Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Für uns sind Außenlieger eine relativ neue Situation ... Gabs bis vor kurzem kaum, da wir mehr Betten hatten und Platz im Flur ;) totaler Mist, weil schon die EDV uns Steine in den Weg legt, Anmeldungen für die Außenlieger zu machen etc.
antonia123
10.03.2013, 11:46
Ich muss gestehen, dass ich nicht verstehen kann, wie eine Abteilung Patienten aufnimmt, die aufgrund von Bettenmangel woanders landen und dann keine Ahnung hat, dass dieser Patient überhaupt existiert. Ich sehe da eigentlich nicht das Pflegepersonal der anderen Abteilung in der Pflicht sondern die aufnehmenden und betreuenden Ärzte das zu wissen. Das muss doch kommuniziert werden :-meinung
naja die rst nimmt den patienten auf und schickt ihr irgendwo hin
dann ist ja keiner da dem sie das übergeben könnten. am einfachsten ist es doch dass die station die den fremdlieger hat sich morgens um 8 in der jeweiligen abteilung meldet und das durchgibt.
Finde ich nicht. Der aufnehmende AvD gehört doch einer Abteilung an und ist nicht alleine stehend für sich. Bei Dienstablösung nach seiner Schicht sollte er eine entsprechende Übergabe machen.
Na, "die rst" ist doch nicht vom Rest der Abteilung (Chirurgie / Innere o.ä.) losgelöst, oder? Habt ihr nicht als diensthabender Arzt eine Liste wo welcher Patient liegt? Die Liste ergänzen wir um unsere Neuaufnahmen. Und am Morgen übergeben wir diese Patienten an die Kollegen der Station. Und gerade wenn ich schon als Abteilung fachfremd Patienten lege muss ich ein besonderes Auge auf die haben :-meinung
Bei uns ist die Notaufnahme autark, dort gibt es einen OA, einen Facharzt und einen Assi. Manchmal bekomme ich zufällig mit, dass die Kollegen dort sich nach einem Bett bei uns erkundigen. Wenn wir voll sind, sucht derjenige weiter und die Station auf der der Patient landet, meldet sich dann eben. Leider ruft der Notaufnehmer nicht nochmal auf der "zuständigen" Station an, und gibt durch wo er den Patienten hingepackt hat. Ich müsste eigentlich mal den dortigen OA fragen, ob das nicht möglich wäre. Es kommt ja gottseidank nicht jeden Tag vor.
Leelaacoo
10.03.2013, 12:41
Haben denn die KHs mit den Fremdliegern eine "Höchstgrenze" für Fremdlieger? Ich finde es irgendwie seltsam...statt 60 Betten dann z.B. 70 belegen? Aber bei der gleichen Anzahl der Assistenten? Und die auf fremde (und teils auch für dieses Fach unterqualifizierte) Pflegestationen verteilt? Und was macht z.B. die Uro mit einem urologischen Pat., für den es in der eigenen Klinik keinen Platz mehr hat, weil die mit z.b. allgemeinchirurgischen volliegt...in die Gyn legen?
Und sich weigern, diese Pat zu visitieren? Also ich als Pat. wär ganz schön angeätzt...man kann ja nichts dafür, dass die Bettenplanung anscheinend nicht läuft...da geht doch so viel unter und keiner fühlt sich zuständig. Ehrlich gesagt, ich finde das unmöglich...
Ich habe bisher immer konsequent abgemeldet, wenn keine Betten mehr da waren..und die, die trotzdem kamen (aber das waren dann meist Fußgänger), mussten halt wohl oder übel auf den Flur oder ich habe auch in fremde Kliniken verlegt...kam aber selten vor. Und wenn Chefs/Verwaltungen das Abmelden verbieten (v.a. in Ballungsgebieten, wo der RD genug andere Versorger anfahren könnte im Nicht-Notfall) sollten diese Entscheider im Krankheitsfall auch mal "fremdliegen"...vielleicht ja in der Patho? Da kann man einfacher zusammenschieben und die Bettnachbarn sind ruhiger ....oder in der Psych? warum nicht....wenns doch "nur" um die Betten geht ;-)
LG Lee
Richtig Lee, du hast es erfasst. Finde die Situation in unserem Haus auch unhaltbar. Soll vor meiner Zeit auch schon vorgekommen sein, dass ne TIA fremdgelegt wurde und auf der Fachfremden Station nen richtigen Infarkt geschossen hat und keiner hat's gemerkt, da die Pflege dort ja verständlicherweise auch keine Ahnung von Neuro hat.
Eben ich finde es auch besch... da sind auf einmal mehr Patienten als Betten da, aber wir Ärzte sind ja immer noch zuwenig. Aber solang dann halt doch mal ein Bett leer steht(was ja vernünftig ist, damit man es eben für Akutfälle gleich zur Verfügung hat) ist eben die Auslastung zu gering. Und bei 80% durchschnittliche Auslastung wurde uns letztes Jahr sogar eine Station gestrichen. (Kein Mensch versteht, wie die auf die 80%kommen, aber Betriebswirte haben ja auch spezielle Taschenrechner.)
Wir hatten bei 32 Planbetten meist eine Belegung mit Außenliegern von 38-40 Patienten und haben dennoch nie 100% Auslastung erreicht. Klar, Weihnachten waren auch nur mal fünf Betten belegt, das reißt es natürlich :-keks
Leelaacoo
10.03.2013, 13:24
Oh mann, ich würde diese "Bettenauslastungsfritzchen" alle mal geschlossen in ein Zimmer quetschen...und dann vergessen...die müssen es ja nicht ausbaden, sondern die Assis, die den Unmut und die Überlastung abbekommen und die Patienten, die entweder unterversorgt werden oder krank auf dem Flur liegen...
Kollegen von mir kannten noch Zeiten, wo man Betten für Notfälle freigehalten hat, also abgemeldet, wenn zwar noch Betten da waren, aber nur noch 1-2 pro Geschlecht...
LG Lee
psycho1899
10.03.2013, 14:29
Wir hatten keine 'Außenlieger'. Abmelden war auch nicht möglich als Maximalversorger, so dass die Stellschraube die Freizügigkeit der Aufnahmepolitik war. Wenn wenig Betten da waren, wurde nur aufgenommen, was wirklich sehr dringend indiziert war und im Zweifel versucht, die Patienten in periphere Häuser zu verlegen. Wir hatten, dadurch dass die Aufnahmepolitik im Regelfall auch bei noch einigen freien Betten eher restriktiv war, daher sehr selten die Situation, auf die Gänge zu legen, während es bei den Internisten am WE eher die Regel war. Zum einen, weil die einfach doch auch m.E. viele Banalitäten aufgenommen haben. Zum anderen waren die Stationen chronisch unterbesetzt mit eher jungen Assistenten, was den Abfluss behinderte... auch die Tatsache, dass wir uns eine 'eigene' Sozialarbeiterin leisteten, sorgte für eine besseren Patientenfluss. Hinzu kommt sicherlich noch, dass die Innere häufig das Auffangbecken blieb für all die Patienten, die die anderen Abteilungen nicht haben wollten.
antonia123
10.03.2013, 14:43
Na, "die rst" ist doch nicht vom Rest der Abteilung (Chirurgie / Innere o.ä.) losgelöst, oder? Habt ihr nicht als diensthabender Arzt eine Liste wo welcher Patient liegt? Die Liste ergänzen wir um unsere Neuaufnahmen. Und am Morgen übergeben wir diese Patienten an die Kollegen der Station. Und gerade wenn ich schon als Abteilung fachfremd Patienten lege muss ich ein besonderes Auge auf die haben :-meinung
ich krieg von der rettungsstellen-kollegen gar nix mit. da sitzt ein internist der alle internistischen patienten aufnimmt und dann auf stationen schickt. im haus sind am wochenende von 8-12uhr insgesamt ich glaube 6 internisten zum visitendienst anwesend.. eine übergabe aus der rst gibt es nicht. ich komme einfach morgens um 8 in meine abteilung und visitiere meine 36 patienten. ob da irgendjemand noch als außenlieger vorhanden ist kann ich also nur erfahren wenn mir die jeweilige abteilung bescheid gibt
ich habe jetzt aber gelernt, dass einer der beiden kardiologischen visitendienste immer für die privatstation und außenlieger zuständig ist. das ist im dienstplan speziell gekennzeichnet. bloß derjenige der zuständig ist muss ja auch von den außenliegern erst mal erfahren..und offensichtlich kennt in der pflege auch niemand das system sonst würden sie nicht ständig gegen mittag auf meiner station anrufen ob denn nicht mal ein kardiologe zur visite für den fremdlieger kommt. totales chaos
Okay, also doch Organisationsmangel in eurer Abteilung. Und ich bleibe dabei - wenn die eigene Abteilung Außenlieger hat, ist sie auch selbst dafür zuständig, dass dies den zuständigen (nachfolgenden) Kollegen bekannt ist. Der kardiolog. Visitendienstarzt muss dann halt aus der RST (von eurem intern. Kollegen dort) die Information bekommen. Es ist weder die Aufgabe der Schwestern noch der anderen Ärzte euch hinterher zu telefonieren (wir haben auf meiner letzten Station päd. Betten für Derma-, HNO-, und Uro-Kinder gehabt; wir waren für die päd. Versorgung mit Schmerzmittel, Infusion, iv-Anlage etc. zuständig während für alle Anordnungen inkl. Entlassung und Brief die jeweiligen Fachkollegen verantwortlich waren; das funktionierte meistens gut, war nur dann nervig wenn sich die Kollegen nicht gemeldet haben oder auch mal mit den Eltern sprachen).
Bei uns sind ausgelagerte Patienten inzwischen die Regel. Seit Wochen sind mit minimalen Unterbrechungen alle 3 Häuser der Stadt internistisch rot gemeldet. Deswegen kommt alles nichtinfektiöse / nichtansteckende auf chirurgische Stationen, egal ob Wirbelsäule oder Kolo. Die meisten Oberärzte sind verständnisvoll und erlauben für die Notaufnahme auch dann die weitere Rotmeldung, wenn völlig absehbar ist, dass es nicht besser wird - Samstag morgen und nur 1-2 Betten in Gastro und Kardio frei. Manche fahren aber auch die "abgemeldet wird nur, wenn ALLE Betten im Haus voll sind"-Schiene, das schließt dann nur die Entbindungsstation aus. Dann kann man sich im Prinzip direkt die Kugel geben, da man dann von der Rettungsleitstelle völlig zugebombt wird.
Allerdings haben wir Auslagerungslisten, auf die von jedem Patienten ein kleiner Aufkleber, Diagnose, betreuene Station, belegtes Bett und übergeben ja / nein, an wen aufgeschrieben wird. Würde sonst bei der Menge nicht funktionieren. Sind teilweise 10 Patienten pro Tag...
Kackbratze
10.03.2013, 16:42
Auslagerer werden bei uns auf 3 "befreundeten" Stationen ausgelagert. Die Schwestern haben sicher den Überblick, was manche Kollegen nicht hinbekommen :-kotz
Ziel ist die frühzeitige Rückführung auf die eigene Station, was eigentlich immer gut klappt.
Infusionen und Co machen die jeweiligen Stationsschwestern, Anordnungen und komplizierte Sachen muss man selber als Arzt machen, die Stationsärzte reanimieren höchstens (aber solche Patienten legen wir nicht auf fremde Stationen).
Die frühzeitige Rückführung auf die eigene Station klappt bei uns meist nicht, weil die Pflege dann rebelliert:
Wir (Viszeralchirurgie) bekommen ja relativ häufig Akutzugänge ("alles mit Bauchschmerzen"), die Nachbarstation (Gefäßchirurgie) viel weniger. Wenn ein Bauchpatient jetzt wegen Bettenmangel zuerst auf die Gefäßchirurgie kommt, haben die Schwestern den Aufwand der Pflegeanamnese/Kurven anlegen/einbetten etc..., wenn wir den Patienten nach einem Tag übernehmen wollen, steht bei denen wieder ein Bett leer, was bedeutet, dass sie den Aufnahmestress bald wieder haben (ggf für einen anderen Fremdlieger)
- während unsere Schwestern mit der fertig vorbereiteten Kurve keine Arbeit mehr haben... verrückt- aber man will es sich natürlich auch mit den Schwestern nicht verscherzen und wandert dann zur Visite trotzdem rüber, auch wenn auf der eigenen Station 3 Betten frei sind :-/
Thomas24
10.03.2013, 17:56
Schön, dass es dieses Fremdliegerchaos auch woanders gibt :/
Man muss echt aufpassen, wie in Luchs, dass einem bei der Visite nicht eines der eigenen Schäfchen untergeht, nur weil man nicht mitbekommen hat, dass es wegen Bettenmangel irgendwohin anders verlegt wurde (und sei es nur in die Nachbarklinik).
Ansonsten gibt es spätestens nachmittags lange Gesichter, wenn man feststellt, dass nix an Diagnostik/Therapie gelaufen ist- geschweige denn Prämed/ Afuklärung für Op etc...
Feuerblick
10.03.2013, 18:03
*grins* Dabei haben wir Schamanen es doch gut. Wir instruieren unsere Patienten (oder notfalls das Pflegepersonal der anderen Stationen, wenn die Herrschaften so gar nicht laufen können), dass sie gefälligst um XX Uhr auf Station XX zur Visite anzutreten haben :-)) Hat bei uns eigentlich immer geklappt.
In meiner chirurgischen Zeit war es so, dass die Stationsärzte, die für die Privatstation zuständig waren auch Fremdlieger und Intensivstation an der Backe hatten. War mengenmäßig übersichtlich und die aufnehmenden Kollegen hatten immer einen Ansprechpartner. Morgens in der Röntgenbesprechung wurde dann eben auch gesagt "Ich hab diesen Patienten auf Station XX aufgenommen, schreibt ihn euch auf die Liste".
Thomas24
10.03.2013, 18:06
Bei uns klappts solala...es können auch mal Patienten untergehen, wenn die morgends nicht auf der Liste stehen (weil die beispielsweise vom Nacht- AvD nicht gepflegt wurde). Dafür wundern sich alle über eine Fr. S. auf dem Stationsplan, bis rauskommt, dass die eine Neurochirurgische Fremdliegerin bei uns ist :D
Unsere Klinik hat dafür "Bettenmanger" eingestellt... die laufen von 8-16h über die Stationen und haben den Überblick über geplante Aufnahmen, Private und Fremdlieger und Organisieren Abfluss auch von fremdbelegten Stationen. Was die Pflege dazu sagt, ist fast unwichtig, die Kurven werden mitgenommen.
In dieser Zeit geht aus der ZNA dann auch nur wiederum meine Bettennachfrage: Sprich.. "Lieber So-und-so, ich brauch dringend ein peripheres Frauenbett!"
Dazu gibt es noch eine bunt gemischte Aufnahmestation für alle Fachbereiche a 36 Betten, die aber nur gefüllt wird, wenn der Rest belegt ist.
Fremdlieger werden auf eine Liste geführt und morgens an die "Manager" weitergeleitet.
Wenn ich das so höre, bin ich doch froh über diese Investition von Ordnung
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