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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebe Kollegen,

    aktuell bin ich in den letzten Zügen zum Facharzt für Innere Medizin. Alle Unterlagen sind eingereicht und ich warte auf den Prüfungstermin. Nach dem Facharzt werde ich meine aktuelle Stelle aufgeben und zu meiner Freundin ins Rheinland ziehen. Jetzt bin ich mir Gedanken am machen, wie es am besten weitergehen soll.

    In meiner bisherigen Weiterbildung hat mir die internistische Intensivmedizin eigentlich am allermeisten Freude gemacht. In den 6 Monaten Intensivzeit bin ich eigentlich immer richtig motiviert auf die Arbeit gegangen, was man von der restlichen Zeit auf Normalstation sicherlich nicht sagen kann. Genau aus diesem Grund ist mir Idee gekommen, vielleicht nach dem Facharzt eine Weiterbildungsstelle für die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin zu suchen.

    Ein bisschen Kopfschmerzen bereitet mir jedoch, dass ich mich trotz anstehendem Facharzt nicht wirklich gut ausgebildet fühle. Intensivmedizinisch haben wir zwar schon (gerade im Dienst) ein relativ breites Spektrum betreut, gerade die Anzahl wirklich schwerst kranker Intensivpatienten war aber sehr wechselhaft, sodass man irgendwie immer mal wieder ein ARDS, einen kardiogenen Schock oder sowas hatte, dann aber auch wieder wochenlang nur Überwachungspatienten á la Delir, Suizidalität oder Intox. So kommt halt nur sehr schleppend Routine auf, gerade weil die oberärztliche Betreuung auch eher mäßig war. Und auch funktionsmäßig fühle ich mich nicht so richtig fit. Koloskopieren kann ich gar nicht, bronchoskopiert hab ich nur auf Intensiv bei Beatmeten, ein Gastroskop kriege ich mit Mühe ins Duodenum und die ganzen Ultraschalluntersuchungen (Echo, TEE, Abdomen, Duplex) habe ich irgendwie über die Jahre mangels Teaching eher autodidaktisch (und mit ein paar Kursen) betrieben.

    Nun wollte ich Euch um ein bisschen Input bei der Entscheidungsfindung bitten. Vielleicht war ja auch schon jemand in einer ähnlichen Situation.

    Findet ihr es überhaupt eine gute Idee, nach dem Allgemeininternisten direkt die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin zu machen oder würdet ihr eher vorher noch einen Schwerpunkt anstreben? Habe mir irgendwie gedacht, dass die Zusatzbezeichnung ja nochmal eine weitere Qualifikation ist, die es einem dann vielleicht für die Weiterbildungsstelle im Schwerpunktbereich dann nochmal bessere Verhandlungspositionen gibt.

    Würdet ihr für die Zusatzbezeichnung eher ein großes Haus (ggf. sogar Maximalversorger bzw. Uniklinik) oder doch einen normalen städtischen Schwerpunktversorger empfehlen? Hat man als Facharzt aus einem eher kleineren Haus (und mit wie gesagt jetzt auch nicht immens guter Ausbildung) überhaupt eine Chance auf eine Stelle auf der Intensiv in einem Maximalversorger/Uniklinik?

    Hat jemand eventuell konkrete Tipps für empfehlenswerte Abteilungen? Prinzipiell wäre ich innerhalb des Städtedreiecks Düsseldorf-Koblenz-Aachen flexibel was den Arbeitsort angeht.

    Vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen.



  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Empfehlungen fürs Rheinland hab ich nicht, da falsche Richtung - aber ich befinde mich quasi in derselben Situation.
    Der Prüfungstermin steht allerdings bereits...

    Mich hat eigentlich auch nur Intensivmedizin und Notfallmedizin/Notarzt-Fahren wirklich interessiert, reguläre Stationsarbeit fand ich grauenhaft und die Funktionen haben mich auch nicht so wahnsinnig begeistern können.
    Somit steht fest - ich mache Intensivmedizin!
    Hierfür werde auch ich meine aktuelle Klinik verlassen und strebe zumindest für die Weiterbildung eine Uniklinik oder Maximalversorger mit Kardiochirurgie an, da wir zB nicht über Extrakorporale Verfahren verfügen, keine Pulmonaliskatheter etc machen und ich mir eine möglichst breite Weiterbildung wünsche, gern mal "alles" gesehen haben möchte. Beworben hab ich mich noch nicht, denke aber, als FA nicht so schlechte Chancen zu haben. Zu naiv? Keine Ahnung...
    Unsere Ausbildung läuft wohl ähnlich wie bei Euch, man wird viel allein gelassen und man lernt alles ein bisschen und nichts wirklich gut, wenn man nicht seine Nische in den Funktionen findet und sich dort engagiert...
    Denke aber, dass man das für die ITS auch nicht wirklich braucht - eigentlich braucht man dort ja nur Echo/Sono und die üblichen ITS Skills, also Broncho bei invasiv Beatmeten, Katheter-Anlagen, Intubation etc. - und das scheinst Du ja zu können, den Rest lernt man halt dann?
    Wenn man kein anderes besonderes Interessengebiet der Inneren Medizin hat, muss man auch nicht zwingend noch eine andere Spezialisierung machen, finde ich, sondern eben das, was einem Spass macht.
    Ich habe insgesamt auch den Eindruck, dass Intensivmedizin nicht so wahnsinnig beliebt ist und man dann vielleicht ganz gute Chancen haben kann, dort seine Nische zu finden - zumindest werde ich bei den meisten Kollegen für mein Weiterbildungsziel eher bemitleidet ;)



  3. #3
    Platin Mitglied
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    Glaube auch, dass man als internistischer Intensivmediziner problemlos was finden sollte. Würde dann aber tatsächlich eher nach mittelgroßen bis großen Häusern schauen, wo halt auch wirklich Intensivtherapie betrieben wird und nicht jedes schwere ARDS sofort weiterverlegt wird.
    Mittelgroße Häuser haben oft den Vorteil das es eine (große) allgemeine ITS gibt ohne weitere Aufteilungen - ein chirurgischer ITS-Patient hat halt ganz andere Probleme als ein neurologischer als ein internistischer - da ist man dann hinterher sicher sehr breit aufgestellt. Dafür hat man dort dann nicht umbedingt die maximal-invasiven Verfahren (ECLS, MARS, etc.) die man dann eher auf spezialisierten Intensivstationen beim Maximalversorger findet. Fachlich interessant (und vermutlich wirst du dort mit Kusshand genommen) können auch herzchirurgische Intensivstationen sein - wenn man mit den Persönlichkeiten von Herzchirurgen klarkommt...
    Oder eben nach einem Jahr nochmal wechseln/ rotieren um ein wirklich breites Spektrum zu sehen. Stellen dürfte man überall problemlos finden und mit Zusatzbezeichnung Intensivmedizin auch als Oberarzt. Nachteil ist natürlich die 24/7 Arbeitszeiten und die oft frustranen Verläufe - aber da kann man als Internist sich nach 10 Jahren ja immer noch niederlassen



  4. #4
    Toastbrot im Regen
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    Ich arbeite an der Uni, wir haben ne große intern. ITS auf der quasi alles gemacht wird außer spezifischere Kardio-Sachen (Herzzentrum ist extern da rotieren wir aber alle hin, auch auf die ICU). Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie jemanden mit dem von dir beschriebenen Profil mit kusshand nehmen würden. Ist nun grad ne ganz andere Ecke, aber ich schätze, das wird ganz im Westen auch nicht viel anders sein. Hospitiere doch mal an einem großen städtischen Haus und an der uni, dürfte es beides in dem Eck zur genüge geben!?

    "normale Stationsarbeit" auf der Gastro, etc fand ich auch immer öd, in meinem Spezialfach aber prima, vor allem auf der Stammzelltransplantationseinheit. Aber das ist auch ne halbe ICU ;)
    Geändert von ninakatharina (28.02.2019 um 21:00 Uhr)



  5. #5
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    Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Es freut mich schonmal, dass mein Plan nicht komplett verwegen erscheint.

    Ja, mit Ausbildung hört sich das von TinkPink beschriebene genauso wie in meinem aktuellen Haus an. Man macht irgendwie alles mal, aber nichts wirklich strukturiert ausgebildet oder besonders gut.

    Wie sind denn Eure Erfahrungen inwiefern man an größeren Häusern auf der ITS auch bei Diagnostik/Interventionen mitwirken kann?
    Wenn (überspitzt formuliert) für Echo/TEE der Kardiologe, fürs Abomen-Sono der Gastroenterologe, für den Shaldon der Nephrologe, für die Intubation der Anästhesist und für die Broncho der Pneumologe angerufen wird, weil eben für alles immer irgendeiner greifbar ist, der nur das eine den ganzen Tag macht, ist das für das Sammeln praktischer Erfahrung ja eher hinderlich. Bin mir aber auch mangels Erfahrung unsicher, ob diese Darstellung eher ein Maximalversorger-Klischee als Realität darstellt.

    Mich auf einer fachfremden Intensivstation zu bewerben, wie oben zum Beispiel die vorgeschlagene Herzchirurgie, hatte ich auchschon überlegt. Aber da fehlt doch dann die spezielle Weiterbildungsermächtigung, oder?



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