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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied
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    Wenn ich mal etwas zynisch sein darf:

    Von 100 Studenten, die meinten, dass sie sich für Naturwissenschaften und Forschung interessieren, bleiben nach einer experimentellen Doktorarbeit und dem Versuch, das erste Paper zu veröffentlichen, nicht mehr sooo viele übrig

    Möglich ist alles. Schreib halt mal ein paar Arbeitsgruppen. Allerdings ist die Frage, ob so ein Praktikum dir einen realistischen Einblick bietet, denn das monate- und jahrelange Hin und her bis die Versuche endlich so halbwegs funktionieren, bis das Paper endlich geschrieben ist, bekommst du in so einem Praktikum natürlich nicht mit. Im Praktikum wirkt alles neu und total spannend



  2. #7
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen

    In ein medizinisches PhD-Programm reinzukommen ist meiner Wahrnehmung nach nicht besonders schwer, da der Anteil der Medizinstudenten, der sich dafür interessiert, verschwindend gering ist. Selbst von denen, die mit Begeisterung eine experimentelle Doktorarbeit machen, will fast niemand so ein PhD-Programm absolvieren.
    Zitat Zitat von infusomator Beitrag anzeigen

    Was die PhD Programme angeht so kann ich auch bestätigen, dass die Nachfrage danach eher gering ist und wenn man darein möchte auch darein kommt. Häufig kommt man nach der Vorklinik im Rahmen einer Promotion mit einer Forschungsgruppe in Kontakt. Dann kommt es darauf an wie viel man forschen möchte. In meinem Jahrgang haben einige viel Zeit im Labor verbracht, mit Urlaubssemestern und auch Auslandsaufenthalten. Diese Kommilitonen hätten kein Problem an ein PhD Programm zu kommen. Ich denke, dass der Umschwung von Medizin in die Forschung kein Problem darstellt, ob die Arbeitsbedingungen da besser sind musst du beurteilen.
    Das klingt ja schon mal sehr vielversprechend

    Zitat Zitat von infusomator Beitrag anzeigen

    Was ich noch bedenken würde ist, dass im Humanmedizinstudium relativ wenig Ausbildung auf die Verfahren im Labor und Forschungsarbeit an sich entfällt. Man lernt halt die Grundlagen von Biochemie, Physiologie, Biologie, ... aber immer sehr im Kontext zum Menschen und auf eher geringen Level. Ich denke, da werden die Naturwissenschaftler sicher mehr lernen.

    Mit dem Medizinstudium hälst du dir aber viele Möglichkeiten offen. Es gibt auch Professoren, die vornehmlich nur grundlagenwissenschaftlich arbeiten und sogar teilweise gar nicht mehr klinisch. Meistens dann durch Heisenberg Professur und co. gefördert. Also es gibt unglaublich viele Möglichkeiten. Vielleicht schaust du dir mal verschiedene Lebensläufe oder Abteilungen auf deren Internetseiten an.
    Dass die Naturwissenschaftler da mehr lernen, kann ich mir sehr gut vorstellen. Prinzipiell sprechen mich solche Studiengänge auch eher an, problematisch ist halt, dass besonders im biomedizinischen Bereich die Absolventenzahlen echt hoch sind, es scheint eher unwahrscheinlich, auf Dauer unbefristet in der Forschung tätig zu sein. Daher würde ich mir, wie du es schon sagst, gerne andere Möglichkeiten offen lassen, um nicht später umsonst studiert zu haben. Medizin klingt da für mich nach einer guten Alternative.

    Vielen Dank schon mal für die zahlreichen Antworten



  3. #8
    Diamanten Mitglied
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    Und wie sieht es mit Humanbiologie als Alternative aus? Das wäre ja auch die Forschung, die du dir vorstellst? Inwieweit da Absolventenzahlen hoch sind, weiß ich allerdings nicht, da ich nur eine Freundin habe, die über den Weg jetzt Forschung betreibt.
    "Dum spiro, spero"
    Cicero



  4. #9
    Diamanten Mitglied
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    Auf Dauer unbefristet in der Forschung zu sein ist IMMER schwer. Auch als Arzt. Aber als Arzt hast du eben den großen Vorteil dass du, anders als die ganzen Humanbiologie-, Biomedizin- usw. -Absolventen, eine sichere Alternative hast. Deshalb mein Verweis auf Fächer wie Mibi oder Patho: Da kannst du an einer Uniklinik arbeiten, wo dann ein gewisser Anteil an Forschung je nach Arbeitsmarktlage gewünscht bis verpflichtend ist, aber du kannst eben auch als Nur-Arzt arbeiten, d.h. selbst wenn du draufkommst dass dich Forschung nicht interessiert, oder du nicht gut genug für die Forschung bist, hast du trotzdem eine Jobgarantie. Das ist IMHO der riesengroße Vorteil des Medizinstudiums in diesem Zusammenhang.

    Und bei Berichten von Leuten, die "Forschung betreiben" musst du immer sehr genau nachfragen - meist sind das Doktoranden (die darauf hoffen, dass sie nachher eine Post-Doc-Stelle finden) oder Post-Docs (die hoffen, dass sie nachher eine Professur bekommen). Tatsächlich schaffen tun es nur sehr wenige. Die meisten hoffen auf eine bessere Zukunft.



  5. #10
    TBSE performer Avatar von test
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    Ich würde das Humanmedizin Studium jedem anderen Studium in den Lebenswissenschaften vorziehen.
    So lange man sich den Abschluss des klinischen Anteils zutraut.

    Man hat einfach viel bessere Rückfalloptionen, wenn es mit der Forschung nicht so klappt, wie man es sich gewünscht hat, sowohl in der praktischen, theoretischen Medizin aber auch in der Industrie.

    Man hat viel weniger Konkurrenz, da zumindest zur Zeit und die letzten Jahre der Anteil der Mediziner, der sich für wissenschaftliche Tätigkeiten interessiert, niedrig ist. Insofern gibt es sehr viele Förderinstrumente. Der Clinician Scientist steht ja sogar im Koalitionsvertrag.

    Die Konkurrenz in den vorklinischen Fächern (Physiologie, Anatomie z.B) ist oft nicht sehr hoch, so dass man hier sicher recht gut voran kommen kann. Man muss sich aber bewußt machen, dass man selbst als Lehrstuhlinhaber in einem theoretischen Fach ohne Aufgaben inder Patientenversorgung in aller Regel mindestens um den Faktor 2-3 (manchmal noch mehr) weniger verdient als in einem Fach mit Aufgaben in der Patientenversorgung.

    MAn weiß am Anfang noch nicht, ob einem klinisch-praktische, klinisch-theoretische oder rein theoretische Tätigkeiten wirklich liegen und gefallen werden. Mit Humanmedizin muss man sich da aber nicht vorher festlegen und kann es später entscheiden.

    Es mag sein, dass man weniger grundlagenorientierte MEthoden im MEdizinstudium lernt. DAs muss man sich halt selber durch Eigenstudium und entsprechende Dr. Arbeit aneignen (inzwischen gibt es ja auch viele Graduiertenschulen, die dabei helfen). Auf der anderen Seite vermittelt kein anderes Studium einen so umfassenden Überblick über Physiologie, Pathophysiologie und Therapien beim Menschen. Dieser Überblick fehlt Naturwissenschaftlern leider oft sehr. Das trifft meiner Meinung nach auch immer noch (wenn auch abgeschwächt) für den STudiengang Humanbiologie zu, der auch die o.g. Nachteile hat, genau wie molekulare Medizin.
    "Live as if you were to die tomorrow, learn as if you were to live forever."

    (Maria Mitchell / Mahatma Gandhi)



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