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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von papillon92
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    Wow, mit so vielen Antworten in so kurzer Zeit habe ich wirklich nicht gerechnet.
    Ich danke euch für eure Offenheit und eure Erfahrungen. Es ist wirklich beruhigend zu wissen, dass da draußen noch Menschen sind, denen es auch so geht bzw. ging, und die es trotzdem gemacht haben, und die Welt ist nicht untergegangen.

    Ich versuche meinem Freund auch schon die ganze Zeit klar zu machen, dass so etwas durchaus möglich ist, aber er sagt, ich hätte da eine rosa Brille auf und ich sähe das nicht realistisch, als Arzt werde man verheizt und Punkt. Wenn es nach ihm geht, soll ich irgendetwas machen, Hauptsache geregelte Arbeitszeit, keine WE oder Feiertage oder Nachtdienste.

    Wisst ihr, ich arbeite gerne im Krankenhaus. Klar gibt es Tage, an denen mich alles ankotzt, an denen es schwierig ist oder alles schief läuft. Und ja, ich sehe auch täglich, wie es den Assistenzärzten geht und wie viel Verantwortung und Stress sie haben... Aber im Großen und Ganzen liebe ich meine Arbeit, ich interessiere mich wahnsinnig für Medizin und ich kann mir nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu tun.

    In meiner Jugend hatte ich schwierige Jahre und viele Probleme, war oft krank, in Kliniken, und hab deswegen auch einen großen Teil der Oberstufe verpasst (deswegen hab ich auch keine bessere DN hinbekommen) Vor meinem ersten FSJ sagten alle "Das packst du nie, du bist gar nicht belastbar genug, du machst das nicht länger als einige Wochen." Das selbe sagten sie auch nach dem FSJ, vor meiner Ausbildung. Ich hab als Jahrgangsbeste mein Examen gemacht und sofort eine unbefristete Stelle auf der ITS bekommen, weil ich da schon meine ganze Ausbildung lang hinwollte, etwas anderes kam nicht in Frage für mich.
    2014, ich war noch in der Ausbildung, hatte ich wg. privater Gründe eine große Krise, Depression und eine Essstörung haben mich überrollt. Ich wog noch 39 kg und hatte einen Klinikplatz, aber ich sagte mir "Wenn ich mich jetzt fallen lasse, war das alles umsonst". Ich wollte auf keinen Fall meine Ausbildung abbrechen und meine Arbeit aufgeben, und ich hab gekämpft. Die Arbeit und die Aussicht, irgendwann endlich diesen Studienplatz zu bekommen, haben mich durchhalten lassen und ich hab es ohne Klinik geschafft.

    Es geht mir also nicht darum, große Karriere zu machen, mich interessieren keine Chefetagen, es geht mir auch nicht ums Prestige. Ärztin zu werden, das ist mein Plan, den hab ich in mir und der hat mich die letzten Jahre so einiges durchstehen lassen. Ohne diesen Plan wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.
    Aber das versteht er nicht, er geht da zu pragmatisch ran. Und wieder höre ich "Das ist nichts für dich, das schaffst du nicht", schon wieder... Dabei liebe ich ihn wirklich, und wenn es umgekehrt wäre, würde ich alles versuchen, damit er seine Träume verwirklichen kann. Ist das wirklich zu viel verlangt?

    Das klingt alles so kitschig, aber ich hoffe ihr versteht, was mir die Aussicht auf dieses Studium bedeutet :-/



  2. #12
    Diamanten Mitglied
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    Ich glaube nicht, dass er das macht weil er dich warnen will, oder weil er das pragmatisch sieht. Mein Eindruck ist vielmehr, dass er dir die Karriere nicht gönnt und nicht damit klarkommen würde, dass du mehr verdienst und den anspruchsvolleren Job hast als er. Für mich wirkt das nicht so als würde diese Beziehung noch lange bestehen. Klingt vielleicht etwas brutal, aber so sehe ich das.

    Gleichzeitig klingt es auch nicht unbedingt sehr gesund, was du da so über deine Vergangenheit schreibst. Es ist IMHO sehr wichtig, dass man im Leben auch eine intrinsische Zufriedenheit hat die nicht von Job, Beziehung oder sonstigen externen Faktoren abhängt. Ich würde an deiner Stelle also natürlich das Studium durchziehen, klar, aber gleichzeitig auch versuchen zu lernen psychisch nicht ganz so stark "abhängig" von diesem "Plan" zu sein.



  3. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von papillon92
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass er das macht weil er dich warnen will, oder weil er das pragmatisch sieht. Mein Eindruck ist vielmehr, dass er dir die Karriere nicht gönnt und nicht damit klarkommen würde, dass du mehr verdienst und den anspruchsvolleren Job hast als er. Für mich wirkt das nicht so als würde diese Beziehung noch lange bestehen. Klingt vielleicht etwas brutal, aber so sehe ich das.

    Gleichzeitig klingt es auch nicht unbedingt sehr gesund, was du da so über deine Vergangenheit schreibst. Es ist IMHO sehr wichtig, dass man im Leben auch eine intrinsische Zufriedenheit hat die nicht von Job, Beziehung oder sonstigen externen Faktoren abhängt. Ich würde an deiner Stelle also natürlich das Studium durchziehen, klar, aber gleichzeitig auch versuchen zu lernen psychisch nicht ganz so stark "abhängig" von diesem "Plan" zu sein.
    Danke für die Ehrlichkeit davo. Ich will mich ja auch nicht zu abhängig vom Studium machen. U d ich sehe es auch so, dass ich nicht wirklich was zu verlieren habe, ich hab nen Job, falls ich es nicht schaffe. Es wäre kein Weltuntergang. Ich käme wahrscheinlich nur nicht damit klar, es nicht wenigstens zu versuchen.



  4. #14
    ehem-user-11022019-1151
    Guest
    Papillon, ein Mensch, der dich nicht in deinen Träumen und Lebenszielen unterstützen will und der nicht sieht, dass du, genauso wie auch er, ein Recht hat, sein Ziel zu verwirklichen, ist kein Mensch, der dir auf Dauer gut tut.
    Mag sein, dass er Recht hat und meint, du würdest nur irgendeinem Traum nachjagen. Doch wenn es ihm so schwer fällt, dich in dieser Situation zu unterstützen, wie kannst du damit rechnen, dass er dich in anderen, vielleicht schwerwiegenderen Situationen unterstützen wird?
    Ich denke, dass viele mal vor einer Entscheidung standen und sich zwischen Studium und Partner entscheiden mussten. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Es ist nicht einfach, einen langjährigen Partner aufzugeben, aber es ist nicht einfach, ein Ziel aufzugeben. Mir hat immer sehr das Wissen geholfen, dass ich zu 100% weiß, was ich im Leben will und das immer noch zu 100% weiß und dafür keine Kompromisse eingehen werde.
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Entscheidung, auch wenn sie nicht einfach ist.



  5. #15
    Z.n. Studium Avatar von *milkakuh*
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    5.513
    Zitat Zitat von papillon92 Beitrag anzeigen
    Auch meine Eltern haben ihre jahrelange Skepsis aufgegeben und würden mir helfen. Ich dürfte für einen sehr kleinen Umkostenbeitrag in ihrem Haus wohnen (sind mehrere seperate Wohnungen), diese ist wirklich sehr groß, und natürlich dürfte ich da mit meinem Freund wohnen.
    Zitat Zitat von papillon92 Beitrag anzeigen
    Außerdem will er nicht in das Haus meiner Eltern ziehen, sondern was eigenes.
    Im Prinzip ist schon alles gesagt worden aber ich wollte gerne noch auf diesen Teil eingehen: Auf der einen Seite kann ich verstehen, wenn man nicht mit den "Schwiegerelten" in einem Haus leben möchte, aber auf der anderen Seite ist das eben eine extrem gute Möglichkeit Geld für Eigentum zu sparen und früher war das ganz normal. Ich finde da muss und kann man für ein paar Jahre die Zähne zusammenbeißen. Vielleicht kannst du so noch mal argumentieren?

    Allerdings wird das nicht das Grundproblem lösen. Dein Freund wusste von Anfang an, dass du noch Medizin studieren möchtest. Dir das Studium jetzt so schlecht zu reden, ist nicht fair von ihm. Auch wenn es hart klingt: Wenn er das nicht einsieht und Kompromisse sucht, die auch in deinem Sinne sind, sehe ich da auch keine gemeinsame Zukunft für euch. Alles Gute für dich und viel Spaß im Studium!



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