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Aber wenn ich so argumentiere, könnte ich ja aus jeder Stichprobenauswahl eine mehrstufige Stichprobe machen. Zum Beispiel 1. Stufe Weltbevölkerung 2. Stufe Deutsche 3. Krankenhaus-Patienten usw.
Ich habe hier mal ein Beispiel aus einer Veröffentlichung der Uni Regensburg:
"Bewusste Auswahl (häufige Form: Quotenauswahl)
Viele repräsentative Befragungen, von denen wir in den Medien lesen, basieren nicht auf
Zufallsstichproben, sondern auf Quotenstichproben. Hier werden bestimmte Quotenregeln
vorgegeben, nach denen eine Befragung stattfindet, z.B. 60 % Personen mit Hochschulabschluss
und 40 % mit anderen Schulabschlüssen, davon jeweils 50% Männer und 50% Frauen. Man
versucht, eine Stichprobe derart zu konstruieren, dass die Quoten in der Stichprobe im Hinblick auf
ein bestimmtes Merkmal (hier: Schulabschluss) den Merkmalen der Grundgesamtheit entsprechen.
Ziel ist eine Stichprobe, die ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit darstellt und somit die
Grundgesamtheit „repräsentiert“. Sie wird aber nicht zufällig (randomisiert), sondern gezielt nach
den Quoten erstellt. Eine solche Quotenauswahl setzt ein gewisses Vorwissen über die
Grundgesamtheit voraus, denn es können nur diejenigen Merkmale quotiert werden, deren
Verteilungen in der Grundgesamtheit bekannt sind.
Beispiel: Sie wollen untersuchen, wie die Lebensqualität der Patienten, die im Klinikum Regensburg
in den letzten 10 Jahren an Darmkrebs operiert wurden, nach der Operation ist. Insgesamt sind in
diesem Zeitraum 1.400 Patienten operiert worden. Bei dieser Grundgesamtheit stellen Sie fest, dass
60% Männer sind. 25% haben nach der OP eine Chemotherapie erhalten. Außerdem ist bei 10% eine
ausgedehnte Operation durchgeführt worden. Sie suchen noch weitere Merkmale heraus, von denen
Sie glauben oder ableiten können, dass sie einen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Dann wählen
Sie aus der Grundgesamtheit 200 Patienten aus, bei denen die Verteilung der Merkmale entsprechend
ist, d.h. davon 120 Männer, 50 Patienten mit erhaltener Chemotherapie, 20 mit ausgedehnter
Resektion usw"
Das wird unter Quotenstichprobe gesteckt, obwohl es meiner Meinung nach noch viel mehr mehrstufig ist als unser Beispiel. Aber das Prinzip ist im letzten Schritt der Gleiche wie als wenn wir unsere Stichprobe nur anhand einer Quote (nämlich OP-Art) auswählen. Man wählt aus einer Grundgesamtheit von allen Patienten der Viszeralchirurgie einer Klinik der Maximalversorgung Patienten aus, wovon 25% eine Leberresektion gehabt haben sollen, 25% eine Cholezystektomie usw."
Oder habe ich hier einen massiven Denkfehler?