- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
Guten Abend liebes Forum,
ich lese in diesem Forum schon seit Jahren mit und studiere seit Oktober nun endlich Humanmedizin.
Ich bin noch nicht in dem im Titel genannten Alter und habe natürlich noch sehr viele Jahre Studium und Weiterbildung vor mir, aber ich machte mir schon immer sehr früh Gedanken a la "Was ist in 20-30 Jahren?" und wollte gerne in diesem Thread Erfahrungen sammeln, die ihr im Klinikalltag zu diesem Thema gesammelt habt.
Ich selber habe das Krankenpflegepraktikum schon absolviert und habe vor dem Studium eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht, jedoch habe ich mich während der Praktika nicht so oft mit Ärzten unterhalten können und versuche daher hier mein Glück
Ich stelle mir die Frage, wie der Klinikalltag der meisten Fachärzte aussieht, welche nicht in die Niederlassung gegangen sind.
Dabei geht es mir speziell um die Ärzte, die beispielsweise schon 15-20 Jahre Facharzt sind und eben noch genau im gleichen Umfeld arbeiten (müssen), wie junge Assistenzärzte, welche noch motiviert sind, genug Energie und Reserven für Dienste und Schichtdienst haben. Ich selber habe keine Mediziner in meiner Familie, bekomme jedoch immer wieder mit, wie Familie/Bekannte aus dem handwerklichen Bereich der Rentenzeit entgegenfiebern, da die körperliche Belastung mit dem Alter immer schlechter kompensiert werden kann.
Ich hoffe ich kann meine Gedanken hier strukturiert niederschreiben, mir fällt es nämlich selbst schwer, mich dazu verständlich auszudrücken
Also angenommen man macht für 5-6 Jahre die Facharztweiterbildung (z.B. Anästhesie), arbeitet danach weiterhin als FA in der Klinik, wird kein OA und kann sich aufgrund des Fachs eher schwierig niederlassen. Arbeiten diese erfahrenen FÄ dann weiterhin im gleichen Umfeld wie die Jungassistenten oder zeigt sich im "Alter" eine Verschiebung der Tätigkeiten?
Im Fall Anästhesie stelle ich mir das z.B. schwierig vor, andere Bereiche zu finden, weniger Dienste aufgrund was auch immer durchführen zu müssen, etc.
Ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine.
Ist es in der Realität im Klinikalltag eher so, dass die FÄ das gleiche Pensum bringen, wie junge Assis oder FÄ, also ebenso präsent sind im OP, bei 24h Diensten, etc. oder findet man später Nischen, die nicht mehr das hohe Pensum erfordern, welches vom 55 Jährigen FA vor 30 Jahren noch locker weggesteckt worden ist.
Meine "Sorge" ist nämlich folgende:
Ich bin momentan sehr fixiert darauf, irgendwann hoffentlich Anästhesistin zu werden. Jetzt stelle ich mir vor, dass ich mit Anfang/Mitte 30 noch gut mit allem umgehen kann, wie sieht es dann jedoch aus, wenn ich 50 bin, immer noch viele Jahre bis zur Rente arbeiten muss, keine Niederlassung möglich ist, keine OA-Stelle in Aussicht ist und man eben weiterhin bis zur Rente in der Klinik bleiben "muss".
Ich hoffe hier finden sich ein paar Mediziner, welche ihre Erfahrungen und Eindrücke dazu schildern können, vielleicht schon Gespräche mit älteren Kollegen geführt haben und mir dazu etwas schreiben könnten.
Das Thema beschäftigt mich momentan einfach sehr und ich hätte endlich eine innere Ruhe, wenn ich reale Erfahrungen dazu lesen könnte.
Vielen Dank für die Mühe meinen Text zu lesen, ich hoffe es ist einigermaßen verständlich worauf ich hinaus wollte.
Euch allen ein verspätetes frohes neues Jahr!
LG, Lena