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  1. #296
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    Naja: Fresenius, Sana (Mehrheit an 360 GRad), RadioOnkoNetzwerk, RH-DT ; das sind alles inländische Investoren.
    Viele städtische KH oder größere Kliniken halten auch ihre Strahlentherapie bei sich. Ob das so sinnvoll ist Praxen an Investoren zum Höchstpreis nun verscherbeln zu können anstatt sie an Kollegen weierzureichen, wird ja anderswo bereits diskutiert.

    Ich würde davon abraten bei einem MVZ/Praxis seine Ausbildung komplett zu machen. Denn dort stehen die monetären Interessen im Vordergrund, nicht die Medizin. Ein relevanter Teil der Patienten kommt in den MVZ mit gutartigen Erkrankungen, die dann in der Regel die Weiterbildenden immer betreuen. Der Lernzuwachs bei Gutartigen Erkrankungen ist gering. In der Uniklinik werden solche Patienten gezielt in die MVZs geschickt. Grundsätzlich sind in den MVZ/Praxen auch eher die fitten, einfachen Fälle. Die schweren Fälle finden leider in den EBM nicht die Abrechnungsziffern, die ihnen gerecht würden und die Uniklinik/große Kliniken dürfen sie betreuen und den Mehrwaufwand aus allgemeinen Einnahmen schultern.

    In Deutschland wird in der Abrechnung (EBM) der Strahlentherapie der belohnt, die viel Dosis gibt, viele Zielvolumen/SIB hat, möglichst viele Fraktionen gibt. Klar, die EBM begrenzt das auch. Und danach richten sich die MVZ. Für einen MR-Linac oder besonders aufwendige Patienten (z.B. PAtienten mit Kopf-Hals-Tumoren) gibt es keine Abrechnungsziffer.

    Es gibt hier in manchen Regionen die höchste Dichte an Linacs/Einwohner weltweit dank der MVZ/Praxen. Damit haben die Patienten auch in ländlichen Regionen geringe Anfahrtswege.
    In den Niederlanden , Frankreich oder Großbritannien findet man die Strahlentherapie nur an großen Tumorzentren mit dann auch 8-10 Geräten. Während hier ein MVZ 1-2 Geräte hat. Dafür sind auch die Anfahrtswege dann größer.

    Große Teile der strahlentherapeutischen Forschung/neuer Konzepte kommt dann natürlich von so großen Zentren wie in GB oder NL. Start B, Fast-Forward, Import-Low, Cross, Rapido uvm. ;



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  2. #297
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    Um mal dem Thema um (Ultra)hypofraktionierung neues Futter zu geben...die 5-Jahres-Daten der PACE-B-Studie sind da: https://www.astro.org/ASTRO/media/AS...ides_vanAs.pdf

    Für alle strahlentherapeutischen, urologischen und sonstig interessierten KollegInnen long story short: Die moderne dosiseskalierte Strahlentherapie des lokal begrenzten (intermediate risk) Prostatakarzinoms erreicht (ohne ADT!) 5-Jahres-Heilungsraten von 95%+ (!).
    Eine -im Vergleich zu "klassischen" Konzepten- radikale Verkürzung der Behandlungszeit auf 1-2 Wochen (5 Sitzungen) hat dabei ein insgesamt gleichwertig (sehr) gutes Nebenwirkungsprofil. -> in den USA schon längst passiert, sollte der Einzug in die deutschen S3-Leitlinien dieser Behandlungoption damit nur noch Formsache sein.

    Sicher auch ein Paradebeispiel für mögliche massive Kosten-/Ressourcenschonung aus gesamtgesellschaftlichem Blickwinkel, vor allem bei noch im Beruf stehenden Patienten mit Prostatakarzinom: Nein, wir brauchen nicht (zwingend) eine OP mit tage/(wochen)langem stationärem Aufenthalt, konsekutiver wochen/(monate)langer Rehabilitation und auch nicht (zwingend) eine Strahlentherapie, die sich mancherorts noch bis zu 2 Monate hinzieht...



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  3. #298
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    Und bei LowRisk soll Aktive Überwachung jetzt weitgehend Standard werden und auch in die S3 LL übergehen. Die OP ist für sehr junge Patienten weiterhin eine Option, aber warum man das bei eher älteren Herrschaften so massenhaft macht (Vergütung? Fehlanreize?). Mal schauen wann die Ultrafraktionierung bei Mamma Einzug erhält. In den NL und UK schon Standard weitgehend.

    Ganz ehrlich: Ich halte die Seeds auch für ne Geschichte aus den 90er Jahren. Wozu noch Seeds machen, wenn es die Ultrahypofraktionierung gibt. Wobei viele sich nicht an die S3 LL halten und Seeds auch bei Intermediate Risk machen und sich auf NCCN berufen. Seeds und perkutane RT bei High Risk finde ich ganz schräg, wird aber auch gemacht. Bei Seeds wird man einfach technisch bedingt nie eine gute Abdeckung an der Basis haben. Hinzukommt die meiner Meinung nach schlechtere Bildgebung mittels Ultraschall sowie Risiken durch Narkose/OP.
    Dasselbe Schicksal dürfte die Brachytherapie HDR langfristig erfahren. Möglicherweise spielt sie noch eine Rolle bei Rezidiven nach perkutaner RT. Übrigens hat man da einfach so riesige Qualitätsunterschiede zwischen den Anwendern. Und da das ganze mittels Ultraschall läuft, lässt sich die Prozedurenqualität nur bedingt nachvlollziehen. Kein Wunder, dass die Kasse es nicht so ohne weiteres übernimmt und die Brachytherapie eine insgesamt abnehmende Bedeutung dort hat.

    Zitat Zitat von rek56 Beitrag anzeigen
    eine Strahlentherapie, die sich mancherorts noch bis zu 2 Monate hinzieht...
    Ganz vermeiden lässt sie sich nicht, aber 2 komplette Monate werden's bzw. müssen's nicht mehr sein. Zum einen gibt's soviele OPs, die sich dann "plötzlich" als HighRisk rausstellen und eine adj. RT notwendig werden lassen (obwohl der Stellenwert der Salvage RT gestiegen ist).
    Zum anderen sind da noch die HighRisk Patienten und die Oligometastarsierten Patienten, die auch etwas länger Zeit brauchen, wenn man LAW mitmacht und sich den wenigen Metastasen widmet.
    Geändert von Tramaldol (18.11.2023 um 14:14 Uhr)



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  4. #299
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    Liebe Leute,

    ich habe mich nach einer Hospitation entschlossen in das schöne Fach der Radioonkologie einzusteigen.
    Ich bin aktuell am Schreiben von Bewerbungen, da ich gerne an eine Uniklinik möchte, um das Fach in der ganzen Breite zu lernen!
    Was würdet ihr als Gründe für die Fachwahl mit in die Bewerbung nehmen, was hören die Chefs gerne? Mich begeistert vor allem die Möglichkeit Patienten über längere Zeit zu betreuen, am ganzen Körper bzw. an fast allen Organsystemen tätig zu sein und die Schnittstelle zwischen Physik und Medizin.

    Wie schätzt ihr die Chancen an beliebten Unistädten ein ohne Vorerfahrung / Diss in dem Fach?



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  5. #300
    Registrierter Benutzer Avatar von Zilia
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    Deine Argumente klingen doch schon ganz gut 😀. Ich glaube, ob die Diss in Radioonko war oder nicht, spielt nicht so die Rolle. Einfach bewerben und an der Uni besser als keine Diss. Wegen der Stellensituation kann ich Dir nur sagen, dass eine Kommilitonin, die nach jahrzehntelanger Tätigkeit in der Pflege, ihr Medizinstudium mit 60 Jahren abschloss, relativ unproblematisch eine Stelle in einem großen kommunalen Haus in der Strahlentherapie gefunden hat (keine Uniklinik).



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