens sind das Fragen, die man nicht ad hoc klären muss. Sag ganz klar, dass du es nicht weißt und bei nächster Gelegenheit den OA fragen wirst. So mache ich das sogar heute noch, wenn ich mir bei irgendwas nicht sicher bin.
Feuerblick
04.08.2012, 10:15
Jaja, solche chirurgischen Tage kenne ich... Augen zu und durch, Fr. Pelz... schlimmer wirds dann fast nicht mehr ;-)
teletubs
04.08.2012, 10:57
Gestern den Wolf im Schafspelz vom Monat August entdeckt...eine Änderung ist schon eine gewisse Entlastung für die Assis, aber letzendlich werden wir doch mehr Stunden schrubben :-kotz
DrSkywalker
04.08.2012, 11:14
Ui keena, das hört sich seehr gut an.
Hier mal als Kontrast mein Freitag (nach 5 Wochen Arztdasein.)
Meine beiden Kollegen sind im Zustand nach Dienst, heißt ich bin die einzige Ärztin auf Station. Und regulär im Programm eingeteilt, 2 kleinere OPs zu assistieren. Die Visite macht der Facharzt netterweise noch mit und zack: finden wir 2 Leute die jetzt akut operiert werden müssen. Der Oberarzt flippt aus, der wollte nämlich früh gehen. Was solls, er operiert den ersten Punkt, ich bleib erstmal auf Station. Da passiert das Undenkbare und wegen eines blöden Fehlers (eher auf pflegerischer Seite) muss noch ein Patient akut operiert werden. Als ich dem OA das vermittle, kriegt er den Ausraster seinens Lebens und ich einen gepfefferten Anschiss.
Dann gibt es NOCH einen Patienten, um den wir schon 2 Tage rumgesprungen sind, dessen CT jetzt da ist- und ziemlich blöd aussieht. OA sagt (ohne hinzugucken), wir warten auf CT-Befund, ich fordere Schnellbefund an: alles gut, keine OP-Indikation. Ich geh in den Saal, assistiere den ersten kleineren Programmpunkt- zack BÄM wird noch ein Akutpatient gemeldet: Ileus, den der Operateur und ich gleich im Anschluss machen sollen. Ich hab noch nie bei nem Akut-Ileus assistiert und fand es ganz schön eklig. Dazu kam, das wir als Ursache für den Ileus einen Tumor gefunden haben->ergo Hemikolektomie und Metastasensicherung vom Operateur der das lange nicht gemacht hat->3 Stunden. Letzter Programmpunkt ist mittlerweile gestrichen, der OA gegangen. Ich schleich mich auf Station und mach die Nachmittagsvisite. Bin hoffnungslos überfordert von den Fragen der Schwestern "kann das Drain raus" "sollen wir mit Clopidogrel wieder anfangen"... netterweise taucht der Hintergrund-OA auf (war mittlerweile schon 17 Uhr). Aus meiner Angst heraus zeig ich ihm wenigstens das komische CT, was von den Radiologen als ok beurteilt wurde. Sein Urteil: Magenperforation-> noch eine akut-OP.
Ich bin dann nach Hause gefahren und war ziemlich fertig. Das war zuviel Verantwortung für die 5. Woche. Ich hab noch nicht mal personalisierte Wäsche.
Mein Beileid! Es kann zwar immer irgendwie mies laufen, aber die operativen Fächer sind für solche Tage schon irgendwie prädestiniert.... Aber das weiß man ja auch wenn man in der Chirurgie anfängt, nicht wahr?! ;)
Ja das stimmt das weiß man. Und ich kannte auch die Station und den persönlichkeitsoriginellen OA schon vom PJ UND wusste dass ich auf diese Station am Anfang komme... also ich darf mich nicht beschweren. Ich finds nur schade, dass nicht besser geplant wird bzw aus persönlichen Befindlichkeiten heraus die Stationen nicht besser besetzt werden- im Endeffekt leiden die Patienten darunter, dass ich Entscheidungen treffen muss, für die ich lange noch nicht ausgebildet bin, anstatt erstmal auf einer ruhigen Station anzufangen, wo ich erstmal n bisschen das Visistieren und kleinere Eingriffe üben kann.
Der Patient, der gestern 2h auf einen Arzt gewartet hat und dann wieder gegangen ist, weil ich bei der Hemikolektomie die Ligaturen nur langsam machen kann, z.B.
Naja was solls, es kommen auch wieder bessere Zeiten- und trotz allem gab es ja sogar gestern lichte Momente.
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