Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Feuerblick
04.03.2013, 19:01
Bei dem, was da momentan umgeht, kann man das Daheimbleiben auch echt nur empfehlen. Zum einen, weil es wirklich übelst ansteckend ist und zum anderen, weil es einen total fertigmacht und man gar nicht arbeiten KANN. Aber draußen wirds jetzt Frühling... man darf hoffen, dass die Seuche sich dann auch von hinnen schleicht!
Hoppla-Daisy
04.03.2013, 19:23
Bleibt zu hoffen, Funkel. Was grad in den Praxen abgeht, ist nicht mehr feierlich! Ich hab im übrigen draußen vor der Tür gewartet, und das freiwillig! Ging aber gottseidank recht flott :-)
Ich weiß schon, warum ich mich seit einigen Jahren wieder gegen Influenza impfe. Sonst hätt ich wahrscheinlich mittlerweile auch ein Problem.
Von den Schnelltests halte ich nicht viel, die sind kaum sensitiver als Anamnese & klinische Untersuchung, haben keine therapeutische Konsequenz (harhar, Tamiflu) und kosten Geld.
Leelaacoo
04.03.2013, 19:31
...deshalb machen wir nur PCR (erst bei klinischem Verdacht natürlich)...die Schnelltests sind echt Müll. Ambulant ist testen ja auch net wirklich nötig, aber in der Klinik ist es schon nicht unwichtig zu wissen, ob der Pat. mit Fieber neben dem Pat. mit dem Post-Chemo-Nadir tatsächlich eine Influenza hat oder nicht...
LG Lee
Feuerblick
04.03.2013, 19:32
Ich hätte mich dieses Jahr auch gerne impfen lassen... aber wie es immer so ist... zum Impfzeitpunkt hat man grade nen Infekt und verschiebt die Impfung auf "wenns wieder besser ist". Blöd nur, wenn dieser Infekt alle zwei Wochen wiederkehrt. Schwupps ist man ungeimpft und genau dann springt einen die doofe Influenza an... :-(
SuperSonic
04.03.2013, 20:06
Ich weiß nicht, was du hattest, aber zur allgemeinen Erinnerung/Info:
Banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen Temperaturen (<= 38,5°C) einhergehen, sind keine Kontraindikation für Impfungen!
http://www.dgkj.de/uploads/media/2004_Banale_Infektionen.pdf
Feuerblick
04.03.2013, 20:08
@SuperSonic: Das weiß ich auch, aber der einmalige Versuch vor Jahren, auf einen normalen Atemwegsinfekt mal eben locker ne Grippeimpfung zu setzen endete nicht gut. Insofern meide ich diese Kombination.
Ich hab das bisher erst einmal gesehen, allerdings auch auf gute Distanz. Riecht soetwas eigentlich?
Als ich die Wunde verbunden habe, hats nicht mehr gerochen, aber da war das Bein ja auch schon weg. Im OP Bericht stand was von "typischem Gasbrandgeruch". Da hab ich mich gefragt, wie oft der OA das schon gesehen hat... Der Patient ist übrigens verstorben.
Manchmal muss ich mich über erfahrene Schwestern wundern. Wir haben da ne Patientin, alt, krank, mit AZ Verschlechterung. Gestern Lunge durchsichig wie Fensterglas, heute verschattet wie eine beschlagene Scheibe im Röntgen. Wir diagnostizieren heute eine nosokomiale Pneumonie und der Pneumologe empfiehlt Linezolid. Ich ordne es an und wollte es gleich anhängen (17Uhr). Antwort der Schwester: "Hast du mal auf die Uhr geschaut? Das müssen wir erst bestellen! Das kriegt die erst morgen" :-wand
Wie kürzlich schon vorhergesagt nun heute endlich als Schnellschnitt ein Lymphknoten zum Auschluss Lymphom (!), Patient war bei Durchsageversuch schon im Aufwachraum (!!) und natürlich kein Arzt erreichbar (!!!). So kann man die Leute auch beschäftigen... :-wand Ach, der Pat. ist privatversichert... grmpf
Ich bin auch grad krank. Leider nicht soooo krank, dass ich zuhause bleiben müsste. Nur verabschiedet sich meine Stimme so langsam. Wäre morgen nicht Chefvisite, würde ich daheim bleiben. Aber gerade an DEM Tag zu fehlen, an dem Chefvisite ist, ist unfair. :-keks
Heute hab ich übrigens die zweite Patientin rausgefischt mit Pneumonie und Harnwegsinfekt. Patientin mit pulmonal metastasiertem Urothel-Ca. Und natürlich hatten wir schon wieder die passende Antibiose nicht da. Diesmal hab ich sie gleich selber besorgt, statt vorher die Schwestern zu fragen...
Zur Zeit gibts auf meiner Station echt viel internistischen Kram. Von der unfallchirurgischen Seite wären die eigentlich fast alle entlassfähig, aber dann kriegt der eine ne Pneumonie, der nächste tausend Untersuchungen bei unklarer Diarrhoe, wieder einer V.a. Colitis ulcerosa und noch einer hat ein CUP Syndrom. Und wird irgendeiner der Patienten übernommen? Möööööp! Fehlanzeige :-( Läuft alles über Konsile: "Bitte Gastro, Colo, Abdomen Sono, Knochenszinti, Herzecho, Langzeit EKG und folgende teure Laborwerte anmelden...." :-kotz
Sollen wir jetzt eher Dich oder eher die Patienten bedauern? ;-)
Ich bin auch grad krank. Leider nicht soooo krank, dass ich zuhause bleiben müsste. Nur verabschiedet sich meine Stimme so langsam. Wäre morgen nicht Chefvisite, würde ich daheim bleiben. Aber gerade an DEM Tag zu fehlen, an dem Chefvisite ist, ist unfair. :-keks
Heute hab ich übrigens die zweite Patientin rausgefischt mit Pneumonie und Harnwegsinfekt. Patientin mit pulmonal metastasiertem Urothel-Ca. Und natürlich hatten wir schon wieder die passende Antibiose nicht da. Diesmal hab ich sie gleich selber besorgt, statt vorher die Schwestern zu fragen...
Zur Zeit gibts auf meiner Station echt viel internistischen Kram. Von der unfallchirurgischen Seite wären die eigentlich fast alle entlassfähig, aber dann kriegt der eine ne Pneumonie, der nächste tausend Untersuchungen bei unklarer Diarrhoe, wieder einer V.a. Colitis ulcerosa und noch einer hat ein CUP Syndrom. Und wird irgendeiner der Patienten übernommen? Möööööp! Fehlanzeige :-( Läuft alles über Konsile: "Bitte Gastro, Colo, Abdomen Sono, Knochenszinti, Herzecho, Langzeit EKG und folgende teure Laborwerte anmelden...." :-kotz
Jap hier auch. Entweder internistische Megadiagnosen oder Schwachsinnsaufnahmen. Und wir haben auch Chefvisite morgen. Am krassesten ist bei uns die Patientin, die bei mehren Embolien, zuletzt Darm, ein Rheumakonsil bekam zur Abklärung Thrombophilie. Die Hälfte der zu bestimmenden Laborwerte hab ich noch nie gehört, außerdem Hepatitisserologie, Hautkonsil, Gefäßschall etc etc... im Endeffekt kommt raus, dass die meisten Werte bei Z.n OP nicht verwertbar sind...immerhin hab ich heut (zum ersten Mal und ohne Anleitung- wie auch sonst) ne Aufklärung über eine genetische Testung gemacht, vielleicht ist es Faktor-5-Leiden.
Sollen wir jetzt eher Dich oder eher die Patienten bedauern? ;-)
Beides! ;-)
Im Übrigen bin ich heute krank zuhause geblieben. Ich hab mich noch nie so schwer getan mit der Entscheidung. Ich hatte mich schon angezogen und war auf dem Weg zum Fahrrad, aber als ich unten im Hof ankam, hatte ich einen Puls von bestimmt 120. Da hab ich wieder umgedreht um mich zurück ins Bett gelegt. Hab auch fast ununterbrochen gepennt bis jetzt. Immer noch Kopfweh. Hab leider mein Nasenspray in der Klinik liegen lassen und deswegen sind die Nebenhöhlen jetzt wieder dicht. Da werd ich mich wohl aufraffen und Neues holen müssen... und ich bleibe morgen natürlich auch noch daheim.
puh was für ein Tag heute ... :-oopss
Hoppla-Daisy
06.03.2013, 17:59
Ich hab mich noch nie so schwer getan mit der Entscheidung. Ich hatte mich schon angezogen und war auf dem Weg zum Fahrrad, aber als ich unten im Hof ankam, hatte ich einen Puls von bestimmt 120. Da hab ich wieder umgedreht um mich zurück ins Bett gelegt. Hab auch fast ununterbrochen gepennt bis jetzt. Immer noch Kopfweh. Hab leider mein Nasenspray in der Klinik liegen lassen und deswegen sind die Nebenhöhlen jetzt wieder dicht. Da werd ich mich wohl aufraffen und Neues holen müssen... und ich bleibe morgen natürlich auch noch daheim.
Ich kenn das wohl auch. Mir ging's genauso. Ich hab auch wirklich hin und her überlegt, ob ich jetzt gehe oder zuhause bleibe. Heut sag ich: Es war die absolut richtige Entscheidung. Ich dachte noch, dass es jetzt ja wohl nicht schlimmer kommen könnte. Und was sag ich euch: Es KAM schlimmer!
Ein toller Tag bisher: auf einen langen Spätdienst vorbereitet gewesen, dann im Radio gehört, dass die Busse streiken. Also zur Klinik gelaufen - ca. halbe Stunde, war noch schön bei Sonnenschein. Nach zwei Stunden Arbeit hat sich dann herauskristallisiert, dass zwei Kollegen krankheitsbedingt ausfallen und die einzige Möglichkeit, den Nachtdienst zu besetzen war: Ich geh heim und komm für die Nacht wieder.
Ich kenn das wohl auch. Mir ging's genauso. Ich hab auch wirklich hin und her überlegt, ob ich jetzt gehe oder zuhause bleibe. Heut sag ich: Es war die absolut richtige Entscheidung. Ich dachte noch, dass es jetzt ja wohl nicht schlimmer kommen könnte. Und was sag ich euch: Es KAM schlimmer!
Hab heute auch bis 15Uhr gepennt. :-keks
Hoppla-Daisy
07.03.2013, 09:20
Nachdem die Nacht so schei$$e war und ich auch mit nem Schmerzmittel keine großartige Linderung erfuhr und eigentlich gar nicht mehr aus den Puschen komme (schlapp hoch 10, bekomm die Füße kaum hoch, 3. Etage geht nur mit Zwischenhalten), bin ich heute nochmal zum Doc gegangen. Ergebnis: Jetzt zusätzlich noch Sekundärinfektion, Antibiose, neue AU bis nächste Woche Mittwoch. Meine Kollegen werden mich sowas von hassen!
Dein Körper würde Dich noch mehr hassen, hörtest Du nicht auf ihn. Ruh Dich um Gottes Willen aus, solange er es verlangt!
Kackbratze
07.03.2013, 10:36
Warum wird immer auf dem Hass der Kollegen bei Krankheit so rumgeritten?
In meiner Abteilung ist, bei schon minimal-Besetzung, ein Kollege durch einen Unfall langfristig ausgefallen.
Manche "Kollegen" waren nur am abk0tzen über den Betreffenden. Als ob er sich diese schwere Verletzung selbst und in voller Absicht zugezogen hätte....aber wenn man selbst mal krank ist, dann muss doch bitte jeder Verständnis haben und die Dienste mit Freuden übernehmen.
Ich finde solches Verhalten, ausser bei den üblichen "Montags-Morgen-Infekten" nach "kurzfristiger Freitags-Enteritis", unkollegial und vorallem bigott. Was nützt ein schniefender oder nicht-fitter Kollege, der durchhängt und mehr Hilfe und Aufmerksamkeit braucht als eine sichere "wir sind zwar jetzt unterbesetzt, aber in xxx Tagen wirds besser, dann ist er/sie gesund"-Ansage, mit der die meisten Leute besser leben können.
:-meinung
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