Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der "EsKotztMichAllesAn" Thread
Da muss ich jetzt mal "eingreifen":
1. Jemand mit schlechten Noten ist nicht automatisch empathischer oder besser für den Arztberuf geeignet als jemand mit guten Noten. Um deine Aussage provokant umzuformulieren: "Wer sagt, dass schlechte Schulnoten einen guten Arzt ausmachen?"
2. Du bist, wie schon anderswo geschrieben, nicht zu alt. Es starten ja 20% in der Wartezeitquote. Du wirst nicht älter sein als der Rest dieser 20%. Und ob du jetzt 2017 oder 2018 anfängst, macht, auch wenn du das persönlich im Moment anders siehst, auch keinen Unterschied mehr.
3. Über 60% der Medizinstudenten sind weiblich. Warum soll man da also als Frau ein Problem haben? Das ist doch purer Bullshit.
4. Du kannst dich in Österreich bewerben, hättest das schon seit Jahren machen können. Wenn du das aus persönlichen Gründen nicht machen willst, kein Problem, aber lass deine Wut dann nicht an Studenten mit besserem Abi oder aus wohlhabenderer Familie aus.
Und noch zwei Nachträge:
5. Es ist Unsinn, dass du "akzeptieren (sollst), dass das nichts mehr wird". Dann fängst du halt im WS 18/19 oder im SS 19 an. So what.
6. Auch, dass du zu alt für Kinder wärst, ist Unsinn. Der klinische Studienabschnitt eignet sich perfekt dafür, Kinder zu bekommen. Du wärst am Anfang des klinischen Studienabschnitts voraussichtlich 28-29. Zu alt für Kinder? Natürlich nicht.
Du solltest versuchen, die Aussagen anderer, bzw. die Kritik anderer, nicht ganz so ernst zu nehmen, sondern deine Situation ganz nüchtern und rational zu analysieren. Dann wirst du sehen, dass sie deutlich weniger schlecht ist, als du dir gerade einredest.
WackenDoc
18.01.2017, 09:41
Und ja, das Pflegepraktikum ist so ziemlich die unsinnigste Veranstaltung des Studiums.
papillon92
18.01.2017, 09:58
Da muss ich jetzt mal "eingreifen":
1. Jemand mit schlechten Noten ist nicht automatisch empathischer oder besser für den Arztberuf geeignet als jemand mit guten Noten. Um deine Aussage provokant umzuformulieren: "Wer sagt, dass schlechte Schulnoten einen guten Arzt ausmachen?"
2. Du bist, wie schon anderswo geschrieben, nicht zu alt. Es starten ja 20% in der Wartezeitquote. Du wirst nicht älter sein als der Rest dieser 20%. Und ob du jetzt 2017 oder 2018 anfängst, macht, auch wenn du das persönlich im Moment anders siehst, auch keinen Unterschied mehr.
3. Über 60% der Medizinstudenten sind weiblich. Warum soll man da also als Frau ein Problem haben? Das ist doch purer Bullshit.
4. Du kannst dich in Österreich bewerben, hättest das schon seit Jahren machen können. Wenn du das aus persönlichen Gründen nicht machen willst, kein Problem, aber lass deine Wut dann nicht an Studenten mit besserem Abi oder aus wohlhabenderer Familie aus.
Ich hab keine meiner Aussagen allgemein gemeint. Tut mir leid, wenn das bei dir so ankam, das war nicht meine Absicht. Mir ging es da um einzelne Personen, die ich im Verlauf meiner Ausbildung kennen gelernt habe.
Natürlich gibt es sehr viele Einser-Abiturienten, die auf dieses Abi hingearbeitet haben und sehr gute Ärzte werden! Genau so gibt es natürlich auch sehr viele, die kein Einser-Abi haben, aber die auch in einem sozialen Beruf mehr als fehl am Platz wären^^
Auch sage ich nicht, dass ich nicht auch ins Ausland gegangen wäre, wenn ich die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Ich denke, das würde jeder machen, der diesen Beruf unbedingt ergreifen will. Auch hier ging es mir wieder um die Einstellung einer einzelnen Person, nicht um die Allgemeinheit.
Diese Aussagen mit Frauen im Arztberuf stammen nicht von mir. Es sind Aussagen von Menschen in meinem Umfeld mir gegenüber. Ich gebe dir völlig recht, dass das Bullshit ist! Es ärgert mich lediglich, dass viele Menschen nach wie vor diese Meinung vertreten und immer wieder damit um die Ecke kommen.
Ich wollte mit diesem Post niemanden persönlich angreifen, es ist mehr ein Ärger über das System, das in Sachen Medizinstudium in Deutschland besteht. Vielleicht bringt die geplante Reform 2020 ja eine Veränderung (z.B. mehr Auswahlgespräche oder mehr Plätze).
Tut mir wirklich leid, falls das alles falsch ankam, ich möchte hier niemanden angehen oder beleidigen.
:-angel
Aber warum jede Aussage so persönlich nehmen? Wenn ich mir jeden Unsinn, den ich irgendwo höre oder lese, so sehr zu Herzen nehmen würde, wär ich schon längst depressiv geworden :-p
Ist doch völlig egal, was irgendjemand über Frauen im Medizinstudium oder über dein Alter sagt. Solche Aussagen ändern ja nichts an deinen Chancen oder an deinen Perspektiven. Aber vielleicht solltest du dir andere Bekannte suchen :-p
WackenDoc
18.01.2017, 10:07
Wie kommst du auf das schmale Brett, dass vermehrte Auswahlgespräche zu einer besseren Gerechtigkeit führen als die Abiturnote???
Oder meinst du eher dieses "Deutschland sucht den Superstudenten"? Also dieses Schmierentheater was die eine Uni mal ne Weile abgezogen hat?
papillon92
18.01.2017, 10:20
Wie kommst du auf das schmale Brett, dass vermehrte Auswahlgespräche zu einer besseren Gerechtigkeit führen als die Abiturnote???
Oder meinst du eher dieses "Deutschland sucht den Superstudenten"? Also dieses Schmierentheater was die eine Uni mal ne Weile abgezogen hat?
Hallo WackenDoc,
das hat nichts mit "Superstudenten" zu tun. Ich verstehe deine Abneigung nicht so ganz. In jedem Ausbildungsberuf ist es üblich, Vorstellungsgespräche zu führen, um die Person kennenzulernen, die persönliche Motivation zu erfahren und ein wenig über den Werdegang und Soft skills herauszufinden. Ich persönlich finde das auch für Studienplätze nicht verkehrt, gerade in einem sozialen Beruf. Natürlich darf man (schulische) Leistungen dabei nicht ganz außer Acht lassen, immerhin ist ein Medizinstudium lernaufwändig und kein Ponyhof. Ich finde, die Mischung macht es.
Ich persönlich finde auch nicht, dass das Pflegepraktikum unsinnig ist. Meiner Meinung nach ist es eine gute Gelegenheit, einen ersten direkten Umgang mit den Patienten zu erlernen. Gerade Leute, die frisch aus der Schule kommen, sehen dann auch mal einen Alltag im Krankenhaus, was für einige sicher auch Aufschluss darüber gibt, ob sie so etwas täglich sehen/erleben können/wollen oder nicht.
Das ist wie gesagt meine Meinung, aus der Perspektive einer Pflegekraft, sicher gibt es da auch andere Meinungen zu diesem Thema ;)
Sobald du selbst Medizin studierst, wirst du merken, dass das Pflegepraktikum sinnlos ist :-)) Ein Monat könnte ich noch verstehen (um eine Einführung in die Tätigkeit der Pflege und den Stationsbetrieb aus pflegerischer Sicht zu bekommen), aber drei Monate sind einfach unsinnig. Ich selbst hatte Glück, hab drei Stationen mit guter Atmosphäre erwischt, aber es gibt leider viele Kommilitonen, bei denen das Pflegepraktikum Vorurteile gegenüber der Pflege verstärkt oder erst geschaffen hat, statt sie abzubauen. Manche Studenten werden sehr mies behandelt - psychodynamisch sicher ganz interessant :-p Die Famulaturen sind für Studium und Fachwahl viel, viel wertvoller. Außerdem ist die Vorklinik deutlich intensiver als die Klinik, und das Pflegepraktikum raubt einem dann wertvolle Zeit, die man sonst zur Regeneration oder zur Vorbereitung auf (Nach-)Klausuren nutzen könnte. Das sorgt dann natürlich auch oft für schlechte Stimmung und negative Assoziationen.
Kann mich davo und wacken nur anschliessen.
Auswahlgespräche bringen genau den Leuten einen vorteil, die sich gut verkaufen können und machen es leichter, Vit B mäßig zu verfahren. Zudem sind das steigende Kosten, die Profs fehlen in der Zeit der Uni und müssen vertreten werden. Und bei der Masse der Leute, die da durchgeschleust werden ...! Führt dann jeder Student an jeder Uni ein Gespräch? Oh weh!
Es gibt übrigens nicht nur Ungarn, sondern auch viele weitere Möglichkeiten im Ausland (kostengünstiger) zu studieren. Wenn du nicht weg kannst von deinem Wohnort wird es sowieso schwierig mit studieren auch in D. Dann musst du halt eine Entscheidung treffen, was wichtiger ist.
WackenDoc
18.01.2017, 15:14
Ein Bewerbungsgespräch ist aber nicht vergleichbar mit dem Zulassungsverfahren zum Studium. Das sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Beim Bewerbungsgespräch geht es drum, den Bewerber zu finden, der am besten in´s Unternehmen passt. Beim Studium geht es drum, dass der den Platz bekommt, der es wahrscheinlich auch erfolgreich abschließt.
Je nach Unternehmen und erst Recht wenn es in Richtung Behörden geht muss die Auswahl möglichst objektiv und nachvollziehbar sein. Das kann bis zu aufwändigen Assesmentcentern führen.
Sinnigerweise prüft ein Bewerbungsgespräch oder Assessementcenter auch die Eigentschaften, die man von einem Mitarbeiter erwartet.
Ich kenn das Video der einen Uni, was versucht hat eine Art Assessementcenter einzuführen (weiss nicht,ob die das noch machen oder ob das wieder eingestampft wurde). Dummerweise wurde da aber nicht geprüft, ob ein Bewerber das Studium erfolgreich abschließen wird (DAS ist nämlich der entscheidende Punkt. Nicht Empathie oder sonstwas) sondern eher Vorkenntnisse, besonders aus der Pflege. Und damit ist so ein Verfahren grundsätzlich ungeeignet.
Bei reinen Interviews wird sich ein Markt erschaffen, der Bewerber möglichst gut auf das Gespräch vorbereitet, so dass sie nach sozialer Erwünschtheit antworten.
Dass wir die Wartezeitregelung haben, ist einer rechtlichen Besonderheit geschuldet-nämlich dass grundsätzlich jeder, der die Voraussetzungen erfüllt, studieren darf. Das ist zwar blöd für die, die sehr lange warten müssen, aber gut, dass es überhaupt die Regelung gibt.
Warum muss man den Alltag in einem Krankenhaus in einem 3-monatigen! unbezahlten! Praktikum lernen? Und das noch nicht einmal im zukünftigen Beruf ,sondern als Handlanger der Pflege? Leider lassen sich davon doch immer wieder hoffnungsvolle Interessenten abschrecken, die aber vielleicht doch gute Ärzte geworden wären. Die ganze Veranstaltung hat keinerlei Lernzielkatalog,es gibt außer der vollen Arbeitszeit über 3 Monate und bestimmte Anforderungen an die Station keinerlei Regularien. Es gibt nichts was die Station dem Praktikanten beibringen muss. Und dummerweise haben die KPP immer wieder den Neid und die Vorurteilen der Pflegekräfte zu spüren.
Feuerblick
18.01.2017, 16:03
Auch bei Bewerbungsgesprächen wird erstmal gesiebt. Eingeladen werden nur die, die mal grundsätzlich dem entsprechen, was man sich an Voraussetzungen vorgestellt hat. Eine schlechte Schulnote wird höchstwahrscheinlich zu einer Absage führen - ohne Gespräch. Insofern ist das da auch nicht anders.
Ansonsten: Die Diskussion wurde schon 1000mal geführt. Eine Patentlösung, wie es gerechter und besser ginge, hat bisher niemand gefunden. Sogar der Medizinertest wurde schon mal abgeschafft und wieder neu eingeführt. Alles nix... Insofern ist eine Mischkalkulation wohl immer noch das, was allen irgendwann die Möglichkeit gibt zu studieren. Und wenn wir mal ehrlich sind, ist das um ein Vielfaches besser als in vielen anderen Ländern, wo man halt einfach raus ist, wenn man die Voraussetzungen nicht erfüllt.
Also entweder alternative Möglichkeiten (insbes. Ausland) in Betracht ziehen oder warten, wenn die Note eben nicht dem entspricht, was gebraucht wird. Manchmal trifft man halt die falschen Entscheidungen in der Schulzeit und ärgert sich später, dass mit besserer Abinote einiges einfacher gewesen wäre. Bringt aber nichts, deshalb das ganze System in Frage zu stellen. Die Entscheidung, ob du wegen Krankheit entsprechend wiederholst o.ä. stand dir frei und lag bei dir. Punkt. Das ist ärgerlich, aber... naja.. isso... Abhaken, Alternativen akzeptieren und gut. Du kannst noch lange genug in der Medizin arbeiten, da kommt es auf die paar Jahre nicht an.
Jedes verdammte Mal geht irgendwas schief. Das kann doch nicht wahr sein!
vanilleeis
20.01.2017, 10:52
Dass ich mich mal wieder mit dieser kack PKV der Tochter rumärgern muss wegen nicht-Übernahme diverser Verordnungen und Untersuchungen in vierstelliger Höhe.
Wenn das so weiter geht, wird sie doch als freiwillig gesetzlich versichert.
//stefan
20.01.2017, 11:50
ich glaube papillon92 wollte siche infahc mal denf rust von der seele schreiben (und da schreibt man nicht alles zu 100% objektiv). ich kann das gut nachvollziehen, habe auch 14WS mitgemacht... welche ich im nachhinein so gut wie nicht bereue.
Ächz, 12h Ruhezeit zwischen 2 Diensten sind zuwenig.
Gast26092018
21.01.2017, 22:25
Montag bis 19:00 gearbeitet, Dienstag Dienst bis 21:00 Donnerstag bis 22:00, heute bis 22:00 :-?
Ui, dann hast du ja wieder fleissig dein Überstundenkonto aufgefüllt, wann wirst du den FZA hierfür beantragen - das würde sich ja perfekt für nächste Städtereise anbieten!?
Gast26092018
22.01.2017, 06:15
Was ist FZA?
Edit: Achso Freizeitausgleich? Städtereise bei diesen Temperaturen würde weiger Spaß machen. Wenn es etwas wärmer wird.
Maxi, das ist echt dumm von dir.
Ich habe Freitag 24h-Dienst gehabt, musste am Ende noch Visite machen plus die paar eigenen Patienten auf ITS besuchen und hab 15min überzogen. Samstag dann 20-8 Uhr in der Notaufnahme plus wieder Visite (auf 2 Stationen+ITS) und bin 30min später raus. Wenig Schlaf und effektives Zeitmanagement machen es möglich. Bin froh dass es vorbei ist, gehe jetzt Mittagsschlaf machen.
Gast26092018
22.01.2017, 12:58
@Frau Pelz: Samstags z.B. müssen wir zunächst Visite machen (bis max. ca. 30 Patienten) und währenddessen haben wir Bereitschaftsdienst also wenn in der Ambulanz Patienten kommen müssen wir die Visite unterbrechen, wenn auf der I etwas zu tun ist müssen wir unterbrechen und andere Normalstationen. Und deswegen fange ich Samstags immer eine Stunde früher an um die Visite ohne das Diensttelefon durchzuführen. Manche Dinge sind in der Inneren auch etwas zeitaufwändiger als in der Chirurgie.
Es ist natürlich immer abhängig vom Patientenaufgebot. Momentan ist es recht voll bei uns.
Gast26092018
22.01.2017, 13:00
@Frau Pelz: Samstags z.B. müssen wir zunächst Visite machen (bis max. ca. 30 Patienten) und währenddessen haben wir Bereitschaftsdienst also wenn in der Ambulanz Patienten kommen müssen wir die Visite unterbrechen, wenn auf der I etwas zu tun ist müssen wir unterbrechen und andere Normalstationen. Und deswegen fange ich Samstags immer eine Stunde früher an um die Visite ohne das Diensttelefon durchzuführen. Manche Dinge sind in der Inneren auch etwas zeitaufwändiger als in der Chirurgie.
Es ist natürlich immer abhängig vom Patientenaufgebot. Momentan ist es recht voll bei uns.
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