Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Hoppla-Daisy
31.12.2012, 13:10
Bei uns isses so, dass wir unter der Woche als Diensthabender von 7.30 - 19.00 Uhr Anwesenheitsdienst haben. Danach ist Rufbereitschaft. In dem Moment, wo das Telefon klingelt, wird einem eine halbe Stunde Arbeitszeit (Anwesenheitszeit!) angerechnet. Egal, wie lang das Telefonat ist ;-). Wenn man ausrücken muss für einen Notfall, so zählt die Zeit ab dem Anruf/Losfahren von zuhause, und läuft auch weiter, bis man wieder die Haustür erreicht hat. Am Wochenende ist Anwesenheit von 9.00 - 13.00 Uhr, danach Bereitschaft mit den gleichen o. g. Bedingungen.
Und mein Arbeitszeitkonto gerät nie in die Miesen durch Dienste :-).
In der Klinik, wo ich vorher tätig war, war es total bekloppt geregelt. Der Diensthabende kam in der Woche um 11.15 Uhr. Regeldienst war dann bis 18.30 Uhr. Danach wurde Bereitschaftsdienst angeschlossen. Dass man aber in der Regel bis in die Nacht hinein arbeitete, kam also dem Geldbeutel nicht zugute. Morgens um 7.15 Uhr schloss sich (was absolut nicht erlaubt ist!), ein kurzer Regeldienst an, weil der Diensthabende erst noch die Visite leiten durfte, die vor allem an Chefvisitentagen nicht vor 9.30 Uhr endete. Wie oft ich da als Zombie am Visitenwagen stand und unverständliches Zeug vor mich hinbrabbelte, kann ich gar nicht zählen...
EntenFreundin
31.12.2012, 13:20
Ich hab dazu mal eine Frage:
Wenn in den Rufbereitschaftsdiensten nichts passiert, bekommt man denn auch nichts dafür bezahlt ?
Man ist ja immerhin dadurch gezwungen zu Hause zu hocken, kann in der Zeit nichts unternehmen, nicht wegfahren, und so richtig entspannen kann man sich doch auch nicht, wenn man weiss es könnte jederzeit das Telefon klingeln.
Also wird man gewzungen die ganze Zeit zu Hause in Bereitschaft zu bleiben und bekommt das keinen Cent für ?
Hoppla-Daisy
31.12.2012, 13:26
Doch doch, dafür gibt es natürlich auch Geld, nur eben weniger ;-). Man tut ja nix, außer die Füße auf den Coutisch zu legen oder sie später ins Bett zu schwingen.
Und was die Entspannung angeht. Doch, das geht. Sehr gut sogar. Okay, man kann den Tatort nicht immer zuende gucken :-)), aber auch das überlebt man ;-).
Und wenn ich meine Abrechnung von Januar 2013 habe, kann ich euch auch sagen, ob ich jetzt de facto weniger verdiene.
WackenDoc
31.12.2012, 13:37
@Entenfreundin: Bei uns gibbet nix- außer halt das Achtel an Stunden in Frei. Dafür haben wir aber auch 90min zum reinkommen. Reicht also locker für viele Freizeitaktivitäten.
Für Telefonate gibt es bei uns keine feste Regel- das gleich sich aber darüber aus, dass wir Anwesenheiten runden können. Die allermeisten sind aber in unter 5min erledigt und soo groß ist die Inanspruchnahme dabei auch nicht.
Hoppla-Daisy
31.12.2012, 13:43
Ich weiß, dass ich im Sommer das Diensthandy auch mal mit in den Biergarten mitnehmen werde. Da schmeckt mir nämlich auch ne Apfelschorle. Und wenn ich angerufen werde und rein muss, kann ich auch mein Essen erst noch in Ruhe zu Ende futtern (es sei denn, es ist ein wirklicher Notfall, wo meine sofortige Anwesenheit benötigt wird!). So, nun muss ich aber los, sonst komm ich heute nicht mehr an ;-).
habichnicht
31.12.2012, 13:55
Anwesenheitsstunden zählen 1:1 als Arbeitszeit und Zulagen gibt es je nach Uhrzeit und Wochentag. Bereitschaftsdienst vor Ort gibt es nicht. Also gibt es schon, gilt aber genauso, als würde man in der Zeit ganz normal arbeiten. Diese komischen Bereitschaftsstufen gibt es nicht. Na ja, wenigstens bei Bereitschaftsdiensten der Stufe 3 werden die Stunden seit der Taifrunde von 2010 zumindest nachts auch „normal“ (also voll) bezahlt, sogar mit ein bisschen mehr als dem vollem Stundenlohn. Schau zum Beispiel mal dort im Tarifvertrag - http://www.marburger-bund.de/tarifpolitik/vka/tarifvertraege/TV-Aerzte-VKA_idF2010.pdf - auf Seite 15-16 nach. (Tags 90%, nachts 90% plus 15%).
Ich glaube ich fände Rufdienste auch schöner als Bereitschaftsdienste...aber ich hab den Vergleich noch nicht. Immerhin schafft man in Bereitschaftsdiensten liegengebliebene Stationsarbeit...was einen dann auch besser schlafen lässt.
Heute ist es für silvesterverhältnisse noch relativ ruhi, bis jetzt haben wir nur liegengebliebenes aus der Nacht operiert.
Und 5 Epikrisen geschafft, 16 to go...
WackenDoc
31.12.2012, 17:37
An sich müssten doch jetzt alle Hexler vom Herbst fertig sein?
Wo seid ihr denn alle?
Jedenfalls Herzlich willkommen, wir beissen nicht- und wir haben die Kekse ;-)
smurfonline
31.12.2012, 21:43
... wir beissen nicht- und wir haben die Kekse ;-)
*gefaelltmir* will auch...
WackenDoc
31.12.2012, 21:52
:-keks:-kaffee:-party
Kaffee und Bier haben wir auch
Hoppla-Daisy
31.12.2012, 21:59
Und heute auch mal Sekt, Champagner, Prosecco.... sucht es euch aus :-)
WackenDoc
31.12.2012, 22:08
Lecker Fläschchen Krimsekt!
Hoppla-Daisy
31.12.2012, 22:10
Asti Spumante :-))
WackenDoc
31.12.2012, 23:26
Frohes Neues Jahr euch allen!
condorito
01.01.2013, 00:55
Frohes Neues an alle!
Frohes neues Jahr auch von mir!!!!
Mit ordentlich Rotkäppchen und zum Glück erst wieder arbeiten am 2.1....
Yay! Frohes Neues! Wird sicher n Spannendes!
Ne ne, wir bekommen Pat. auch direkt aus der Intervention...also ohne "Vorselektion". Das Problem ist eher, dass die nicht in die einweisenden Häuser zurückverlegt werden (ich denke, es handelt sich hier um ein Abrechnungsproblem). So sehen die Einweiser eigentlich in der Regel nicht, was bei den Vor-Ort-Entscheidungen herauskommt. Und ich verstehe zwar deinen vorwurfsvollen Ton nicht...aber nach > 4 h Intervention bei M1-Verschluss hat man bei guten Kollateralen ein gutes Outcome...bei schlechten ein ebenso schlechtes, als wenn man es "konventionell" behandelt hätte...die wirklich "rettenden" Interventionen belaufen sich meiner Erfahrung nach (und ich bin zwer kein NRAD/Neuro, aber seit fast 5 Jahren mit fast ausschließlich diesen Patienten beschäftigt) auf wenige Prozent (wie maja85 ja auch schon sagte), der Großteil kommt zum Glück ohne wesentliche ITS-Schäden aus der Mühle raus, aber auch mit großen cerebralen Defekten (und nicht zuletzt durch periinterventionelle Komplikationen - SABs, Nachblutungen cerebral, lokal, allein dieses Halbjahr mehreren Gefäß-OPs nach großlumigen Zugängen durch die Leiste bis hin zur OP bei gar nicht so seltenen retroperitonealen Hämatomen unter doppelter TAH)...und ein Teil verstirbt einfach unter ITS-Bedingungen, die nun wirklich nicht human sind. Ich würde die Zuweiser gerne mehr in die Nachbehandlung einbeziehen, damit man die Sinne schärfen kann, welche Pat. diese Mühle/Tortur überstehen und was man in die Entscheiungsfindung miteinbeziehen muss...aber das darf man leider nicht...und es wird nur ein kleiner Teil der Pat. im Aufwachraum extubiert (eigentlich fast nur geplante/halb-elektive/Coiling etc. Sachen, von den Akut-Strokes gehen > 70% beatmet auf die ITS...
Und du darfst nicht vergessen...ein Exitus letalis bei großem Mediaverschluss als "natürlicher Tod" auf einer peripheren Station bei einem 85jährigen oder ein Exitus beatmet, katecholaminpflichtig, "geplant", mit entsprechenden Belastungen für alle (Ärzte, Pflege, Angehörige) ist auch ein Faktor...da ist die Pat.aufklärung längst nicht vollständig. Aber, wie gesagt, diese Pat. bekommt "ihr" (ich weiß ja, wo du arbeitest...net übel nehmen) ja gar nicht zurück. Deshalb ist auf der Zuweiser-Seite auch eine Wahrnehmungs-Bias vorhanden...bis die Sterbebriefe eintreffen, vergehen ja Wochen (falls meine Kollegen auch mal dran denken, nicht nur den Hausarzt, sondern auch die erstversorgende Klinik in die Adresszeile zu tun:-? ).
Aber jetzt hab ich mich wahrscheinlich um Kopf und Kragen geschrieben...na ja, bin ja nimmer lang da.
Leelaacoo, ich kann deinen Unmut voll und ganz verstehen. Wir arbeiten auch mit einer Neuroradiologie zusammen und alles nehmen was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Gerade deshalb und weil wir (zum Glück) einen sehr vernünftigen Chef geht nicht alles ungefiltert zur Intervention rüber. Allerdings haben wir bei einem Großteil recht gute Ergebnisse, wenn dass drumherum gepasst hat. (schnell im Kh gewesen, Bridging Lyse, nahtlose schnelle Weiterverlegung). Es gehört halt nun einmal zur Aufgabe des vorgeschalteten Arztes zu entscheiden, wer überhaupt für eine Intervention in Frage kommt und wer davon profitiert. Wenn man leider der ist, der die Katastrophen machtlos ausbaden muss, dann kann deine Ernüchterung voll und ganz verstehen.
Wenigstens bringt das neue Jahr was sehr positives... im wahrsten Sinne des Wortes! Ich bin gestern auch positiv überrascht worden... :D
in diesem Sinne Frohes Neues Jahr!
denkstdu
01.01.2013, 11:16
Ich wünsche auch allen ein frohes und gesundes Jahr 2013.
Muss heute abend nochmal ran, ich hoffe die Nacht wird genauso ruhig wie es viele von der letzteren beschrieben haben.
:-winky darf ich mich vorstellen: ich bin par, unserem Gehirn auf der Spur und selbstverständlich Klopferin (so nennt es sich wohl) Ich freue mich, nach heiterem Rutsch ins neue Jahr, nun auch aus unserem HEX-Thread in diesen hier rutschen zu dürfen :-)
Ich wünsche euch allen ein interessantes, schönes 2013! ... Auf gehts! :-party
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