Hier in Deutschland kann man für beide Partner insgesamt 14 Monate bezahlte Elternzeit nehmen (sofern einer mindestens 2 Monate nimmt).
In der Schweiz bekommen Väter wie viel? Zuletzt habe ich gelesen EINEN Tag. Das ist quasi der eine Tag Urlaub den man hier zur Geburt auch bekommt... wow... da kann man sich auf jeden Fall umfangreich um den Nachwuchs kümmern!
Die Mütter stehen zwar etwas besser dar, aber ich glaube das sind auch nur 14 Wochen? (immerhin bei 80% Lohn). Auf jeden Fall weit weg von 12 Monaten.
Unbezahlt kann man natürlich trotzdem nehmen (Applaus!).
("Der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Gerade einmal ein Tag bezahlter Urlaub ist in Schweizer Unternehmen üblich. Manche Unternehmen bieten ihren Angestellten freiwillig mehr. Dies reicht von einer Woche voll bezahltem Vaterschaftsurlaub, wie zum Beispiel bei SBB, Novartis oder Raiffeisen, bis zu vier Wochen, wie bei der Alternativen Bank Olten oder der Katholischen Kirche im Kanton Zürich.")
Also ja es hätten sich m.M.n. hier mehr Männer anschließen müssen!
Mir kam auch der Gedanke: Schweiz? Geil, da verdiene ich mehr! Schön was zur Seite legen und dann hier nen Haus kaufen in Deutschland.
Für Singles die keine Familie haben und besonders solche, die in ihrer Arbeit aufblühen ist es also sicherlich genial! Wunderschönes Land!
Für Familien halt eher mau.
Deutschland steht insgesamt eigentlich ganz gut dar finde ich.
Schaut Euch doch mal Frankreich z.B. an. Da entscheidet die Abschlussnote über die Facharztwahl! Hier in Deutschland kann man doch wenn wir alle ehrlich sind jeden Facharzt machen den man will, egal mit welchem Abschluss.
Es ist nicht das Netto-Einkommen, was Deutschland attraktiv macht, sondern das Gesamtpaket.
Gute Infrastruktur, insgesamt gute Absicherung, hohe Jobsicherheit, große Auswahl, mittlerweile zumindest theoretisch bzw. im Vergleich mit anderen Ländern "gute" Planbarkeit von Familie (mit Absicht in Anführungsstrichen!).
Und verklagt wird man auch noch nicht so viel und so teuer wie in den USA
Aber ja, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen, da kann sich noch einiges tun!
Wer für 9-17 bezahlt wird, der sollte halt auch 9-17 arbeiten. Und wer nen Nachtdienst schiebt, sollte auch für die komplette Zeit Stundenlohn + Nachtarbeitzuschlag bekommen und nicht nur die Hälfte als normalen Stundenlohn.
Und wenn man dann frisch aus dem Studium kommt, gleich auf die Welt losgelassen zu werden ohne tatsächliche Ansprechpartner, da die Ausbildung der Ärzte halt nicht als Aufgabe der Kliniken wahrgenommen wird... das ist auch minder optimal.
Zum Topic:
Da meine Frau aus einer Nichtakademikerfamilie kommt, wo sich auch diverse Vorstellungen von "zu gut verdienenden reichen Ärzten" halten und "das Arztgehalt!" auch so im Umfeld manchmal als sooo toll angesehen wird, kann ich die Aussage des OP verstehen.
Hier werden gerne die wenigen Ärzte die geschäftlich sehr geschickt und/oder skrupellos waren genommen, die dann Millionen verdient haben, und das ist dann "der Arzt!".
Aber vermutlich weit >90% verdienen halt nen normales Gehalt. Das ist besser als das Durchschnittsgehalt in Deutschland, auch besser als das Gehalt vieler anderer Akademiker, aber nicht massiv viel besser.
Lehrer verdienen jetzt ja z.B. auch nicht schlecht. 3000-3500 Euro Netto ist schon in Ordnung.
Psychologen, sofern sie nicht "dumm" genug sind in die Medizin zu gehen, verdienen in der freien Wirtschaft auch sehr gut.
Aber ja, als Facharzt dann eben die doch realitisch erreichbaren 4000-5000 Euro netto sind schon nochmal ein Sprung, den Lehrer dann eher nicht machen werden.
Der Durschnitts-Kardiologe verdient mehr als der -Hausarzt.
Und auf dem Land verdient man weniger als in der Großstadt an der Einkaufsmeile im Luxusviertel... so ist es halt.
Wir verdienen sehr gut.
Arbeitsbedingungen sind ausbaufähig - aber es hat sich ja auch schon einiges getan.
Die Wahrnehmung, dass Ärzte reich sind, trifft laut Definition ab wann man reich ist aber tatsächlich zu, sofern man denn Facharzt in entsprechender Position ist.
Laut meiner persönlichen Definition würde ich Ärzte als generell wohlhabend beschreiben.
Die Einstellung, dass viele Menschen denken Ärzte wären "überreich", finde ich allerdings auch anstrengend.