Ich habe den MedAT geschrieben, den TMS werde ich spaßeshalber auch mal schreiben.
Meinetwegen sollte der TMS wiederholbar sein wie der MedAT. Ich denke nicht, dass diese Tests tagesformabhängig sind. Man kann gewisse Untertests trainieren, ja das stimmt, aber ansonsten kann man es oder man kann es eben nicht. Kognitive Fähigkeiten und Wissen ändern sich nicht tagesformabhängig, sie sind höchstens durch längerfristiges Training verbesserbar. Ein solcher Test sollte immer wiederholbar sein, daher stellt sich die Frage, ob Training ein Faktor ist oder nicht, mir gar nicht, da jeder die Chance hat sein Bestes zu zeigen und diesen Test wiederholen kann, wenn er/sie der Meinung ist, sich verbessern zu können. Das geht bei Abiturnoten z.B. auch nicht. Beim Abitur ist auch alles durch Übung/Training/Nachhilfe trainierbar bzw. verbesserbar nur, dass beim Abitur absolut keine Vergleichbarkeit existiert, da der Schwierigkeitsgrad eines Abiturs maßgeblich von der Schule, den Lehrern und den gewählten (Leistungs)Kursen abhängt und somit Abiturnoten nicht vergleichbar sind. Neben der Trainierbarkeit in der Schule ist eben noch eine Verbesserung der Noten durch die Wahl von z.B. leichten Leistungskursen vorhanden (Deutsch-LK und Erdkunde-LK als Kombi im Abi oder dergleichen, am besten noch Deutsch-LK und Erziehungswissenschaften-LK o.ä.). In Österreich, Italien, meines Wissens nach auch in der Schweiz, ebenso so ähnlich in Frankreich (Siebprüfung am Ende des ersten Studienjahres) und Griechenland (das sind jetzt nur die Länder die mir auf Anhieb einfallen) werden die Studierenden auch anhand Aufnahmetests / Studierfähigkeitstests ausgesucht. Viele andere Staaten, wie die USA, Australien oder Großbritannien verwenden Studierfähigkeitstest mit hoher Gewichtung. Das ist die fairste und objektivsten Zulassungsmethode und sie liefert zudem ein Maximum an Vergleichbarkeit der Bewerber untereinander.
Weiterhin ist es, durch Studien der Universität Heidelberg, erwiesen, dass durch den TMS die Prognose des Studienerfolges im Vergleich zu einer Auswahl nur nach Abiturnoten verbessert werden konnte. Ein Studierfähigkeitstest misst zudem Parameter, die für den spezifischen Studiengang relevant sind und wissenschaftlich fundiert auf ein Ziel abzielen. Solche Tests laufen außerdem unter gleichen Bedingungen für alle ab, was eine Voraussetzung für Vergleichbarkeit ist und z.B. bei Abiturnoten in keinster Weise gegeben ist. Die Aussage, dass die Abiturnote der beste prognostische Faktor ist, ist schlichtweg falsch und mittlerweile längst überholt. Die (Bierzelt-)Politiker, die diese Aussage stemmen, haben die Schärfe der prognostischen Aussagekraft von Abiturnoten noch nie wissenschaftlich mit der eines Studierfähigkeitstestes verglichen, wie es zum Beispiel die Universität Heidelberg mit wissenschaftlicher Begleitung des TMS und Studien dazu tut oder in Österreich der MedAT wissenschaftlich begleitet wird und die Prognose des Studienerfolges durch den MedAT bewiesen ist. Das Land Baden-Württemberg ist daher auch eines der Länder, welche sich für eine starke Gewichtung des TMS ausgesprochen haben.
Aufgrund des Länder-Föderalismus in Sachen Bildung wird es im neuen System kein 5-Sterne-Auswahlverfahren geben, aber man muss nicht alles schlechtreden. Eine deutliche Verbesserung zum jetzigen Vergabeverfahren gibt es! Allein schon, weil der TMS im Vergleich zum jetzigen Auswahlverfahren ein deutlich höheres Gewicht bekommt und eine Zulassung schulnotenunabhängig ohne Wartezeit erfolgen kann, was ich sehr feier und begrüße!
Ein Auswahlverfahren wie z.B. in Italien, Griechenland, Österreich und so ähnlich Frankreich mit 100% Gewicht auf einem wiederholbaren Studierfähigkeitstest wäre das Beste, aber man kann nicht alles haben. Die deutsche Politik des Länder-Föderalismus verbittet sich ein solch gutes Auswahlverfahren.
Im AdH wird der TMS vermutlich ab Sommersemerster 2020 ein ähnliches Gewicht haben wie z.B. in Köln oder Heidelberg / Mannheim jetzt schon. Das folgt ja quasi aus der Forderung des Bundesverfassungsgerichtes, dass ein weiterer Faktor, zusätzlich zur Abiturnote, mit ERHEBLICHEM Gewicht vorhanden sein muss im AdH. Somit liege ich mit der Vermutung, dass der TMS in Zukunft ein dickeres Gewicht (wie z.B. jetzt schon vorhanden in Köln / Heidelberg / Mannheim) haben wird, vermutlich nicht falsch. Eine Verbesserung wie an manchen Unis bisher um ein paar Kommastellen halte ich für ausgeschlossen, da es in Zukunft um erhebliches Gewicht gehen soll und der Einfluss der Abiturnote laut Bundesverfassungsgericht verkleinert werden soll.
Ansonsten kann man schon aus Zeitungsartikeln seit Frühjahr oder Sommer diesen Jahres und eben auch aus ganz aktuellen Zeitungsartikeln von Anfang Dezember herauslesen, wie die Eignungsquote (10% der Hauptquote) laufen wird.
Es ist in mehreren Artikeln die Rede von 100 Punkten in der Eignungsquote. Im ersten Jahr 45 Punkte durch 15 Wartesemester oder mehr, ansonsten linear absteigend und die restlichen 55 Punkte durch TMS(+Z) und im zweiten Jahr nur noch 30 Punkte maximal durch Wartezeit und 70 Punkte durch TMS (+Z). Ab dem dritten Jahr dann 100 Punkte durch TMS (+Z). Wobei "Z" für eine abgeschlossene Berufsausbildung, Jahre der Berufserfahrung oder einen Dienst steht. Es ist eben noch nicht sicher, ob "Z" in der Eignungsquote vorhanden ist.
Dieses System wurde in mehreren Zeitungsartikeln schon vor längerer Zeit und zusätzlich ab der Pressekonferenz der Kultusministerkonferenz am 6. Dezember 2018, so propagiert wie ich es beschrieben habe. Ich schätze, die Autoren der Zeitungsartikel haben Informationen aus dem Entwurf der KMK gesammelt/bekommen, wie auch immer, denn es kann kein Zufall sein, dass schon im Frühjahr oder Sommer dieses Punktesystem der Eignungsquote so geschildert wurde und dieses System mit Schilderungen aus Dezember (Pressekonferenz) übereinstimmt. Die einzige Möglichkeit des Widerspruchs dieser Theorie wäre, dass einfach von Frühjahr/Sommer diesen Jahres bis Anfang Dezember z.B. von wenigen Leuten oder von einer einzigen Zeitung Unsinn in Zeitungsartikel gesetzt wurde, welcher mit den offiziellen eher "groben" Äußerungen der Pressekonferenz der KMK zusammenpasst. Die KMK hat die Eignungsquote noch nicht so genau beschrieben wie es in manchen Zeitungsartikeln steht, jedoch glaube ich das in den Zeitungsartikeln Informationen des offiziellen Entwurfs enthalten sind. Ich glaube daher eher an die Richtigkeit dieser Theorie.
Das System widerspricht weder den Zeitungsartikeln, noch der offiziellen Pressemittelung der Kultusministerkonferenz vom 6. Dezember 2018. Ich denke, bald wird es dann von offizieller Seite aus so im Entwurf für jeden Bürger nachzulesen sein. Bisher haben den Entwurf allem Anschein nach nur wenige Journalisten gelesen, eine Zusammenfassung des Entwurfs bekommen oder mündlich Informationen aus diesem Entwurf mitgeteilt bekommen o.ä.
100%tige Sicherheit für diese Theorie gibt es jetzt natürlich nicht. Alle Angaben wie immer ohne Gewähr.