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Liebe Kollegen,
aktuell bin ich in den letzten Zügen zum Facharzt für Innere Medizin. Alle Unterlagen sind eingereicht und ich warte auf den Prüfungstermin. Nach dem Facharzt werde ich meine aktuelle Stelle aufgeben und zu meiner Freundin ins Rheinland ziehen. Jetzt bin ich mir Gedanken am machen, wie es am besten weitergehen soll.
In meiner bisherigen Weiterbildung hat mir die internistische Intensivmedizin eigentlich am allermeisten Freude gemacht. In den 6 Monaten Intensivzeit bin ich eigentlich immer richtig motiviert auf die Arbeit gegangen, was man von der restlichen Zeit auf Normalstation sicherlich nicht sagen kann. Genau aus diesem Grund ist mir Idee gekommen, vielleicht nach dem Facharzt eine Weiterbildungsstelle für die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin zu suchen.
Ein bisschen Kopfschmerzen bereitet mir jedoch, dass ich mich trotz anstehendem Facharzt nicht wirklich gut ausgebildet fühle. Intensivmedizinisch haben wir zwar schon (gerade im Dienst) ein relativ breites Spektrum betreut, gerade die Anzahl wirklich schwerst kranker Intensivpatienten war aber sehr wechselhaft, sodass man irgendwie immer mal wieder ein ARDS, einen kardiogenen Schock oder sowas hatte, dann aber auch wieder wochenlang nur Überwachungspatienten á la Delir, Suizidalität oder Intox. So kommt halt nur sehr schleppend Routine auf, gerade weil die oberärztliche Betreuung auch eher mäßig war. Und auch funktionsmäßig fühle ich mich nicht so richtig fit. Koloskopieren kann ich gar nicht, bronchoskopiert hab ich nur auf Intensiv bei Beatmeten, ein Gastroskop kriege ich mit Mühe ins Duodenum und die ganzen Ultraschalluntersuchungen (Echo, TEE, Abdomen, Duplex) habe ich irgendwie über die Jahre mangels Teaching eher autodidaktisch (und mit ein paar Kursen) betrieben.
Nun wollte ich Euch um ein bisschen Input bei der Entscheidungsfindung bitten. Vielleicht war ja auch schon jemand in einer ähnlichen Situation.
Findet ihr es überhaupt eine gute Idee, nach dem Allgemeininternisten direkt die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin zu machen oder würdet ihr eher vorher noch einen Schwerpunkt anstreben? Habe mir irgendwie gedacht, dass die Zusatzbezeichnung ja nochmal eine weitere Qualifikation ist, die es einem dann vielleicht für die Weiterbildungsstelle im Schwerpunktbereich dann nochmal bessere Verhandlungspositionen gibt.
Würdet ihr für die Zusatzbezeichnung eher ein großes Haus (ggf. sogar Maximalversorger bzw. Uniklinik) oder doch einen normalen städtischen Schwerpunktversorger empfehlen? Hat man als Facharzt aus einem eher kleineren Haus (und mit wie gesagt jetzt auch nicht immens guter Ausbildung) überhaupt eine Chance auf eine Stelle auf der Intensiv in einem Maximalversorger/Uniklinik?
Hat jemand eventuell konkrete Tipps für empfehlenswerte Abteilungen? Prinzipiell wäre ich innerhalb des Städtedreiecks Düsseldorf-Koblenz-Aachen flexibel was den Arbeitsort angeht.
Vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen.