Ich muss den Thread nochmal hochholen und ein Erlebnis berichten welches vor einigen Wochen passiert ist und an dem ich irgendwie seitdem zu knabbern hab, weiß auch nicht.
Also:
Patient bei uns, Mitte/Ende vierzig, unterhält sich mit nem Pfleger über die jeweiligen Berufe. Er als gelernter Handwerker tätig in der Endfertigung eines großen deutschen Automobilherstellers. Montag bis Freitag, keine Schichten, keine Dienste, 35 Stunden oder sowas. Irgendwo in Ostdeutschland. Irgendwann kamen sie dann so aufs Gehalt zu sprechen. Mein Pfleger, Anfang vierzig, Fachkrankenpfleger, 20 Jahre Berufserfahrung, Dreischicht Vollzeit kommt auf knapp 2.500 Netto inklusive aller Zulagen.
Der Patient berichtete von einem normalen Monatsnetto von 3.500 Euro. Plus Urlaubsgeld. Plus Weihnachtsgeld. Plus jährlich erfolgsabhängige Vergütung im vierstelligen Bereich. Rechnet man das alles auf die Monate runter kommt der auf 4.500 bis 5.000 Netto. Ohne Dienste oder so Zeugs.
Ich war nur stiller Zuhörer. Ich (3. WBJ, aktuell Vollzeit Dreischicht ITS) hatte letzten Monat irgendwas um 3.300 Euro Netto inkl. allem.
Ich bin nicht neidisch, für mich ist die Erkenntnis daraus nur, dass es offensichtlich in unserer Gesellschaft eine schwere Schieflage in der Wertschätzung der einzelnen Leistungen gibt. Und wie gesagt, ich muss seitdem täglich dran denken, insbesondere wenn ich nach 10 Tagen Schichtarbeit mal wieder vor Stress kurz vorm dekompensieren bin.