Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
LasseReinböng
21.10.2012, 21:45
Ich sags mal so, die Weichteile sind blau... *stöhn*
Kackbratze
21.10.2012, 21:47
Gleich mit Tiefschlag dazu? Auch mit Platzwunde wie Ewald Lienen?
LasseReinböng
21.10.2012, 21:54
Hm, keine Ahnung...Ewald wer ? Platzwunden gibt es in der Inneren ja kaum.
Dafür habe ich Angst. Todesangst, und zwar vor dem DRG-Onkel, der nach den Arztbriefen fragt. Täglich wird der Stapel höher, ich weiß bald gar nicht mehr, wie ich das noch schaffen soll.
teletubs
22.10.2012, 08:04
Uuuuuuuuuuuuuuuuurlaub :-dance und das nach einer Durststrecke von einem halben Jahr! Ufff :-sleppy
Letzte Nacht war erneut ruhig und ich bin dankbar dafür!!!
Gefährliches Nest. Bei uns sind Schussverletzungen irgendwie gefühlt häufiger.
Davon haben wir nicht so viele. Kommt ungefähr einmal im Jahr vor. Bei den 3 Patienten, an die ich mich jetzt erinnere, wurden aber 2 von der Polizei angeschossen.
Hoppla-Daisy
22.10.2012, 12:27
Lasse, google mal nach Ewald Lienen ;-). Da kannste Oberschenkel platzen sehen :-))
Heute mehrere Erfolgserlebnisse und schöne Situationen :-) Hab mich ein bisschen um eine Patientin gekümmert, die organisatorisch letzte Woche hintenrunter gefallen ist, dafür war sie ganz dankbar- und mein OA hat mich (für seine Verhältnisse) fast exzessiv gelobt... Gelobt und bezahlt für einen Job der Spaß macht... wie kann man nur so´n Arschglück haben?:-))
WackenDoc
22.10.2012, 19:52
Mal ne kurze Frage an die OUCHis unter euch:
Wie sehr und wie lange sollte ich Knochen mit Bone bruise oder Ödemen ruhigstellen? Reicht da Schonung oder muss es eine richtige Ruhigstellung sein? Wir haben recht viele Patienten mit persistierenden Beschwerden nach irgendwelchen kleineren Traumata (Distorsionen und Prellungen vor allem), die dann regelmäßig nen MRT bekommen und solche Befunde sind häufig. So ganz dahinter gestiegen, was man dann machen soll, bin ich noch nicht wirklich.
blackcat86
22.10.2012, 20:59
Wie kommst du denn auf über 80 Stunden? Hast du so viele Dienste? Oder Überstunden?
Denkst du dass du das langfristig schaffst, oder schaffen willst? Bist du noch in der Probezeit, oder schon weiter? Wie ist es denn bei deinen Kollegen?
Sofern man einen Fachwechsel anstrebt, sollte man es wohl früh, kurz und schmerzlos machen. Man braucht nur eine Alternative, und ein Fach aufgeben, das man unbedingt machen wollte, das aber einfach nur zu stark fordert ist schwer, man will es sich irgendwie nicht eingestehen, ich kenn das.
An alle Neueinsteiger: Ist es bei euch auch so, dass ihr zum Teil wirklich noch wie Studenten behandelt werdet, die Kollegen einen ständig ausbremsen und herabwürdigen wollen? Kann sein, dass ich das überinterpretiere, aber man schießt hier ständig quer. Mittlerweile bin ich tatsächlich zu kaum mehr was fähig und mache immer mehr Fehler, weil ich emotional dekompensiere. Wobei ich da nicht allein zu sein scheine: Eine Schwester, die bald geht, hat mir ihr Leid geklagt, dass das hier "Mobbing" sei, "von allen Seiten". Dass sie es auch nicht korrekt fände, wie man mit mir umgeht. Mir ist auch bekannt dass dort viele gekündigt haben, und aktuell auch kündigen. Andererseits scheinen die die da sind ein eingeschworenes Team (nicht alle, und teilweise fallen sie sich auch in den Rücken, lästern über Kollegen in deren Abwesenheit oder schwärzen sie sogar beim Chef an; aber sie halten sich dort schon eine Weile, das ist der Unterschied). Finde es jedenfalls gerade sehr schwer dort den Tag zu überstehen, und Magengeschwür habe ich wahrscheiniich (bereits Bauchkrämpfe, und oft würgt es mich auf nüchternen Magen; dabei ist es nicht der aktuelle Stress, im Gegenteil, alles was man tun kann lenkt ab, sondern eher die Art und Weise wie man mit mir umgeht, als sei ich nichts wert, und als könne ich nichts; das war schon so bevor sie mich überhaupt richtig kannten, ich versteh das einfach nicht)
Naja, genug geklagt. Immerhin geht es anderen noch schlechter. Helfen kann ich dir leider aber auch nicht. Das kann ich niemandem; es ist schon viel wert, wenn man das Gefühl hat man könnte es. Oder als mache irgendwas was man macht einen Unterschied.
Kackbratze
22.10.2012, 21:48
Die BoneBruise wird bei uns individuell behandelt, wenn die Beschwerden stark sind: Ruhigstellung, ansonsten schmerzadaptierte Belastung unter krankengymnastischer Kontrolle.
NSAR werden ja kritisch gesehen, weswegen wir die versuchen zu vermeiden wo es geht.
LasseReinböng
22.10.2012, 21:51
@ blackcat:
80h hatte ich mit einem 8h Dienst, der große Brocken kommt von den Überstunden. Unter 12 Stunden/Tag gehe ich definitiv nicht von Station.
Ich bin zwar neu und es flutscht alles noch nicht so, aber auch die Kollegen mit wesentlich mehr Erfahrung sitzen manchmal bis 21 -22 Uhr noch im Arztzimmer und schreiben/diktieren....nicht jeden Tag aber so selten ist es nicht.
Wenn man sich dann mal die Arbeitszeiten ausrechnet, glaubt man es selber nicht, weil die Stundenzahl einem derart bizarr/sureal erscheint ( daß man morgens natürlich mind. immer ne halbe Stunde früher kommt und auch mal die Mittagspause draufgeht, versteht sich von selbst.).
Daß es sowas heutzutage noch gibt hätte ich nie gedacht.
Ein großes Problem sind die Briefe.
Während der Arbeitszeit kommt man nicht wirklich zum Briefeschreiben...und wenn man seinen inneren Schweinehund rauslässt und mal "nur" eine Stunde länger macht hat man dafür am nächsten Tag die Vollkatastrophe und kann die Patienten nicht rechtzeitig entlassen, tippt in Windeseile halbgare Arztbriefe hin, macht grottige Visiten, übersieht wichtige Befunde oder Laborwerte und ist bei den Neuaufnahmen schlampig, lernt die neuen Patienten nicht richtig kennen und kriegt ergo vom Oberarzt einen Einlauf, weil man einfach schlechte Arbeit abliefert.
Zwar gibt es ja heutzutage oft Stationsarzthelferinnen /-Sekretärinnen und Blutentnahmedienste, Pjler etc. pp. aber trotzdem rast die Zeit dahin und anstatt um 17 Uhr ans Aufbrechen zu denken - wo eigentlich offiziell Schluß wäre - geht man sich einen XXL Kaffee organisieren weil man weiß daß es mal wieder ein langer Abend/lange Nacht werden wird.
Mir macht zwar das Fach Spaß und ich empfinde das ganze noch(!) eher als Eustress als Dystress aber langfristig geht da das Privatleben den Bach runter.
Miss_Verständnis
22.10.2012, 22:35
@Lasse
Klingt ja erschreckend.. :-keks
Bist du an der Uni?
Relaxometrie
22.10.2012, 23:25
Daß es sowas heutzutage noch gibt hätte ich nie gedacht.
Solange es Ärzte gibt, die das mitmachen, wird sich an diesen Bedingungen auch nichts ändern.
Kackbratze
23.10.2012, 05:06
Durch bessere Organisation des Arbeitsalltags und Schaffung von von eigenen Standards wird es noch besser werden, aber wenn keine Besserung in irgendeiner Form eintritt muss man scharf überlegen, ob man so sein Arbeitsleben verbringen will.
Wie viele Patienten hast du zu betreuen? Am Anfang brauch man eine Weile um sich selbst zu strukturieren. Da geht viel Zeit für unnötiges drauf. Wir haben bei uns zwei Kollegen, die auch massiv überstunden haben. Das liegt daran, dass der eine kein Privatleben hat und quasi in der Klinik wohnt (den trifft man auch nachts mal um 1 Uhr auf Station an oder am Wochenende, wenn der gar keinen Dienst hat) und beim anderen ist es ähnlich, nur das der dazu noch extrem langsam, aber dafür sehr sorgsam ist. Der Rest hat ca 13 bis 10 Patienten zu betreuen und das ist in der Präsenszeit ohne Probleme zu schaffen. Bei uns gehen alle Patienten mit endgültigen Briefen nach Hause. Anstrengend sind wenn die Dienst vor- und nachbereitung, weil man seine Abwesenheit entsprechend planen muss. Das kann mal eine Überstunde einbringen. Aber meist nicht mehr...
Wichtig ist halt zu schauen, wo kann ich Zeit einsparen, was kann ich delegieren und man muss auch nicht ständig springen, wenn eine Schwester kräht. Was kann ich auch erst aufschieben. Gerade am Anfang neigt man dazu immer alles jetzt und gleich machen wollen und verzettelt sich mit Kleinigkeiten. Und ganz wichtig sind Pausen. Man ist einfach leistungfähiger, wenn einmal kurz zu Ruhe kommt und etwas isst und trinkt und mal mit Kollegen über was anderes quatscht als die Arbeit.
Die BoneBruise wird bei uns individuell behandelt, wenn die Beschwerden stark sind: Ruhigstellung, ansonsten schmerzadaptierte Belastung unter krankengymnastischer Kontrolle.
NSAR werden ja kritisch gesehen, weswegen wir die versuchen zu vermeiden wo es geht.
Prinzipiell, weil NSAR ein doch nicht unproblematische Stoffgruppe sind oder speziell jetzt bezogen auf die BoneBruise?
Die Chirurgen hier schreiben Ibuprofen nämlich auch bei solchen Befunden schon standardmäßig in die Briefe.
Kackbratze
23.10.2012, 13:48
Im Tierversuch haben NSAR einen negativen Einfluss auf die Knochenheilung durch Hemmung der Osteoblasten. In vivo ist das bisher nicht erfolgreich ausgeschlossen worden, wenn auch weiterhin das Thema diskutiert wird, so dass bei uns die langfristige Gabe von NSAR (und bei bonebruises ist eine langfristige Gabe gelegentlich erforderlich) vermieden werden sollte.
Kurzfristige Gabe hat hingegen keinen signifikanten Einfluss, weswegen es nach frischer Fraktur und Versorgung derselbigen kein Problem darstellt.
.
Ok, vielen Dank für die Aufklärung.
Sunflower
23.10.2012, 15:58
Im Tierversuch haben NSAR einen negativen Einfluss auf die Knochenheilung durch Hemmung der Osteoblasten. .
Wie ist denn das bei Diclo? Lange Zeit hieß es bei unseren Orthos immer, dass wenn ein NSAR (v.a. post-op), dann Diclo weil es bezüglich der Knochenheilung eher proliferativ sei??? (ich muss zugegeben, dass ich diese Aussage nie aktiv nachgeprüft/nachgeschlagen habe).
Mittlerweile wird bei uns aber immer häufiger post-op Celebrex angeordnet, so dass bei mir bezüglich der Diclo-Aussage doch ein wenig Zweifel aufkommen.
dreamchaser
23.10.2012, 16:34
@ blackcat:
80h hatte ich mit einem 8h Dienst, der große Brocken kommt von den Überstunden. Unter 12 Stunden/Tag gehe ich definitiv nicht von Station.
Ich bin zwar neu und es flutscht alles noch nicht so, aber auch die Kollegen mit wesentlich mehr Erfahrung sitzen manchmal bis 21 -22 Uhr noch im Arztzimmer und schreiben/diktieren....nicht jeden Tag aber so selten ist es nicht.
Wenn man sich dann mal die Arbeitszeiten ausrechnet, glaubt man es selber nicht, weil die Stundenzahl einem derart bizarr/sureal erscheint ( daß man morgens natürlich mind. immer ne halbe Stunde früher kommt und auch mal die Mittagspause draufgeht, versteht sich von selbst.).
Daß es sowas heutzutage noch gibt hätte ich nie gedacht.
Ein großes Problem sind die Briefe.
Während der Arbeitszeit kommt man nicht wirklich zum Briefeschreiben...und wenn man seinen inneren Schweinehund rauslässt und mal "nur" eine Stunde länger macht hat man dafür am nächsten Tag die Vollkatastrophe und kann die Patienten nicht rechtzeitig entlassen, tippt in Windeseile halbgare Arztbriefe hin, macht grottige Visiten, übersieht wichtige Befunde oder Laborwerte und ist bei den Neuaufnahmen schlampig, lernt die neuen Patienten nicht richtig kennen und kriegt ergo vom Oberarzt einen Einlauf, weil man einfach schlechte Arbeit abliefert.
Zwar gibt es ja heutzutage oft Stationsarzthelferinnen /-Sekretärinnen und Blutentnahmedienste, Pjler etc. pp. aber trotzdem rast die Zeit dahin und anstatt um 17 Uhr ans Aufbrechen zu denken - wo eigentlich offiziell Schluß wäre - geht man sich einen XXL Kaffee organisieren weil man weiß daß es mal wieder ein langer Abend/lange Nacht werden wird.
Mir macht zwar das Fach Spaß und ich empfinde das ganze noch(!) eher als Eustress als Dystress aber langfristig geht da das Privatleben den Bach runter.
Da würde mich auch mal interessieren, wie viele Patienten du versorgen musst. Bei 30 schwerkranken Patienten kann ich ja gut verstehen, dass es Überstunden gibt, aber bis zu 20 normal-internistische Patienten kann man gut innerhalb der Arbeitszeit versorgen. Das allerwichtigste ist, sich eine Struktur in den Tagesablauf zu legen und diese einzuhalten.
Ich habe gerade 14 Patienten und bin damit seehr entspannt - alle haben angelegte Briefe im PC und ich konnte noch etwas sonographieren gehen (wir müssen auch noch selbst Blut abnehmen). Wenn das nur immer so wäre...
Powered by vBulletin™ Version 4.2.3 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.