Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der "EsKotztMichAllesAn" Thread
Colourful
05.02.2021, 18:56
Wir sind bei 80, wenig für so eine mittlere Großstadt.
roxolana
05.02.2021, 21:02
Mir macht es eher Sorgen, dass die Todesfallzahlen nicht wirklich sinken. Und die Testzahlen sind ja weiterhin niedrig. Ich frage mich, ob wir auf einem riesigen Dunkelzifferberg sitzen und uns die Hospitalisationen wieder um die Ohren fliegen, sobald die ersten Öffnungen kommen.
Moorhühnchen
05.02.2021, 21:32
Naja, unsere Covidler von vor Silvester sind jetzt so alle am Wegsterben oder haben es schon geschafft. Da hat man schon 3-5 Wochen Verzögerung.... und die meisten waren eigentlich auf dem Weg der Besserung, bis die Lunge sich in Zement verwandelt hat.
Absolute Arrhythmie
06.02.2021, 06:09
Die Verschlechterung kommt halt oft erst nach 2 bis 3 Wochen, und dann halten viele noch 3,4 Wochen auf Intensiv durch. Außerdem gibt es nach wie vor viele Ausbrüche in Altenheimen. Bis die Sterbewelle abflacht wird es noch dauern.
Wir sind bei 80, wenig für so eine mittlere Großstadt.
Wir bei 250....aber immerhin sinkend.
2 bekannte meiner Eltern sind in den letzten 3 Wochen an Covid verstorben. Beide schon vor Weihnachten erkrankt.
Es ist alles zum heulen.
Ich will, dass dieser Albtraum endlich endet, man keine Angst um seine Lieben mehr haben muss und sich sorglos mit Freunden treffen kann.
Pampelmuse
06.02.2021, 11:20
Hier steigt die Inzidenz auch wieder. Haben jetzt die britische Mutation in der Stadt sowie seit dieser Woche einen alten Patienten auf der COVID-Station mit der südafrikanischen Variante. Wieder ein Ausbruch bei Patienten und Personal auf einer "normalen" internischen Station, wieder Massentestung. Das OP-Programm weiterhin mau, die Assistenten sind eifersüchtig auf jede OP, die ein anderer machen darf. Es ko... mich alles so an.
Choranaptyxis
06.02.2021, 11:36
Mutation ist bei uns auch angekommen, britisch.
Was mich ankotzt: Therapieziellosigkeit. Da liegen dann Patienten einfach tagelang rum, ohne dass es eine Ansage gibt, was erreicht werden soll, gleichzeitig ist die Bettensituation am Limit. Und bei aussichtslosen Fällen wird natürlich einfach so weitergemacht wie bisher, das ist dann schon fast Quälerei.
Und gut, dass ich nicht da war, als es darum ging, dass Patient auf Bauch doch nicht extra zum Sterben auf den Rücken gedreht werden muss, und die Angehörigen sich auch in Bauchlage verabschieden können (hätte die Drehung "überlebt"). Da hätte ich echt an mich halten müssen.
Ganz ehrlich, die meisten sehen doch direkt nach Bauchlage so übel aus, dass man das den Angehörigen auch nicht antun kann :-nix
Die Aussichtslosigkeit ist wirklich furchtbar, der Weg ist immer derselbe. High Flow, NIV, Intubation, ggf. ECMO, Sarg. (Werden irgendwo Covid-Patienten an der ECMO gut?)
tragezwerg
08.02.2021, 06:19
So lange es kein Medikament gibt, das diese blöde Vaskulitis effektiv behandelt, wird Covid-Intensivmedizin ätzend und desillusionierend bleiben, fürchte ich.
Und nen guten Verlauf an der ECMO gibt es auch bei uns seltenst.
Colourful
08.02.2021, 08:43
Wie oft denn ungefähr und unter welchen Voraussetzungen?
Choranaptyxis
08.02.2021, 10:11
@lio das natürlich auch, aber sozusagen erst kalt in den Leichensack rumdrehen um die Zeit sich zu sparen finde ich auch naja. Und wie ne Bauchlage aussieht kann auch nicht schön anzusehen sein für die Angehörigen bzw nur nen Hinterkopf zu sehen.
Und die Therapieziellosigkeit bezog sich nicht nur auf Covid. Die Station ist inzwischen gemischt. Die letzten Dienste waren dahingehend komplett desillusionierend. Natürlich auch Covid, FiO 100%, Drücke immmer über 35, und darunter CO2 und O2 um die 50-60 kann man natürlich dauerhaft (und nicht nur mal ein paar Stunden) machen, nur was da an Lunge nach der Beatmung noch da sein soll, war allen Beteiligten nicht klar. Aber es wurde fleißig PEG-Anlage etc geplant. Und andere (nicht Covid) mit hypoxischen Hirnschaden, wo man noch weiter fleißig plante, aber weiterhin so beatmete, das, sollten noch Hirnzellen leben, diese bestimmt auch noch zugrunde gingen usw.
Bin nicht 100% sicher, aber auf der Station, wo ich war, hat es mWn keiner an der ECMO geschafft, auf der anderen wenige einzelne.
tragezwerg
08.02.2021, 11:15
Je nachdem welche Klientel man ECMOiert, sind die Daten gar nicht soooo schlecht.
Aber Covid ist halt kacke. Die, die an die ECMO gehen sind nicht nur pulmonal schlecht, im Gegensatz zu vielen anderen Pneumonien. Ich würde sagen 80%+ versterben.
Ich habe einige Patienten in der Frühreha nach ECMO und zig Bauchlagen. Kognitiv in Ordnung zunehmende Motorik. Einen etwa 55 jährigen habe ich heute mit der Physio am Rollator gesehen, vor zwei Wochen noch nicht denkbar. Alleine für die Patienten hat sich das ganze gelohnt.
papiertiger
09.02.2021, 20:59
Wir haben jetzt keine gigantischen Fallzahlen, aber ich würde so spontan sagen dass es schon so ca 25 % der bisherigen COVID ECMOs ganz gut gepackt haben... die mit desaströsem Ausgang waren in der Regel die fulminanten Verläufe mit KH Aufnahme - Intubation in den ersten 24 h - initial schon direkt so schlecht dass unmittelbar nach Intubation Bauchlage, dann wiederum binnen 24 h an die ECMO - die sind soweit ich mich erinnere allesamt früher oder später auch verstorben. Beim Rest (langsame Verschlechterung an der Beatmung, irgendwann nach ner Woche oder so ECMO) hatten wir auch die eine oder andere wirklich üble Komplikation mitgenommen, aber einige sind tatsächlich auch richtig gut geworden und in die Reha gegangen.
Das ist tatsächlich deutlich mehr als ich nach sonstigen Berichten so vermutet hätte.
Colourful
10.02.2021, 07:40
Wir haben bei uns in der Reha (Phase B, keine beatmeten Patienten) auch einige Post-Covid Patienten, die auch alle deutlich besser werden.
Nach drei Monaten Therapie bin ich schon in der osteopenie :-(
Mist verdammter.
ninakatharina
10.02.2021, 18:06
Hattest du denn eine Ausgangsosteodensitometrie vor Therapiebeginn? Hast du Dekristol +Calciumhaltige Nahrungsmittel substituiert?
Puh, diese anhaltende Erschöpfung nervt... Hab die Woche noch gar nix geschafft, dabei steht noch so viel an bis das Baby kommt...
Vit D nehme ich eh schon immer, Calcium werde ich jetzt wohl vermehrt zu mir nehmen müssen.
Schauen wir mal, ist ja Gott sei Dank bisher Grenzwertig aber dennoch schon ne Osteopenie die vorher nicht da war.
Colourful
10.02.2021, 19:35
@Nina
Oh je, viel Kraft, ich kann das verstehen, ich habe letztes Jahr um diese Zeit auch echt nicht mehr viel geschafft. Und dieses Jahr *schaffe* ich gefühlt auch nichts, weil mir permanent seit 15.12. zwei Kinder vor den Füßen rumrennen und "Mama!" oder "Wäh!!!" rufen...
Okay, der Kleine läuft erst seit dem 2.1. und so schlimm ist es nicht, ich habe nur heute einen echten Lockdown-Lagerkoller und ich mag nicht mehr. Bei der Kälte können wir auch nicht mal richtig raus, also nicht länger oder so. Und ja, wir haben hier Platz und so, aber es nervt. Ich will immerhin mal besseres Wetter, so 12 Grad und Sonne bitte.
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