Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der "EsKotztMichAllesAn" Thread
Feuerblick
21.02.2015, 09:02
Demenz mittleren bis schweren Grades und eine Depression mittleren Grades. Dazu ein Psychiater der ein arsch ist.
Bekommt man damit ne pflegestufe?
Meine oma ist von Haus aus dermaßen paranoid, dass wir nicht wissen wie wir sie betreuen lassen sollen.....ach ist doch alles Mist
Käme im Moment noch auf den täglichen Pflegebedarf in Minuten an... Soll sich mit Einführung der neuen Pflegestufen ändern. Da sollen Demenzkranke mehr berücksichtigt werden.
Käme im Moment noch auf den täglichen Pflegebedarf in Minuten an... Soll sich mit Einführung der neuen Pflegestufen ändern. Da sollen Demenzkranke mehr berücksichtigt werden.
wie messen sie denn bitte, dass sie zum bspl 2 tage vergessen hat zu essen und zu trinken, und deswegen im KH gelandet ist. Das sie ihre dreckige Wäsche in ihre schränke stopft und nicht mehr daran denkt die Waschmaschine anzumachen.
die Einstufung ist doch immer eine momentaufnahme oder? ich glaube da sehen sie die Dringlichkeit vielleicht nicht wirklich :-( ausser das meine Oma halt zeitlich nicht mehr orientiert ist.
Absolute Arrhythmie
21.02.2015, 11:45
Das ist ja eben das Problem mit Demenzerkrankungen. Die werden in der Einstufung durch den MdK aktuell nicht ausreichend beachtet.
Matzexc1
21.02.2015, 11:48
Letzte Nacht kaum geschlafen,unstruktiertes Lernen und es bleibt nichts hängen. -.-
WackenDoc
21.02.2015, 11:55
@Laelya: So böse wie es klingt- am Tag der Einstufung alles dafür tun, was sie verwirrt, aber nicht akut gefährdet.
Feuerblick
21.02.2015, 12:03
wie messen sie denn bitte, dass sie zum bspl 2 tage vergessen hat zu essen und zu trinken, und deswegen im KH gelandet ist. Das sie ihre dreckige Wäsche in ihre schränke stopft und nicht mehr daran denkt die Waschmaschine anzumachen.
die Einstufung ist doch immer eine momentaufnahme oder? ich glaube da sehen sie die Dringlichkeit vielleicht nicht wirklich :-( ausser das meine Oma halt zeitlich nicht mehr orientiert ist.
Im Prinzip wird beurteilt, bei welchen Tätigkeiten sie Unterstützung, d.h. "Pflege" braucht. D.h. Stellen von Medis, Körperpflege, Essen zubereiten usw. Dann wird berechnet, in welchem zeitlichen Aufwand das nötig ist. Und ab einem gewissen zeitlichen Aufwand gibt es Pflegestufe 1. Wenn sie "nur" dement ist, sich aber komplett selbst versorgt derzeit, dann wirds schwer. Es gibt zwar die eingeschränkte Alltagskompetenz und die wird auch berücksichtigt, aber da kommt nicht allzuviel rum.
Man hat inzwischen auch eingesehen, dass gerade wegen der vielen Demenzkranken das System nicht wirklich was taugt. Aber die Umsetzung ist noch nicht soweit... Leider...
Führt doch mal ein Tagebuch, wann, wobei und wie lange sie Unterstützung von euch bekommt. Ganz praktisch. Die Tatsache, dass sie alleine Dinge nicht mehr tut und vergisst, sich aber nicht helfen lässt, wird euch leider im momentanen System nicht helfen. Leider wahr :-nix
EDIT: Wacken hat schon recht. Alles dafür tun, dass sie sich am Tag der Begutachtung nicht von ihrer bestmöglichen sondern mindestens von ihrer alltäglich verwirrten Situation zeigt. Ältere Menschen neigen nämlich dazu, den Gutachtern gefallen zu wollen. Haben wir mit meiner Oma auch durch und mussten Widerspruch und Nachbegutachtung durchziehen ;-) Seither wissen wir etwas besser Bescheid :-))
erdbeertoertchen
21.02.2015, 12:03
Rhiannon, viel Kraft für dich und deine Oma, bzw. Familie!
ehemaliger User_25062015
21.02.2015, 12:09
@Rhia Tut mir sehr Leid für euch..
@Laelya Dieses System ist echt krank...ich hoffe, dass ihr euch irgendwie arrangieren könnt
ungerecht(fertigt)e und völlig aus der Luft gegriffene Vorwürfe (v.a. wenn man den entsprechenden Menschen nur beruhigen wollte)
@Wacken und Funkel:
das ist genau das problem was ich bedenke. Und auch meiner Mutter gesagt habe.
Meine angst ist, dass meine Oma sich einfach selbst zu Grunde richtet und wir nicht wirklich was tun können :-(
Sie bemerkt, dass sie machen vergisst, aber sie bemerkt zb. nicht dass sie mir innerhalb von 10 Minuten 6 mal die gleiche frage stellt und auch eine Antwort von mir bekommt. für sie wohne ich immer noch in berlin. sie lässt sich von uns im Alltag nicht helfen, ist jähzornig und bekommt dann wutausbrüche. meine Mutter bekam das ausmaß erst mit, als der Notarzt vor der Tür stand, da sie zusammen gebrochen war aufgrund von Nahrungs- und flüssigkeitsmangel.
mein Onkel fährt jetzt jeden morgen hin und stellt ihr die Medikamente und schaut das sie frühstück ist. aber alle arbeiten hier vollzeit, wir können sie nicht rund um die Uhr beobachten, mal davon abgesehen, dass sie das absolut ablehnt.
wir haben ihr Angebot Hilfe zu holen, dass jemand zu ihr nach hause kommt, ihr das essen zb. bringt etc. aber sie ist (kriegsgeeschädigt) so paranoid, das sie niemanden die tür öffnen würde, bzw. immer denken würde, derjenige will ihr was böses.
ich war dafür sie in eine betreute Einrichtung unter zubringen, aber sie wehrt sich mit Händen und Füßen, sagt, sie springt lieber aus dem Fenster. und wir würden sie eh alle nur abschieben wollen....
hach, es ist so schwer. ich will ihr nichts böses, aber was man sich von ihr alles anhören muss :-(( meine Mutter tut mir leid, sie weiß nicht was sie machen soll und mit der pflegestufe könnten wir versuchen einen platz im Pflegeheim zu bekommen, in dem auch die Schwester meiner Oma ist. da könnten wir sie vielleicht zu überreden....(sofern da ein platz frei werden würde)
ich hab keine Ahnung was man machen kann, zumal so ein Riesen finanzieller Spielraum von seiten meiner Oma und meiner Eltern auch nicht vorhanden ist.
Ach Laelya, solche Geschichten finde ich ganz traurig. Zusehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch seine Persönlichkeit verliert/verändert und sich dabei selber zugrunde richtet, ist ganz schrecklich. Wohngruppen für Demenzkranke lehnt sie wahrscheinlich ja auch rigoros ab. Aber so wie du es beschreibst, kann es definitiv nicht weitergehen.
//stefan
21.02.2015, 15:55
meine oma hatte damals auch ein glioblastom multiforme (grad 4)... das war hart... :-heul
Feuerblick
21.02.2015, 16:06
Klingt nach einer ordentlichen Demenz mit allem, was dazugehört. Das Problem ist, ihr müsst nachweisen, dass sie gepflegt werden muss und Hilfe braucht. Und selbst dann fürchte ich, wird maximal Pflegestufe 1 rumkommen. Das ist, auch wenn es um eine Heimunterbringung geht, nicht wirklich viel Geld. :-nix
So wie sich das anhört, sollte ein Betreuungsverfahren eingeleitet werden. Es ist hart, aber der Beschreibung nach gefährdet sie sich zunehmend.
wischmopp
21.02.2015, 16:41
So wie sich das anhört, sollte ein Betreuungsverfahren eingeleitet werden. Es ist hart, aber der Beschreibung nach gefährdet sie sich zunehmend.
Das wollte ich auch gerade schreiben.
Bei meinem Opa war es ähnlich. Und Flüssigkeit und Nahrung vergessen ist doch auf jeden Fall selbstgefährdend.
Bei uns wurde dann meine Mama zur Betreuerin bestellt und er kam auch in ein Pflegeheim. Zuhause hätte er 24-Stunden-Betreuung gebraucht, das konnten wir nicht leisten.
Es ist hart, vor allem, wenn sich der Betroffene dagegen wehrt. Aber sie sind in diesem Zustand leider nicht mehr fähig, eigenmächtig Entscheidungen zu treffen.
Laelya, ich weiss, was Ihr da gerade durchmacht. Fühl Dich mal gedrückt! :knuddel:
Und die nächste Runde Kopf- und Gliederschmerzen mit beginnendem Fieber. Ich habe keine Lust mehr. So hatte ich mir meine letzten Schwangerschaftswochen nicht vorgestellt :-heul
altalena
21.02.2015, 17:15
Ach, Muri! Gute Besserung.
Bin nach 2-tägiger Abstinenz heut zum PJ-Dienst gegangen, war okay, aber jetzt bin ich froh, wieder im Bettchen zu liegen mit Ingwer-Heiße-Zitrone und Tumarolsalbe auf der Brust. Inhaliert hab ich auch schon ;-)
So wie sich das anhört, sollte ein Betreuungsverfahren eingeleitet werden. Es ist hart, aber der Beschreibung nach gefährdet sie sich zunehmend.
dann sollte ich mich mal erkundigen was das bedeutet.
ich hab auch zu meiner Mutter gesagt, dass wir eventuell gegen den willen meiner Oma handeln müssen um sie selbst zu schützen. aber einfach ist was anderes...na nun warten wir erstmal das gespräch vom psychiater ab. der wiederum ist laut Aussagen meiner Mutter eher einer der schlimmeren sorgte und sie kommt gar nicht mit ihm klar....naja wenns nichts anderes ist
DANKE für die vielen Anregungen hier, die werde ich mir mal zu herzen nehmen
@Laelya Ruf doch mal beim Alzheimer Telefon der Deutschen Alzheimergesellschaft an: http://www.deutsche-alzheimer.de/fileadmin/alz/broschueren/Telflyer_31012013.pdf
Die können dir regionale Angehörigen Beratungsstellen, Wohngruppen und Demenznetzwerke etc. nennen, an die ihr Euch wenden könnt um Unterstützung zu bekommen. Unser Demenznetzwerk arbeitet eng mit unserer Klinik zusammen und hilft Demenzkranke ambulant oder in Wohngruppen unterzubringen und gibt Ratschläge bei der Beantragung von Pflegestufe, Betreuung etc. Die sind recht gut organisiert und kennen sich mit genügend Stolpersteinen und Problemen aus.
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