Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der "EsKotztMichAllesAn" Thread
vanilleeis
05.02.2015, 09:56
Oh Daisy, das tut mir echt leid zu hören. Hier gibt's laut meinen Kollegen derzeit eine Mykoplasmen-Epidemie, gerade unter Kindern und älteren, vlt geht's echt in die Richtung atypische?
Gute Besserung und viel Kraft!
erdbeertoertchen
05.02.2015, 10:07
Viel Kraft für dich Daisy!
//stefan
05.02.2015, 11:14
schließt die patientenverfügung denn potenziell gut zu therapierende erkrankungen (wie eine pneumonie, wenn auch mit komplizierterem verlauf) aus?
Hoppla-Daisy
05.02.2015, 11:47
Nach dieser Patientenverfügung hätte mein Vater noch nicht einmal an die Beatmungsmaschine gedurft. Er kam ja mit V. a. Pneumonie in die Klinik. Dort stellte man ne exazerbierte COPD mit ausgeprägtem bullösen Emphysem fest, was uns bisher nicht bekannt war (mich aber nicht wirklich wundert). Bei Z. n. Apoplex vor mehr als 10 Jahren und einer seitdem bestehenden Hemiparese ist sowas natürlich eine Erkrankung, die ein zusätzliches Leiden darstellt und mit ziemlicher Sicherheit in einer ausgeprägten Pflegesituation enden wird. Und das ist etwas, was mein Vater niemals wollte.
Stephan0815
05.02.2015, 12:19
Also ich glaube, ohne den Inhalt der Erklärung jetzt zu kennen, dass du da die Verfügung zu weit auslegst. Dass die Pneumonie ihn jetzt zum Pflegefall macht, halte ich für generell nicht nachvollziehbar und das Emphysem, was zufälligerweise in der Diagnostik festgestellt wurde, wird ihm wohl allenfalls mittelfristig mal Probleme bereiten.
In der jetzigen Akutsituation würde man objektiv wohl nicht von einem infaustem Geschehen ausgehen (sofern die Medikamente wirken), weshalb die Patientenverfügung auch nicht greift.
Was ich aber für ein Hauptproblem halte, ist die geringe Aufklärung unter den Medizinern selbst, wann eigentlich so eine Patientenverfügung greift und welche Maßnahmen erlaubt und gewollt sind. Das kann nämlich inviduell sehr verschieden sein... Habe da mal eine Patientenverfügung gesehen, in der der Patient ausdrücklich schriftlich festgelegt hat, dass alle lebensverlängernden Maßnahmen von ihm GEWOLLT sind.
Das war insofern interessant, weil er einfach nur mit nem schwarzen Punkt "hat Patientenverfügung" markiert war und man dann ein strafbares Verhalten durch Unterlassung eingegangen wäre, ihm lebensnotwendige Sofortmaßnahmen zu verweigern.
Feuerblick
05.02.2015, 12:22
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Daiz den genauen Wortlaut der Verfügung kennt... :-nix
Stephan0815
05.02.2015, 12:30
Es geht mir darum, dass sie von einem infaustem Geschehen ausgeht und deshalb die Patientenverfügung zum jetzigen Zeitpunkt greifen soll. Und ich weiß momentan nicht so recht, wie die Pneumonie eine infauste Diagnose darstellen soll.
Und die behandelnden Ärzte sicherlich auch nicht.
Absolute Arrhythmie
05.02.2015, 12:43
Sie geht doch gar nicht von infauster Prognose aus, sondern von einer möglichen schweren Pflegebedürftigkeit. Aber ich denke nicht, dass dies hier ein zu diskutieren der Fall ist, Daisy braucht jetzt sicher eher unseren Zuspruch als irgendwas fachliches.
Feuerblick
05.02.2015, 12:45
Naja, da wir nicht genau wissen, inwiefern die Vorerkrankungen im Zusammenspiel mit COPD und Emphysem nach überstandener Pneumonie letztlich einschränken und ggf. pflegebedürftig machen, kann man das so als Außenstehender sicher nur schwer beurteilen. :-nix
Stephan0815
05.02.2015, 12:52
Das sollte durchaus aufmunternd gemeint sein. Wenn die behandelnden Ärzte glauben würden, dass die Prognose so schlecht sei, dass die Patientenverfügung greift, würden sie doch mit Daisy drüber reden? Ich glaube, sie sieht das einfach zu schwarz gerade. ;-)
Dass die Pneumonie ihn jetzt zum Pflegefall macht, halte ich für generell nicht nachvollziehbar....
... Das Emphysem, was zufälligerweise in der Diagnostik festgestellt wurde, wird ihm wohl allenfalls mittelfristig mal Probleme bereiten
Nicht wenige COPDisten sind nach ner schweren Pneumonie soweit weiter lungengeschädigt, dass ne LTOT notwendig wird, oder sie 'ner Heimbeatmung/CPAP benötigen. Mit entsprechenden Begleiterkrankungen ist da schnell eine dauerhafte Pflege notwendig... Oder wie definierst du Pflegefall?
Wieso macht ein Emphysem bitte mittelfristig Probleme? Bei einer Pneumonie habe ich vorranging 'ne Oxygenierungsstörung mit konsekutiver Shunt-Problematik. Ein Emphysem mit deutlich verminderter Gasaustauschfläche und erheblich gestörter Mucoziliärer Clearance macht die Nummer doch nicht besser, sondern schlechter. Gerade aus den Emphysem-Bullae kommt einem endoskopisch doch der größte Mist entgegen beim lavagieren...
On-Topic:
sCAP mit COPD und Emphysem als Risikofaktor für mgl. Pseudomonas-Infektion gehört wenn ich mich recht entsinne (PEG od. S3 LL) ein Chinolon als Kombi-Partner dazu (bspw. Tavanic). Die Atypischen währen da ja auch mit drin. "Focus" danach gerne wenn Keimnachweis klar.
Noch mehr On-Topic:
Alles Gute Daisy!!!!!!
Hoppla-Daisy
05.02.2015, 13:43
Erstens, er hat bereits jetzt Pflegestufe I, ist auf fremde Hilfe angewiesen. Zweitens wurde uns prognostiziert, dass er mit einem (deutlich) schlechteren Zustand hier raus geht, sollte er es überleben. Und die nächtliche CPAP-Versorgung ist mindestens sicher! Man sprach auch schon von "absolutem Pflegefall". Meinem Vater war weitestgehende Selbständigkeit immer sehr wichtig, auch nach seinem Apoplex, aber das wollte er niemals! Daher auch die Patientenverfügung, die im übrigen vom Notar sehr gut verfasst wurde. ich würde mir wünschen, dass viele meiner Patienten eine solche Verfügung vorweisen könnten.
Dass eine Beatmung (vor allem bei einem 77jährigen Patienten) von längerer Dauer - und wir sind immerhin schon bei Tag 5, ohne dass sich eine Verbesserung abzeichnet - mit einem schlechteren Outcome einher geht, ist ja nun auch hinlänglich bekannt. Eine BNP von 5000, ein CRP von 99, eine PCT von 18 find ich nicht gerade prickelnd. Und da darf man auch ruhig mal mit dem Schlimmsten rechnen, meinste nicht?
Und ich würde meinem Vater gerne das für IHN Schlimmste ersparen. Und das ist definitiv eine dauerhafte Pflegesituation, die das bisherige Maß überschreitet.
wischmopp
05.02.2015, 13:44
Von mir auch alles Gute, Daisy!
(Und noch ein kleiner Erfahrungsbericht zur COPD:
Meine Schwiegermutter ist dafür ein Beispiel. Seit vielen Jahren bekannte COPD und relativ unproblematisch (zumindest im infektfreien Zustand) damit gelebt. Im letzten Jahr konnte sie sich von der (geschätzt) 7. Pneumonie nicht mehr komplett erholen und hat seitdem Heimsauerstoff. Und ist damit aber nicht ansatzweise Pflegefall. Sie hat einen Riesentank in der Wohnung, in der Wohnung kommt sie überall hin durch einen laaaaaangen Schlauch. Außerdem hat sie 2 Mobiltanks mit Rucksack, damit kann sie sich gut 12 (-16) Stunden außer Haus bewegen. Sie kann jedoch auch Sauerstoff an eine andere Adresse (weltweit!) bestellen und so sogar in Urlaub fahren.
Alles in allem natürlich trotzdem nicht erstrebenswert, aber vom Pflegefall weit entfernt.)
Hoppla-Daisy
05.02.2015, 13:45
Du vergisst, dass mein Vater halbseitig gelähmt ist.....
wischmopp
05.02.2015, 14:02
:-heul
Ich wünsche Euch einen guten Ausgang!
ehemaliger User_25062015
05.02.2015, 16:08
Dass es schon wieder keine Semesterferien gibt :-kotz Manno...ich bin müde und mag nicht lernen...ob das wohl noch Nachwirkungen vom Physikum sind..
Trauerkarte gekauft und beim Aussuchen fast angefangen zu heulen. Manchmal bin ich echt nah am Wasser gebaut.
ehemaliger User_25062015
05.02.2015, 16:29
Trauerkarte gekauft und beim Aussuchen fast angefangen zu heulen. Manchmal bin ich echt nah am Wasser gebaut.
:knuddel:
manche Leute, echt, wie war das noch mit "high five ... in the face ... with a chair" ... :-kotz :-wand
//stefan
05.02.2015, 16:46
@daisy:
nimm es dem ein oder anderen von uns nciht übel, keiner kritisiert eure familiäre (nicht-)entscheidungsfindung. aber das forum lädt zum diskutieren ein, auch in deinem fall. das dir die sachliche trennung des themas hier zum board schwerer fällt ist völlig klar... bzw ich finde das du das sogar trotz der konstellation sehr gut machst!
daher weiterhin: kopf hoch & halt uns weiter auf dem laufenden!!
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