Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
aschenputtel1977
20.11.2012, 07:41
So. Das war der erste "silente" Dienst meiner bisherigen Laufbahn.. :) Ging stressig los, aber alle anfallende Arbeit vor 16 Uhr erledigt.... Den Rest der Zeit immer verwundert den Pieper leicht schüttelnd an s Ohr gehalten, aber es kam mal kein "Erbrechen seit heute nachmittag" oder "Ohrenschmerzen, die jetzt eigentlich wieder weg sind" oder "Husten seit 3 Wochen" :) Super Sache, finde ich. Aber warum nur schläft man schlechter? Ich war so oft wach, dass ich mich fühle als hätte ich mindestens 5 Zugänge in der Nacht gemacht!
Kackbratze
20.11.2012, 08:21
Diese Nervösität, dass der Pieper kaputt sein könnte legt sich schnell. Schwestern, die einen erreichen wollen, finden einen (leider) auch...
Anrufe im Frei: in knapp einem Jahr bisher 2. Einer davon: bringst du oder ich morgen brötchen mit? der andere, ob ich mir eine patientin für ne studie am nächsten tag anschauen könnte.
solange es in diesem rahmen bleibt ist mir das egal, und sobald ich mehr als 50km weit weg bin von der klinik wird meine 2. handy-nr (die für die klnik) einfach abgeschalten und ich bin nicht erreichbar. schaffe es dann eh nicht rechtzeitig irgendwohin...
antonia123
20.11.2012, 08:46
ich hab meine handynummer vorsichtshalber nicht angegeben.. wüsste nicht wozu :-?
die einzigen kollegen die meine handynummer haben, haben sie dazu bekommen, dass man sich auf ein bierchen treffen kann ;-)
, und sobald ich mehr als 50km weit weg bin von der klinik
Ich wurde mal an meinem Geburtstag (!) angerufen, ob ich nicht morgen Dienst machen könnte. Da war ich aber 250km weit weg von der Klinik. "Das ist ja nicht so weit, das schaffen sie ja noch" - "Aber ich hab Geburtstag! Ich hab schon was getrunken!" - "Hm. Sie können ja auch morgen früh ein bisschen später kommen" :-kotz Gott sei Dank hat den Dienst dann doch eine andere Kollegin gemacht.
BTW, grad eben klingelte das Handy und auf dem Bildschirm erschien eine Kliniknummer. Ich bin nicht rangegangen :-oopss Da ist bestimmt schon wieder jemand krank geworden :-keks
Sind eure Systeme eigentlich auch so anfällig, dass sie zusammenbrechen, wenn jemand krank wird? Bei einem geht's meistens noch. Schwierig wirds, wenn derjenige krank wird, der Nachtdienst hat oder mehr als einer krank wird...
Sind eure Systeme eigentlich auch so anfällig, dass sie zusammenbrechen, wenn jemand krank wird? Bei einem geht's meistens noch. Schwierig wirds, wenn derjenige krank wird, der Nachtdienst hat oder mehr als einer krank wird...
Wenn im Dezember nur einer krank wird, dann wird aus dem 8-Stunden-System ein 12-Stunden System...die sollen mal alle ordentlich vorsorgen, habe keinen bock heilig abend 8 stunden zu schlafen, 1 h arbeitsweg zu haben, 12 stunden + übergabe zu arbeiten um dann effektiv 3 stunden zu hause zu sein...
aber insgesamt ist die personaldecke extrem dünn...
als ich zuletzt auf dienstreise in madrid war, habe ich am flughafen in münchen mein handy offline gestellt, 36 stunden später wieder in münchen, als ich online gegangen bin, hatte ich 4 mails und drei nachrichten...und jeweils die letzte sagte immer: problem gelöst...geht eben doch auch ohne einen.
Isch abe keine AB ... und auch keine Mailbox :-))
Ich auch nicht ;-) wenn es was Ernstes ist, sollen die Leute nochmal anrufen.
Allerdings gibt es bei uns wenig *fiese* AKtionen, es wurde 1x während meiner Diensttauglichkeit ein Samstags_BD ausgelost unter einer Handvoll Leuten, das endete ohne Drama. Sonst springt jemand ein, weil wir uns Kollegen untereinander meist nicht hängen lassen. Einmal war es für einen Turf-OA eng, Ersatz zu finden, da hätte ich mich auch nicht zerrissen, ich war leider unerreichbar im Urlaub (:-))), da hätte er schön als Hintergrund Anwesenheitsdienst machen können :-D Das Blöde ist, daß sie durch die Rufdienst-Bezahlung dann ziemlich gutes Geld machen.
Kackbratze
20.11.2012, 14:09
Rufdienst ist schon fein, wenn keiner anruft.
Ambulanz fänd ich ja auch ok, aber richtig Notaufnahme ja nicht. Ich finde, ich kann ruhig noch ein paar mehr Appendizitiden und akute Gallen auf Station sehen, bevor ich sie selbst erkennen muss.
Hatte eben mein erstes Mitarbeitergespräch mit dem Chef und ihm das auch so gesagt, dass ich mich für die NA noch zu unsicher fühler, schon allein weil ich die Organisationsstrukturen nicht kenne...und es ist doch auch nicht soo sinnvoll, einen Assi im ersten Jahr dorthinzusetzen. Dessen erhobene Befunde müssen doch noch genauer vom FA überprüft werden als von einem fortgeschrittenerem Assistenten. Und ich hab noch nicht mal n ordentlichen Sonokurs gemacht...
Ich würde gern bei meinen paradiesischen Zuständen bleiben. Hoffentlich erfüllt mir Cheffe den Wunsch.
Highlight heute: dem OA wieder einen Wurm assistiert und von ihm Glückshaube und Kulissenphänomen der Bauchdecke nach Trokarentfernung gezeigt bekommen. :-love
Der Vorteil vom Nicht-Schichtsystem ist ja, dass es nicht so schlimm ist, wenn einer krank wird, wenn er nicht grad 24h-Dienst hat.
WalterSobchak
20.11.2012, 18:35
Ich kenn Glückshauben nur bei Geburten, aber nicht bei Appendizitis... :-)) Was genau ist da die Glückshaube? (fast ein Begriff für Genial Daneben ;-) )
Rufdienst ist schon fein, wenn keiner anruft.
Bei mir isser sogar fein WENN jemand anruft... :-top
Das ist wenn sich das Netz schon über die Appendix gepuschelt hat. Wenn man die Appendix dann ein bisschen freilegt, liegt noch ein Netzzipfel auf ihr, das dann aussieht wie eine Glückshaube. Kommt aber so schön lehrbuchmäig natürlich selten vor, weil es entweder noch nicht so weit war oder schon zu weit fortgeschritten, das alles schon ordentlich verklebt ist. Hab gleich mal n Foto gemacht. Die Fotofunktion an der Kamera find ich besser als die auf meinem Handy :-D
.und es ist doch auch nicht soo sinnvoll, einen Assi im ersten Jahr dorthinzusetzen. Dessen erhobene Befunde müssen doch noch genauer vom FA überprüft werden als von einem fortgeschrittenerem Assistenten.
Doch, das ist schon sinnvoll, insbesondere für angehende Allgemeinmediziner. Aber der Assistent sollte nicht allein, sondern mit einem erfahrenen Kollegen dort arbeiten.
Kackbratze
20.11.2012, 18:58
Doch, das ist schon sinnvoll, insbesondere für angehende Allgemeinmediziner. Aber der Assistent sollte nicht allein, sondern mit einem erfahrenen Kollegen dort arbeiten.
Genau. Ohne Anleitung ist es egal, ob jemand erst 2 Monate oder schon 4 Jahre Medizin gemacht hat, wenn er in einen neuen Bereich kommt.
Ja das wäre ja dann auch so, dass da noch ein Facharzt sitzt, der einem mehr oder weniger zur Seite steht. Trotzdem mag ich da noch nicht hin. Kein OP. Nerviges Stop-and-Go Arbeiten. Man kann sich nicht, auch mal wenn man Kopfschmerzen hat, mit Epikrisen-Diktaten zurückziehen, sondern hat wirklich dauernd Patientenkontakt, so lang jemand kommt.
Aber Naja, überleben werd ichs schon. Erlaubt mir trotzdem die Frage: "6 Monate Ambulanz" im Common Trunk könnte man doch auch in einer z.b allgchirurgischen Praxis absolvieren, oder?
netfinder
20.11.2012, 20:40
Unter Druck lernt man viel mehr :-)
Kackbratze
20.11.2012, 21:57
Die Frage bzgl des Patientenkontaktes kann Dir nur die zuständige Ärztekammer beantworten!
Also unsere Allgemeinchirurgen haben im Dienst vielleicht ein Zehntel so viele Patienten wie wir... oder musst du die unfallchirurgischen Sachen mitbetreuen?
Ich find ZNA gut. Ich mag es, Diagnosen zu stellen und dann die Behandlung festzulegen :-)
Was ich nicht mag, sind die meisten meiner Patienten: 80% davon sind bekloppt und/oder besoffen.
Erlaubt mir trotzdem die Frage: "6 Monate Ambulanz" im Common Trunk könnte man doch auch in einer z.b allgchirurgischen Praxis absolvieren, oder?
Da mußt Du die Ärztekammer fragen. Aber glaube mir, die Praxen haben eine noch höhere Schlagzahl als die Klinik-Ambulanzen, da darfst Du dann RICHTIG Patienten durchschleusen. Von dem her würd ich davon abraten.
Hoppla-Daisy
21.11.2012, 08:25
Ich kann sagen, dass ich in der Ambulanz das meiste gelernt habe. Was ich DA gesehen und diagnostiziert habe, kann mir kein Lehrbuch so eindrucksvoll beschreiben. Manches muss man einfach gesehen (und gefühlt) haben, damit man Harmloses von Bösem unterscheiden kann ;-).
Ich meinte natürlich die Zentrale Notaufnahme ;-).
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