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  1. #1
    Registrierter Benutzer Avatar von LudwigSchraub
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    Hallo Leute,

    ich bin gestern durch die mündliche Physikumsprüfung gerasselt. 4 Tage Vorbereitung nach dem Schriftlichen waren sportlich, weswegen ich komplett nach Altprotokollen gelernt habe.
    Das ging in Anatomie ganz gut und Physio sehr gut, wobei die Embryologiefragen sehr holprig waren (Entwicklung der Trachea, hatte ich mir nicht angeschaut und "Vorderdarm" war zu wenig).
    Es kam wie es kommen musste. Die Biochemikerin, Junior Professorin, zum ersten Mal Prüfungsvorsitz, hat komplett andere Fragen gestellt, als in den 3 Jahren zuvor. Ziemlich unschöne Fragen wie ich finde. Cholesterinbiosynthese mit Strukturformeln, Acetyl-CoA mit Strukturformel und "ein Gerüst aus 27 C-Atomen, Sterangerüst", empfand sie als zu basal, auch nachdem ich IPP, Mevalonat, Gernanyl... eingestreut hatte, hat's ihr nicht gereicht. Auch wollte sie jeden einzelnen Reaktionsschritt wissen, mit Enzym versteht sich. Ich hab mir bei den großen Wegen nur die Schlüsselenzyme angeschaut und deren Regulation. Das war also schon mal nichts. Weiter gings mit der Hb-Synthese. Auch hier wollte sie, dass ich Hb an die Tafel male. Wer bitte lernt die Strukturformel von Hb? Ich habe gesagt Tetramer mit zentralem Eisen 2 Ion. Auch das war wieder viel zu basal. Dann die Reaktionsschritte, natürlich mit Enzymen. Wusste dazu eben auch nur delta-Aminolävulinsäure-Synthetase mit Schlüsselenzym. Bedrückendes Schweigen. Was ist eine Bilayer? Erklärt, Phospholipid angemalt. Was für Glykolipide kennen sie? Paar aufgezählt und Überraschung: Sie wollte Strukturformeln. Konnte ich nicht. Zum Abschluss sollte ich pH-Wert erklären und ein paar Puffer. Da dachte ich halt echt, dass sie mir wenigstens die 4 gibt. Falsch gedacht.
    Die Beratung der drei Prüfer dauerte 25 min, wegen mir, wie ich im Nachhinein von der Physiologin erfahren habe. Die beiden hätte mich mit ner 4- durchgewunken, aber die BC war dagegen. Meine Mitprüflinge wurden über Hämostase, Immunsystem und Enzyme befragt, haben natürlich bestanden. Hätte ich alles beantworten können.
    Was ich daraus lerne: Ich verlasse mich nicht auf Altprotokolle und will ohne Lücken in die nächste Prüfung. Wie bewerkstelligt man das nun? Kurzlehrbücher? Smartmedix Karten oder ne Lerngruppe zum Konservieren des Wissens? Endspurts? Dicke Wälzer?
    Was ich mich auch noch frage: Ich hab ja jetzt ne Menge Zeit, die wie jeder weiß sehr schnell verfliegt. Ich würde trotzdem gerne noch was Sinnvolles machen, wie so ne Art Famulatur. Mir geht's da auch nicht um Anrechnung oder Nachdatieren, einfach um mal etwas Klinikluft zu schnuppern und nicht nur Bücher und Bib zu sehen. Hat schon jemand so was gemacht?

    Sorry für den langen Text!



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Realistisch betrachtet halte ich den Ansatz für falsch. Es ist unmöglich, das gesamte Vorklinik-Wissen in solchem Detail zu lernen. Das nächste Mal wirst du einfach mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine einfachere Prüferin haben, und dann bestehst du auch. Glaube nicht, dass es sinnvoll ist, sich da jetzt in tausenden Details zu verrennen.

    Das mit der vorklinischen Famulatur ist überhaupt kein Problem, war z.B. in Österreich schon immer üblich. Schreib einfach klar und deutlich was du machen willst und du wirst bestimmt eine Abteilung finden, die bereit ist, dir das zu ermöglichen.



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